Bei der Anschaffung neuer Betriebsmittel für die interne Nutzung ist es erforderlich deren Anschaffungskosten zu aktivieren und die Betriebsmittel als Anlagegüter zu führen und abzuschreiben.

Der Beschaffungsprozess für neue Betriebsmittel beginnt in Comarch ERP Enterprise. Dort können mit der Eingangsrechnung die Informationen für die Anlagengruppe (Anlagennummer und Anlagengruppe sowie der Artikel und dessen Ausprägung) erfasst und über die Schnittstelle ExternalInterface an Comarch Financials Enterprise übergeben werden. Die Informationen aus der Schnittstelle werden dann von der Finanzbuchhaltung an die Eingangsbelege (Belegbriefkasten) der Anlagenbuchhaltung weitergegeben.

Für diesen Prozess stehen in der Anwendung Eingangsrechnungen zusätzliche Felder unter dem Karteireiter Anlagendaten als Erweiterung für Comarch Financials Enterprise zur Verfügung.

In diesem Dokument sind die Erweiterungen der Anwendung Eingangsrechnungen für Comarch Financials Enterprise beschrieben. Eine ausführliche Beschreibung der Anwendung finden Sie in der Dokumentation Eingangsrechnungen.

Begriffsbestimmung

• Betriebsmittel – Ein Betriebsmittel in diesem Kontext stellt einen Artikel dar, der im Artikelstamm dem Materialtyp Betriebsmittel zugeordnet ist.

Ein Artikel vom Materialtyp Betriebsmittel kann einer Anlage entsprechen. Es kann aber auch eine Komponente einer Anlage sein. Ist beispielsweise die Anlage eine Bohrmaschine, dann gibt es für die Bohrmaschine entsprechende Bohrkopfaufsätze, die einem Verschleiß unterliegen. In Comarch ERP Enterprise wird beides als Betriebsmittel geführt. Sowohl die Bohrmaschine, die gleichzeitig eine Ressource in der Produktion ist, als auch die Bohrkopfaufsätze, deren Verschleiß als Nutzungsvermögen verwaltet wird.

Beschreibung der Erweiterung

Die Erweiterung in der Anwendung Eingangsrechnungen ist im Positionseditor eingebunden. Hier geben Sie unter dem Karteireiter Anlagendaten die erforderlichen Daten für die Übergabe an die Anlagenbuchhaltung an.

Karteireiter Anlagendaten

Die Felder im Einzelnen:

• Anlage – Die Anlagenummer identifiziert ein Anlagegut eindeutig. Die hier angegebene Anlage wird als Vorbelegung für eine Buchung in der Anlagenbuchhaltung verwendet.
• Anlagengruppe – Mit der Anlagengruppe können für Betriebsmittel automatisch zugehörige Anlagen angelegt werden. Die Anlagenattribute, z. B. eine optionale Dimension, werden dabei nach der folgenden Reihenfolge gefüllt:
  1. Eingangsrechnung
  2. Anlagengruppe
• Artikel – Für einen Artikel mit Materialtyp Betriebsmittel können in der Anlagenbuchhaltung automatisch zugehörige Anlagen neu angelegt werden. Der Artikel wird informatorisch in den Anlagenstamm übernommen.
• Ausprägung – Die Ausprägung eines Artikels wird informatorisch in den Anlagenstamm übernommen
• Aufteilung auf Einzelanlagen – Über dieses Feld steuern Sie, wie die Menge der Position auf die Anlagen verteilt wird. Ist das Feld aktiviert, wird pro Stück eine eigene Anlage angelegt.Ist das Feld nicht aktiviert, wird die komplette Menge dieser Position auf eine Anlage gebucht.

Buchen auf Anlagen

Abhängig von den Angaben unter dem Karteireiter Anlagendaten werden mit der Eingangsrechnung neue Anlagen zur Bebuchung angelegt oder bestehende Anlagen bebucht. Dies erfolgt nach folgendem Verfahren:

• Sofern Sie in der Eingangsrechnung eine Anlage erfassen, muss diese bereits im Anlagenstamm vorhanden sein. Mit der Buchung der Eingangsrechnung werden dann ausschließlich Buchungen für diese Anlage erzeugt.
• Ist eine Anlagengruppe angegeben aber keine Anlage, wird auf Basis der Anlagengruppe eine neue Anlage im Anlagenstamm angelegt und für diese die Buchungen erzeugt. Dies setzt aber voraus, dass die Anlagengruppe entsprechend konfiguriert ist.
  Die Anzahl der Anlagen die aufgrund der Eingangsrechnung neu angelegt werden, richtet sich nach der zu buchenden Menge (Stückzahl). Ist eine Menge gößer 1 angegeben, wird auch die entsprechende Anzahl an neuen Anlagen angelegt und die zu buchende Menge auf die Anlagenbuchungen verteilt.
  Die Nummern für die neuen Anlagen werden aus dem Nummernkreis Anlagenstamm erzeugt, der im Customizing hinterlegt ist. Als Anlagenbezeichnung wird die Bezeichnung des Artikels (Betriebsmittel) verwendet.