Sie konfigurieren das Framework Beschaffung mit dieser und den weiteren untergeordneten Funktionen, indem Sie unter anderem die Wechselkursverwendung angeben oder einen Lagerort festlegen. In den entsprechenden Anwendungen werden die hinterlegten Werte als Vorschlagswerte herangezogen.
Beachten Sie auch die Beschreibungen der weiteren untergeordneten Funktionen zu diesem Framework:
- Funktion: Bonusabrechnung
- Funktion: Dokumente
- Funktion: Nummernkreise
- Funktion: Preise
- Funktion: Warenrücksendungen
Technische Informationen
- Bezeichnung: Beschaffung
- Technischer Name: com.cisag.app.Purchasing
- Verfügbar ab: Release 4
- Notwendige Lizenz: com.cisag.app.Purchasing
- Deaktivierbar: ja
- Relevant für: Beschaffungsorganisation, Mandant
Karteireiter Einstellungen
Die folgenden Felder stehen in der Hauptfunktion Beschaffung für die generelle Konfiguration der Beschaffung zur Verfügung. Dabei gelten die Einstellungen in den Feldern Wechselkursverwendung und Kurstyp für alle Daten und Anwendungen in der Beschaffung. Diese Einstellungen wirken zusammen und steuern die Umrechnung von anderen Währungen in die Hauswährungen Ihres Unternehmens.
Die Währungsumrechnungen werden in der Dokumentation Währungen beschrieben. Die entsprechenden Umrechnungsfaktoren werden in der Anwendung Wechselkurse im Framework Basis erfasst.
Die Felder im Einzelnen:
Wechselkursverwendung – In diesem Feld muss eine Wechselkursverwendung gewählt werden. Damit legen Sie fest, welche Wechselkursverwendung im Framework Beschaffung für die Umrechnung von Belegwährungen in Hauswährungen verwendet wird, wenn nicht bereits die Kurse der allgemeinen Wechselkursverwendung verwendet werden konnten. Eine Wechselkursverwendung fasst mehrere Wechselkurse zusammen und enthält eine Liste von Umrechnungsfaktoren von einer Währung in beliebig viele andere Währungen, jeweils für die drei Wechselkurstypen Geld-, Brief- und Mittel-Kurs.
Ablauf beim Berechnen der Hauswährungen aus der Belegwährung:
- Wenn die Belegwährung eines Beschaffungsbelegs eine der Hauswährungen ist, dann wird der Belegwährungsbetrag in den entsprechenden Hauswährungsbetrag übernommen. Dieser Hauswährungsbetrag wird mit den Wechselkursen der allgemeinen Wechselkursverwendung (Funktion Basis, Allgemein) in die anderen Hauswährungen umgerechnet.
- Wenn die Belegwährung eines Beschaffungsbelegs keiner der drei Hauswährungen entspricht, dann wird versucht die Belegwährungsbetrag mit den Wechselkursen dieser Wechselkursverwendung in eine der Hauswährungen in der Reihenfolge (Hauswährung 1, Hauswährung 2, Hauswährung 3) umzurechnen. Wird ein Wechselkurs gefunden, so werden die jeweils anderen Hauswährungsbeträge mit den Wechselkursen der allgemeinen Wechselkursverwendung (Funktion Basis, Allgemein) bestimmt.
Kurstyp – In diesem Feld legen Sie fest, welcher Wechselkurs im Framework Beschaffung für die Umrechnung von Belegwährungen in eine der Hauswährungen verwendet wird. Wählen Sie einen dieser Kurstypen:
- Geld-Kurs
- Brief-Kurs
- Mittel-Kurs
- Referenz-Kurs
Das System zieht dann den in der zuvor festgelegten Wechselkursverwendung hinterlegten Umrechnungsfaktor für diesen Kurstyp heran.
Lagerort – Wählen Sie in diesem Feld bei Bedarf einen im System erfassten Lagerort als Zugangslager für das Framework Beschaffung.
Betroffene Anwendungen:
- Anwendung Partner, Ansicht Lieferant (bzw. Beschaffung, Anwendung Lieferanten):
Der in diesem Feld hinterlegte Zugangslagerort wird als Vorschlagswert in die Lieferanten-Stammdaten übernommen.
- Beschaffungsbeleganwendungen:
Das Standard-Zugangslager wird als Vorschlagswert herangezogen, wenn weder in den Daten des relevanten Artikels noch des relevanten Partners noch in der jeweiligen Belegart ein Lagerort hinterlegt wurde, der als Vorschlagswert für den Lagerort in die Belegbasis übernommen werden könnte.
Terminart – In diesem Feld müssen Sie eine im System erfasste Terminart als Standard-Terminart für das Framework Beschaffung auswählen.
Die Terminart bestimmt u. a. eine Genauigkeit für Terminangaben in Form eines definierten Zeitraums von z. B. Tagen oder Kalenderwochen. In den Beleganwendungen müssen einige Termine wie z. B. der Wunschtermin in der festgelegten Terminart erfasst werden, also z. B. als ein bestimmter Kalendertag, eine Kalenderwoche oder ein Monat.
Betroffene Anwendungen:
- Anwendung Partner, Ansicht Lieferant (bzw. Anwendung Lieferanten):
Die Standard-Terminart wird als Vorschlagswert in die Lieferanten-Stammdaten übernommen und kann dort bei Bedarf geändert werden. - Für die Beleganwendungen in der Beschaffung ist die in diesem Feld hinterlegte Standard-Terminart nicht direkt relevant, da die Terminart in den Lieferanten-Stammdaten ein Pflichtfeld ist. Von dort wird diese in die Belege übernommen.
Nächste Verpackungseinheit anzeigen (Checkbox) – Mit dieser Funktion legen Sie fest, ob im Beschaffungsprozess Informationsmeldungen erzeugt werden, die Auskunft darüber geben, ob eine nächstgrößere Verpackungseinheit in den Daten des Beschaffungs-Artikels, bezogen auf die eingegebene Mengeneinheit, existiert und wie viele Mengeneinheiten diese umfasst.
Komponenten-Bewertungspreis – Diese Einstellung wird nur für Set-Komponenten verwendet. Anhand dieser Einstellung wird in den Anwendungen Beschaffungsangebote und Beschaffungsaufträge pro Komponente ein Bewertungswert ermittelt. Auf Ebene der Set-Hauptposition werden die Komponentenwerte summiert.
Ist die Set-Hauptposition preisrelevant, dann wird anhand dieser Angabe der Set-Preis anteilig auf die Set-Komponenten verteilt.
Wählen Sie in diesem Feld eine der folgenden Preise:
- Verrechnungspreis 1
- Verrechnungspreis 2
- Verrechnungspreis 3
- Verrechnungspreis 4
- Verrechnungspreis 5
- Inventurpreis
- Letzter Einstandspreis
- Durchschnittspreis
Die Verrechnungspreise 1 bis 5 sowie der Inventurpreis können direkt in den Artikel-Stammdaten in der Ansicht Rechnungswesen für die Firma der Vertriebsorganisation hinterlegt werden. Das System ermittelt den jeweiligen Bewertungspreis, der unter dem Karteireiter Lagerortdaten hinterlegt ist. Ist der gesuchte Preis dort nicht angegeben, wird der Preis aus den Artikeldaten ohne Lagerortbezug herangezogen, die Sie unter dem Karteireiter Allgemeines in der Rubrik Bewertungspreise finden.
Alternativ können auch die beiden folgenden vom System berechneten Werte herangezogen werden: Der letzte Einstandspreis oder der gleitende Durchschnittspreis. Der Inventurpreis kann ebenfalls vom System bei einer Inventur berechnet worden sein oder er kann manuell erfasst werden.
Folgende Besonderheit gilt, wenn als Bewertungspreis Inventurpreis, letzter Einstandspreis oder gleitender Durchschnittspreis ausgewählt wurde: Ist zum Zeitpunkt der Positionserfassung dieser Preis Null, dann wird anstatt dessen der Verrechnungspreis 1 übernommen.
Bestellmenge bei manueller Liefererledigung – Wenn für eine Beschaffungsauftragsposition die Lieferung manuell erledigt wurde, dann kann mithilfe der folgenden Einstellungen festgelegt werden, welche Menge als Bestellmenge verwendet werden soll.
- Gesamtmenge übernehmen
Wird Gesamtmenge übernehmen eingestellt, dann wird für Beschaffungsauftragspositionen, bei denen die Lieferung manuell erledigt wurde, als Bestellmenge die Gesamtmenge verwendet. Für die Ermittlung des Bestellstatus und des Bestätigungsstatus ist somit auch die Gesamtmenge relevant. - Reduzierte Menge übernehmen
Wird Reduzierte Menge übernehmen eingestellt, dann wird für Beschaffungsauftragspositionen, bei denen die Lieferung manuell erledigt wurde, als Bestellmenge die Gesamtmenge abzüglich der stornierten Menge verwendet. Für die Ermittlung des Bestellstatus und des Bestätigungsstatus ist somit diese reduzierte Menge relevant.
Gutschriftsverfahren – Ordnen Sie in diesem Feld bei Bedarf eine Eingangsrechnungsart für das Gutschriftsverfahren zu. Diese Eingangsrechnungsart dient als Vorbelegung für das entsprechende Feld in den Lieferantendaten der Anwendung Partner.
Fremdbelegnummernkreis – Ordnen Sie in diesem Feld bei Bedarf einen Nummernkreis für das Gutschriftsverfahren zu. Dieser Nummernkreis dient als Vorbelegung für das entsprechende Feld in den Lieferantendaten der Anwendung Partner.
Getrennte Rechnung bei Überlieferung – In diesem Feld können Sie mithilfe der folgenden Einstellungen festlegen, wie im Rahmen des Gutschriftsverfahrens mit eventuellen Überlieferungen verfahren werden soll.
- Keine
Bei dieser Einstellung wird keine getrennte Rechnung im Falle einer Überlieferung erzeugt. - Pro abweichender Wareneingangsposition
Für jede überlieferte Position wird eine getrennte Rechnung erstellt. - Zusammengefasst pro Wareneingangsbeleg
Sämtliche überlieferte und noch nicht fakturierte Positionen werden in einer Eingangsrechung zusammengefasst
Sollte in den Lieferantendaten eine unabhängige Einstellung getroffen worden sein, so gilt diese.
Überlieferungsrechnung – Wenn im Feld Getrennte Rechnung bei Überlieferung ein Wert ungleich Keine ausgewählt ist, so wählen Sie in diesem Feld bitte eine Eingangsrechnungsart aus, die für Überlieferungen verwendet werden soll.
Eingangsrechnung automatisch prüfen (Checkbox) – Mit dieser Funktion legen Sie fest, ob die Mengen, Preise und Zusatzkosten einer Eingangsrechnung vor dem Buchen automatisch geprüft werden sollen. Es werden dann die tatsächlichen Werte mit den Vorgaben aus den Beschaffungsaufträgen verglichen und Abweichungen gegebenenfalls angezeigt.
Korrektureingangsrechnung – In diesem Feld können Sie eine Eingangsrechnungsart angeben, die für das Erzeugen von Korrektureingangsrechnungen verwendet werden soll.
Angabe der Bestätigungsmahnfrist (Checkbox)/Bestätigungsmahnfrist – Ist diese Funktion aktiviert, dann können Sie in dem Feld Bestätigungsmahnfrist eine Frist in Werktagen angeben, die für die Mahnung einer ausstehenden Bestellbestätigung relevant ist. Aus dem aktuellen Datum und der Mahnfrist ergibt sich der Vorschlag für den Wert Bestätigung bis in der Beschaffungsauftragsbasis.
Ist die Funktion deaktiviert, dann hat Bestätigung bis in der Beschaffungsauftragsbasis den Maximalwert für ein Datum.
Beachten Sie bitte, dass Sie diese Einstellung bei Bedarf in den Lieferanten-Stammdaten ändern können.
Kontoherkunft für Zusatzkostenrechnungen – Legen Sie in diesem Feld fest, ob die Kontoherkunft für belegbezogene Eingangsrechnungen mit den Rechnungstypen Zusatzkostenrechnung und Zusatzkostenrechnung für Verteilung beschränkt werden soll. Folgende Einstellungen stehen zur Verfügung:
- “Aus Auftrag” verwenden
Es werden die Informationen aus den zugeordneten Belegen verwendet. Diese Einstellung gewährleistet bei aktiven Sachbuchungen, dass die Prozessabhängige Kontierung benutzt wird und nicht in der Eingangsrechnung geändert werden kann. - Gemäß Eingangsrechnungsposition
Sie können die Kontierung in der Eingangsrechnung ändern, und andere als in den Prozessen ermittelte Konten in der Eingangsrechnung verwenden.