Sekundärkostengruppen

Im Controlling besitzen Sie die Möglichkeit, Sekundäre Bewegungsdaten zu erzeugen. Dazu dienen u.a. die Definitionen der Sekundärkostengruppen.

In den Sekundärkostengruppen werden allgemeine Angaben zu den Sekundärkosten festgelegt: Z.B. welche Dimensionen werden berücksichtigt, was für ein Buchungstyp wird erstellt (Werte, Mengen Kennziffern oder Preise), um welchen Typ Sekundärkosten handelt es sich (IBL, Umlage, Kalkulation). Jede Gruppe kann in verschiedenen Laufpositionen verwendet werden. Dort werden weitere Angaben wie z.B. die Datenarten oder Bewegungstypen festgelegt.

Begriffsbestimmung

Sekundärkosten – Sekundärkosten ist ein Sammelbegriff der betriebswirtschaftlichen Kostenrechnung für alle Kosten von Produktionsfaktoren, die das Unternehmen selbst herstellt. Sie werden innerhalb der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung auf die Endkostenstellen umgerechnet.

Unter Sekundärkosten werden Kosten- und Leistungsbuchungen verstanden, die nicht aufgrund einer Primärbuchung entstanden sind. Sekundärkosten sind interne Größen, die mehrfach erstellt oder gelöscht werden können.

Sekundärkosten entstehen z.B. bei der Erstellung innerbetrieblicher Leistungen, bei Umlagen, Zuschlägen, etc. Ein konkretes Beispiel für Umlagen wäre z.B. die Aufteilung der monatlich entstandenen Telefonkosten entsprechend einem vorgegebenen Verteilungsschlüssel auf die beteiligten Kostenstellen.

Sekundärkostengruppen – In der Sekundärkostengruppe wird festgelegt, um welchen Sekundärkostentyp es sich handelt. Vorrangiges Ziel dieser Definition von Sekundärkostengruppen ist es, Eigenschaften der Buchung (z.B. Ent- und Belastungsbuchung) festzulegen. Das beeinflusst die formale und inhaltliche Gestaltung der erzeugten Sekundärkosten. Alle zu einer Gruppe gehörenden Definitionen sind vom gleichen Sekundärkostentyp (s. Feld Typ, z.B. Innerbetriebliche Leistungsberechnung, Umlage, Berechnungen).

Den Sekundärkostengruppen können, abhängig vom gewählten Typ der Sekundärkosten, unterschiedliche Methoden in der Anwendung Sekundärkostenmethoden zugeordnet werden, die bei den Sekundärkostenläufen in der angegebenen Reihenfolge abgearbeitet werden.

Die Sekundärkostengruppen können verschiedenen Sekundärkostenläufen zugeordnet werden, von daher wird die Anwendung zur Erzeugung der Sekundärkosten auf den Sekundärkostenläufen gestartet und nicht auf den Sekundärkostengruppen. Ist eine Gruppe mehreren Läufen zugeordnet, greifen Änderungen einer Detaildefinition für all diese Läufe.

Die Gruppen stehen also zwischen den Läufen und Methoden.

Anwendungsbeschreibung

Die Anwendung besteht aus einem Abfrage- und einem Arbeitsbereich.

Wenn eine Sekundärkostengruppe in den Sekundärkostenmethoden oder den sekundären Kostenarten verwendet wird, können nur die Felder Beschreibung und Mit Entlastungsbuchungen aktualisiert werden. Alle anderen Felder sind nicht aktiv.

Abfragebereich

Im Abfragebereich können Sie bei Bedarf Suchmerkmale eingeben und anschließend über die Aktion [Aktualisieren] die Daten vom System heraussuchen und im Arbeitsbereich anzeigen lassen.

Die Felder im Einzelnen:

  • Sekundärkostengruppe – Geben Sie in diesem Feld bei Bedarf eine oder mehrere Sekundärkostengruppen als Suchmerkmal für die anzuzeigenden Daten ein. Über die Wertehilfe Sekundärkostengruppe suchen können sie die gewünschten Sekundärkostengruppen auswählen.
  • Bezeichnung – Geben Sie in diesem Feld bei Bedarf eine oder mehrere Bezeichnungen als Suchmerkmal für die anzuzeigenden Daten ein.
  • Typ – Wählen Sie hier die anzuzeigenden Sekundärkostengruppen über den Typ aus. Folgende
    Auswahl steht zur Verfügung:

    • (Alle)
    • IBL
    • Umlage
    • Berechnungen
    • Reportwerte berechnen
  • Buchungstyp – Wählen Sie hier die anzuzeigenden Sekundärkostengruppen über den Buchungstyp aus. Folgende Auswahl steht zur Verfügung:
    • (Alle)
    • Wert
    • Mengen
    • Kennziffern
    • Preise
  • Mit Entlastungsbuchungen – Über dieses Suchfeld steuern Sie, ob z. B. alle Sekundärkostengruppen oder nur die Sekundärkostengruppen zur Anzeige ausgewählt werden sollen, für die Entlastungsbuchungen erzeugt werden sollen. Gültige Werte sind:
    • Ja
    • Nein
    • Ignorieren
  • Löschkennzeichen – Sie können sowohl nach Sekundärkostengruppen mit Löschkennzeichen als auch nach Sekundärkostengruppen ohne Löschkennzeichen suchen. Wählen Sie dazu aus den folgenden Einträgen:
    • (Alle)
    • Mit Löschkennzeichen
    • Ohne Löschkennzeichen

Arbeitsbereich

Im Arbeitsbereich der Anwendung Sekundärkostengruppen erfassen Sie neue oder bearbeiten bereits bestehende Sekundärkostengruppen. Der Arbeitsbereich stellt eine Positionstabelle sowie einen Positionseditor zur Verfügung.

Positionstabelle

In der Positionstabelle werden alle Sekundärkostengruppen dargestellt, die den Suchmerkmalen des Abfragebereiches entsprechen. Sie enthält einen übersichtlichen Ausschnitt der Daten, die im Positionseditor erfasst werden. Die Beschreibungen der Spalten entsprechen denen der Felder im Positionseditor.

Zur Bearbeitung können Sie ausgewählte Sekundärkostengruppen in den Editor übernehmen. Die verfügbaren Standard-Aktionen der Symbolleiste der Positionstabelle sind im Bedienungsleitfaden beschrieben

Einzelne Angaben wie abgebende und empfangende Firma, Dimension und Belegart können direkt in der Tabelle editiert werden.

Positionseditor

Mithilfe des Positionseditors erfassen oder bearbeiten Sie Sekundärkostengruppen. Die Symbolleiste des Positionseditors bietet dazu Standard-Aktionen an, deren Erläuterungen im Bedienungsleitfaden aufgeführt sind.

Zur Erfassung und Bearbeitung der Sekundärkostengruppen stehen folgende Felder zur Verfügung:

  • Sekundärkostengruppe – Hier vergeben Sie eine eindeutige Kennung für die Sekundärkostengruppe.In der Sekundärkostengruppe wird definiert, um welchen Sekundärkostentyp es sich handelt. Vorrangiges Ziel dieser Definition von Sekundärkostengruppen ist es, Eigenschaften der Buchung (z.B. Ent- und Belastungsbuchung) festzulegen. Das beeinflusst die formale und inhaltliche Gestaltung der erzeugten Sekundärkosten. Alle zu einer Gruppe gehörenden Definitionen sind vom gleichen Sekundärkostentyp (s. Feld Typ).
    Den Sekundärkostengruppen können, abhängig vom gewählten Typ der Sekundärkosten, unterschiedliche Methoden in der Sekundärkostenanwendung Methoden zugeordnet werden, die bei den Sekundärkostenläufen in der angegebenen Reihenfolge abgearbeitet werden.
    Die Sekundärkostengruppen können verschiedenen Sekundärkostenläufen zugeordnet werden, von daher wird die Anwendung zur Erzeugung der Sekundärkosten auf den Sekundärkostenläufen gestartet und nicht auf den Sekundärkostengruppen. Die Gruppen stehen also zwischen den Läufen und Methoden.
  • Bezeichnung – Die Bezeichnung dient als zusätzliches Erkennungsmerkmal. Sie kann aus frei wählbarem Text bestehen. Geben Sie eine aussagekräftige, einprägsame und ggf. eine eindeutige Bezeichnung ein, damit die Suche danach erleichtert wird. Eine gleich lautende Bezeichnung kann aber auch mehrfach existieren.
  • Typ – Angabe, welchen Sekundärkostentyp diese Gruppe enthält. Es sind folgende Werte gültig:
    • IBL (Innerbetriebliche Leistungsberechnungen) – Es werden Preise und Bezugsgrößen ermittelt entsprechend der Definitionen. Aus diesem Produkt ergeben sich die Beträge der IBL.
    • Umlage – Es werden entsprechend der Definitionen die Buchungen ermittelt, die umgelegt werden sollen. Der jeweilige Buchungsbetrag wird entsprechend der ermittelten Bezugsgrößen aufgeteilt.
    • Berechnungen – Es können bis zu zwei variable Operanten aus Stammdaten oder Bewegungsdaten bestimmt werden. Mit diesen variablen Operanten und beliebigen Konstanten können arithmetische Berechnungen durchgeführt werden und diese Werte verbucht werden.
  • Buchungstyp – Festlegung des Buchungstyps. Diese Sekundärkostengruppe benötigt Bewegungskennzeichen des Typs:
    • Betrag
    • Mengen
    • Kennziffern
    • Preise

Der gewählte Buchungstyp muss in den Methoden und in den Laufpositionen der Sekundärkosten berücksichtigt werden. Die entsprechenden Bewegungskennzeichen in den Laufpositionen benötigen diesen Buchungstyp. In den Methoden benötigen die Kostenarten einen passenden Kostenartentyp.

  • Mit Entlastungsbuchungen – Festlegung, ob Entlastungsbuchungen erzeugt werden.
    Festlegung, ob auf der Ursprungsdimension eine Entlastungsbuchung durchgeführt wird, d.h., die Salden werden um den Buchungsbetrag entlastet, der auf den empfangenden Dimensionen gemäß Ihren Methodendefinitionen gebucht wird.
  • Abgebende Firma – Bei Umlagen stammen die umzulegenden Buchungen aus dieser Firma. Hier erfolgen auch die Entlastungsbuchungen.
    Bei IBL erfolgen die Gegenbuchungen in dieser Firma.
    Für Berechnungen hat dieses Feld keine Bedeutung.
    Die Belastungsbuchungen erfolgen immer in der empfangenden Firma.
  • Empfangende Firma – Für diese Firma ist die Sekundärkostengruppe definiert. Hier erfolgen immer die Belastungsbuchungen.
  • Abgebende Dimension – Bei Umlagen stammen die umzulegenden Buchungen aus dieser Dimension. Hier erfolgen auch die Entlastungsbuchungen.
    Bei IBL erfolgen die Gegenbuchungen in dieser Dimension.
    Für Berechnungen hat dieses Feld keine Bedeutung.
    Für beide Varianten könnten mögliche Werte z.B. sein:

    • Kostenstellen
    • Kostenträger
    • Projekte
    • Kunden
    • Branche
    • Vertreter
    • … oder eine andere von Ihnen definierte Optionale Dimension
  • Empfangende Dimension – Die Belastungsbuchungen erfolgen in dieser Dimension. Mögliche Werte könnten z.B. sein:
    • Kostenstellen
    • Kostenträger
    • Projekte
    • Kunden
    • Branche
    • Vertreter
    • … oder eine andere von Ihnen definierte Optionale Dimension
  • Abgebende Belegart – Belegarten werden verwendet, um das Aussehen und das Verhalten des Buchungsdialoges zu steuern. Die unterschiedlichen Felder können für den Buchungsdialog aktiviert oder geschützt und/oder gültige Wertebereiche für die Eingabe definiert sein. Hier wird die abgebende Belegart hinterlegt, der eine gleiche empfangende Belegart zugeordnet werden kann.
    Mit der abgebenden und empfangenden Belegartwird vor allen Dingen gesteuert, was für ein Typ von Buchungen (Wert, Menge, Kennziffer, Preis) erzeugt wird. Zusätzlich kann festgelegt werden ob Nullbuchungen erzeugt werden.
  • Empfangende Belegart – Belegarten werden verwendet, um das Aussehen und das Verhalten des Buchungsdialoges zu steuern. Die unterschiedlichen Felder können für den Buchungsdialog aktiviert oder geschützt und/oder gültige Wertebereiche für die Eingabe definiert sein. Hier wird die empfangende Belegart hinterlegt, die der abgebenden vom Typ her entsprechen muss.
    Mit der abgebenden und empfangenden Belegartwird vor allen Dingen gesteuert, was für ein Typ von Buchungen (Wert, Menge, Kennziffer, Preis) erzeugt wird. Zusätzlich kann festgelegt werden ob Nullbuchungen erzeugt werden.
  • Rundungsmethode – Für die Sekundärkostengruppe können Sie festlegen, mit wie vielen Nachkommastellen die Sekundärdaten ermittelt werden. Dazu wählen Sie in diesem Feld eine der folgenden Einstellungen als zu verwendende Rundungsmethode aus:
    • Aus Sekundärkostenlauf
    • Kaufmännisch
    • Aufrunden
    • Abrunden

Sofern Sie die Einstellung Aus Sekundärkostenlauf festgelegt haben, werden die Rundungsmethode und die Anzahl der Nachkommastellen aus den Angaben im Sekundarkostenlauf herangezogen.

  • Nachkommastellen – Geben Sie in diesem Feld die maximale Anzahl der Nachkommastellen an. Es sind Eingaben im Bereich 0 bis 9 möglich.Dieser Eintrag wird nur dann verwendet, wenn für die Sekundärkostengruppe auch eine Rundungsmethode festgelegt ist.
    Bei Umlagen ist folgendes zu beachten:
    Falls der zu verteilende Wert mehr Nachkommastellen hat als im Sekundärkostenlauf oder der Sekundärkostengruppe hinterlegt sind, so wird in diesem Fall die Zahl der abgebenden Nachkommastellen verwendet.
  • Mengeneinheit – Zugrundeliegende Mengeneinheit der Sekundärkostengruppe als Basiseinheit der Berechnungen

Anwendungsbezogene Aktion

Die folgende anwendungsbezogene Aktion steht in der Anwendung Sekundärkostengruppen zur Verfügung:

Sekundärkostengruppe prüfen

Diese Funktion ist aufrufbar nach Auswahl einer Gruppe und wenn diese angezeigt wird.
Geprüft werden dann sämtliche aktive oder ungültige Methodensätze der selektierten Gruppe. Wenn ein Methodensatz korrekt ist und mindestens ein Detailsatz zu ihm existiert, wird er auf aktiv gesetzt, sonst auf ungültig. Wird bei der Prüfung ein Fehler gefunden, so wird das Statusfeld ohne Fehlermeldung auf ungültig gesetzt, weitere Prüfungen werden dann nicht mehr durchgeführt.

Hinweis
Aus technischen Gründen ist der Aufruf auch bei fehlenden Methodensätzen möglich.

Customizing

Für die Anwendung Sekundärkostengruppen sind in der Anwendung Custo­mizing keine Einstellungen fest­zulegen.

Business Entitys

Für die Anwendung Sekundärkostengruppen ist das nachfolgende Business Entity relevant.

Sekundärkostengruppen

com.sem.ext.app.fin.controlling.secondarycost.obj.SecondaryCostGroup

Das Business Entity gehört zu folgender Business-Entity-Gruppe:

com.sem.ext.app.fin.controlling.MasterData

Berechtigungen

Berechtigungen können sowohl mithilfe der Berechtigungsrollen als auch durch inhaltsbezogene Berechtigung (durch die Zuordnung zu Organisationen) vergeben werden. Das Berechtigungskonzept können Sie in der Technischen Dokumentation Berechtigungen nachlesen.

Spezielle Fähigkeiten

Für die Anwendung Sekundärkostengruppen bestehen keine speziellen Fähigkeiten.

Organisations-Zuordnungen

Für die Anwendung Sekundärkostengruppen ist eine Organisations-Zuordnung nicht erforderlich.

Besonderheiten

Für die Anwendung Sekundärkostengruppen bestehen keine Besonderheiten.

Berechtigungen für Geschäftspartner

Die Anwendung Sekundärkostengruppen ist für Geschäftspartner nicht freigegeben.

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