Sachbuchungen in eine fremde Finanzbuchhaltung übertragen

1                     Themenübersicht

Sachbuchungen dokumentieren Wertänderungen innerhalb eines Unternehmens. Sie werden in der Finanzbuchhaltung geführt und entstehen auf Basis der Materialbuchungen.

In diesem Dokument erfahren Sie, in welchem Format die Sachbuchungs-Buchungssätze erzeugt und zur Verfügung gestellt werden, wenn Sie eine andere Finanzbuchhaltung als das Semiramis Rechnungswesen verwenden möchten.

Sie erhalten insbesondere Informationen über die Struktur einer Sachbuchung, die zu berücksichtigenden Funktionen, um mit Sachbuchungen arbeiten zu können, sowie eine Prozessbeschreibung. Die für die Sachbuchungen zu füllenden Felder und Aktionen sind in den jeweiligen Anwendungsdokumentationen beschrieben; sie sind nicht Teil dieser Dokumentation.

2                     Begriffsbestimmung

Konten-Zuordnungen

Konten-Zuordnungen werden grundsätzlich benötigt, um automatisch ein zu bebuchendes Konto zu ermitteln. Bei den unterschiedlichen Prozessen wird das richtige Konto auf Basis der in den Konten-Zuordnungen hinterlegten Kombinationen aus Artikelkonten-Klassifikation und Partnerkonten-Klassifikation gefunden. Eine einzelne Konten-Zuordnung enthält dabei auch die Festlegung für welche Verwendung diese Zuordnung bestimmt ist, d. h. ob ein Bestands-, Erlös- oder Aufwandskonto ermittelt werden soll.

Sachbuchungen

Werteänderungen im Unternehmen können in Form von Sachbuchungen dokumentiert werden. Sachbuchungen werden auf Grund von Geschäftsvorfällen mithilfe der Informationen aus den Materialbuchungen erzeugt und in der Finanzbuchhaltung geführt.

3                     Funktionsbeschreibung

Verwenden Sie eine andere Finanzbuchhaltung als z.B. die Semiramis Finanzbuchhaltung, können Sie nur die relevanten Bewegungsdaten in diese Finanzbuchhaltung übertragen. Semiramis tauscht standardmäßig keine Stammdaten-Informationen, wie Konten, Kostenarten, Kostenträger, Kostenstellen, Artikel etc. mit Drittanbietern aus.

Grundsätzlich werden nur jene Buchungen verarbeitet, die noch nicht übertragen wurden. Eine erneute Übertragung bereits übertragener Bewegungen ist nicht vorgesehen.

Aus den vorhandenen Basisdaten (sachbuchungsrelevante und bestandswertverändernde Materialbuchungen) wird je nach Buchungsmodus eine spiegelgleiche Sachbuchung erzeugt oder die Daten werden vorab zusätzlich pro Tag oder Periode verdichtet.

Die Daten werden entweder bei aktiver Übertragung oder bereits im Zuge der Verarbeitung der Materialbuchungen durch den Lagerlogistik-Server im Business Object „Bestandswertverändernde Sachbuchung“ (com.cisag.app.financials.batch.obj.BatchOnhandTransactionSummary) gespeichert. Von diesem Datenbestand ausgehend können Sie mithilfe individuell zu erstellender Schnittstellen die Buchungen in eine fremde Finanzbuchhaltung übertragen. Basierend auf diesem Datenbestand können zum Beispiel auch kundenindividuelle Berichte aufbereitet und ausgegeben werden.

 

 

4                     Technischer Aufbau der Sachbuchungsschnittstelle

Dieses Kapitel beschreibt das Business Object „Bestandswertverändernde Sachbuchung“ (com.cisag.app.financials.batch.obj.BatchOnhandTransactionSummary).
Die vorliegende Datenstruktur wurde in Anlehnung an die Schnittstelle zur Semiramis Finanzbuchhaltung aufgebaut. Jedes Attribut wird anhand seines Datentyps und möglicher Werte dargestellt.

Hinweis:
In der Spalte Datentyp werden in runden Klammern die Key-Attribute angeführt.

Attributname Datentyp Bezeichnung
Guid Guid (Key) Im Einzelbuchungsmodus wird die Materialbuchungs-GUID verwendet, im Sammelbuchungsmodus Zero-GUID.
organizationalUnit

 

Guid (Key) Organisations-GUID: Die GUID der Firma.
Date Timestamp(Key) Je nach Buchungsmodus entweder das Buchungsdatum oder Periodendatum.
Account Guid(Key) Die GUID des Bestandskontos lt. zugrundeliegender Materialbuchung.
offsetAccount Guid(Key) Die GUID des Gegenkontos lt. zugrundeliegender Materialbuchung.
transactionType Guid(Key) Die GUID des Buchungsschlüssels lt. Materialbuchung
costCentre Guid(Key) Die GUID der Kostenstelle lt. Materialbuchung. Die Kostenstelle kommt entweder aus den vorgelagerten Prozessen oder aus der manuellen Materialbuchung.
costObjective Guid(Key) Die GUID des Kostenträgers lt. Materialbuchung. Der Kostenträger kommt entweder aus den vorgelagerten Prozessen oder aus der manuellen Materialbuchung.
internalCounter Long(Key) Der „internalCounter“ dient zur Abgrenzung der aktuell zu übertragenden Buchungen von den laufend durch den Lagerlogistik-Server zu erstellenden.
costingType Valueset:
1…COST_CENTRE (Kostenstelle)
2…COST_OBJECTIVE (Kostenträger)
3…BOTH (Kostenstelle und Kostenträger)
4…NONE (Keine Kostenstelle/-träger
Ein Valueset, das die vorhandenen Kostenrechnungsinformationen (Kostenträger bzw. Kostenstelle) widerspiegelt.
costType Guid Die Kostenarten-GUID, sofern lt. Fremdsystem bekannt.
offsetCostType Guid Die Gegenkostenarten-GUIDm sofern lt. Fremdsystem bekannt.
debitCredit Valueset:

1…DEBIT (Soll)

2…CREDIT (Haben)

Soll/Haben-Kennzeichen auf Basis des Buchungsschlüssels bzw. des Betrag-Vorzeichens
financials
organizationCode
String(10) Die Firmen-Identifikation.
accountNumber String(15) Die Kontonummer.
offsetAccountNumber String(15) Die Gegenkontonummer.
transactionTypeCode String(4) Die Identifikation des Buchungsschlüssels.
costCentreCode String(8) Die Identifikation der Kostenstelle.
costObjectiveCode String(25) Die Identifikation des Kostenträgers.
costTypeCode String(10) Die Identifikation der Kostenart, sofern vorhanden.
offsetCostType String(10) Die Identifikation der Gegenkostenart, sofern vorhanden.
amountDomestic Complexer Datentyp, bestehend aus
.amount: Decimal (21,6).currency: String(3)
Bestandswertverändernder Betrag und der zugehörige Hauswährungscode.
costingQuantityAmount Decimal(21,6) Basis-Menge (ohne Mengeneinheit)
Description String(80) Beschreibung bzw. Buchungstext.
maxInventory
InternalNumber
Long Einzelbuchung: die Verarbeitungsnummer der zugeordneten Materialbuchung.
Verdichtung: die größte Verarbeitungsnummer der jeweils verdichteten Buchungen
fiscalYear Short Geschäftsjahr lt. Materialbuchung.
fiscalPeriod Byte Geschäftsperiode lt. Materialbuchung
summaryCounter Int Buchungs-Zähler.
Im Einzelbuchungsmodus eins, sonst wird in diesem Attribut die Anzahl der verdichteten Materialbuchungen, also größer oder zumindest gleich eins, abgespeichert.
postingOrderNumber String(35) Die formatierte Belegnummer lt. zugeordneter Materialbuchung.
postingMode Valueset:
1…NONE (keine Überleitung)
2…DAY (Sammelbuchung pro Tag)
3…FISCAL_PERIOD (Sammelbuchung pro Periode)
4…DETAIL (Einzelbuchung)
Der zum Zeitpunkt der Erstellung aktivierte Buchungsmodus.
transactionType Descrption String(65) Beschreibung  des Material-Buchungsschlüssels
currencyScale byte Die zum Zeitpunkt der Erstellung eingestellten Dezimalen (0 bis 6).
costingSplit boolean Signalisiert, dass Kostenrechnungsdaten – lt. Adapter-Konfiguration – für die Buchung vorhanden sein können, aber nicht zwingend vorhanden sein müssen.
offsetCostingSplit Boolean Signalisiert, dass Kostenrechnungsdaten – lt. Adapter-Konfiguration – für die Gegenbuchung vorhanden sein können, aber nicht zwingend vorhanden sein müssen.
costingInfoType Valueset:
1…COST_CENTRE (Kostenstelle)
2…COST_OBJECTIVE (Kostenträger)
3…BOTH (beide)4…NONE (keine)
Gibt an, ob in der Buchung entweder Kostenstelle, Kostenträger, beide oder keiner von beiden vorhanden ist.
offsetCostingInfoType ValueSet:
1…COST_CENTRE (Kostenstelle)
2…COST_OBJECTIVE (Kostenträger)
3…BOTH (beide)4…NONE (keine)

 

Gibt an, ob in der Gegenbuchung entweder Kostenstelle, Kostenträger, beide oder keiner von beiden vorhanden ist.
postingDate timeStamp Im Standard ist der Dateninhalt von date abgelegt.
externalCompanyCode String(20) Die Identifikation der Firma bzw. Buchhaltungsnummer in der angeschlossenen Buchhaltung.
valueType Valueset (Key):
1…ASSIGNABLE (Zurechnbarer Anteil)
2…UNASSIGNABLE (Nicht zurechenbarer Anteil)
3…BOTH (beide)
Mithilfe dieses Valuesets kann durch einen relativ einfachen programmtechnischen Eingriff eine Trennung des zurechenbaren vom nicht-zurechenbaren Anteil erreicht werden, sofern dies nicht bereits durch eine entsprechende Einstellung in den Gegenkonten erreicht wird.
Im Semiramis-Standard wird „BOTH“ ausgegeben, d. h. bei gleichen Gegenkonten werden etwaige nicht-zurechenbare Anteile nicht getrennt ausgewiesen.

 

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