Comarch ERP Enterprise kann als Dienst unter Windows und einigen Linux-Distributionen betrieben werden. Im Folgenden wird beschrieben, welche Möglichkeiten Sie haben, einen Dienst zu verwenden und welche Möglichkeiten Ihnen das ERP-System dazu zur Verfügung stellt.
1 Zielgruppe
- Systemadministratoren
- Technische Berater
- Entwickler, die das ERP-System installieren.
2 Voraussetzungen
Zurzeit werden vom Dienst bestimmte Varianten von Windows und Linux unterstützt. Welche Varianten von Linux und Windows unterstützt werden, finden sie in der Dokumentation „Systemvoraussetzungen“.
Bei der Erstellung des Dienstes werden Daten über den SAS in die Konfigurationsdateien des Dienstes geschrieben. Daher muss der SAS, für den Sie einen Dienst erstellen möchten, konfiguriert sein, bevor Sie mit der Installation beginnen.
3 Begriffsbestimmungen
UNC-Pfad (Universal Naming Convention)
Über einen UNC-Pfad kann direkt auf eine beliebige Ressource im Netzwerk zugegriffen werden, ohne eine Laufwerksverknüpfung zu verwenden.
4 Konventionen
Ändern Sie nicht die vorgegebenen Verzeichnisstrukturen und Dateinamen innerhalb der Ordnerstruktur des Dienstes. Der Dienst wird sonst nicht ordnungsgemäß starten.
5 Installation und Inbetriebnahme des Dienstes
Sie verwalten den Dienst mithilfe des Tools „Betriebssystem Service modifizieren“ (Dokumentation „Semiramis als Dienst auf Windows oder Linux verwenden (wrkossrv)“). Die Verwaltung ist unabhängig vom verwendeten Betriebssystem. Bestimmte Aktionen, wie das manuelle Starten und Stoppen des Dienstes sind betriebssystemabhängig.
5.1 Installation
Sie können den Dienst für einen SAS auf verschiedene Arten einrichten:
- Installation durch das ERP-System. Das ERP-System erzeugt das Verzeichnis für den Dienst, konfiguriert den Dienst und installiert den Dienst auf dem Betriebssystem. Die Installation auf dem Betriebssystem ist nur möglich, wenn der SAS, der die Installation durchführt, auf demselben Rechner läuft, auf dem der Dienst installiert werden soll.
- Konfiguration durch das ERP-System und anschließende manuelle Installation. Das ERP-System erzeugt das Verzeichnis für den Dienst und konfiguriert den Dienst. Im Dienstverzeichnis werden vom Betriebssystem abhängige Skript(e) zur Verwaltung des Dienstes abgelegt, diese Skript(e) stehen auch bei der Installation durch das ERP-System zur Verfügung. Anschließend starten Sie von der Shell des Betriebssystems, auf dem der Dienst installiert werden soll, den Installationsvorgang durch Aufruf eines Skripts.
- Manuelle Erstellung, Konfiguration und Installation des Dienstes. Für jeden Dienst existiert eine Dateiauslieferung, die aus einer ZIP-Datei besteht. Diese ZIP-Datei können Sie manuell entpacken, die Inhalte konfigurieren und anschließend den Dienst über die zur Verfügung gestellten Skripte installieren. Auf diese Art können Sie vom Standard abweichende Installationen erreichen, z. B. einen zweiten Dienst für einen SAS.
5.1.1 Besonderheiten bei dem Betriebssystem „Windows“
Wenn Sie den Dienst unter Windows betreiben und sich das Dateiserver-Verzeichnis des Systems nicht auf dem lokalen Rechner befindet, müssen Sie den UNC-Pfad für das Dateiserver-Verzeichnis bei der Konfiguration des Application-Servers, beim manuellen Konfigurieren oder beim Ausführen der Skripte benutzen. Wenn Sie die Skripte aus der Windows-Command-Shell ausführen, muss die Unterstützung von UNC-Pfaden in der Windows-Command-Shell über einen Registry-Eintrag aktiviert werden. Weitere Informationen dazu finden Sie im Artikel „156276“ der Microsoft-Knowledge-Base (siehe http://support.microsoft.com/kb/156276/, Stand der Quelle: 01.11.2013). Bei nicht aktivierter Unterstützung der UNC-Pfade erhalten Sie eine entsprechende Fehlermeldung.
Überprüfen Sie den installierten Dienst unter „Systemsteuerung“ -> „Verwaltung“ -> “Dienste“ -> “Semiramis <Systemname>.<Servername>“ -> Karteireiter „Allgemein“. Im Feld „Pfad zur EXE-Datei“ muss der UNC-Pfad eingetragen sein. Pfade, die Laufwerksbuchstaben verwenden, werden nicht unterstützt.
Falls Sie das Dateiserver-Verzeichnis über das Netzwerk ansprechen wollen, müssen Sie sicherstellen, dass der Netzwerkpfad auch im Kontext des Dienst-Kontos verfügbar ist. Diese Version des Dienstes stellt keine Funktionalität zum automatischen Verbinden von Netzwerklaufwerken zur Verfügung.
5.1.2 Einschränkungen für das benutzte JDK
Der Dienst enthält zwei Komponenten, die spezifisch für ein Betriebssystem sind. Dabei handelt es sich um das ausführbare Programm und um eine Bibliothek, die Funktionen über das JNI bereitstellt, die vom Dienst benötigt werden. Diese Komponenten unterscheiden sich nicht nur von Windows zu Linux, sondern auch zwischen den 32-Bit- und den 64-Bit-Varianten. Daher muss die Version des Dienstes und das JDK zusammenpassen. Sie müssen auf einem 64-Bit-Betriebssystem den 64-Bit-Dienst und ein 64-Bit-JDK benutzen. Auf einem 32-Bit- Betriebssystem müssen Sie den 32-Bit-Dienst und ein 32-Bit-JDK benutzen.
5.1.3 Installation über das ERP-System
Sie installieren den Dienst für einen SAS mit folgendem Toolbefehl:
wrkossrv –create –sas:<sas> –os:<type> -jdk:path -starttype:<vs> -user:<text> -pw:<text>
Optional müssen Sie die Parameter –user und –pw angeben. Der Parameter ‑user ist unter Windows zwingend erforderlich. Der Parameter –pw ist unter Windows nur erforderlich, wenn Sie den Dienst direkt installieren wollen. Unter Linux müssen Sie den Dienst als Root-User installieren, die Parameter –user und –pw werden nicht benötigt.
Hinweis:
Unter Windows muss der angegebene Benutzer das Recht „Anmeldung als Dienst erlauben“ besitzen.
Der Parameter -sas spezifiziert den SAS, für den der Dienst installiert werden soll. Der Dienst wird in das Verzeichnis semiramis/servers/<sas>/service installiert. Der Aufbau des Verzeichnisses wird im Kapitel „Dienstverzeichnis“ beschrieben. Die Einstellung für den Dateiserver-Pfad wird aus der Konfiguration des SAS übernommen, daher muss der SAS zuvor angelegt und konfiguriert sein. Wenn Sie den Dateiserverpfad in der Konfigurations-Datenbank ändern, müssen Sie den Dienst anpassen. Dazu benutzen Sie entweder den Befehl ‑modify oder Sie passen die Konfigurationsdatei an.
Mit dem Parameter –os spezifizieren Sie den Typ des Betriebssystems, für das der Dienst installiert werden soll. Zurzeit werden Windows (32-Bit) und Linux (32-Bit und 64-Bit) unterstützt. Sie bestimmen dadurch, welche betriebssystemabhängigen Programme und Skripte für den Dienst installiert werden. Außerdem werden einige Parameter in der Konfigurationsdatei durch diese Auswahl beeinflusst.
Der Pfad zum Wurzelverzeichnis des JDK wird mit -jdk: angegeben. Der Pfad ist betriebssystemabhängig. Z. B. C:\jdk1.5.0_08. Wenn Sie ein neues JDK installieren oder aus anderen Gründen den Pfad zum JDK ändern, müssen Sie ebenfalls die Konfiguration des Dienstes anpassen.
Sie können den Dienst prinzipiell auf zwei Arten starten:
- Automatisch beim Start des Rechners.
- Manuell zu einem späteren Zeitpunkt.
Unter Windows-Betriebssystemen ist der Starttyp eine Eigenschaft des Dienstes und wird über den Parameter –starttype spezifiziert. Dieser Parameter hat auf Linux keine Bedeutung. Wenn Sie hier den Dienst mit –create einrichten, wird dieser automatisch mit dem Start des Rechners gestartet. Wenn Sie den Dienst manuell starten wollen, benutzen Sie statt –create den Befehl ‑createDirectory.
Die Parameter –user und –pw werden nur unter Windows benötigt. Unter dem durch diese Parameter spezifizierten Konto wird der Dienst erzeugt. Beachten Sie, dass dies Konto über genügend Rechte verfügen muss, das ERP-System auszuführen. Speziell muss der in der Konfiguration angegebene Dateiserverpfad unter diesem Konto verfügbar sein.
Beispiel:
Einen Dienst unter Windows für den SAS ABC legen, der automatisch beim Systemstart im Konto „DienstUser“ mit Kennwort xyz startet, legen Sie mit folgendem Befehl an:
wrkossrv –create –sas:ABC –os:1 –jdk:C:\jdk1.5.0_08 –starttype:1 –user:DienstUser –pw:xyz
5.1.4 Konfiguration über das ERP-System
Sie können sich auch den Dienst durch das ERP-System konfigurieren lassen, ohne diesen automatisch im Betriebssystem zu installieren. Dies ist notwendig, falls der Dienst auf einem anderen Rechner installiert werden soll, da zur Installation betriebssystemabhängige Programme auf dem Zielrechner ausgeführt werden müssen. Bei Linux-Systemen verwenden Sie diese Option, wenn der Dienst nicht automatisch gestartet werden soll. In diesem Fall ist eine Installation im Betriebssystem nicht vorgesehen.
Der Befehl funktioniert, wie in Kapitel „Installation über das ERP-System“ beschrieben. Ersetzen Sie dabei den Befehl ‑create durch –createDirectory.
Beispiel:
wrkossrv –createDirectory –sas:ABC –os:1 –jdk:C:\jdk1.5.0_08 –starttype:1 –user:DienstUser –pw:xyz
Anschließend wechseln Sie auf dem Rechner, auf dem der Dienst installiert werden soll, in das Verzeichnis semiramis\servers\<sas>\services. Darin finden Sie Skripte zum Installieren, Deinstallieren, Starten und Stoppen des Dienstes. Die Skripte sind vom Betriebssystem abhängig.
Unter Linux befindet sich in diesem Verzeichnis das Skript wrapper_init.sh. Rufen Sie dieses Skript mit dem Parameter install auf, um den Dienst beim Starten des Rechners automatisch zu starten.
Unter Windows befindet Sie in diesem Verzeichnis das Skript InstallSemiramisServer.bat. Rufen Sie dieses Skript auf, um den Dienst zu installieren.
5.1.5 Manuelle Installation
Bei der manuellen Installation entpacken Sie die Installationsdateien für Ihr Betriebssystem in ein beliebiges Verzeichnis. Achten Sie dabei darauf, dass die Verzeichnisstrukturen erhalten bleiben. Anschließend passen Sie die entsprechen Parameter in der Datei service.conf an. Diese Datei befindet sich im Unterverzeichnis conf.
Die Installationsdateien sind:
- Windows: semiramis\files\install\service\service-windows-setup.zip.
- Linux 32-Bit: semiramis\files\install\service\service-linux-setup.zip.
- Linux 64-Bit: semiramis\files\install\service\service-linux64-setup.zip.
5.1.6 Dienstverzeichnis
Das Dienstverzeichnis ist wie folgt aufgebaut.
Aufbau des Verzeichnisses für eine Linux-Installation.
Im Verzeichnis log finden Sie die Log-Dateien des Dienstes. Wenn das ERP-System bzw. der Dienst nicht startet, finden Sie darin Ausgaben, die bei der Fehlerdiagnose helfen.
Das Verzeichnis conf enthält die Dateien service.conf und wrapper.conf, mit denen der Dienst konfiguriert wird.
Sie können innerhalb dieser Dateien Environment-Variablen benutzen. Mit der Syntax %VARIABLE% greifen Sie auf die Variable zu. Mit set.Variable= können Sie Environment-Variablen setzen. Mit #include <pfad> können Sie weitere Konfigurationsdateien einbinden. Wird die Datei nicht gefunden, so wird der #include-Befehl ignoriert. Relative Pfade beziehen sich auf die Position des wrapper-Programms.
Die Datei service.conf enthält grundlegende Variablen, die im Folgenden beschrieben werden. Diese Werte werden durch das Tool „Betriebssystem Service modifizieren“ (wrkossrv) vorbesetzt und bedürfen im Allgemeinen keiner Nachbearbeitung.
Variable | Erläuterung |
JAVA_HOME | Pfad zum Java Development Kit. Beispiel: c:\jdk1.5.0_05. Dieses JDK wird benutzt, um das ERP-System zu starten. |
SEMIRAMIS_SYSTEM_NAME | Name des ERP-Systems, z. B. ADV130. |
SEMIRAMIS_APPLICATION_SERVER | Der Name des ERP-System-Application-Servers ohne vorangestellten Systemnamen, z. B. „MESSAGESERVER“. |
SEMIRAMIS_SVM_PARAMETERS | Über diesen Parameter können zusätzliche Startparameter übergeben werden. Erweitern Sie den Vorschlagswert (Name des Application-Servers) um die zusätzlichen Startparameter. Der Name des Application-Servers muss immer enthalten sein. |
SEMIRAMIS_HOME | Dateiserver-Pfad, so wie er für den Application-Server im Systemcockpit angegeben ist. Beispiel: \\<rechnername>\V1R3M0\ADV130\semiramis. Es ist nur ein UNC-Pfad zulässig. Ein Pfad mit einem Laufwerksbuchstaben wird vom Dienst nicht unterstützt. |
SEMIRAMIS_OS_USER_ACCOUNT | Das Windows-Benutzerkonto, unter dem der Dienst installiert und betrieben werden soll. Falls das ERP-System-Verzeichnis auf einem Netzlaufwerk liegt, muss dieser Benutzer die Berechtigungen haben, das Laufwerk zu verbinden. |
SEMIRAMIS_SERVICE_STARTTYPE | Setzt den Starttyp des Dienstes auf manuell (DEMAND_START) oder automatisch (AUTO_START). |
semiramis.operatingsystem | Gibt den Betriebssystemtyp an, für den der Dienst installiert wurde. Eine nähere Beschreibung finden sie dazu im Kapitel „Installation über das ERP-System“. Wenn Sie den Dienst manuell verwalten, müssen Sie diesen Parameter nicht setzen. Er wird vom Tool „Betriebssystem Service modifizieren“ (wrkossrv) benutzt, um den Typ des Dienstes zu erkennen. |
semiramis.service.version | Version der Dateiauslieferung, mit der der Dienst installiert wurde. Anhand dieses Eintrages prüft das Tool „Betriebssystem Service modifizieren“ (wrkossrv), ob der Dienst aktualisiert werden muss. Wenn Sie den Dienst manuell verwalten, müssen Sie diesen Parameter nicht setzen. |
wrapper.debug | Setzen Sie diesen Wert auf TRUE, um erweiterte Diagnoseausgaben vom Dienst zu erhalten. |
In der Datei service.conf finden Sie Beispiels für alle Variablen.
Die Datei wrapper.conf enthält weitere Variablen, die im Folgenden beschrieben werden. Diese Werte sind vorbesetzt und müssen im Allgemeinen nicht verändert werden. Variablen, die im Folgenden nicht beschrieben sind, sollten Sie unter keinen Umständen ändern.
Variable | Erläuterung |
set.SEMIRAMIS_JAVA | Setzt die Variable Environment SEMIRAMIS_JAVA. Diese Variable wird in der Datei verwendet, um weitere Variablen aufzubauen. |
set.SEMIRAMIS_SVM | Setzt die Variable Environment SEMIRAMIS_ SVM. Diese Variable wird in der Datei verwendet, um weitere Variablen aufzubauen. |
set.SEMIRAMIS_JVM | Setzt die Variable Environment SEMIRAMIS_ JVM. Diese Variable wird in der Datei verwendet, um weitere Variablen aufzubauen. |
set.SEMIRAMIS_SERVICE_SVM | Setzt die Variable Environment SEMIRAMIS_SERVICE_ SVM. Diese Variable wird in der Datei verwendet, um weitere Variablen aufzubauen. |
set.SEMIRAMIS_SERVICE_JVM | Setzt die Variable Environment SEMIRAMIS_SERVICE_JVM. Diese Variable wird vom ERP-System verwendet. |
wrapper.java.command | Vollständiger Pfad des Programms, mit dem die JVM gestartet werden soll, z. B. C:\jdk1.5.0_08\bin\java.exe. In den Standardeinstellungen wird dieser Wert entsprechend den Einstellungen in service.conf gesetzt. |
wrapper.app.parameter.1 | Parameter, die an das ERP-System übergegeben werden. Der Eintrag ist im Standard mit %SEMIRAMIS_SERVICE_JVM% %SEMIRAMIS_SVM% vorbesetzt. Zusätzliche Parameter können Sie am Anfang ergänzen. Z. B. –noRestart %SEMIRAMIS_SERVICE_JVM% %SEMIRAMIS_SVM%.
Weitere Parameter können Sie als zusätzliche Zeilen anfügen. Beachten Sie, dass die Nummerierung dieser Variablen lückenlos sein und mit 1 beginnen muss. Beachten Sie dabei die Syntax für den Aufruf des ERP-Systems. |
set.SEMIRAMIS_CLASS_PATH | Setzt die Variable Environment SEMIRAMIS_CLASS_PATH. Diese Variable wird in der Datei verwendet, um weitere Variablen aufzubauen. Der Standardwerte ist „.“. Wenn Sie die Variable ändern, muss „.“ weiterhin im Pfad enthalten bleiben. |
wrapper.java.classpath.<n> | Klassenpfad, der an die JVM übergeben wird. Die Variablen wrapper.java.classpath.1 – wrapper.java.classpath.6 sind vorgegeben und dürfen nicht entfernt werden. Sie können den Pfad erweitern, indem Sie entweder weitere Variablen anfügen oder die Nummerierung ändern und weitere Variablen einfügen. Beachten Sie, dass die Nummerierung dieser Variablen lückenlos sein und mit 1 beginnen muss. |
wrapper.java.additional.1 – wrapper.java.additional.3 | Hiermit können Sie zusätzliche Parameter an die JVM übergeben.
Sie können bis zu drei zusätzliche Parameter an die JVM übergeben. |
wrapper.java.initmemory | Der maximale Heapspeicher, der vom ERP-System benutzt werden soll. Dieser Parameter entspricht dem JVM-Parameter –Xms. Wenn Sie den Wert nicht angeben möchten, setzen Sie die Variable auf 0. Wird diese Variable gesetzt, dann wird die Angabe von –Xms geändert. |
wrapper.java.maxmemory | Der maximale Heapspeicher, der vom ERP-System benutzt werden soll. Dieser Parameter entspricht dem JVM-Parameter –Xmx. Wenn Sie den Wert nicht angeben möchten, setzen Sie die Variable auf 0. Wird diese Variable gesetzt, dann wird die Angabe von –Xmx geändert. |
wrapper.console.loglevel | Log-Level des Dienstes für die Konsole. Mögliche Werte sind: NONE, FATAL, ERROR, STATUS, INFO, DEBUG. Das Setzen der Variable wrapper.debug auf TRUE ändert diese Einstellung auf DEBUG. |
wrapper.logfile.loglevel | Log-Level des Dienstes für die Log-Datei. Der Dienst schreibt eine Log-Datei in das Unterverzeichnis „log“ des Dienstverzeichnisses. Mögliche Werte sind: NONE, FATAL, ERROR, STATUS, INFO, DEBUG. Das Setzen der Variable wrapper.debug auf TRUE ändert diese Einstellung auf DEBUG. |
wrapper.logfile.maxsize | Maximale Größe der Log-Datei. Wenn die maximale Größe erreicht wird, öffnet der Dienst eine neue Log-Datei. |
wrapper.logfile.maxfile | Maximale Anzahl der Log-Dateien. Wenn die maximale Anzahl erreicht wurde und eine neue Datei erzeugt wird, löscht der Dienst die älteste Datei. |
wrapper.syslog.loglevel=ERROR | Log-Level des Dienstes für das SYS-Log. Der Dienst schreibt unter Windows Informationen in das Ereignis-Protokoll und unter Linux in das syslog. Mögliche Werte sind: NONE, FATAL, ERROR, STATUS, INFO, DEBUG. |
5.2 Starten des Dienstes
Falls der Dienst nicht für den automatischen Start konfiguriert wurde, müssen Sie ihn manuell starten. Sie haben dazu, abhängig vom Betriebssystem, mehrere Möglichkeiten. Diese stehen ihnen auch zur Verfügung, wenn der Dienst automatisch gestartet wurde und anschließend beendet wurde.
5.2.1 Windows
- Durch das Ausführen der Batch-Datei StartService im Installationsverzeichnis des Dienstes.
- Über das Kommando net start …
- Über die Windows-Dienste-Verwaltung-Konsole.
- mit dem Befehl wrkossrv –start –sas:<sas> auf einer Toolshell.
5.2.2 Linux
- Durch Aufruf des Skripts wrapper_init.sh mit dem Parameter start
- mit dem Befehl wrkossrv –start –sas:<sas> auf einer Toolshell
5.3 Anhalten des Dienstes
Zum Anhalten des Dienstes stehen im Prinzip die gleichen Möglichkeiten, wie zum Starten zur Verfügung.
5.3.1 Windows
- Durch das Ausführen der Batch-Datei StopService im Installationsverzeichnis des Dienstes.
- Über das Kommando net stop …
- Über die Windows-Dienste-Verwaltung-Konsole
- mit dem Befehl wrkossrv –stop –sas:<sas> auf einer Toolshell.
5.3.2 Linux
- Durch Aufruf des Skripts wrapper_init.sh mit dem Parameter stop
- mit dem Befehl wrkossrv –start –sas:<sas> auf einer Toolshell.
5.4 Betrieb des Dienstes als Konsolenanwendung
Sie können den Dienst zu Testzwecken als Konsolenanwendung starten. Beachten Sie, dass der Dienst dabei im Allgemeinen mit einem anderen Benutzerkonto gestartet wird. Unterschiedliche Rechte und Netzwerkeinstellungen können dabei zu Problemen führen.
5.4.1 Windows
Führen Sie die Batch-Datei SemiramisService.bat aus.
5.4.2 Linux
Rufen Sie das Skript wrapper_init.sh mit dem Parameter console auf.
5.5 Deinstallation des Dienstes
Sie können den Dienst über das Tool „Betriebssystem Service modifizieren“ wrkossrv deinstallieren. Dies erfolgt mit dem Befehl wrkossrv –remove ‑sas:ABC. Sie müssen dafür wkrossrv auf dem Rechner ausführen, auf dem der Dienst installiert ist.
Hinweis:
Falls unter Linux der Dienst nicht für den automatischen Start installiert wurde, reicht es, das Verzeichnis zu entfernen. Das erreichen Sie entweder mit wrkossrv –removeDirectory –sas:ABC oder Sie löschen das Verzeichnis. Die Funktion zum Deinstallieren ist für Linux nicht implementiert. Entfernen Sie den entsprechenden Eintrag aus den Startskripten (inetd).
Alternativ können Sie den Dienst durch das Ausführen der Batch-Datei UnInstallSemiramisServer im Installationsverzeichnis des Dienstes deinstallieren.
Hinweis:
Deinstallieren Sie den Dienst unbedingt, bevor Sie in der Datei service.conf den Namen des ERP-System-Application-Servers ändern.
Manuelle Deinstallation
Falls Sie „Betriebssystem Service modifizieren“ (wrkossrv) nicht auf dem Rechner ausführen können, auf dem der Dienst installiert ist, können Sie den Dienst auch manuell deinstallieren.
Führen Sie dazu unter Windows das Skript UnInstallSemiramisServer.bat aus. Anschließend können Sie das Verzeichnis service löschen.
Das Vorgehen unter Linux ist im Kapitel „Deinstallation des Dienstes“ beschrieben.
6 Fehlerdiagnose
Bei der Arbeit mit dem Tool „Betriebssystem Service modifizieren“ (wrkossrv) können Fehler auftreten, die standardmäßig nicht protokolliert werden. Durch Änderung der Zeile „wrapper.debug=FALSE“ in der Datei service.conf auf „wrapper.debug=TRUE“ erhalten Sie erweiterte Ausgaben, die bei der Fehlerdiagnose hilfreich sind. Diese sind insbesondere in Verbindung mit dem Betrieb des Dienstes als Konsolenanwendung nützlich, siehe Kapitel 6.4.
7 Besonderheiten beim Betrieb als Dienst
Arbeitsverzeichnis (current working directory)
Beim Start des Dienstes wird das Verzeichnis, in dem das ausführbare Programm des Dienstes (wrapper.exe bzw wrapper) liegt, als Arbeitsverzeichnis gesetzt.
Das hat insbesondere Auswirkungen auf Dateien die relativ zum Arbeitsverzeichnis geladen werden.
Die Datei server.properties muss sich bei einer Standardinstallation im Verzeichnis semiramis/servers/<SAS>/service/classes befinden, wenn der SAS als Dienst betrieben wird. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation ERP-Propertys.
Hinweis für Entwickler:
Werden java.io.File-Objekte mit relativem Pfad erzeugt, so bezieht sich dieser auf das Arbeitsverzeichnis des Dienstes.
8 Steuerung des Dienstes durch Telnet
Sie können die folgenden Funktionen über Telnet steuern:
- Durchstarten
- Einen Thread-Dump ausführen. Der Thread-Dump wird in der Log-Datei des Dienstes ausgegeben. Diese finden Sie im Verzeichnis ….\service\log.
Die Steuerung über Telnet ist im Standard deaktiviert. Um die Steuerung zu aktivieren, ergänzen Sie die Datei service.conf im Verzeichnis service\conf um die Zeile
semiramis.telnet.port=<PortNummer>
Über die zusätzliche Option
semiramis.telnet.ip=<IP-Adresse>
können sie die Adresse bestimmen, auf der sich der Dienst verbindet. Geben Sie diesen Parameter nicht an, wird sich der Dienst an alle verfügbaren Adressen binden. Sie können die IP-Adresse oder den Host-Namen als Adresse angeben.
Außerdem müssen Sie die Stufe für die Log-Ausgaben mindestens auf INFO setzen. Dies geschieht mit
wrapper.logfile.loglevel=INFO
Anschließend können Sie einen Telnet-Client öffnen und die folgenden Kommandos absetzen.
- R: Durchstarten
- D: Einen Thread Dump ausführen.
Hinweis:
Die Befehle sind als Großbuchstaben zu senden.