Vorwort
Neben vielen kleinen und größeren Verbesserungen hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Fehlertoleranz und Robustheit sowie Ergonomie wurden diverse neue Funktionen und Anwendungen entwickelt. Nachfolgend erhalten Sie eine Übersicht über die wichtigsten Neuerungen und Optimierungen, die Sie mit Comarch ERP Enterprise 6.4 erhalten. Diese Übersicht spiegelt einen Ausschnitt aller Weiterentwicklungen wider. Eine Auflistung der Weiterentwicklungen finden Sie im Begleitschreiben zur Auslieferung.
Basis
Anzeige der Ansprechpartner rollenspezifisch gemäß Bereich
In der Anwendung Partner wurde in den verschiedenen Tabellen für die Daten der Ansprechpartner die Spalte Klassifikation in Bereich umbenannt, sodass in allen Ansichten dieselbe Bezeichnung angezeigt wird. Darüber hinaus werden die Ansprechpartnerdaten gemäß des für sie festgelegten Bereiches rollenspezifisch angezeigt. Somit werden Ansprechpartnerdaten nur in den Ansichten angezeigt, zu denen sie gehören:
- Ansprechpartner des Bereiches Allgemein nur in der Ansicht Basis
- Ansprechpartner des Bereiches Beschaffung nur in der Ansicht Lieferant
- Ansprechpartner des Bereiches Vertrieb nur in der Ansicht Kunde
In der Ansicht Beziehungen werden grundsätzlich die Ansprechpartnerdaten aus allen Bereichen angezeigt.
In der Anwendung Partner-Beziehungstypen wurde ebenfalls die Bezeichnung von Klassifikation auf Bereich geändert.
Beschaffung
Um für zu erzeugende Eingangsrechnungen das Eingangs- und Fremdbelegdatum steuern zu können, stehen für entsprechende Aktionen die Datumsfestlegungsparameter zur Verfügung. Werden also Eingangsrechnungen mithilfe der Aktionen [Eingangsrechnung erzeugen], [Eingangsrechnung für Streckenlieferung erzeugen] oder [Korrektureingangsrechnung erzeugen] erzeugt, dann stehen folgende Parameter dafür bereit:
- Einstellung Fremdbelegdatum
- Einstellung Eingangsdatum
Dafür können Sie jeweils ein Datum in einer offenen Buchungsperiode festlegen oder das Ausführungsdatum verwenden.
Lagerlogistik
Verfügbarkeitsregeln importierbar
Verfügbarkeitsregeln können einschließlich der Auftragstyp-spezifischen Einstellungen importiert werden.
Lageraufträge: Seriennummer-Zuordnung und Vorschlag der offenen Rückmeldemenge
Bisher wurden die Einstellungen Seriennummer-Zuordnung und Offene Menge als Vorschlagswert nur in der Anwendung Customizing festgelegt. Dies ist nun auch pro Lagerauftragsart möglich.
Mithilfe der Einstellung Seriennummer-Zuordnung kann festgelegt werden, ob für seriennummerngeführte Artikel beim Erzeugen des Lagerauftrages im Zuge der Auslagerung die Seriennummern automatisch zugeordnet werden oder ob diese später beim Rückmelden manuell anzugeben sind.
Mit der Einstellung Offene Menge als Vorschlagswert wird festgelegt, dass bei der Rückmeldung eines Lagerauftrags standardmäßig die Soll-Menge als Vorschlagswert für die Rückmeldemenge angeboten wird.
Seriennummern ohne Bestandsführung abfragbar
In der Anwendung Cockpit: Ausprägungen können auch Seriennummern ohne Bestandsführung abgefragt werden.
Rücklagerungen vom Kommissionierpunkt
Bei der Kommissionierstrategie Kommissionierpunkt werden komplette Lademittel auf die Warenausgangszone ausgelagert. Dort wird dem Lademittel die zu kommissionierende Artikelmenge entnommen. Zur Rücklagerung der übrigbleibenden Artikelmenge steht diese neue Aktion in der Anwendung Lageraufträge zur Verfügung: [Lageranforderung für Rücktransport vom Kommissionierpunkt erzeugen].
Die Aktion steht für einen erledigten Lagerauftrag zur Verfügung, mit dem Artikelmengen auf den Kommissionierpunkt bzw. auf die Warenausgangszone aus- oder umgelagert wurden und für den keine Lageranforderung für den Rücktransport besteht.
In der Lagerauftragsart hinterlegen Sie eine Lageranforderungsart, die für die Ausführung der Aktion vorgeschlagen wird. Darüber hinaus legen Sie mit der Funktion Kommissionierpunkt-Rück-Lageranforderung erzeugen pro Lagerauftragsart fest, dass nach der Erledigung eines entsprechenden Lagerauftrages vom System eine Lageranforderung für den Rücktransport nicht verbrauchter Artikelmengen erzeugt werden soll. Andernfalls muss die Aktion in der Anwendung Lageraufträge oder Cockpit: Lageraufträge explizit ausgeführt werden, um eine Lageranforderung für die Rücklagerung zu erzeugen.
Vereinfachtes Umlagern durch automatische Reservierungen nicht lieferbarer Ausprägungen
Für manuelle Lagerbewegungen nicht lieferbarer Ausprägungen werden beim Freigeben der Lageranforderungspositionen automatisch die erforderlichen Reservierungen des Typs Manuell erzeugt.
Beispielsweise wird für das Umlagern einer abgelaufenen Charge automatisch eine Abgangsreservierung erzeugt. Im Anschluss kann der Lagerauftrag erzeugt werden, ohne dass die Charge zunächst manuell mit der Anwendung Reservierungen reserviert werden muss.
Stornobeleg zur Kommission im Produktionskontext
Das Verhalten der Aktion [Kommission stornieren] wurde geändert: Für Kommissionen, die für einen Produktionsauftrag erzeugt wurden und sich im Kommissionsstatus Erledigt befinden, erzeugt die Aktion einen Stornobeleg zur Kommission, statt die Kommission zu löschen. Der Stornobeleg bildet das Zurückbuchen der kommissionierten Mengen vom Produktionslager auf das Abgangslager ab.
Ladeeinheiten
Durchgängige Verwendung von Ladeeinheiten auf einfachen und auf lagerplatzgeführten Lagerorten
Auch einfache Lagerzonen und einfache Lagerorte können nun Ladeeinheiten aufnehmen. Dadurch wird z. B. beim Umlagern in die Warenausgangszone die Ladeeinheit nicht mehr aufgelöst. Auch das Lademittel der Ladeeinheit wird im Bestand geführt und ist in Bestandsabfragen sichtbar.
Zur durchgängigen Verwendung von Ladeeinheiten auf einfachen Lagerorten sowie auf lagerplatzgeführten Lagerorten und insbesondere auf einfachen Lagerzonen sind unter anderem folgende Neuerungen verfügbar.
Anwendung Ladeeinheiten
Die Anwendung Ladeeinheiten wurde um einige Informationen zu Lademitteln ergänzt, wie z. B. die Auswirkung einer Ladeeinheiten-Veränderung und die Einstellung zur Verlaufsaufzeichnung. Darüber hinaus werden der Bestandseigentümer der Ladeeinheit sowie Lagerortangaben angezeigt.
Eine Ladeeinheit wird ergänzend mit einem separaten Verwendungsstatus gekennzeichnet, mit dem der Prozess genannt wird, in dem sich eine Ladeeinheit befindet. Der neue Status wird neben den bisherigen Status angezeigt, die nun in Teilstatus gruppiert sind. Der Ladeeinheitenstatus umfasst nunmehr den Einlagerungsstatus, den aktuellen Prozess, den Verladungsstatus und den Sperrstatus.
Darüber hinaus können mithilfe zusätzlicher Aktionen die Ladeeinheiten in der Anwendung Ladeeinheiten ausgepackt oder verpackt werden.
Aktion Ladeeinheiten erzeugen, zuordnen und anzeigen
Mit der Aktion [Ladeeinheiten erzeugen, zuordnen und anzeigen], können Sie nun auch eingelagerte Ladeeinheiten zuordnen. Auch Artikel-unreine Ladeeinheiten können darüber eingelagert werden.
Durch die Zuordnung einer Ladeeinheit beispielsweise im Rahmen einer Kommission wird der Status Aktueller Prozess der Ladeeinheit auf Im Warenausgang und der zugehörige Belegbezug entsprechend der Kommission gesetzt. Wird die Zuordnung zu einer Ladeeinheit aufgehoben, dann wird der Status geändert zu Nicht prozessgebunden. Dadurch kann die Ladeeinheit in einem anderen Prozess verwendet werden.
Im Bereich Ladeeinheiten-Struktur im Dialogfenster der Aktion werden die Informationen zu Lademittel, Einlagerstrategie, Lagerzonenart und ABC-Klassifizierung nun im Datatip einer Ladeeinheit angezeigt. Dieser wird sichtbar, wenn Sie den Mauszeiger über die Identifikation der Ladeeinheit platzieren.
Lademittel-Einstellung: Auswirkung einer Ladeeinheiten-Veränderung
Für Artikel mit dem Materialtyp Lademittel steht in der Anwendung Artikel das neue Feld Auswirkung einer Ladeeinheiten-Veränderung zur Verfügung. Damit wird festgelegt, ob eine eingelagerte Ladeeinheit, für die das Lademittel verwendet wird, durch das Entnehmen oder Auffüllen von Teilmengen lediglich aktualisiert wird oder ob sie dadurch ausgepackt wird, d. h. aufgelöst wird.
Lagerorte, Lagerzonen und Lagerplätze
Pro Lagerzone kann mit der Funktion Ladeeinheiten einlagern festgelegt werden, ob Ladeeinheiten eingelagert werden dürfen. Diese Festlegung kann für Lagerplatzarten und pro Lagerplatz geändert und somit für einen einzelnen Lagerplatz deaktiviert werden. Für Lagerzonen der Verwendung Wareneingang, Warenausgang, Warenrücksendung und Inventurdifferenzen ist diese Funktion immer aktiviert und nicht änderbar.
Lagerrestriktionen
Die Ein- und Auslagerrestriktionen bieten die neue Einstellung Ladeeinheiten-Restriktion an, mit der festgelegt wird, wie Ladeeinheiten bei der Einlagerung und Auslagerung aus Lagerzonen behandelt werden sollen. Beispielsweise kann die Einlagerung von Ladeeinheiten in eine Lagerzone unterbunden werden.
Lageranforderungen
In der Anwendung Lageranforderungen steht auch für manuelle Lagerbewegungen des Typs Umlagerung die Aktion [Lagerplätze zuordnen] zur Verfügung. Voraussetzung ist, dass das Ziel der Umlagerung ein lagerplatzgeführter Lagerort ohne weitere Platzangaben ist.
Lagerauftragsarten
Mithilfe der neuen Funktion Ladeeinheit auspacken oder Teilmenge entnehmen legen Sie fest, ob in Lageraufträgen zugeordnete Ladeeinheiten ausgepackt werden sollen, wenn nur eine Teilmenge entnommen wurde. Ist diese Funktion aktiviert, dann wird die Spalte Auspacken in der Anwendung Lageraufträge aktiviert, wenn mit einem Lagerauftrag eine Ladeeinheit auf die Warenausgangszone ausgelagert, aber nicht die Ladeeinheit, sondern nur eine Artikelmenge bzw. eine Teilmenge an die Kommission bzw. den Lieferauftrag rückgemeldet wurde. Dies kann z. B. dann der Fall sein, wenn die Ladeeinheit unter Verwendung der Kommissionierstrategie Kommissionierpunkt ohne Rücklagerung oder im Rahmen einer Sammelkommission ausgelagert wurde.
Die Einstellung kann zusätzlich in der Anwendung Lageraufträge geändert werden.
Lageraufträge
Mit der neuen Aktion [Ladeeinheiten-Vorschlag erfassen] in der Symbolleiste der Positionstabelle können Sie einer Artikel-Position eine Ladeeinheit hinzufügen, aus der die Artikelmenge stammt. Darüber hinaus werden Ladeeinheiten zum Auspacken und Entnehmen vorgeschlagen. Zum Löschen eines solchen Vorschlags steht ebenfalls eine Aktion zur Verfügung.
Eine Ladeeinheit kann zu einer Artikel-Position auch mit dem Import der Lagerauftragsrückmeldungen hinzugefügt werden. Dies ermöglicht, dass eine zurückzumeldende Ladeeinheit einfach gescannt werden kann.
Wareneingänge
Im Rahmen des Wareneingangs können mit der Aktion [Ladeeinheiten erzeugen, zuordnen und anzeigen] nun auch nicht bestandswirksame Ladeeinheiten erfasst und den Wareneingangspositionen zugeordnet werden. Auch die Zuordnung vorhandener Ladeeinheiten mit den Status Nicht eingelagert und Nicht prozessgebunden ist damit möglich, ebenso wie die Aufhebung bestehender Zuordnungen. Beim Buchen des Wareneingangs werden Materialbuchungen erzeugt, welche die Ladeeinheiten dem Bestand der Wareneingangszone hinzufügen. Mit den anschließend automatisch oder manuell erzeugten Lageraufträgen werden die Ladeeinheiten eingelagert.
Lieferaufträge
Mithilfe der neuen Aktion [Ladeeinheiten-Änderungen buchen] können alle Änderungen zu einer Ladeeinheit gebucht werden, die mithilfe der Aktion [Ladeeinheiten erzeugen, zuordnen und anzeigen] festgelegt wurden. Diese Buchen-Aktion aktualisiert die bestehenden Ladeeinheiten auf der Warenausgangszone gemäß den festgelegten Änderungen und erzeugt Materialbuchungen, um evtl. Differenzen zu übernehmen. Sie wird entweder manuell ausgeführt, um die Ladeeinheiten sofort im Bestand sichtbar zu machen, oder sie wird beim Erzeugen und Ausgeben des Lieferscheins automatisch ausgeführt.
Kommissionen
Beim Erledigen einer Kommission werden automatisch Materialbuchungen erzeugt, mit denen die Änderungen zu Ladeeinheiten sofort bestandswirksam werden.
In der Anwendung Kommission können bestandswirksame und nicht verwendete Ladeeinheiten, die sich auf der Warenausgangszone befinden, zurückgemeldet werden, ohne einen neuen Lagerauftrag erzeugen zu müssen.
Eine artikelreine Ladeeinheit, die sich auf der Warenausgangszone befindet, kann in der Anwendung Kommissionen manuell zurückgemeldet werden. Für die Rückmeldung auf einfachen Lagerorten und zur Rückmeldung von Ladeeinheiten auf der Warenausgangszone in strukturierten Lagerorten steht ein neues Dialogfenster zur Verfügung, das Sie mithilfe der neuen Aktion [Ladeeinheiten rückmelden] öffnen können.
Manuelle Materialbuchungen
Sie können Ladeeinheiten auch mithilfe manueller Materialbuchungen auf einfachen und auf lagerplatzgeführten Lagerorten einlagern, umlagern und auslagern. Anhand einer Warnmeldung wird darauf hingewiesen, wenn das Ziel einer Ein- oder Umlagerung keine Ladeeinheiten zulässt.
Ladeeinheiten-Korrekturen können mit dem entsprechenden Sondervorgang nun auch für Ladeeinheiten auf einfachen Lagerorten und einfachen Lagerzonen vorgenommen werden.
Zudem können Ladeeinheiten mit manuellen Materialbuchungen aufgefüllt oder Teilmengen entnommen werden, ohne die Ladeeinheit notwendigerweise aufzulösen. Dazu stehen die neuen Buchungsschlüssel-Vorgänge Ladeeinheitenänderung Zugang und Ladeeinheitenänderung Abgang zur Verfügung. Der Bestand wird dabei umgelagert und nicht erneut bewertet.
Darüber hinaus können Ladeeinheiten mithilfe manueller Materialbuchungen ausgepackt und verpackt werden. Dazu wird der Buchungsschlüssel-Vorgang Verpacken Zugang verwendet. Zum Auspacken muss die Menge „-1“ erfasst werden. Die in der Ladeeinheit enthaltenen Artikelmengen werden dort ausgepackt, wo die Ladeeinheit eingelagert ist. Zum Verpacken einer Ladeeinheit muss die Menge „+1“ erfasst werden. Anhand der Lagerortangaben wird bestimmt, von wo der unverpackte Bestand entnommen und wo die Ladeeinheit eingelagert werden soll.
Customizing
In der Anwendung Customizing, Funktion Versand, Unterfunktion Ladeeinheiten können die Buchungsschlüssel für das Verpacken und Auspacken, das Auffüllen sowie die Entnahme von Ladeeinheiten hinterlegt werden.
Inventuren
Neuer Zähllistentyp Ladeeinheitenbezogene Inventurzähllisten
Mit dem neuen Zähllistentyp Ladeeinheitenbezogene Inventurzähllisten werden Ladeeinheiten auf einfachen Lagerzonen und einfachen Lagerorten inventarisiert. Ladeeinheiten auf Lagerplätzen erscheinen weiterhin in lagerplatzbezogenen Inventurzähllisten. Durch den neuen Zähllistentyp wird die Ladeeinheit als eigene Zählgruppe betrachtet und muss nicht mehr der Zählgruppe für Artikel zugeordnet werden. In der Anwendung Cockpit: Inventurzähllisten/Positionen werden die Ladeeinheiten entsprechend angezeigt.
Ladeeinheitenbezogene Inventurzähllisten können über folgende Anwendungen erzeugt werden:
- Inventuren
- Cockpit: Ladeeinheiten
- Cockpit: Ladeeinheitenbestände
- Cockpit: Lagerplatzbestände
Inventursperre
Beim Eröffnen einer ladeeinheitenbezogenen Inventurzählliste wird eine Inventursperre für die Ladeeinheit gesetzt. Diese ist unabhängig vom Sperrstatus einer Ladeeinheit. Durch die Inventursperre werden inhaltliche und strukturelle Änderungen an der Ladeeinheit außerhalb der Inventur unterbunden, die mit Materialbuchungen vorgenommen werden. Insbesondere das Verpacken und Auspacken sowie das Auffüllen und Entnehmen von Artikelmengen ist dann nicht möglich. Die Inventursperre für Ladeeinheiten bleibt so lange erhalten, bis die Position für die Ladeeinheit mit dem Status Abgeschlossen gekennzeichnet oder gelöscht wird oder eine der positionsbezogenen Aktionen [Inventursperre aufheben] oder [In Informationsposition umwandeln] ausgeführt wird.
Rückmeldung
Für die Rückmeldung von Ladeeinheiten-Inhalten in lagerplatzbezogenen oder ladeeinheitenbezogenen Inventurzähllisten können Sie nun die Mengen in der Spalte Rückmeldung erfassen sowie neue Detailpositionen mithilfe des Positionseditors erfassen. Damit kann der Inhalt einer Ladeeinheit korrigiert werden ohne die Anwendung Ladeeinheiten–Korrekturmodus zu verwenden. Dies gilt für Ladeeinheiten, die keine weiteren Ladeeinheiten enthalten.
Die Inventurrückmeldungen für Ladeeinheiten können auch per Import über die Anwendung Daten importieren durchgeführt werden. Mithilfe des Imports kann zurückgemeldet werden, ob die Ladeeinheit vorhanden ist und welche Detailpositionen sie umfasst. Die Struktur einer Ladeeinheit muss weiterhin mithilfe der Anwendung Ladeeinheiten–Korrekturmodus korrigiert werden.
Abfrageanwendungen
Die neue Abfrageanwendung Cockpit: Ladeeinheitenbestände dient der Übersicht der Ladeeinheitenbestände zum aktuellen Zeitpunkt. Sie können die bestandswirksamen Ladeeinheiten sowie wesentliche Lagerlogistikmerkmale abfragen. Darüber hinaus steht Ihnen die Aktion zum Auspacken einer Ladeeinheit zur Verfügung. Außerdem können Sie Inventurzähllisten erzeugen lassen.
Die Anwendung Cockpit: Ladeeinheiten wurde um folgende anwendungsbezogene Aktionen erweitert:
- [Sperren]
- [Freigeben]
- [Wiederverwenden]
- [Verpacken]
- [Auspacken]
- [Inventurzählliste erzeugen]
Die folgenden Abfrageanwendungen wurden um Informationen für Ladeeinheiten und ihre Lademittel erweitert sowie um die Aktion [Ladeeinheit auspacken] ergänzt:
- Cockpit: Bestände
- Cockpit: Lagerplatzbestände
In folgenden Abfrageanwendungen werden die Inhalte von Ladeeinheiten berücksichtigt:
- Cockpit: Lagerplatzbestände/Artikel
- Cockpit: Lagerplatzbestände/Ausprägungen
In der Anwendung Cockpit: Lageranforderungen/Positionen werden neben dem Artikel auch die Ladeeinheit und ihr Status angezeigt.
Darüber hinaus wurden die Aktionen zum Erzeugen von Lageranforderungen und Inventurzähllisten so ergänzt, dass nunmehr Ladeeinheiten entsprechend berücksichtigt und gezählt werden können.
Gemischte Ladeeinheiten in Lageranforderungen erlaubt
Ladeeinheiten, die nicht artikelrein sind, können nun eingelagert und ausgelagert sowie zwischen verschiedenen Lagerorten umgelagert werden. Zuvor durften sie nur innerhalb lagerplatzgeführter Lagerorte umgelagert werden.
Reservierungen
Optimierte Verteilung vorläufiger Reservierungen
Die Verteilung vorläufiger Reservierungen wurde wie folgt optimiert: Wenn Bestand vorläufig reserviert ist, weil z. B. keine bestimmte Ausprägung angegeben wurde, dann ist eine Rückmeldung mit einer Ausprägung nun jederzeit möglich, solange genügend verfügbarer Bestand vorhanden ist.
Vorläufige Reservierungen werden nun auch von lagernahen Belegen immer aufgelöst, auch wenn lagernahe Belege fix reserviert werden. Nicht reservierte Aufträge können nachreserviert werden, wenn wieder freigegebener Bestand verfügbar wird.
Detailsuchen zur Prüfung von Reservierungen bei Lieferverzögerungen
In einer Mangelwirtschaft, in der die Nachfrage höher als das Angebot ist, kann beispielsweise folgende Situation entstehen:
Ausgangssituation: Ein Kunde bestellt einen Artikel, der aktuell nicht vorrätig ist. Der Artikel wurde beim Lieferanten mit einem Beschaffungsauftrag bestellt, jedoch ist der Artikel erst zu einem späteren Datum als das gewünschte Datum des Kunden verfügbar. Der Vertriebsauftrag wird mit einem zum künftigen Verfügbarkeitsdatum passenden Versanddatum erfasst bzw. vom Webshop importiert. Der Vertriebsauftrag erhält eine Zugangsreservierung.
Prozessverlauf: Der Lieferant kann zum geplanten Termin nicht liefern. Er meldet einen neuen Termin, der im Beschaffungsauftrag auch eingetragen wird. Da der neue Termin nach dem Versanddatum des Vertriebsauftrags liegt, verliert der Vertriebsauftrag seine Zugangsreservierung. Da weiterhin kein Bestand verfügbar ist, kann der Vertriebsauftrag nicht neu reserviert werden.
Weitere Kunden erfassen neue Vertriebsaufträge, sodass Zugänge des Beschaffungsauftrages komplett von diesen neuen Vertriebsaufträgen reserviert sind. Wenn der Wareneingang gebucht wird, werden alle Zugangsreservierungen in Bestandsreservierungen umgewandelt, aber der zuerst erfasste Vertriebsauftrag erhält keine Reservierung.
Da der Bedarfstermin des zuerst erfassten Vertriebsauftrags inzwischen in der Vergangenheit liegt, kann er auch künftig keinen Beschaffungsauftrag referenzieren und eine Zugangsreservierung erhalten. Wenn in einer Mangelwirtschaft alle Zugänge von Beschaffungsaufträgen komplett reserviert sind, bevor der Wareneingang gebucht wird, dann entsteht nie verfügbarer Bestand und der zuerst erfasste Vertriebsauftrag kann nie ausgeliefert werden.
Um diese Situation nicht entstehen zu lassen, wurden die folgenden Cockpit-Anwendungen um neue Detailsuchen für Reservierungen erweitert.
- Cockpit: Beschaffungsaufträge/Positionen
In der Anwendung Cockpit: Beschaffungsaufträge/Positionen stehen nun folgende Detailsuchen zur Verfügung:- Reservierte Vertriebs-Abgänge
- Reservierte Verteil-Abgänge
- Reservierte Produktions-Abgänge
Mit den Detailsuchen können Sie prüfen, ob Beschaffungs-Auftragspositionen bereits in Vertriebsaufträgen, Verteilauftragen oder Produktionsaufträgen reserviert sind und ob eine Verschiebung des Versanddatums dazu führen würde, dass Reservierungen verloren gehen.
- Cockpit: Vertriebsaufträge/Positionen
In der Anwendung Cockpit: Vertriebsaufträge/Positionen stehen nun diese Detailsuchen zur Verfügung:- Reservierte Beschaffungs-Zugänge
- Reservierte Verteil-Zugänge
- Reservierte Produktions-Zugänge
Mit den Detailsuchen können Sie vertriebsseitig prüfen, ob eine Verzögerung von Zugängen zu Problemen mit der Reservierung führen kann. Mit der Aktion [Liefertermin verschieben] kann der Liefertermin der Vertriebsauftragspositionen entsprechend der reservierten Zugänge angepasst werden, damit die Reservierungen bestehen bleiben.
Reservierungen von Bedarfen entsprechend des Erfassungszeitpunktes (first come, first serve)
Die Reihenfolge von Reservierungen kann nun neben der Möglichkeit, nach dem Bedarfszeitpunkt zu reservieren, auch so eingestellt werden, dass entsprechend des Erfassungszeitpunkts reserviert wird (first come, first serve).
Mit der Reservierungsreihenfolge nach Erfassungszeitpunkt können Sie zum Beispiel Bestellungen aus einem angebundenen Webshop einfacher nach der Reihenfolge der eingehenden Bestellungen reservieren.
Nach welchem Zeitpunkt reserviert werden soll, können Sie mithilfe des Feldes Termin-Reservierungsmerkmal in folgenden Anwendungen festlegen:
- Customizing, Funktion Reservierungen
- Lagerorte
- Automatische Reservierungen (Hintergrund-Anwendung)
Reservierung von alternativem Bestand beim Buchen auf einer nicht freigegebenen Wareneingangszone
Ist eine Wareneingangszone mit einem anderen QS-Status als Freigegeben gekennzeichnet, also z. B. Gesperrt, dann kann beim Buchen des Wareneingangs die Reservierung in einem Beschaffungsauftrag nicht in eine Bestandsreservierung überführt werden. Infolge dessen verliert der Bedarfsverursacher seine Zugangsreservierung. Ist dies der Fall, dann wird nun alternativ passender Bestand am Lagerort für den Bedarfsverursacher reserviert, sofern am Lagerort passender Bestand vorhanden ist.
Hintergrund-Anwendung zur Prüfung und Korrektur von Bestandsreservierungen
Materialbuchungen können dazu führen, dass bereits reservierte Bestände nicht mehr für Lieferungen zur Verfügung stehen. Das kann z. B. durch das Buchen negativer Inventurdifferenzen, das Ändern des QS-Status eines Lagerorts, einer Lagerzone, eines Lagerplatzes oder einer Ausprägung vorkommen. Um diese Bestandsreservierungen zu fehlendem Bestand korrigieren zu können, steht Ihnen die Hintergrund-Anwendung Bestandsreservierungen prüfen und korrigieren zur Verfügung.
Die Hintergrund-Anwendung entfernt Reservierungen des Bestands, bis Bestände für alle Bedarfsverursacher wieder zur Verfügung stehen. Ist eine Artikelmenge von einem Bedarfsverursacher vorläufig reserviert, dann versucht die Hintergrund-Anwendung diese Menge für den Bedarfsverursacher neu zu reservieren. Ist dies nicht möglich oder ist die Artikelmenge endgültig reserviert, dann wird die Reservierung des Bestands entfernt.
Beim Entfernen von Reservierungen betrachtet die Hintergrund-Anwendung die Bedarfsverursacher in der umgekehrten Reihenfolge wie beim Reservieren.
Folgende Bestandsreservierungen werden nicht entfernt:
- Reservierungen für Vertriebsaufträge mit Beleganbindung
- Reservierungen für Belege, die sich bereits in Kommission oder Lieferung befinden
Beim Neuaufbau der Reservierungen werden die freigegeben Artikelmengen betrachtet. Nicht betrachtet werden das Mindesthaltbarkeitsdatum, die Haltefrist und die Restlauffrist von Chargen. Wurde z. B. für einen Vertriebsauftrag eine Charge reserviert, deren Mindesthaltbarkeitsdatum so verkürzt wurde, dass deren Restlaufrist nicht mehr für die Erfüllung des Vertriebsauftrages ausreicht, dann wird die Reservierung nicht neu aufgebaut. Stattdessen wird über die Kommission eine andere Charge vorgeschlagen oder eine Warnmeldung ausgegeben.
Darüber hinaus werden Reservierungen geplanter Zugänge nicht neu aufgebaut. Ist für einen Bedarfsverursacher ein Zugang reserviert und steht dieser nach dem Buchen des Wareneingangs nicht zur Verfügung, dann wird versucht, für den Bedarfsverursacher eine Bestandsreservierung neu aufzubauen. Ist dies nicht möglich, dann wird der Bestand nicht reserviert.
Disposition
Optimierung der Materialbedarfsplanung und Vorschlagsberechnungen für Beschaffung und Verteilung
Für das Optimieren der Materialbedarfsplanung und auch das Berechnen von Beschaffungs- und Verteilvorschlägen steht die neue Anwendung Artikel-Dispositionsdaten-Zuordnungen zur Verfügung. Mithilfe dieser Anwendung können Sie ausgewählte Dispositionsdaten für die Materialbedarfsplanung einem einzelnen Dispositions-Artikel oder einer Dispositions-Artikel-Klassifikation sowie einem einzelnen Lagerort oder einer Lagerort-Klassifikation zuordnen. Diese Zuordnung kann in einem Multi-Site-System pro Organisation festgelegt werden. Für Organisationen wird die Organisationsstruktur berücksichtigt, sodass Festlegungen auf untergeordneten Organisationen vorrangig herangezogen werden.
Durch die Zuordnungen von Dispositionsdaten auf den Klassifikationsebenen reduzieren Sie die Erfassung notwendiger Daten in der Anwendung Artikel, Ansicht Disposition, wenn Sie Ihre Artikel lagerortbezogen planen.
Produktion
Betriebsmittel
Die Verwendung der Betriebsmittel in der Produktion wurde optimiert, sodass Ihnen nun mehrere Anwendungen und Funktionen zur Verfügung stehen. Da der Einsatz von Betriebsmitteln in der Regel eine Massenverarbeitung erfordert, stehen die Anwendungen als Cockpit-Anwendungen bereit.
Ein Betriebsmittel, wie z. B. eine Fräse, ist zunächst ein Artikeltyp, sodass Sie dessen Stammdaten in der Anwendung Artikel erfassen können. Mit dem Release 6.4 erhalten Sie zusätzlich folgende Anwendungen:
- Anwendung Betriebsmittel
Zusätzlich zu den Artikel-Stammdaten in der Anwendung Artikel, erfassen Sie weitere Betriebsmittel-spezifische Stammdaten in der Anwendung Betriebsmittel. Erst mit diesen spezifischen Stammdaten ist ein Artikel des Typs Betriebsmittel in der Produktion verwendbar. Für Betriebsmittel können Sie beispielsweise ein Nutzungsvermögen und eine Wiederaufbereitungsschwelle spezifisch pro Organisation festlegen. - Cockpit: Betriebsmittel initialisieren
Nachdem Sie ein Betriebsmittel in Ihren Bestand aufgenommen haben, muss es zunächst für die Verwendung initialisiert werden. Initialisiert bedeutet, dass das Nutzungsvermögen des Betriebsmittels für die Verwendung erstmalig aktiviert wird und damit das Betriebsmittel einsatzbereit ist. In dieser Anwendung erhalten Sie in der Ergebnisliste Ihrer Abfrage nur solche Betriebsmittel, zu denen bereits Betriebsmittel-spezifische Daten erfasst wurden, deren Nutzungsvermögen jedoch nicht initialisiert ist. - Cockpit: Betriebsmittelnutzungsvermögen
Mithilfe der Anwendung Cockpit: Betriebsmittelnutzungsvermögen verschaffen Sie sich einen Überblick über das z. B. aufgebrauchte oder verfügbare Nutzungsvermögen eines Betriebsmittels. Die Informationen bieten Ihnen eine Entscheidungsgrundlage für das Wiederaufbereiten und Wiederbeschaffen von Betriebsmitteln. - Cockpit: Betriebsmittelanforderungen
Die Anwendung Cockpit: Betriebsmittelanforderungen listet in der Ergebnisliste die Produktionsaufträge auf, für die ein Bedarf an einem Betriebsmittel ermittelt wurde, der nicht gedeckt ist. Sie können mithilfe dieser Anwendung den gewünschten Produktionsaufträgen ein Betriebsmittel vom System zuteilen lassen und dabei festlegen, wie die Betriebsmittel ermittelt werden sollen. Sie können z. B. festlegen, dass die Anzahl an infrage kommenden Betriebsmitteln minimiert werden soll. - Cockpit: Betriebsmittel-Instanzen
Mithilfe der Anwendung Cockpit: Betriebsmittel-Instanzen können Sie die konkreten Betriebsmittel abfragen und deren Daten z. B. zum Nutzungsvermögen und Status einsehen. Sie verschaffen sich damit einen Überblick über die einzelnen Betriebsmittel und deren aktuellen Verwendungsmöglichkeiten.
Zudem können Sie mithilfe von Aktionen die einzelnen Betriebsmittel mit einem Status für die Wiederaufbereitung oder Stilllegung kennzeichnen und Lageranforderungen für den Transport der Betriebsmittel erzeugen lassen. Darüber hinaus können Sie mit der Aktion [Wiederaufbereitung rückmelden] einem Betriebsmittel ein verändertes Nutzungsvermögen zuweisen. - Cockpit: Betriebsmittelzuweisungen
Sie verschaffen sich einen Überblick über zugewiesene Betriebsmittel zu Produktionsaufträgen mit der Anwendung Cockpit: Betriebsmittelzuweisungen. Darüber hinaus können Sie statusabhängig die Ergebnisliste so optimieren, sodass z. B. nur jene Produktionsaufträge aufgeführt werden, denen das zugewiesene Betriebsmittel bereitgestellt werden muss. Dafür können Sie mithilfe der Aktion [Lageranforderung für Bereitstellung erzeugen] entsprechende Lageranforderungen für den Transport erzeugen lassen. Daneben stehen Ihnen für die weitere Organisation die Aktionen [Lageranforderung für Rücklagerung erzeugen] und [Zuweisung aufheben] zur Verfügung.
Produktions-Server
Um im Rahmen der Multi-Site-Produktion die Dispositionsmengen geeignet in Verteilaufträgen für die Rücklieferung zu setzen und Wareneingänge korrekt am Ziel-Lagerort verarbeiten zu können, steht die neue Anwendung Produktions-Server zur Verfügung. Darin starten Sie für die Multi-Site-Produktion mindestens einen Produktions-Server, über den die korrekte Verarbeitung erfolgt. Für den Produktions-Server legen Sie eine Verarbeitungs-Warteschlange sowie bei Bedarf einen Application-Server fest und bestimmen, welche Standorte berücksichtigt werden sollen. Mit der Funktion Alle Standorte haben Sie die Gelegenheit sowohl die derzeitigen als auch die zukünftigen Standorte zu berücksichtigen, ohne diese einzeln erfassen zu müssen.
Daneben können Sie sich mithilfe der Anwendung Cockpit: Produktions-Server/Aktionen einen Überblick über die Produktions-Server und ihre anhängigen zu verarbeitenden Produktionsaufträge verschaffen sowie Aktionen zu gezielten oder allen Produktions-Servern ausführen lassen.
Ressourcenversionen freigeben und sperren
In der Anwendung Ressourcen können Sie eine Version für eine Ressource mithilfe entsprechender neuer Aktionen freigeben oder sperren. Ist eine Version gesperrt, dann ist die Ressource für den Produktionsprozess nicht verwendbar und Produktionsaufträge mit einem Bezug zu einer gesperrten Ressource können nicht eingelastet werden.
Ist die Funktion Stammdatenversionierung in der Anwendung Customizing aktiviert, dann können Sie zusätzlich mithilfe der Aktionen [Alle Versionen sperren] und [Alle Versionen freigeben] alle Versionen einer Ressource bearbeiten.
Rechnungswesen
Internationale Steuern/Abgaben
Die Steuer-Zuordnung stellt eine zeit- und länderabhängige Zuordnung eines Steuerschlüssels zu einer Kombination der für die Steuerermittlung relevanten Steuer-Klassifikationen dar. Über die Steuer-Klassifikationen wird dabei einer Gruppe von Business Entitys (wie Partnern oder Artikeln) einheitlich derselbe Steuerschlüssel zugeordnet.
In einigen Ländern ist diese Zuordnung nicht ausreichend. Deshalb wird Ihnen mit den neuen Funktionen zu Abgaben eine detailtiefere Zuordnung von Steuerschlüsseln zur Verfügung gestellt. Sie entscheiden pro Land bzw. Region, ob Sie wie bisher mit Steuer-Zuordnungen oder neu mit Abgaben die Steuern ermitteln lassen möchten.
Im Wesentlichen stehen folgende Entitäten bereit:
- Abgaben-Erhebungsebenen-Klassifikation
- Abgabenstellen (Erhebungsstellen und Abrechnungsstellen)
- Erhebungsstellen-Ermittlungsregeln
- Abgabenarten
- Abgaben
- Abgaben-Zuordnungen
- Abgabenermittlungsverfahren
- Artikel-Abgabenmerkmale
- Artikel-Abgabenmerkmal-Zuordnungen
- Partner-Abgabenmerkmale
- Partner-Abgabenmerkmal-Zuordnungen
Kern des Zusammenspiels dieser Entitäten ist die Abgaben-Erhebungsebenen-Klassifikation. Damit legen Sie die Struktur fest, auf welchen Ebenen eine Abgabe ermittelt werden soll. Mit dem Knoten einer Klassifikationsebene legen Sie die Erhebungsstelle fest und den Kalender der Erhebungsstelle, sodass bei der Ermittlung einer Abgabe eine Zeitzone und damit Zeit berücksichtigt werden kann. Pro Land bzw. Region ordnen Sie einen Knoten der Abgaben-Erhebungsebenen-Klassifikation zu.
Die Abgaben-Zuordnung erfolgt zu einem Abgaben-Erhebungsebenen-Klassifikationsknoten. Diese Zuordnung umfasst sowohl eine Abgabenart, Abgabe, Artikel- und Partner-Abgabenmerkmale, einen Prozess (Beschaffung/Vertrieb) als auch einen Gültigkeitszeitraum.
Über all die zu berücksichtigenden Entitäten und abrundend über die Erhebungsstellen-Ermittlungsregeln und Abgabenermittlungsverfahren wird ein Steuerschlüssel und -satz ermittelt, der zu einer konkreten Abgabe führt.
Vertrieb
Rücksendung aus Verteilaufträgen
Mithilfe eines neuen Verteilauftragstyps Rücklieferung können Sie Rücksendungen aus Verteilaufträgen organisieren und im System abbilden. Sie erfassen dazu in der Verteilauftragsart für die Lieferung eine Verteilauftragsart für die Rücksendung. Darüber hinaus legen Sie in einer Verteilauftragsart für die Rücksendung fest, wie der Eigentumsübergang behandelt werden soll. Dazu stehen Ihnen diese Einträge zur Auswahl:
- Mit negativem Zugang am Ziel-Lagerort
- Mit negativem Zugang am Transit-Lagerort
In der Anwendung Verteilaufträge wird in der Standard-Symbolleiste angezeigt, welchen Verteilauftragstyp Sie in der Anwendung geöffnet haben.
Für einen Verteilauftrag des Typs Lieferung steht für die Rücksendung die neue Aktion [Rück-Verteilauftrag erzeugen] zur Verfügung. Für einen mit dieser Aktion erzeugten Rück-Verteilauftrag werden die Belegkettenbeziehungen zum Original-Verteilauftrag und den im Rück-Verteilauftrag aufgenommenen Positionen aus dem Original-Verteilauftrag hergestellt. Sie verfolgen mit einem Rück-Verteilauftrag denselben Lieferprozess wie für einen Verteilauftrag für die Lieferung, wobei dazu ein Lieferauftragstyp Rücklieferung verwendet wird. Buchungen erfolgen entsprechend dem festgelegten Eigentumsübergang gemäß der verwendeten Verteilauftragsart mit dem Typ Rücklieferung und den entsprechend rückgelieferten und in einem Wareneingang des Lieferempfängers dokumentierten Eingangsmengen.