1 Themenübersicht
Vertreter können Provisionen erhalten. Basis für die Berechnung der Provisionsbeträge sind die Ausgangsrechnungen. In der Anwendung „Provisionen berechnen“ können sie anhand diverser Parameter entscheiden, für welche Ausgangsrechnungen die Provisionsbeträge berechnet werden sollen. Folgende Ausgangsrechnungen werden nicht berücksichtigt:
- Ausgangsrechnungen ohne Vertreterzuordnung
- Ausgangsrechnungen, für welche die Provisionsabrechnung bereits erfolgt ist
- Ausgangsrechnungen, für welche der Provisionsbetrag der Ausgangsrechnungsbasis geändert wurde
Wurde der Provisionsbetrag einzelner Ausgangsrechnungspositionen geändert, dann werden nur diese Positionen nicht berücksichtigt.
2 Begriffsbestimmung
Provisionen
Provisionen sind Entgelte für Dienstleistungen, die im Vertriebsprozess erbracht werden. Mit ihnen gibt ein Unternehmen seinen Vertretern gezielt Anreize in seinem Sinne aktiv zu werden. Beispielsweise könnte ein Vertreter für jeden durch ihn verkauften Artikel eine Provision erhalten. Provisionen werden auf Basis von Ausgangsrechnungen entweder prozentual ermittelt oder als Festbetrag hinterlegt. Die Grundlagen für die Provisionsermittlung werden in Provisionsvereinbarungen festgelegt.
Provisionsebenen
Provisionsvereinbarungen können auf verschiedenen Provisionsebenen festgelegt werden. Beispielsweise kann vereinbart werden, dass Provisionen pro Vertreter für bestimmte Kunden oder Artikel gewährt werden. Auch eine Kombination aus Vertreter, Kunde und Artikel oder Klassifikationen ist möglich. Kunde, Artikel oder die Kombinationen sind die Provisionsebenen, auf denen Provisionen gewährt werden.
Provisionsprozente
Provisionsprozente sind die festgelegten Prozente, mit denen die Provision auf Basis der Provisionsbasis ermittelt wird. Provisionsprozente können beispielsweise gezielt für eine Auftragsposition oder in einer Provisionsvereinbarung für eine Provisionsebene festgelegt werden.
3 Anwendungsbeschreibung
Mithilfe der Anwendung „Provisionen berechnen“ stellen Sie die Parameter ein, nach denen das System die zu zahlenden Provisionsbeträge auf Basis der Provisionsvereinbarungen berechnen soll. Durch verschiedene Parameter können Sie die zu berücksichtigenden Ausgangsrechnungen bestimmen. Die berechneten Beträge können Sie in der Anwendung „Provisionsabrechnung“ einsehen und abrechnen.
Dem Benutzer muss mindestens eine Vertriebsorganisation zugeordnet sein, damit er die Anwendung nutzen kann.
Die Anwendung „Provisionen berechnen“ ist nicht in einen Identifikations- und einen Arbeitsbereich aufgeteilt. Sie hat nur einen Arbeitsbereich mit Eingabefeldern.
3.1 Arbeitsbereich
Der Arbeitsbereich stellt Eingabefelder zur Verfügung, mit denen Sie die Parameter für die Ermittlung der für die Provisionsberechnung zu berücksichtigenden Ausgangsrechnungen bestimmen können.
Die Felder im Einzelnen:
3.2 Anwendungsbezogene Aktion: „Provisionen berechnen“
Mithilfe der Aktion „Provisionen berechnen“ werden auf Basis der erfassten Parameter zur Ermittlung der zu berücksichtigenden Ausgangsrechnungen die Provisionen für die betreffenden Vertreter berechnet.
Regeln zur Provisionsberechnung
Die Bedingungen für die Berechnung der Provisionen werden in folgender Reihenfolge ermittelt:
- Einstellung „Provisionsfähig“ im Vertriebsauftrag, zum dem die ermittelte Ausgangsrechnung gehört
Ist „Nein“ festgelegt, dann ist der resultierende Provisionsbetrag „Null“ für alle Positionen der Ausgangsrechnung zu diesem Auftrag.
Für alle Positionen der Ausgangsrechnung zu diesem Auftrag wird anschließend nicht weiter nach Provisionsfestlegungen gesucht.
- Provisionsbetrag im Vertriebsauftrag, zum dem die ermittelte Ausgangsrechnung gehört
Ist in der Auftragsbasis ein Provisionsbetrag angegeben (ungleich Null), dann gilt dieser für alle Positionen der Ausgangsrechnung zu diesem Auftrag sowie für alle zugeordneten Vertreter. Für alle weiteren Vertreter gilt als Provisionsbetrag „Null“.
Für alle Positionen der Ausgangsrechnung zu diesem Auftrag wird anschließend nicht weiter nach Provisionsfestlegungen gesucht.
Hinweis:
Wird eine Rechnung storniert, dann wird für den Stornobeleg ein Provisionsbetrag von Null ermittelt.
- Provisionsprozentsatz im Vertriebsauftrag, zum dem die ermittelte Ausgangsrechnung gehört
Ist in der Auftragsbasis ein Provisionsprozentsatz ungleich Null angegeben, dann gilt dieser für alle Positionen der Ausgangsrechnung zu diesem Auftrag, für die in der Auftragsposition für die Einstellung „Provisionsfähig“ nicht „Nein“ festgelegt ist. Der angegebene Provisionsprozentsatz gilt für alle zugeordneten Vertreter.
Für alle Positionen der Ausgangsrechnung zu diesem Auftrag wird anschließend nicht weiter nach Provisionsfestlegungen gesucht.
- Einstellung „Provisionsfähig“ in der Ausgangsrechnungsposition
Ist „Nein“ festgelegt, dann ist der resultierende Provisionsbetrag für diese Position „Null“.
Für diese Position der Ausgangsrechnung wird anschließend nicht weiter nach Provisionsfestlegungen gesucht.
- Provisionsprozentsatz in der Ausgangsrechnungsposition
Ist in der Rechnungsposition ein Provisionsprozentsatz angegeben (ungleich Null), dann gilt dieser für die Position. Der Provisionsprozentsatz gilt für alle zugeordneten Vertreter.
Für diese Position der Ausgangsrechnung wird anschließend nicht weiter nach Provisionsfestlegungen gesucht.
- Provisionsebenen
Welche Ebenen der Provisionsvereinbarungen verwendet werden und in welcher Reihenfolge diese aufgebaut sind, ist in der Anwendung „Customizing“ festgelegt.
Hinweis:
Die für die Provisionsabrechnung relevante Partnerverwendung ist der Rechnungsempfänger.
Weitere Regeln zur Provisionsermittlung:
- Das Gültigkeitsdatum der Provisionsvereinbarung bezieht sich auf das Rechnungsdatum.
- Bei einem gefundenen gültigen Eintrag wird dieser Provisionsprozentsatz herangezogen. Wird über alle Stufen hinweg kein gültiger Eintrag gefunden, dann ist der Prozentsatz 0 %.
- Sowohl die Provisionsbasen als auch die Provisionsbeträge werden immer in der führenden Hauswährung ermittelt. Dabei werden die pro Rechnungsposition ermittelten Provisionsbeträge auf zwei Dezimalstellen kaufmännisch gerundet.
- Auch negative Provisionsbeträge werden ermittelt.
- Für Frachtkosten wird keine Provision ermittelt.
Hinweis:
Für die Berechnung der Provisionen werden jene Zuordnungen herangezogen, die zum Zeitpunkt der Erzeugung der Ausgangsrechnung vorhanden sind. Die provisionsrelevanten Daten werden in den Datenbestand der Ausgangsrechnungen übernommen.
4 Customizing
Für die Anwendung „Provisionen berechnen“ sind in der Anwendung „Customizing“ die folgenden Einstellungen in der Funktion „Vertrieb“, Unterfunktion „Provisionsabrechnung“ relevant.
Feld | Erläuterung |
Provisionsebene | Jeder der folgenden Provisionsebenen ordnen Sie genau eine Priorität zu.
Die folgenden Provisionsebenen sind verfügbar: · Allgemein · Kunde · Kunde + Artikel · Kunde + Artikel-Klassifikation · Kunden-Klassifikation · Kunden-Klassifikation + Artikel · Kunden-Klassifikation + Artikel-Klassifikation · Artikel · Artikel-Klassifikation |
Priorität | In dieser Spalte wird die Reihenfolge festgelegt, in der die verschiedenen Provisionsebenen bei der Provisionsberechnung berücksichtigt werden sollen. Dadurch bestimmen Sie, in welcher Reihenfolge das System bei der Berechnung der Provisionen die verschiedenen Provisionsebenen nach passenden Einträgen durchsucht.
Jeder Provisionsebene wird genau eine Priorität zugeordnet. Die folgenden Prioritäten stehen zur Verfügung: · Priorität 1 (höchste) · Priorität 2 · Priorität 3 · Priorität 4 · Priorität 5 (mittlere) · Priorität 6 · Priorität 7 · Priorität 8 · Priorität 9 (niedrigste) · Priorität 0 (nicht berücksichtigen) Die Priorität „0“ kann mehrfach und alle anderen Prioritäten können nur einmal zugeordnet werden. Die Priorität „1“ muss festgelegt sein. Hinweis: Ebenen, denen die Priorität „0“ zugewiesen wurde, werden bei der Provisionsberechnung nicht berücksichtigt und stehen für die Erfassung von Provisionsvereinbarungen nicht zur Verfügung. Die entsprechende Ansicht fehlt in der Anwendung. Beachten Sie bitte, dass diese Daten organisationsabhängig festgelegt werden können. Die entsprechende Festlegung wirkt sich nur dann auf die Anwendung „Provisionsvereinbarungen“ aus, wenn Sie vor dem Öffnen der Anwendung die entsprechende Organisation in der Titelleiste ausgewählt haben. Der Wechsel der Organisationen bei geöffneter Anwendung wirkt sich nicht auf Provisionsebenen und damit Ansichten aus. |
5 Business Entitys
Für die Anwendung „Provisionen berechnen“ ist das nachfolgende Business Entity relevant, das Sie beispielsweise verwenden, um
- Berechtigungen zu vergeben,
- Aktivitätsdefinitionen einzurichten oder
- Daten zu importieren oder zu exportieren.
Provision
com.cisag.app.sales.obj.Commission
Das Business Entity gehört zu folgender Business-Entity-Gruppe:
Vertrieb Belegdaten
com.cisag.app.sales.OrderData
6 Berechtigungen
Berechtigungen können sowohl mithilfe der Berechtigungsrollen als auch durch die Zuordnung einer Organisation vergeben werden. Das Berechtigungskonzept können Sie in der Technischen Dokumentation „Berechtigungen“ nachlesen.
6.1 Spezielle Fähigkeiten
Für die Anwendung „Provisionen berechnen“ bestehen keine speziellen Fähigkeiten.
6.2 Organisations-Zuordnungen
Wenn die Funktion „Inhaltsbezogene Berechtigungen“ in der Anwendung „Customizing“ aktiviert ist, dann wird einer Person die Anwendung „Provisionen berechnen“ nur angezeigt, wenn ihr in den Partner-Stammdaten eine Organisation zugeordnet wurde, die mindestens in eine der folgenden Organisationsstrukturen eingebunden ist:
- Vertrieb
- Mandant
6.3 Besonderheiten
Für die Anwendung „Provisionen berechnen“ bestehen keine Besonderheiten.
6.4 Berechtigungen für Geschäftspartner
Die Anwendung „Provisionen berechnen“ ist für Geschäftspartner nicht freigegeben.