Zahlungsbedingungen

Zahlungsbedingungen sind zwischen Käufer und Verkäufer getroffene Vereinbarungen, die eine Vertragsabwicklung näher beschreiben. Diese Vereinbarungen enthalten unter anderem Informationen über

  • Zahlungsfristen,
  • Prozentsätze für Skonto-Gewährung oder
  • Verrechnungs-Artikel

Zahlungsbedingungen sind in der Regel Bestandteile eines Kaufvertrages. Wird eine Rechnung beispielsweise fristgerecht in einem vorab definierten Zahlungsintervall bezahlt, kann gegebenenfalls ein Skonto-Prozentsatz in Anspruch genommen oder gewährt werden. Die Zahlungsbedingungen gehören zu den Rechnungskonditionen, die Sie beispielsweise für einen Vertriebsauftrag auswählen.

Die Zahlungsbedingungen zählen zu den Stammdaten und werden in der Anwendung Zahlungsbedingungen definiert. Sie stehen damit für viele weitere Verwendungen zur Verfügung.

Nachfolgend finden Sie eine Beschreibung der Anwendung Zahlungsbedingungen mit den zur Verfügung stehenden Feldern. Anleitungen für den Umgang mit Zahlungsbedingungen, z. B. wie Sie Zahlungsbedingungen erfassen oder bearbeiten, finden Sie im Dokument Vorgehensweisen: Zahlungsbedingun­gen.

Begriffsbestimmung

  • Skonto – Der Skonto ist ein prozentualer Preisnachlass, der entsprechend einer Zah­lungsbedingung gewährt wird. Auch eine Staffelung ist möglich, wie zum Beispiel: 5 % Skonto bei Zahlung innerhalb 1 Woche, 3 % bei Zahlung inner­halb von 4 Wochen. Skonto ist nur auf den Gesamtwert einer Rechnung an­rechen­bar. Bei der Ermittlung des Einstandswertes wird nur der erste Skonto­prozent­satz der entsprechenden Zahlungsbedingung berücksichtigt. Wirtschaft­lich gesehen ist der Skonto der Preis für die Kreditnutzung bzw. Vorfinanzierung, die bei der Warenlieferung dem Abnehmer eingeräumt wurde. Außer den anteiligen Zins- und Verwaltungskosten enthält der dem Barpreis zugeschlagene Skonto rechnungsmäßig noch eine Prämie für das Kreditrisiko, sodass dem Käufer ein Anreiz für Barzahlung gegeben wird.
  • Zahlungsarten – Mit einem Partner wird eine Zahlungsart vereinbart, die bestimmt, wie die Zahlung für erbrachte Leistungen ausgeführt wird, zum Beispiel Bar oder per Lastschrift.
  • Zahlungsbedingungen – Eine Zahlungsbedingung ist eine Vereinbarung zwischen Käufer und Verkäufer, die in der Regel Vertragsbestandteil ist und Informationen zum Zahlungsort und -zeitpunkt der entstehenden Geldschulden enthalten kann. Auch Skonto­ver­einbarungen können für das Einhalten bestimmter Zahlungsziele ent­halten sein.
  • Vorkasse – Vorkasse ist eine Zahlungsbedingung. Wenn Vorkasse vereinbart wird, dann wird die Ware erst nach Zahlungseingang geliefert.

Anwendungsbeschreibung

In der Anwendung Zahlungsbedingungen werden Bedingungen zum Begleichen von Rechnungen definiert. Die Anwendung besteht nur aus einem Arbeitsbereich, in dem Sie die folgenden Felder finden:

  • Zahlungsbedingung – Das Feld Zahlungsbedingung“ enthält die Identifikation einer Zahlungsbedingung. Für eine neue Identifikation geben Sie Zahlen, Buchstaben oder eine Zahlen-Buchstaben-Kombination ein.
  • Bezeichnung – Die Bezeichnung ist ein zusätzlicher Name für die Zahlungsbedingung. Aussagekräftige Bezeichnungen erleichtern dem Benutzer die Suche danach. Sie ist frei wählbar und kann mehrdeutig sein. Das heißt, unterschiedliche Zahlungsbedingungen können die gleiche Bezeichnung haben. Empfohlen wird die Vergabe jeweils unterschiedlicher Bezeichnungen. Die Bezeichnung kann in mehreren Sprachen erfasst werden.
  • Zahlungsbedingungstyp – Dieses Feld zeigt den Typ der Zahlungsbedingung an. Den Typ wählen Sie bei der Neuanlage durch Auswahl des entsprechenden Buttons. Folgenden Zahlungsbedingungstypen stehen Ihnen zur Verfügung:
    • Statisch
    • Periodisch
    • Ratenvereinbarung
    • Vorkasse

Rubrik Valutierungsdaten

In dieser Rubrik werden die Daten der Zahlungsbedingung angezeigt, die die Ermittlung des Valutadatums beeinflussen können.

Hinweis
Haben Sie im Vertriebsauftrag ein Valutadatum angegeben, so wird dies unabhängig von den folgenden Einstellungen als Rechnungsvalutadatum herangezogen.
  • Rechnungsvalutadatum – Geben Sie an, welches Datum als Valutadatum herangezogen werden soll.Mögliche Werte sind:
    • Auftragsvalutadatum,
    • Lieferdatum und
    • Rechnungsdatum

Für Zahlungsbedingungen des Typs Vorkasse ist dieses Feld nicht änderbar und mit dem Wert Rechnungsdatum vorbelegt.

  • Anzahl Valutatage – Die Anzahl an Valutatagen verschiebt die Valutie­rung auf einen sich daraus ergebenen Folgetag. Die Anzahl an Valutatagen kann mit einer Anzahl an Valutamonaten und einem Valutatag kombiniert werden.
    Dieser Wert kann nur angegeben werden, wenn Sie im Feld Rechnungsvalutadatum den Wert Lieferda­tum oder Rechnungsdatum ausgewählt haben.
  • Anzahl Valutamonate – Die Anzahl an Valutamonaten verschiebt die Valutierung auf einen sich daraus ergebenen Folgemo­nat. Die Anzahl an Valutamonaten kann mit einer Anzahl an Valutatagen und einem Valutatag kombiniert werden.
    Dieser Wert kann nur angegeben werden, wenn Sie im Feld Rechnungsvalutadatum den Wert Lieferda­tum oder Rechnungsdatum ausgewählt haben.
  • Valutatag – Der Valutatag bestimmt den Tag der Valutierung in einem Kalendermonat. Dabei kann der Tag
    • im selben Monat liegen, in dem auch das Basisdatum liegt, das zum Berechnen des Valutadatums dient, oder
    • in einem Folgemonat liegen

Beispiel
Die folgenden Daten ergeben sich, wenn weder Valutamonate noch Valutatage angegeben werden. Das Basisdatum ist jeweils der 13.05.:

    • Valutatag: 10
      Daraus wird der 10.06. berechnet.
    • Valutatag: 25
      Daraus wird der 25.05. berechnet.

Dieser Wert kann nur angegeben werden, wenn Sie im Feld Rechnungsvalutadatum den Wert Lieferda­tum oder Rechnungsdatum ausgewählt haben.

Rubrik Nettobedingung

In dieser Rubrik werden die Daten der Zahlungsbedingung angezeigt, die die Ermittlung der Nettofälligkeit beeinflussen können. Diese Rubrik steht Ihnen für folgende Zahlungsbedingungstypen zur Verfügung:

  • Statisch
  • Periodisch
  • Ratenvereinbarung

Die Felder im Einzelnen:

  • Anzahl Nettotage – Geben Sie im Feld „Anzahl Nettotage“ die Anzahl der Tage ein, die der Partner Zeit hat, eine Rech­nung zu begleichen.
  • Nettotage zusätzlich (CheckBox) – Wählen Sie in diesem Feld, ob die angegebenen Nettotage zusätzliche Tage ab dem höchsten Wert der Skonto-Tage sind oder ob die Nettotage ab dem Rechnungsvalutadatum gültig sind (Voreinstellung).
  • Anzahl Nettomonate – Hier kann ein Folgemonat angegeben werden, der zusammen mit dem festen Monatstag die Nettofälligkeit auf einen periodisch wiederkehrenden Stichtag festlegt.

Beispiel
Nettofälligkeit immer am 20. des zweiten Folgemonats ab Rechnungsvalutadatum (Rechnungsvalutadatum zwischen 01.04.2009 und 30.04.2009 à Nettofälligkeit am 20.06.2009).

  • Nettotag – Hier kann ein fester Monatstag angegeben werden, der zusammen mit dem Folgemonat die Nettofällig­keit auf einen periodisch wiederkehrenden Stichtag festlegt.

Beispiel
Nettofälligkeit immer am 20. des Folgemonats ab Rechnungsvalutadatum (Rechnungsvalutadatum zwischen 01.04.2009 und 30.04.2009 à Nettofälligkeit am 20.05.2009).

Rubrik Periodische Zahlungsbedingungen

Hinweis
Diese Rubrik ist nur bei periodischen Zahlungsbedingungen vorhanden.

In dieser Rubrik werden die Daten der Zahlungsbedingung angezeigt, die für die Ermittlung des Skonto-Prozentsatzes verwendet werden. Durch diese Angaben kann auch die Nettofälligkeit beeinflusst werden.

  • Skontoprozentsatz – Einheitlicher Skonto-Prozentsatz, der für alle definierten periodischen Skonto-Bedingungen gilt

Rechnungen mit einem Rechnungsvalutadatum bis zum angegebenen Monatstag erhalten bis zum zugeordneten Fälligkeitstag den einheitlichen Skonto-Pro­zentsatz eingeräumt. Das Anfangsdatum für die Gültigkeitsdauer einer Kondition ergibt sich aus dem Endedatum der vorhergehenden Kondition bzw. ist für die erste Periode fest der 1. des Monats. In der folgenden Tabelle können bis zu 4 Konditionen angegeben werden.

Hinweis
Es muss eine Kondition mit dem letzten Monatstag als Endedatum vorhanden sein.
  • Valutadatum bis zum – Rechnungen mit einem Rechnungsvalutadatum bis zum zugeordneten Monatstag erhalten bis zum an­gegebenen Fälligkeitstag im angegebenen Folgemonat den einheitlichen Skonto-Prozentsatz eingeräumt.
    Das Anfangsdatum für die Gültigkeitsdauer einer Kondition ergibt sich aus dem Endedatum der vor­hergehenden Kondition bzw. ist für die erste Periode fest der 1. des Monats.
  • Mit Abzug fällig am – Rechnungen mit einem Rechnungsvalutadatum bis zum zugeordneten Monatstag erhalten bis zum an­gegebenen Fälligkeitstag im angegebenen Folgemonat den einheitlichen Skonto-Prozentsatz eingeräumt.
  • Im Folgemonat – Rechnungen mit einem Rechnungsvalutadatum bis zum zugeordneten Monatstag erhalten bis zum an­gegebenen Fälligkeitstag im angegebenen Folgemonat den einheitlichen Skonto-Prozentsatz eingeräumt.

Rubrik Statische Zahlungsbedingungen

Hinweis
Diese Rubrik ist nur bei statischen Zahlungsbedingungen vorhanden.

In dieser Rubrik werden die Daten der Zahlungsbedingung angezeigt, die für die Ermittlung des Skonto-Prozentsatzes verwendet werden. Durch diese Angaben kann auch die Nettofälligkeit beeinflusst werden.

  • Verrechnungs-Artikel – Geben Sie bei Bedarf einen Verrechnungs-Artikel ein. Verrechnungs-Artikel werden genutzt, um ei­nen Rabatt auf alle Positionen eines Vertriebsauftrages zu gewähren und in der Rechnung darzustellen. Für diesen Rabatt wird das Feld Skonto 1 genutzt.

Hinweis
Die Verrechnungs-Artikel müssen freigegeben und die relevanten Daten für Vertriebs-Artikel erfasst sein. Wird ein Verrechnungs-Artikel erfasst, so prüft das System anschließend, ob auch der Skonto 1 an­gegeben ist (ungleich Null). Diese Art der Skonto-Gewährung wird in einigen Ländern auch als Kassa-Skonto bezeichnet.

  • Rechnungsendbetrag auf Lieferschein (Checkbox) – Aktivieren Sie diese Checkbox, wenn der Rechnungs­endbetrag auf dem Lieferschein ausgegeben werden soll
  • Tage 1 – Geben Sie eine Anzahl von Tagen ein, durch die Sie den Zeitraum für das erste Zahlungsintervall festlegen. Für dieses Zahlungsintervall definieren Sie den zu gewährenden Prozentsatz im Feld Skonto 1
  • Skonto 1 – Geben Sie einen Wert für das erste Skonto-Intervall an, das Sie im Feld Tage 1 definiert haben. Der Wert wird in Prozent erfasst und dem zugehörigen Zahlungsintervall zugeordnet.
  • Tage 2 – Geben Sie eine Anzahl von Tagen ein, durch die Sie den Zeitraum für das zweite Zahlungsintervall festlegen. Für dieses Zahlungsintervall definieren Sie den zu gewährenden Prozentsatz im Feld Skonto 2.
  • Skonto 2 – Geben Sie einen Wert für das zweite Skonto-Inter­vall an, das Sie im Feld Tage 2 definiert haben. Der Wert wird in Prozent erfasst und dem zugehöri­gen Zahlungsintervall zugeordnet.
  • Tage 3 – Geben Sie eine Anzahl von Tagen ein, durch die Sie den Zeitraum für das dritte Zahlungsintervall festlegen. Für dieses Zahlungsintervall definieren Sie den zu gewährenden Prozentsatz im Feld Skonto 3.
  • Skonto 3 – Geben Sie einen Wert für das dritte Skonto-Inter­vall an, das Sie im Feld Tage 3 definiert haben. Der Wert wird in Prozent erfasst und dem zugehöri­gen Zahlungsintervall zugeordnet.

Rubrik Ratenvereinbarung

Hinweis
Diese Rubrik ist nur bei Zahlungsbedingungen mit Ratenvereinbarung vorhanden.

In dieser Rubrik werden die Daten der Zahlungsbedingung angezeigt, die für die Festlegung der Raten erforderlich sind. In den folgenden Feldern können Sie die Bedingungen für die Raten erfassen, die für alle Raten gelten:

  • Ratenanzahl – In diesem Feld geben Sie die Anzahl der Raten an
  • Ratenabstand – In diesem zweiteiligen Feld geben Sie den Abstand zwischen den Raten an. Im ersten Teil geben Sie die Anzahl der Zeiteinheiten an. Im zweiten Feld geben Sie die Zeiteinheit an. Erlaubt sind die Systemeinheiten für Tag, Monat und Jahr. Das Feld wird mit dem Ratenabstand 1 Tag vorbelegt.
  • Kaufmännische Monate (Checkbox) – Mithilfe dieser Checkbox legen Sie fest, ob die Berechnung der Zahlungstermine mit kaufmännischen Monaten erfolgen soll
  • Steuerverteilung – Mithilfe dieses Auswahlfelds legen Sie fest, mit welchen Raten die Steuern fällig werden. Folgende Auswahlmöglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung:
    • Auf alle Raten
    • Auf die erste Rate
    • Erste Rate nur Steuer

    Die Vorbelegung ist Auf alle Raten.

Neben den Festlegungen für alle Raten können Sie auch unterschiedliche Festlegungen pro Rate treffen. Diese Möglichkeit schalten Sie mit der folgenden Checkbox frei.

  • Variierende Ratenbedingungen festlegen (Checkbox) – Mit dieser Checkbox legen Sie fest, ob Sie pro Rate unterschiedliche Ratenbedingungen erfassen möchten. Wenn Sie die Checkbox aktivieren, dann wird die Tabelle für die Erfassung der Arten aktiviert. Die Felder Ratenanzahl und Ratenabstand werden deaktiviert.

Hinweis
Wenn Sie die Checkbox aktivieren nachdem Sie die Felder in dieser Rubrik (z. B. Ratenanzahl) erfasst haben, dann wird die Tabelle entsprechend Ihrer Eingaben mit Zeilen und Werten vorbelegt.

In den Spalten der Tabelle erfassen Sie unterschiedliche Bedingungen für die Raten:

  • Nummer – In diesem Feld wird die Nummer der Rate angezeigt. Diese Spalte wird automatisch vom System vorbelegt. Sie können den Wert nicht ändern.
  • Ratenabstand – In diesem Feld wird der Abstand einer Rate zur vorhergehenden Rate angezeigt. Für die erste Rate ist diese Spalte leer.
  • Ratenhöhe – In diesem Feld wird die prozentuale Höhe der Rate angegeben. Die Summe aller Ratenhöhen muss 100% ergeben.

Customizing

Für die Anwendung Zahlungsbedingungen sind in der Anwendung Custo­mizing keine Einstellungen fest­zulegen.

Business Entitys

Für die Anwendung Zahlungsbedingungen ist das nachfolgende Business Entity relevant, das Sie beispielsweise verwenden, um

  • Berechtigungen zu vergeben,
  • Aktivitätsdefinitionen einzurichten oder
  • Daten zu importieren oder zu exportieren

Zahlungsbedingung

com.cisag.app.general.obj.PaymentTerms

Das Business Entity gehört zu folgender Business-Entity-Gruppe:

Basis Stammdaten

com.cisag.app.general.MasterData

Berechtigungen

Berechtigungen können sowohl mithilfe der Berechtigungsrollen als auch durch die Zuordnung einer Organisation vergeben werden. Das Berechtigungskonzept können Sie in der Technischen Dokumen­tation Berechtigungen nachlesen.

Spezielle Fähigkeiten

Für die Anwendung Zahlungsbedingungen bestehen keine speziellen Fähigkeiten.

Organisations-Zuordnungen

Wenn die Funktion Inhaltsbezogene Berechtigungen in der Anwendung Customizing aktiviert ist, dann kann eine Person die Anwendung Zahlungsbedingungen nur nutzen, wenn ihr in den Partner-Stammdaten eine Organisation zu­geordnet wurde, die mindestens in eine der folgenden Organisations­struktu­ren eingebunden ist:

  • Rechnungswesen

Besonderheiten

Für die Anwendung Zahlungsbedingungen bestehen keine Besonderheiten.

Berechtigungen für Geschäftspartner

Die Anwendung Zahlungsbedingungen ist für Geschäftspartner nicht freigegeben.

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