Dynamische Indikatoren

1                     Themenübersicht

Mithilfe von Indikatoren können Sie technische Kennzahlen (z. B. die Anzahl der Dialog-Sessions bzw. die Anzahl der aktiven Datenbankverbindungen) oder betriebswirtschaftliche Kennzahlen abfragen. In diesem Dokument erhalten Sie Informationen zur Anwendung „Dynamische Indikatoren“.

2                     Zielgruppe

  • Benutzer
  • Technische Berater

3                     Begriffsbestimmung

Aktivitätsdefinition

Aktivitätsdefinitionen legen fest, ob beim Auftreten eines bestimmten Ereignis­ses eine Aktivität erzeugt werden soll und welche Merkmale diese Aktivität haben sollen. Aktivitätsdefinitionen werden im Semiramis Workflow und in Semiramis BPM verwendet. Aktivitätsdefinitionen für den Semiramis Workflow müssen pro Datenbank aktiviert werden. Bei Aktivitätsdefinitionen für Semiramis BPM ist der Aufruf durch die Prozess-Engine das auslösende Ereignis. Die Workflow-Engine erstellt beim Auftreten des in der Aktivitätsdefinition angegebenen Ereignisses eine neue Aktivität, sofern die Übergangs- und Vorbedingung erfüllt sind. Alle für die Akti­vität notwendi­gen Daten werden aus der Aktivitätsdefinition berechnet. Die Aktivitätsdefini­tion stellt somit die Vorlage für die aus ihr erzeugten Aktivitäten dar. Aktivi­täts­definitionen sind unabhängig von der OLTP-Datenbank und dem Sys­tem, in dem sie angelegt wurden, da sie weder System- noch OLTP-spezifi­sche Daten enthalten. Aktivitätsdefinitionen werden in der Repository-Daten­bank abge­legt.

Indikator

Ein Indikator repräsentiert eine technische oder eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, deren Wert überwacht werden soll. Ein Indikator wird durch einen Namensraum und einen Namen eindeutig identifiziert. Innerhalb von einem Namensraum können sich mehrere Indikatoren befinden, die sich durch den Namen unterscheiden. Die Indikatoren unterscheiden sich nach Art der Operationen und Darstellung der Informationen zur Überwachung. Die System-Engine stellt bereits eine Reihe der Indikatoren zur Verfügung, die Standard-Indikatoren. Weitere dynamische Indikatoren können vom Benutzer selbst erfasst werden. Externe Überwachungswerkzeuge können auf Indikatoren als MBean zugreifen.

Semiramis-Workflow

Der Semiramis-Workflow steuert die Bearbeitung von Aktivitäten durch das Semiramis-System und durch den Benutzer. Über Aktivitätsdefinitionen können Aktivitäten beim Eintreten von Ereignissen erzeugt werden. Der Semiramis-Workflow steuert über Serienaktivitäten regelmäßig wiederkehrende Aufgaben wie beispielsweise das Ausführen von Verarbeitungsaufträgen.

Der Semiramis-Workflow kann nur dann Prozesse abbilden, wenn geeignete Ereignisse genutzt werden können. Im Allgemeinen wird das Semiramis Business-Process-Management benötigt, um komplexe Prozesse abzubilden.

4                     Anwendungsbechreibung

Die Anwendung „Dynamische Indikatoren“ wird verwendet, um die dynamischen Indikatoren zu erfassen, zu bearbeiten und zu betrachten.

Die Anwendung „Dynamische Indikatoren“ besteht aus einem Identifi­kations- und einem Arbeitsbereich.

4.1                Standardsymbolleiste

Die Standardsymbolleiste enthält das folgende spezifische Feld für die Anwendung:

Feld Erläuterung
(Datenbanktyp) In dem Feld wird ausgewählt, für welchen Datenbanktyp der dynamische Indikator gültig sein soll. Dynamische Indikatoren können entweder in OLTP- oder Repository-Datenbanken erstellt werden. Sie können zwischen „OLTP-Daten“ und „Repository-Daten“ wählen.

 

4.2               Identifikationsbereich

Der Identifikationsbereich enthält die Felder, die den dynamischen Indikator identifizieren, sowie weitere allgemeingültige Basisdaten.

Die Felder im Einzelnen:

Feld Erläuterung
Indikator Name des Indikators ohne Namensraum. Alle dynamischen Indikatoren werden im Namensraum „com.dynamic“ erfasst. Der vollständige Name eines dynamischen Indikators, beispielsweise mit dem Namen “MyIndicator” auf der Datenbank “MYSEM01”, ist „com.dynamic.MYSEM01.MyIndicator“.
Bezeichnung Die Bezeichnung des Indikators dient als zusätzliches Erkennungsmerkmal für den dynamischen Indikator. Sie kann aus frei wählbarem Text bestehen. Geben Sie eine aussagekräftige und möglichst eindeutige Bezeichnung ein, damit die Suche danach erleichtert wird.

4.3               Arbeitsbereich

Im Arbeitsbereich sind die folgenden Felder angezeigt:

Feld Erläuterung
Typ Typ des dynamischen Indikators. Mögliche Werte sind:

·         Aggregationsindikator

·         Zählerindikator

·         Zahlindikator

·         Statusindikator

Einheit Einheit des zu überwachenden Parameters. Die Eingabe ist nur für die folgenden Typen relevant:

·         Aggregationsindikator

·         Zahlindikator

Aktivitätsdefinition Aktivitätsdefinition, um den Wert des zu überwachenden Parameters zu berechnen. Dieses Feld ist ein Pflichtfeld für die folgenden Typen:

·         Zahlindikator

·         Statusindikator

Bitte beachten Sie, dass die angegebene Aktivitätsdefinition bestimmte Bedingungen erfüllen muss. Siehe dazu die folgenden Kapitel in der Dokumentation:

·         Zähler- und Aggregationsindikatoren

·         Zahlindikatoren

·         Statusindikatoren

Abhängig vom Typ des Indikators muss die Aktivitätsdefinition unterschiedliche Bedingungen erfüllen.

Zähler- und Aggregationsindikatoren

Für Zähler- und Aggregationsindikatoren wird keine Aktivitätsdefinition beim Indikator angegeben. Jede beliebige Aktivitätsdefinition kann jedoch ein Ereignis für einen Zähler- oder Aggregationsindikator auslösen, wenn ein bestimmtes z. B. betriebswirtschaftliches Ereignis eintritt. Normalerweise hat diese Aktivitätsdefinition nur die Aufgabe das Ereignis für den Indikator auszulösen. Vom Benutzer wird jedoch keine weitere Reaktion benötigt. Die Aktivitätsdefinition sollte daher den Aktivitätstyp „E-Mail-Nachricht“ haben und im Feld „E-Mail versenden“ muss der Wert „niemals“ eingestellt werden.

Verwenden Sie zum Auslösen des Ereignisses die Befehle fireAggregatorIndicator und fireCounterIndicator in den Befehlen der Aktivitätsdefinition. Geben Sie bei fireAggregatorIndicator den Namen des Indikators und den zu aggregierenden Wert als Parameter an. Der Befehl fireCounterIndicator benötigt den Namen des Indikators als Parameter. Der Name des Indikators wird wie in der Anwendung „Dynamische Indikatoren“ ohne Namensraum angegeben.

Beispiele:

Ereignis für den dynamischen Zählerindikator „myCounter“ auslösen:

fireCounterIndicator(“myCounter“);

Ereignis für den dynamischen Aggregationsindikator „myAggregation“ mit dem Bruttobetrag der Ausgangsrechnung auslösen:

fireAggregatorIndicator(

“myAggregation“,

parameters.object:grossAmount.amount);

Zahlindikatoren

Für Zahlindikatoren müssen Sie eine Aktivitätsdefinition beim Indikator angeben. Diese Aktivitätsdefinition muss die Kategorie „Prozess: Funktionsaufruf “ haben. Weiterhin muss die Aktivitätsdefinition die folgenden Parameter haben:

Name Typ Datentyp Beschreibung
VALUE Rückgabe Zahl Der Rückgabewert VALUE ist der Rückgabewert des Indikators.

Die Aktivitätsdefinition wird aufgerufen, wenn der Indikator abgefragt wird, um den Rückgabewert VALUE zu berechnen.

Unter dem Karteireiter „Befehle“ der Aktivitätsdefinition muss der Rückgabewert „VALUE“ berechnet werden.

Beispiel:

result.VALUE:=second(now());

Statusindikatoren

Für Statusindikatoren müssen Sie eine Aktivitätsdefinition beim Indikator angeben. Diese Aktivitätsdefinition muss die Kategorie „Prozess: Funktionsaufruf “ haben. Weiterhin muss die Aktivitätsdefinition die folgenden Parameter haben:

Name Typ Datentyp Beschreibung
STATE Rückgabe Zeichenkette Der Rückgabewert STATE ist ein Rückgabewert des Indikators. Der Rückgabewert soll eine technische Identifikation des Status sein.
DESCRIPTION Rückgabe Zeichenkette Der Rückgabewert DESCRIPTION ist ein Rückgabewert des Indikators. Der Rückgabewert soll eine verständliche Beschreibung des Status sein.

Die Aktivitätsdefinition wird aufgerufen, wenn der Indikator abgefragt wird, um die Rückgabewerte STATE und DESCRIPTION zu berechnen. Die beiden Werte sollten den gleichen Status beschreiben.

Unter dem Karteireiter „Befehle“ der Aktivitätsdefinition müssen die Rückgabewerte berechnet werden.

Beispiel:

If (hour(now())<12) {

result.STATE:=“AM“;

result.DESCRIPTION:= “ante meridiem“;

} else {

result.STATE:=“PM“;

result.DESCRIPTION:= “post meridiem“;

}

5                     Customizing

Für die Anwendung „Dynamische Indikatoren“ sind in der Anwendung „Custo­mizing“ keine Einstellungen fest­zulegen.

6                     Business Entitys

Für die Anwendung „Dynamische Indikatoren“ ist das nachfolgende Business Entity relevant, das Sie beispielsweise verwenden, um

  • Berechtigungen zu vergeben,
  • Aktivitätsdefinitionen einzurichten oder
  • Daten zu importieren oder zu exportieren.

Dynamische Indikatoren

com.cisag.sys.services.indicator.obj.DynamicIndicator

7                     Berechtigungen

Berechtigungen können sowohl mithilfe der Berechtigungsrollen als auch durch die Zuordnung einer Organisation vergeben werden. Das Berechtigungskonzept können Sie in der Technischen Dokumen­tation Berechtigungen nachlesen.

7.1               Spezielle Fähigkeiten

Für die Anwendung „Dynamische Indikatoren“ bestehen keine speziellen Fähigkeiten.

7.2               Organisations-Zuordnungen

Für die Anwendung „Dynamische Indikatoren“ ist eine Organisations-Zuordnung nicht erforderlich.

7.3               Besonderheiten

Für die Anwendung „Dynamische Indikatoren“ bestehen keine Besonderheiten.

7.4               Berechtigungen für Geschäftspartner

Die Anwendung „Dynamische Indikatoren“ ist für Geschäftspartner nicht freigegeben.

 

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