Einführung: Ausgabe-Management

1                     Themenübersicht

Die serverseitige Ausgabe von Dokumenten ist ein komplexer Vorgang, an dem viele Komponenten beteiligt sind. Die Anforderungen an die Ausgabe sind sehr vielfältig und erfordern unterschiedliche Vorgehensweisen. Das wurde beim Design des Ausgabe-Managements von Semiramis berücksichtigt. Speziell folgende Punkte sind hierbei hervorzuheben:

  • Unterscheidung zwischen Belegdokumenten und Berichtsdokumenten

Die Ausgabe eines Beleges wie z. B. einer Ausgangsrechnung ist etwas anderes als die Ausgabe einer Artikelliste. Während die Ausgabe von Belegen stark in den täglichen Arbeitsablauf und das Bearbeiten eines einzelnen Beleges integriert bzw. automatisiert ist, verläuft das Ausführen von Abfragen und Auswertungen zumeist ad hoc und  mit wechselnden Selektionsparametern. Die Infrastruktur hierfür ist zu großen Teilen gleich und basiert auf Bereichten, die mit dem Design-Werkzeug Crystal Reports erstellt und mit Hilfe des Semiramis Output Managers ausgegeben werden. Für die Ausgabe von Belegen können Ausgabeeinstellungen in der Anwendung „Belegdokumentvorlagen“ vordefiniert werden. Sie stehen dann in der Anwendung „Customizing“, den Stammdaten und in Belegen zur Verfügung.

  • Unterscheidung der Ausgabemedien Drucker, Fax, E-Mail

Jedes Ausgabemedium benötigt andere Parameter, um ein Dokument auszugeben. Diese müssen teilweise benutzerspezifisch vorgegeben und geändert werden und teilweise empfängerabhängig festgelegt werden können.

  • Umlenken von Ausgaben in eine Datei

Die direkte Ausgabe eines Dokumentes auf ein Ausgabegerät, z. B. einen Drucker, minimiert den Ressourcebedarf und erhöht die Geschwindigkeit der Ausgabe. Um die Ausgabe in elektronischer Form zu speichern oder weiter zu leiten, muss sie in eine Datei umgelenkt werden können. Semiramis bietet hierfür, die Möglichkeit Druckerausgaben nicht auf einen Drucker auszugeben, sondern in einer Knowledge-Store-Datei umzulenken. Der Vorteil der Verwendung des Knowledge Store ist, dass seine Inhalte direkt auch wieder über den Semiramis Web-Server zur Verfügung stehen. Die Dateien können direkt am Client angezeigt, am Client gedruckt oder über WebDAV weiterbearbeitet werden.

  • Unterstützung unterschiedlicher Dateitypen

Beim Umlenken in eine Datei müssen, sowohl unveränderbare Dateitypen wie PDF (Portable Document Format) als auch durch den Benutzer veränderbare Dateitype wie DOC (Microsoft Word Document) unterstützt werden.

  • Parallele Ausgabe von Dokumenten

Sowohl komplexe Berichtsdokumente als auch die Ausgabe einer großen Menge einzelner Belegdokumente erfordern viele Ressourcen. Um die Durchlaufzeiten zur minimieren, müssen Verarbeitungsschritte, die parallel erfolgen können, auch parallel abgearbeitet werden.

  • Ausgabe von Dokumenten im Hintergrund und Benachrichtigungen

Die Ausgabe eines Dokumentes oder einer großen Menge von Dokumenten, muss als Hintergrundverarbeitung erfolgen, um den Benutzer nicht in seinem Arbeitsablauf zu behindern. Dennoch möchte er möglicherweise über den Verlauf der Ausgabe und ihr Ende aktiv benachrichtigt werden.

  • Archivierung von ausgegeben Belegdokumenten

Ähnlich wie das Umlenken in eine Datei mit dem Zweck der Weiterverarbeitung oder Anzeige, muss ein ausgegebenes Belegdokument archiviert werden. Das sollte immer optional zusätzlich zu der eigentlichen Ausgabe, und wenn möglich, in einem unveränderbaren Dateiformat erfolgen. Das Semiramis-Dokumenten-Management, das während der Ausgabe eines Beleges Verknüpfungen zwischen den erzeugten Dateien und dem Beleg sowie anderen betriebswirtschaftlichen Größen speichert. Das ermöglicht, das leichte Auffinden von archivierten Belegdokumenten.

  • Anpassbarkeit von Beleg- und Berichtsdokumenten im Produktivsystem

Neben ausgelieferten Berichten müssen in einem Nicht-Entwicklungssystem ebenfalls Berichte individuell angelegt bzw. angepasst werden. Das wird dadurch erreicht, dass Berichte sowohl in der Anwendung „Entwicklungsobjekte“ Entwicklungsobjekt, also auch in der Anwendung „Berichte“ als Systemobjekt angelegt werden können. Diese können dann im Fall von Belegdokumenten in der Anwendung „Belegdokument-Vorlagen“ hinterlegt werden bzw. werden auf Basis der Namensgleichheit des Berichts von der jeweiligen Berichts-Anwendung automatisch verwendet.

2                     Zielgruppe

  • Benutzer
  • Entwickler
  • Technische Berater

3                     Begriffsbestimmung

Ausgabeauftrag

Ein Ausgabeauftrag speichert Informationen über die Ausgabe eines Dokumentes. Das sind u. a. Informationen zum Status der Ausgabe, wie viele Dateien erzeugt werden sollen und wie viel Dateien schon erzeugt wurden oder welcher Semiramis Output Manager die Ausgabe bearbeitet.

Bericht

Mit einem Bericht lassen sich Daten, die in Semiramis erfasst sind, in übersichtlicher Form ausgeben. Ein Bericht lässt sich beliebig oft und auf Basis der aktuell vorhandenen Daten ausgeben. Berichte werden in Berichts- und Beleg- und Anwendungsdokumente unterschieden.

Berichte vom Dokumenttyp „Berichtsdokument“ können auf Basis von beliebigen Daten aus Semiramis erstellt werden. Sie besitzen im Allgemeinen die Form einer Liste und können in der Anwendung „Berichtsdokumente ausgeben“ ausgegeben werden.

Ab Semiramis 4.2 ist der Dokumenttyp „Anwendungsdokument“ verfügbar. Dieser entspricht im Wesentlichen dem Dokumenttyp „Berichtsdokument“, jedoch erfolgt die Ausgabe jeweils über eine eigene Dialog-Anwendung, einer so genannten Berichts-Anwendung. Dies hat den Vorteil, dass Funktionen wie Berechtigungen auf Oberflächen-Elementen und die Filterung der zur Verfügung stehenden Berichte anhand von Lizenzierung, Customizing und den dem Benutzer zugeordneten Organisationen genutzt werden können. Auch verfügen die Berichts-Anwendungen über bessere Wertehilfe und Prüfungen als die einfachen Berichtsdokumente.

Berichte vom Dokumenttyp „Belegdokument“ können in den jeweiligen fachlichen Anwendungen, in denen Belege entstehen, ausgegeben werden. Sie beinhalten im Allgemeinen nur die Daten zu einem einzelnen Beleg.

Berichte können als System- oder als Entwicklungsobjekt angelegt werden. Ein Bericht als Entwicklungsobjekt hat den Vorteil, dass er in einem Entwicklungssystem verändert, versioniert abgelegt und als Softwareaktualisierung in andere Systeme übertragen werden kann. Um Berichte auch in Nicht-Entwicklungssystem erstellen und verändern zu können bietet die Anwendung „Berichte“ die Möglichkeit sie als Systemobjekt anzulegen. Systemobjekte können nicht mit Hilfe von Softwareaktualisierungen in andere Systeme transportiert werden.

Berichte enthalten eine oder mehrere Berichts-Dateien, die das Layout eines Berichts bestimmen.

Berichtsdokument

Ein Berichtsdokument wird erzeugt, wenn ein Bericht mit dem Dokumenttyp „Berichtsdokument“ ausgegeben wird. Dies erfolgt in der Anwendung „Berichtsdokumente ausgeben“.

Belegdokument

Ein Belegdokument wird erzeugt, wenn ein Bericht mit dem Dokumenttyp „Belegdokument“ ausgegeben wird. Dies erfolgt in der jeweiligen fachlichen Anwendung über den Ausgabe-Dialog.

Semiramis-Output-Manager-Verbindung

Eine Semiramis-Output-Manager-Verbindung verbindet ein Semiramis-System mit einem Semiramis Output Manager. Alle Semiramis Application Server eines Systems haben dann Zugriff auf diesen Semiramis Output Manager. Ausgabeaufträge werden über eine Semiramis-Output-Manager-Verbindung an einen Semiramis Output Manager weitergeleitet und dort ausgeführt.

4                     Beschreibung

An der Ausgabe eines Dokuments sind mehrere Komponenten beteiligt. Den Ausgabeprozess und das Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten werden nachfolgend mit einem konkreten Beispiel für ein Belegdokument vorstellen. Das unmittelbare Ergebnis einer Ausgabe ist neben dem ausgegebenen Dokument der Ausgabeauftrag. Er protokolliert den Ursprung und den Fortschritt der Ausgabe. Der Fortschritt der Ausgabe wird dabei den Status des Ausgabeauftrages repräsentiert. Die möglichen Status und ihre Bedeutung sind im zweiten Abschnitt erläutert.

4.1               Der Ausgabeprozess

Möchten Sie z. B. eine Auftragsbestätigung aus der Anwendung „Vertriebsaufträge“ drucken, dann führen Sie die Aktion „Auftragsbestätigung erzeugen und ausgeben“ aus. Im darauf folgenden Dialog-Fenster geben Sie unter dem Karteireiter „Ausgabeeinstellungen“ die gewünschten oder erforderlichen Daten ein. Ob und welche Daten Sie eingeben dürfen und welche ihrer dort gemachten Eingaben beachtetet werden, ist von den Berechtigungen und den Einstellungen in den Belegdokument-Vorlagen abhängig.

Nachdem Sie auf den Button „Ausgaben“ zum Ausgeben des Dokuments gedrückt haben, wird ein Verarbeitungsauftrag erstellt. Im Rahmen dieses Verarbeitungsauftrages wird eine Hintergrund-Anwendung gestartet, die für die angegebenen Belege berechnet, welche Belegdokument-Vorlage verwendet werden soll und welche Einstellungen aus der Belegdokument-Vorlage übernommen werden sollen bzw. welche der Einstellungen vom Karteireiter „Ausgabeeinstellungen“ des Ausgabe-Dialogs zu berücksichtigen sind. Diese Einstellungen beinhalten neben dem Ausgabemedium und dem Ausgabeformat, auch den zu verwendenden Bericht. Diese Informationen werden pro Beleg in einem Ausgabeauftrag gespeichert. Anschließend werden sie zusammen mit der Identifikation des Belegs an den Semiramis Output Manager übergeben.

Der Semiramis Output Manager lädt den angeforderten Bericht in der integrierten Crystal Reports Komponente und übergibt die Identifikation des Belegs. Die Crystal Reports Komponente öffnet mithilfe des Semiramis-ODBC-Treibers eine Verbindung zur zugehörigen OLTP-Datenbank, fragt darüber die erforderlichen Daten ab und bereites sie gemäß dem Layout der Berichts-Datei auf. Ob daraufhin eine Datei durch Crystal Reports erzeugt und ausgegeben wird, hängt von den Ausgabeeinstellungen ab. Wird z. B. gedruckt, dann wird keine Datei erzeugt, sondern der Datenstrom an den angegebenen Drucker übermittelt, der das Dokument ausdruckt.

Der Ablauf dieses Vorganges wird durch den Status des erzeugten Ausgabeauftrags protokolliert. Während der Ausgabe und beim Abschluss der Ausgabe, aktualisiert der Semiramis Output Manager den Status des jeweiligen Ausgabeauftrages. In der Anwendung „Ausgabeaufträge“ können Sie die Ausgabeaufträge einsehen und, wenn vorhanden, erzeugte Dateien öffnen.

Wenn Sie ein Dokument in Hintergrund-Verarbeitung ausgegeben, können Sie während der Ausgabe weiterarbeiten. Alternativ können Sie auf dem Ausgabe-Dialog den Button „Anzeigen“ verwenden, um auf das Ende der Ausgabe zu warten. Zusätzlich wird in diesem Fall das erzeugte Dokument in einem neuen Fenster geöffnet und angezeigt. Das ist möglich, wenn

  • die Ausgabe eine Datei erzeugt hat, d. h. eine Ausgabe auf einen Drucker in eine Knowledge-Store-Datei umgelenkt wurde oder in der verwendeten Belegdokument-Vorlage die Archivierung im Dokumenten-Management eingeschaltet ist,
  • die Ausgabe ohne Fehler beendet wurde und
  • die Ausgabe nicht länger als eine bestimmte Zeit in Anspruch nimmt.

Die folgende Graphik veranschaulicht den beschriebenen Ausgabeprozess. Bei der Ausgabe von Berichtsdokumenten entfällt die Berechnung und Auswertung von Belegdokument-Vorlagen und die Erstellung von Verknüpfungen im Dokumenten-Management, da Berichtsdokumente keinen Bezug zu einem konkreten Beleg oder Partner besitzen.

 

Hinweis:
Neben der Beleg- oder Berichtsausgabe, können Sie in ausgewählten Semiramis Anwendungen, z. B. „Sprachen“ oder „Titel“ auch Tabellen ausgeben. Dabei werden die angezeigten Daten in Form einer Microsoft®-Excel-Datei exportiert und ebenfalls in einem eigenen Fenster geöffnet. Diese Ausgaben werden nicht in Form eines Ausgabeauftrags protokolliert, sondern direkt zum Client heruntergeladen.

4.2               Status und Statusänderungen

Ausgabeaufträge können folgende verschiedene Status einnehmen. Diese Status werden vom Semiramis Output Manager (SOM) an den Semiramis Application Server (SAS) gesendet und betreffen ausschließlich die Schritte der Abarbeitung des Ausgabeauftrags, die der Kontrolle des SOM unterliegen, z. B. die Ansteuerung von Crystal Reports. Fehler, die auf dem Drucker- oder Fax-Geräte oder dem E-Mail-Server auftreten, nachdem der SOM das Dokument an das Gerät übergeben hat, können nicht festgestellt werden.

Folgende Status werden vergeben:

Status Erklärung
Abgeschlossen Der Ausgabeauftrag wurde erfolgreich abgearbeitet.
Bearbeitung unterbrochen Die Bearbeitung wurde unterbrochen, beispielsweise weil dem Drucker das Papier ausgegangen ist.
Durch Benutzer abgebrochen Die Abarbeitung eines Ausgabeauftrages wurde durch den Benutzer abgebrochen.
Durch System abgebrochen Die Abarbeitung eines Ausgabeauftrages wurde durch das System abgebrochen, z. B. weil die Verbindung zum Drucker unterbrochen wurde oder beim Zugriff auf die Datenbank Fehler aufgetreten sind.
Erzeugt Der Ausgabeauftrag wurde erzeugt und muss noch um die Daten, die zum SOM übertragen werden sollen ergänzt werden. Erst wenn der Ausgabeauftrag vollständig ist, kann er weiterverarbeitet werden.
Freigegeben Der Ausgabeauftrag ist vollständig und kann zum SOM übertragen werden. Bei der nächsten Synchronisation der Ausgabeaufträge wird er zum SOM übermittelt.
Gesperrt Der Ausgabeauftrag ist vollständig und kann zum SOM übertragen werden. Bei der nächsten Synchronisation der Ausgabeaufträge wird er ignoriert und nicht zum SOM übermittelt.
In Bearbeitung Der Ausgabeauftrag wird aktuell bearbeitet
In Wartestellung Ein Ausgabeauftrag ist in Wartestellung, wenn er noch nicht sofort bearbeitet werden kann, z. B. weil noch fünf weitere Ausgabeaufträge vorher abgesetzt wurden und auf Bearbeitung warten oder weil ein anderer Ausgabeauftrag mit einer höheren Priorität zuvor abzuarbeiten ist.
In Wartestellung angehalten Ein Ausgabeauftrag ist „In Wartestellung angehalten“, wenn er mit einer Verzögerung abgearbeitet wird, z. B. wenn Sie ein Fax erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgeben möchten.
Unbekannt Bestehen bei der Abfrage der Status Kommunikationsfehler zwischen dem Semiramis Output Manager und dem Semiramis Application Server, dann ist ein Status möglicherweise unbekannt.

Nachfolgende Grafik zeigt die möglichen Übergänge der Status:

4.3               Status- und Fehlermeldungen

Der Ausgabeprozess erstreckt sich wie in Abschnitt 4.1 beschrieben über unterschiedliche Komponenten und Rechner. Falls im Ausgabeprozess bei einer dieser Komponenten Status- oder Fehlermeldungen erzeugt werden, so werden sie im allgemeinen von der jeweiligen Komponente selbst protokolliert und – sofern dies möglich ist – in bestmöglicher Qualität an den Ausgabeauftrag und den Benutzer zurück übermittelt.

Den aktuellen Status eines Ausgabeauftrages können sie in der Anwendung „Ausgabeaufträge“ abfragen. Auf dem Dialog-Fenster „Eigenschaften“ können befindet den sich die Karteireiter „Parameter“ und „Statusmeldungen“. Diese geben Auskunft drüber, welche Parameter an den SOM übermittelt wurden und welche Meldungen bis jetzt aufgetreten sind.

Ausgehend vom Ausgabeauftrag kann dann einer Analyse erfolgt, in dem die Protokoll-Dateien der verschiedenen Komponenten überprüft werden. Diese Komponenten sind unter anderem:

  • Der Semiramis Output-Manager
    Der Semiramis Output Manager protokolliert Meldungen in einer Protokoll-Datei. Der aktuelle Status der Aufträge auf dem SOM kann zudem in der Anwendung „Systemcockpit“ auf dem Karteireiter „Aufträge“ für den Typ „Semiramis-Output-Manager-Verbindung“ eingesehen werden. Dort ist auch die Möglichkeit zum entfernten Beenden oder Durchstarten des SOM vorhanden.
  • Die Crystal Reports Komponente
    Fehler in Berichts-Dateien oder bei der Datenbeschaffung über den ODBC-Treiber werden von der Crystal Reports Komponente erkannt und an den SOM gemeldet. Dieser protokolliert die Fehler und meldet sie an Semiramis zurück.
  • Der ODBC-Treiber
    Da Crystal Reports im Fall von Fehlern bei der Datenbeschaffung zumeist nur wenige Informationen über die Ursache liefert, ist notwendig weitere Informationen zur Datenbeschaffung zu erhalten. Meldungen die beim Zugriff auf den ODBC-Treiber auftreten werden im Meldungsprotokoll des ODBC-Servers, im zugehörigen Ausgabeauftrag und im Windows-Ereignis-Protokoll auf dem SOM festgehalten.
  • Der Semiramis Application Server
    Wenn die Anmeldung des SOM zum Öffnen der Berichts-Dateien bzw. zum Zurückschreiben der erzeugten Dateien in den Knowledge Store vom Semiramis Application Server abgelehnt wird, oder bei den Zugriffen Fehler auftreten, so werden diese Meldungen in den Meldungsprotokollen des Semiramis Application Servers festgehalten. Mögliche Ursachen für das Ablehnen der Anmeldung können fehlerhafte Zertifikate oder das Fehlen der Zuordnung des SOM-Benutzers zum Semiramis-System sein.
  • Die Datenbank
    Enthält eine Berichts-Datei eine Struktur, Tabelle oder Verknüpfung, die nach der Umwandlung in eine SQL-Anweisung von der Datenbank nicht ausgeführt werden kann, so kommt es zu SQL-Fehlern. Dies ist insbesondere bei der interaktiven Nutzung von Crystal Reports im Rahmen der Berichtserstellung möglich. Derartige Fehler werden auf dem Semiramis Application Server wie Fehler im ODBC-Treiber behandelt.

Weitere Informationen zur Fehleranalyse und –eingrenzung finden Sie im Abschnitt „Fehlerdiagnose“ in der Dokumentation Semiramis Output Manager.

4.4               Synchronisierung

Um ein kontinuierliches Arbeiten zu ermöglichen, ist es notwendig, dass Fehlersituationen, wie z. B. Unterbrechungen in der Kommunikation mit dem SOM, vom Semiramis-System erkannt und selbständig behandelt werden. Für die Fälle in denen einen automatische Behandlung der Fehlersituation nicht möglich ist, wurden Aktionen realisiert um die Fehler aus Semiramis-Anwendungen heraus zu beheben.

Ist beispielsweise zum Zeitpunkt der Erzeugung eines Ausgabeauftrages der SOM nicht erreichbar, so kann der Ausgabeauftrag anhand der in der Repository-Datenbank zwischengespeicherten Informationen über die Ausgabegeräte und ihre Eigenschaften dennoch erzeugt werden und befindet sich im Status „Erzeugt“. Da er nicht an den SOM übermittelt werden konnte geht er in den Status „Freigegeben“ über. Eine zentraler Prozess auf dem Message-Server überprüft alle 3 Minuten, ob es Ausgabeaufträge im Status „Freigegeben“ gibt, deren Ausgabegeräte nicht angehalten ist und übermittelt diese dann an den SOM, sofern er dann erreichbar ist. Bei Problemen haben Sie zudem in der Anwendung „Ausgabeaufträge“ haben Sie außerdem die Möglichkeit einzelne Ausgabeaufträge in den Status „Gesperrt“ zu versetzen um sie von der Übermittlung temporär auszuschließen.

Ein anderer Fehlerfall ist das Fehlschlagen der Rückmeldung der Statusänderung eines Auftrages vom SOM zum Semiramis Application Server. Da nicht gewährleistet ist, dass der SOM bzw. der Application-Server bis zum nächsten Versuch der Rückmeldung weiter in Betrieb war und somit die Verbindung noch vorhanden ist, existiert für diesen Fall eine manuelle Synchronisationsmöglichkeit in der Anwendung „Ausgabeaufträge“. Die genaue Funktion der Aktion „Status abgleichen“ ist in der Dokumentation „Ausgabeaufträge“ beschrieben.

4.5               Ausgabegeräte

Ein Ausgabegerät in Semiramis ist ein Abbild eines physikalischen Ausgabegerätes auf einem Semiramis Output Manager (SOM). Diese Trennung zwischen logischen und physikalischen Ausgabegeräten hat einige Vorteile, beispielsweise die Möglichkeit Ausgabe auch denn noch Erzeugen zu können, wenn der SOM aus technischen Gründen nicht erreichbar ist oder gerade aktualisiert wird. Um dies zu erreichen werden auch die Informationen, die der SOM über die physikalischen Ausgabegeräte, besitzt in Semiramis zwischengespeichert.

Weitere Details über Ausgabegeräte und den Abgleich der Informationen über die physikalischen Ausgabegeräte finden Sie in der Dokumentation „Ausgabegeräte“ und in der Dokumentation „Ausgabegerätestatus abfragen“.

4.6               Ausgabe auf Drucker

Die Ausgabe auf einen Drucker bietet die größte Menge an möglichen Ausgabeeinstellungen. Beachten Sie bei der Angabe von Ausgabeeinstellungen, dass die überhaupt zur Verfügung stehenden Ausgabeeinstellungen vom Modell des physikalischen Druckers und von seinen Druckertreiber abhängig sind. Dies kann folgende Auswirkungen haben:

  • Das Feld in den Ausgabeeinstellungen ist bei manchen Druckern inaktiv.
  • Die Wertehilfe zu einem Feld in den Ausgabeeinstellungen ist je Drucker unterschiedlich und möglicherweise ganz oder teilweise nicht übersetzt.
  • Der Drucker gibt die Daten anders aus, als die Ausgabeeinstellungen dies vorgeben, da der Druckertreiber nicht unterstützte Einstellungen als unterstützt vorgibt bzw. die Wert für unterstützte Einstellungen nicht korrekt übermittelt. In diesem Fall kann die Aktualisierung der Druckertreibers oder die Verwendung eines anderen Druckertreibers Abhilfe schaffen.

4.7               Ausgabe auf Client-Drucker

Ab Semiramis 4.2 ist die Ausgabe auch auf am Client[1] installierte Drucker möglich. Da diese Drucker dem SOM nicht bekannt sind unterliegt die Ausgabe folgenden Einschränkungen:

  • Am Client muss das Semiramis Print Control installiert sein. Nähere Informationen hierzu finden Sie in der Dokumentation zur Anwendung „Print-Control installieren“.
  • Die Ausgabe muss zunächst durch den SOM erzeugt und in Form einer für einen Drucker umgelenkten Datei im Knowledge Store abgelegt werden. Dies ist notwendig, damit der Client entstandene Datei herunterladen kann.
  • Als Dateityp wird dabei in Semiramis 4.2 ausschließlich „.prn“-Datei unterstützt. Dieser Dateityp beinhaltet einen nativen Datenstrom der neben den eigentlichen Nutzdaten auch Ausgabeeinstellungen transportieren kann. Dies ermöglicht dem Semiramis Print Control die Ausgabeeinstellungen, mit denen die Ausgabe auf dem SOM durchgeführt wurde, auch bei der Ausgabe auf dem Client-Drucker anzuwenden. Voraussetzung hierfür ist, dass die beiden Drucker kompatibel bzgl. dieser Einstellungen sind.
  • Das Browser-Fenster, aus dem heraus die Ausgabe auf den Client-Drucker angestoßen wurde, muss noch geöffnet sein, wenn der Verarbeitungsauftrag zu Ende ist. Wenn das Browser-Fenster zwischenzeitlich geschlossen wurde, oder der SOM die Ausgabe nicht innerhalb der vorgegebenen Zeitschranken erfolgreich abschließen konnte, wird nichts ausgegeben. Um die bei der Ausgabe entstandenen Dateien nachträglich auf einen Client-Drucker auszugeben können sie die Aktion „Client-Drucker“ in der Anwendung „Ausgabeaufträge“ verwenden.

 

4.8               Ausgabe von nativen Datenströmen

Semiramis unterstützt die Ausgabe von nativen Datenströmen an Drucker, die an den SOM angeschlossen sind. Dies ermöglicht die Ansteuerung von speziellen Druckern wie z. B. Etikettendruckern über den SOM. Die nativen Datenströme müssen von einem Java-Programm erzeugt und an das Ausgabemanagement übergeben werden. Da der Inhalt des zu erzeugenden Datenstromes direkt vom verwendeten Drucker und seinem Druckertreiber abhängig ist, müssen die zugehörigen Java-Programme individuell geschrieben werden.

Standardmäßig wird mit Semiramis die Beispiel-Anwendung „Beispiel: Drucker direkt ansteuern“ mit dem technischern Namen „com.cisag.app.system.output.ui.PrintRawDataExample“ ausgeliefert. Die Anwendung verfügt über eine anwendungsspezifische Aktion in der Standard-Symbolleiste. Durch diese Aktion wird ein Ausgabe-Dialog-Fenster geöffnet auf dem Sie zwischen folgenden Möglichkeiten wählen können:

  • „Drucker-Datei ausgeben“
    Bei dieser Einstellung können Sie den Pfad zu einer Datei im Knowledge Store angeben. Der Inhalt dieser Datei wird unverändert als nativer Datenstrom an den auf dem Karteitereiter „Ausgabeeinstellungen“ eingestellten Drucker übermittelt.
  • „Vertriebsauftrag ausgeben“
    Bei dieser Einstellung können sie Art und Nummer eines bestehenden Vertriebsauftrages angeben. Die Auftragsart und –nummer, sowie die Identifikation des Auftraggebers werden dann bei der Ausgabe in Form eines nativen Datenstromes für einen Drucker vom Typ „Lexmark Optra N/PS2“ ausgegeben. Da es sich dabei im wesentlich um ein Postscript-Format handelt, wird die Ausgabe damit auch auf vielen anderen Druckern möglich sein. Generell gilt jedoch, dass hier für jeden Drucker spezifischen Anpassungen notwendig sind.

 

Wenn Sie das Ausgabe-Dialog-Fenster mit dem Button „Ausgeben“ bzw. „Anzeigen“ bestätigen, so wird die Hintergrund-Anwendung „Beispiel: Drucker direkt ansteuern im Hintergrund“ mit dem technischern Namen „com.cisag.app.system.output.log.PrintRawDataExampleBatch“ als Verarbeitungsauftrag bzw. sofort ausgeführt.

Diese Hintergrund-Anwendung führt die eigentliche Datenbeschaffung aus und erzeugt einen Ausgabeauftrag der den nativen Datenstrom enthält. Da die Datenbeschaffung im Allgemeinen auch längere Zeit in Anspruch nehmen kann, sollte das Erzeugen von Ausgaben immer als Hintergrund-Anwendung realisiert werden.

4.9               Ausgabe auf Faxgeräte

Für die Ausgabe von Faxen verwendet der Semiramis Output Manager standardmäßig die in Windows 2000 bzw. Windows 2003 integrierte Faxlösung von Microsoft (Windows Fax). Zusätzliche biete der SOM die Möglichkeit anderen Faxlösungen anzubinden. Um die, für das Versenden des Fax notwenigen Informationen an die Faxlösung zu übermitteln, kann bei der Einbindung unter anderem auf die Adressierung und die speziell für dies Fälle frei vergebare „Steuersequenz“ zurückgegriffen werden. Nähere Informationen hierzu finden sie im Kapitel „Einbinden von Faxlösungen“ der Dokumentation Semiramis Output Manager.

4.10          Ausgabe von Berichtsdokumenten im Dialog-Fenster

Neben der Möglichkeit, Berichtsdokumente über eine eigene Berichts-Anwendung bzw. die Anwendung „Berichtsdokumente ausgeben“ zu erzeugen, gibt es auch Schnittstellen, um die Ausgabe von Berichtsdokumenten als Aktion in eine Dialog-Anwendung zu integrieren. Als Reaktion auf die Aktion kann ein spezielles Ausgabe-Dialog-Fenster für einen bestimmten Bericht geöffnet werden.  Ähnlich wie der Verwendung von OQL-Suchen, können dabei die Sichtbarkeit, die Eingabereitschaft und die Vorschlagswerte für die Berichtsparameter durch das aufrufende Java-Programm vorgegeben werden.

Die relevanten Schnittstellen sind

  • „cisag.pgm.services.output.ReportOutputDialog“
    Diese Klasse öffnen das spezielles Ausgabe-Dialog-Fenster.
  • „cisag.pgm.services.output.ReportOutputJob“
    Diese Klasse beinhaltet beispielsweise die Information über den auszugebenden Bericht.
  • „cisag.pgm.services.output.ReportOutputJobParameter“
    Diese Klasse definiert für jeden Parameter, die Eigenschaften wie Sichtbarkeit, die Eingabereitschaft und den Vorschlagswert.

Als Beispiel für die Verwendung dieser Schnittstellen wird die Beispiel-Anwendung „Beispiel: Berichtsdokumente ausgeben im Dialog“ mit dem technischen Namen „com.cisag.app.system.output.ui.ReportOutputDialogExample“ ausgeliefert.

4.11          Customizing

Die Standardwerte für alle Ausgabeeinstellungen können in der Anwendung „Customizing” und in den Benutzereinstellungen angegeben werden. Die genaue Beschreibung der verfügbaren Felder finden Sie in der jeweiligen Anwendungsbeschreibung. Eine besondere Funktion kommt dabei dem in der Anwendung „Customizing“ in für die Funktion „Benutzereinstellungen für das System“ auf dem Karteireiter „Ausgabe“ eingestellten Drucker zu. Der SOM, der diesem Drucker über seine Semiramis-Output-Manager-Verbindung zugeordnet ist wird verwendet, um Berichts-Dateien zu mit Hilfe von Crystal Reports parsen. Dieses Parsen ist notwendig, um die in der Berichts-Datei enthaltenen Parameterfelder, Datenquellen und weitere Informationen zu erhalten, die bei fast jedem Ausgabevorgang benötigt werden. Über das Feld „Drucker“ in der Funktion „Benutzereinstellungen für das System“ kann somit gesteuert werden, welche SOM die Aufgabe des Parsens übernimmt. Das Verlagern dieser Aufgabe auf einen dedizierten SOM kann die Leistungsfähigkeit des Semiramis-System erhöhen.

In der Dokumentation „Customizing: Betriebswirtschaftliche Funktionen“ finden Sie ebenfalls eine Auflistung der Rubriken, in denen Sie für Belege und die verschiedenen Ausgabemedien, die zu verwendenden Belegdokument-Vorlagen hinterlegen können.

Die Einstellmöglichkeiten für den ODBC-Zugriff des SOM sind in der Dokumentation Systemcockpit beschrieben.

Die maximale Zeit, die nach dem Ende einer Hintergrund-Anwendung auf den Abschluss aller von ihr erzeugten Ausgabeaufträge gewartet werden soll, kann über Semiramis-Properties eingestellt werden. Die Beschreibung dieser und einiger weiterer Einstellungen zum Ausgabe-Management finden Sie in der Dokumentation Semiramis Properties.

[1]    Als Client wird an dieser Stelle der Rechner bezeichnet, auf dem die Browser-Instanz läuft, mit der die Anmeldung an Semiramis erfolgt.

Czy ten artykuł był pomocny?