Mit dem Tool „chgsys“ (change system) ändern Sie die Eigenschaften eines
oder mehrerer Systeme.
1 Zielgruppe
- Administratoren
- Technische Berater
2 Begriffsbestimmung
Lizenz
Eine geprüfte Nutzung von Semiramis-Anwendungen wird durch die Funktionalitäten des Lizenzdienstes ermöglicht. Die Lizenz selbst enthält verschiedene Informationen, wie beispielsweise die Anzahl der internen und externen Benutzer oder die genutzten Frameworks. Darüber hinaus enthält die Lizenz den Namen des Lizenznehmers, um einen angemessenen Kopierschutz zu bieten. Bei einer Weitergabe des Systems ist somit auch die Identität des Lizenznehmers bekannt. Die Lizenz ist für den Lizenznehmer so aufbereitet, dass sie ausschließlich im System des Lizenzempfängers genutzt werden kann. Die Nutzung ist von umfangreichen Verschlüsselungen und entsprechenden digitalen Signaturen abhängig. Deshalb können die Lizenzen einfach als Datei versandt werden, da sie ausschließlich im Ziel-System funktionieren. Die Manipulation einer Lizenz durch einen Dritten macht sie implizit unbrauchbar.
3 Beschreibung
Das Tool dient zur nachträglichen Änderung der Eigenschaften eines oder mehrerer Systeme.
3.1 Befehl
Nachfolgend finden Sie den Befehl inklusive aller möglichen Parameter.
chgsys | -system:<id-1> … -system:<id-n>
[-description:<str>] [-owner:<id>] [-configuration:<id>] [-repository:<id>] [-messageServerStandbyMode:<vs>] [-messageServerStandbyTimeout:<duration>] [-messageServer:<id>] [-messageServerDomainName:<str>] [-messageServerPort:<int>] [-messageServer1:<id>] [-messageServer1DomainName:<str>] [-messageServer1Port:<int>] [-messageServer2:<id>] [-messageServer2DomainName:<str>] [-messageServer2Port:<int>] [-vrm:<vs>] [-versioningLevel:<vs>] [-code:<str>] [-release:<str>] [-databaseConnectionTimeout:<duration>] [-identityServerClientMode:<vs>] [-identityServerSystem:<id>] [-identityServer:<id>] [-supportRequestServerMode:<vs>] [-supportRequestServerSystem:<id>] [-supportRequestServer:<id>] [-supportRequestServerOLTPDatabase:<id>] [-certificateRequired:<boolean>] |
3.2 Parameter
Die Parameter des Befehls werden in der folgenden Tabelle erläutert. Die in eckigen Klammern gesetzten Parameter sind optional, die anderen hingegen sind Pflichtparameter. Für einige Parameter kann ein Stern (*) als Platzhalter angegeben werden, um damit alle möglichen Werte ausgeben zu können. Nicht alle Parameter können mehrfach genannt werden; nur die, die folgenden Zusatz an den Parametervariablen aufweisen, sind für die Mehrfachnennung zugelassen: „<str-1> … <str–n>“.
Parameter | Erläuterung |
-system:<str-1> … -system:<str-n> | Name des Systems. |
[-description:<str>] | Bezeichnung des Systems. |
[-owner:<id>] | Verantwortlicher des Systems. Dieses Feld ist rein informativ. |
[-configuration:<id>] | Konfigurations-Datenbank eines Systems. In der Konfigurationsdatenbank sind grundlegende Einstellungen für Semiramis abgelegt. Für jedes System muss eine Konfigurationsdatenbank angegeben werden. |
[-repository:<id>] | Repository-Datenbank des Systems. Jedes System muss eine eigene Repository-Datenbank besitzen. |
[-messageServerStandbyMode:<vs>] | Gibt an, ob beim Ausfall des Application-Servers, der die Aufgabe des Message-Servers übernimmt nach einer einstellbaren Wartezeit, ein anderen Application-Server automatisch die Rolle des Message-Servers übernimmt. Die möglichen Werte sind:
Kein Standby Bei dieser Einstellung können Sie nur einen Application-Server angeben, der die Rolle des Message-Servers übernimmt. Die Angaben zur Wartezeit und zu den alternativen Message-Servern sind nicht relevant. Cold-Standby Bei dieser Einstellung sind die Felder zur direkten Angabe des Message-Servers nicht eingabebereit und werden vom System automatisch anhand der Werte in den Feldern zum ersten und zweiten alternativen Message-Server gefüllt. Zusätzlich können im Feld Wartezeit die Wartezeit eingeben, nachdem der alternative Message-Server zum aktiven Message-Server wird. Nach dem Umschalten auf den alternativen Message-Server übernimmt dieser die Rolle des Message-Servers unbefristet, d.h. so lange er nicht er selbst ausfällt und damit der andere alternative Message-Server wieder aktiv wird. Der Vorschlagwert ist „Kein Standby“. |
[-messageServerStandbyTimeout:<duration>] | Gibt die Wartezeit auf Antworten des aktiven Message-Server an, nach dieser Zeit wird der alternative Message-Server zum aktiver Message-Server wird, Die Wartezeit muss mindestens 1 Minute betragen. Je nach Betriebsystem und Leistung des Rechners, auf denen die Message-Server betrieben werden kann es notwenig sein, diesen Wert zu erhöhen. Damit kann vermieden werden dass bei einem regulären Start des Message-Servers fälschlicher Weise ein Ausfall erkannt wird. Werte größer als 1 Stunden sind nicht sinnvoll, da das System während der Wartezeit nicht verfügbar ist.
Das Feld ist erst dann eingabebereit, wenn im Feld „Standby“ die Einstellung „Cold-Standby“ ausgewählt wurde. |
[-messageServer:<id>] | Application-Server, der die Funktion des Message-Servers für das System übernimmt. Er übernimmt zentrale Aufgaben wie z. B. die Verwaltung der Sperren und die Kommunikation mit anderen Semiramis-Systemen. Außer bei Demo-Systemen sollten auf dem Message-Server keine ressourcenintensiven Operationen oder Zugriffe (Dialog-Anmeldungen, ODBC-Zugriffe, Knowledge-Store-Zugriffe, Hintergrund-Verarbeitungen) erfolgen, um die Antwortzeiten der anderen im System vorhandenen Application-Server nicht zu beeinträchtigen. |
[-messageServerDomainName:<str>] | IP-Adresse, unter der das Netzwerk-Interface des Message-Servers angesprochen wird. |
[-messageServerPort:<int>] | Port, über den der Message-Server die Kommunikation abwickelt. Alle Application-Server des Systems und die Message-Server anderer Systeme kommunizieren über diesen Port mit dem Message-Server. |
[-messageServer1:<id>] | Application-Server, der die Funktion des Message-Servers für das System übernimmt, wenn Cold-Standby-Modus für Message-Server ausgewählt wurde und der aktive Message-Server antwortete innerhalb der angegebenen Verzögerung nicht. Er übernimmt in dem Fall die Aufgaben des aktiven Message-Servers. |
[-messageServer1DomainName:<str>] | IP-Adresse, unter der das Netzwerk-Interface des alternativen Message-Servers angesprochen wird. Diese IP-Adresse sollte von der IP-Adresse des anderen alternativen Message-Servers verschieden sein, da es naturgemäß nicht sinnvoll ist in einem Standby-Szenario beide alternativen Message-Server auf der gleichen physikalischen Hardware zu betreiben. |
[-messageServer1Port:<int>] | Port, über den der erste alternative Message-Server die Kommunikation abwickelt. Alle Application-Server des Systems und die Message-Server anderer Systeme kommunizieren über diesen Port mit dem Message-Server, wenn er der aktive Message-Server ist. |
[-messageServer2:<id>] | Application-Server, der die Funktion des Message-Servers für das System übernimmt, wenn Cold-Standby-Modus für Message-Server ausgewählt wurde und der aktive Message-Server antwortete innerhalb der angegebenen Verzögerung nicht. Er übernimmt in dem Fall die Aufgaben des aktiven Message-Servers. |
[-messageServer2DomainName:<str>] | IP-Adresse, unter der das Netzwerk-Interface des alternativen Message-Servers angesprochen wird. Diese IP-Adresse sollte von der IP-Adresse des anderen alternativen Message-Servers verschieden sein, da es naturgemäß nicht sinnvoll ist in einem Standby-Szenario beide alternativen Message-Server auf der gleichen physikalischen Hardware zu betreiben. |
[-messageServer2Port:<int>] | Port, über den der erste altternative Message-Server die Kommunikation abwickelt. Alle Application-Server des Systems und die Message-Server anderer Systeme kommunizieren über diesen Port mit dem Message-Server, wenn er der aktive Message-Server ist. |
[-databaseConnectionTimeout:<duration>] | Zeit, nach der inaktive Datenbankverbindungen geschlossen werden. In Produktivsystemen sollte keine Zeit angegeben werden.
Wird keine Zeit angegeben, werden einmal durch einen Application-Servers geöffnete Datenbankverbindungen erst mit dem Beenden des Application-Servers wieder geschlossen. Die Angabe eines Wertes ist vor allem in Entwicklungssystemen sinnvoll, bei denen sehr viele Application-Server gegen wenige zentrale Datenbanken betrieben werden, da ansonsten auf dem zentralen DBMS zu viele Verbindungen und somit Ressourcen reserviert werden. |
[-identityServerClientMode:<vs>] | Modus für den Identitätsdienst. Der Identitätsdienst stellt sicher, dass Entwicklungsobjekte über System- und Release-Grenzen hinweg immer die gleiche GUID und die gleiche Identifikation erhalten. Hierzu verfügt jedes Semiramis-System über eine Identitätsliste. Wenn mehrere Entwicklungssysteme das gleiche Entwicklungspräfix verwenden, muss eines dieser Systeme die gemeinsame Verwaltung der Identitätsliste übernehmen. Der Identitäts-Modus bestimmt, welches dieser Systeme die Identitätsliste führt.
Die Einstellung „Lokal“ wird für Systeme verwendet, die selbst keine Entwicklungssysteme sind und für Entwicklungssysteme, die ein eigenes Entwicklungspräfix besitzen. Die Einstellungen „Verteilt (normal)“ und „Verteilt (primär)“ werden verwendet, wenn der Identitätsdienst eines anderen Systems verwendet wird. In diesem Fall muss das System und der Application-Server angegeben werden, die die Identitätsliste verwalten. Die Einstellung „Verteilt (primär)“ darf nur in einem neuen Entwicklungssystem verwendet werden, aus dem noch keine Softwareaktualisierung exportiert wurde. In diesem Fall kann ein neues Entwicklungsobjekt wieder aus der Identitätsliste entfernt werden, um seine Identität zu ändern (z.B. Gross-Kleinschreibung ändern). Sobald ein Folgesystem vorhanden ist bzw. eine Softwareaktualisierung exportiert wurde, muss der Wert auf „Verteilt (normal)“ geändert werden. |
[-identityServerSystem:<id>] | System, das den Identitätsdienst verwaltet. |
[-identityServer:<id>] | Application-Server, der den Identitätsdienst verwaltet. |
[-supportRequestServerMode:<vs>] | Gibt an, ob der Entwicklungsauftragsdienst verwendet wird oder nicht. Der Entwicklungsauftragsdienst ermöglicht die Koordinierung von Entwicklungsaufgaben auf verschiedenen Systemen auf Basis von Entwicklungsaufträgen. Die möglichen Werte sind „Verwenden“ und „Nicht verwenden“. Wenn Sie den Wert „Verwenden“ wählen, müssen Sie in den nachfolgenden Feldern angeben, wo der Server des Entwicklungsauftragsdienstes eingerichtet ist und erreicht werden kann. |
[-supportRequestServerSystem:<id>] | System, auf dem der Entwicklungsauftragsdienst läuft. |
[-supportRequestServer:<id>] | Application-Server, auf dem der Entwicklungsauftragsdienst läuft. |
[-supportRequestServerOLTPDatabase:<id>] | OLTP-Datenbank, in der Entwicklungsaufträge gespeichert werden |
[-certificateRequired:<boolean>] | Gibt an, ob für die Anmeldung an das Semiramis-System Client-Zertifikate erforderlich sind. Falls nicht, ist die Anmeldung auch durch Angabe eines Benutzernamens und eines Kennwortes möglich. Details hierzu finden Sie in der Dokumentation Kennwortbasierte Authentifizierung. |
3.3 Berechtigungen
Das Berechtigungskonzept sowie die generellen anwendungsbezogenen und Entity-bezogenen Berechtigungen können Sie in der Technischen Dokumentation im Dokument „Berechtigungen“ nachlesen.
Für diese Anwendung ist das folgende Business Entity relevant:
com.cisag.sys.configuration.obj.System