In dieser Dokumentation wird allgemein beschrieben, welche Schritte nach der Installation eines Installationssystems oder auch nach der Erstellung eines neuen Systems durchgeführt werden sollten. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Diese Dokumentation ist als Checkliste anzusehen. Auf Vorgehensweisen wird in den einzelnen Kapiteln hingewiesen.
1 Zielgruppe
- System-Administratoren
- Technische Berater
2 Voraussetzungen
Sie haben ein Installationssystem oder ein neues System erfolgreich installiert und können sich an dem System anmelden.
3 Checkliste für das System
Die Checkliste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Darin werden keine Punkte aufgeführt, die aus betriebswirtschaftlicher Sicht zur Einrichtung eines Systems durchgeführt werden sollten.
3.1 Systemcockpit – Systemdefinition
Nutzen Sie die Dokumentation „Systemcockpit“ zur gleichnamigen Anwendung, um Informationen zu den angegebenen Feldern zu erhalten.
3.1.1 system.properties überprüfen
Prüfen Sie die Datei semiramis/classes/system.properties auf die gewünschten Propertys. Beachten Sie auch die Dokumentation „ERP-Propertys“.
Damit ein ERP-System-Application-Server E-Mails versenden kann, muss ihm die Adresse des zu verwendenden E-Mail-Servers bekannt gemacht werden. Fügen Sie dazu in der Datei semiramis/classes/system.properties den folgenden Eintrag ein:
mail.smtp.host=yourmailserver
3.1.2 Dateiserver-Pfad angeben
In den Auslieferungssystemen ist der Dateiserver-Pfad für den SAS LOCALHOST nicht festgelegt. Dies ist nicht möglich, da die Oracle-Auslieferung z. B. für Windows- und Linux-Systeme verwendet wird. Die Pfadangabe muss für die beiden Plattformen aber unterschiedlich sein.
Der Dateiserver-Pfad muss für jeden ERP-System-Application-Server (SAS) gesetzt werden. Der Dateiserver-Pfad wird z. B. abgefragt, wenn Softwareaktualisierungen eingespielt werden sollen.
3.1.3 JVM-Parameter anpassen
Der ausgelieferte Standard-SAS LOCALHOST wird mit einer Standard-Heapgröße von 300 MB ausgeliefert. Diese Angaben sind aber für einen leistungsfähigen Betrieb nicht geeignet. Passen Sie die Heapgröße jedes SAS an die tatsächlichen Gegebenheiten an und geben Sie an Ihre Umgebung angepasste JVM-Parameter ein.
Sie finden die für verschiedene Anwendungsszenarien empfohlenen JVM-Parameter in der Dokumentation „JVM-Einstellungen“. Beachten Sie die in der Dokumentation angegebenen unterschiedlichen Parameter pro Betriebssystem-Plattform.
Nach den Änderungen müssen Sie den SAS neu starten, damit die Änderungen wirksam werden.
3.1.4 Heap-Speicher-Parameter anpassen
Passen Sie den Parameter „Maximaler Heap-Speicher“ für jeden SAS an. Dieser Parameter sollte mit dem JVM-Parameter –Xmx übereinstimmen, der bei den JVM-Parametern festgelegt wird. Abweichende Werte sind nicht sinnvoll.
Nach den Änderungen müssen Sie den SAS neu starten, damit die Änderungen wirksam werden.
3.1.5 Zertifikate erstellen
Erstellen Sie Ihre eigene Zertifikatshierarchie mit Root-Zertifikat, Zertifizierungsstellen, Server-Zertifikaten und Benutzer-Zertifikaten. Siehe dazu die Dokumentation „Zertifikate erzeugen“.
Die Zertifikate werden Benutzern zugeordnet, die für betriebswirtschaftliche Demo-Zwecke in einem Demo-System eingesetzt werden können.
Löschen Sie die ausgelieferten Zertifikate aus einem Produktiv-System.
Mit den Installationssystemen werden spezielle Benutzer-Zertifikate und eine Zertifizierungsstelle für den Support ausgeliefert. Die Zertifizierungsstelle ist in der Auslieferung so eingestellt, dass keine Verbindungen akzeptiert werden. Im Supportfall kann dann auf diese Zertifikate und Benutzer zurückgegriffen werden.
3.1.6 Datenbank-Timeout
Überprüfen Sie die eingestellten Datenbank-Timeouts. In einem Produktivsystem sollte kein Timeout eingetragen sein. Damit werden einmal zur Datenbank aufgebaute Verbindungen erst nach dem Stopp des SAS wieder geschlossen.
Nach den Änderungen müssen Sie den SAS neu starten, damit die Änderungen wirksam werden.
3.1.7 ERP-System-Application-Server
- Ist die korrekte URL angegeben?
- Wurde das Zertifikat von der gewünschten Zertifizierungsstelle erzeugt?
- Stimmen die Gültigkeitsdaten?
- Stimmt der Dateiserver-Pfad?
- Stimmen JVM- und Heap-Parameter?
- Ist der ODBC-Zugriff erlaubt?
Für den ODBC-Ziel-Server des ERP-System-Output-Managers (SOM) muss dieser Zugriff unbeschränkt möglich sein. Der beschränkte ODBC-Zugriff erzeugt eine höhere Datenbanklast und darf daher in Produktivsystemen nicht verwendet werden. - Haben alle SAS die notwendigen Datenbanken mit einer hinreichenden Anzahl Datenbank-Verbindungen und Prepared-Statements?
Empfehlungen finden Sie im Dokument „Systemcockpit“.
3.1.8 Application-Server-Caches einstellen
Stellen Sie nach dem Einrichten des Application-Servers den Cache dieses Application-Servers ein. Siehe dazu die Dokumentation „Application-Server-Einstellungen“. Die Einstellung des Caches ist für die Leistungsfähigkeit des Application-Servers entscheidend. Ein zu klein dimensionierter Cache führt zu einer hohen Anzahl Datenbankzugriffe, die die gesamte Leistungsfähigkeit des Systems negativ beeinflussen.
Überwachen Sie die Auslastung der Cache-Partitionen im Systemcockpit. Siehe auch die Dokumentation „Shared-Cache-Management“, in der Sie auch Angaben für empfohlene Cache-Größen finden.
Werden neue Datenbanken angelegt und an den SAS angehängt, müssen die Cache-Einstellungen für diese Datenbank erfasst werden.
3.1.9 Dialog-Threads prüfen
Für die meisten Anwendungsfälle ist die Standardeinstellung der Anzahl Threads für die Dialog-Verarbeitung ausreichend. Wenn einem Application-Server, der primär von interaktiven Benutzern genutzt wird, alleinig mehr als eine CPU zur Verfügung steht, dann können Sie die Anzahl der Threads für die Dialog-Verarbeitung erhöhen. Beachten Sie, dass eine zu hohe Anzahl an Dialog-Threads pro CPU die Antwortzeiten des Application-Servers verschlechtert. Weitere Informationen finden Sie in dem Dokument „ERP-Propertys“.
3.1.10 Datenbanken
- Prüfen Sie die Angaben der Verbindungsdaten zu einer Datenbank.
- Sind die OLAP- und Rechnungswesen-Verbindungsdaten für eine OLTP-Datenbank eingetragen?
- Stimmen die Benutzer- und Schema-Angaben für den Datenbankbenutzer?
- Definieren Sie genügend Datenbankverbindungen. Hinweise zur Ermittlung der benötigten Anzahl erhalten Sie in der Dokumentation „Systemcockpit“.
3.1.11 Importrestriktion
Überprüfen Sie die eingetragene Importrestriktion Ihres neu definierten Systems. Der Transportweg muss strikt eingehalten werden. Stellen Sie sicher, dass keine Softwareaktualisierungen aus einem falschen Vorgängersystem eingespielt werden können.
3.1.12 Benutzer-Zuordnung zum System
Ordnen Sie die Benutzer dem System zu. Ohne eine Benutzer-Zuordnung zu einem System kann ein Benutzer nicht auf das System zugreifen.
3.2 Sprachen installieren
Im Installationssystem werden die Sprachen Deutsch und Englisch ausgeliefert. Haben Sie weitere Sprachen lizenziert, installieren Sie die dazu ausgelieferten Sprachaktualisierungen. Siehe Dokumentation „Sprachaktualisierungen automatisch installieren“.
Zusätzliche OLTP-Nebensprachen einrichten
Falls Sie zusätzlich zu der Primärsprache einer OLTP-Datenbank weitere Nebensprachen nach der Erstellung der Datenbank einrichten, sind die Felder der Nebensprachentabellen zunächst leer. Um die Nebensprachentabellen zu füllen, rufen Sie die Hintergrund-Anwendung „Datenbanksprachen reorganisieren“ auf. Alternativ können Sie auch die Toolshell-Befehle crtdbinf bzw. rgzdbt verwenden.
3.3 Hintergrundverarbeitung
3.3.1 Standard Verarbeitungsaufträge und Reorganisationsaufträge
Legen Sie die für Ihr System notwendigen Verarbeitungsaufträge und Reorganisationsaufträge an. Lesen Sie dazu die Dokumentationen „Verarbeitungsaufträge“ und „Reorganisationsaufträge“.
Insbesondere die regelmäßige Reorganisation der Leistungsinformationen sollte baldmöglichst aktiviert werden, da ansonsten der Datenbankumfang schnell anwächst. Beachten Sie dabei, dass einige Aufträge pro System nur einmal angelegt sein sollten, andere dagegen pro angeschlossener OLTP-Datenbank.
Verarbeitungsaufträge
Verarbeitungsauftrag | Eigenschaften | Technischer Name |
Rechnungswesendaten synchronisieren
(Dokumentation „Datentransfer zur Finanzbuchführung“) |
· Pro OLTP-Datenbank höchstens einmal
· Startart: Bei jedem Start des SAS · Ein SAS kann mehrere „TransferBatches“ starten |
com.cisag.app.financials. batch.log.StartTransferBatches |
Partner zur Finanzbuchführung übertragen
(Dokumentation „Datentransfer zur Finanzbuchführung“) |
· Pro OLTP-Datenbank höchstens einmal
· Startart: Bei jedem Start des SAS · Ein SAS kann mehrere „TransferBatches“ starten |
com.cisag.app.financials. batch.log.PartnerTransferBatch |
Verlauf reorganisieren
(Dokumentation „Verlaufseinträge reorganisieren“) |
· Pro OLTP-Datenbank höchstens einmal
· Startart: Bei jedem Start des SAS · Ein SAS kann mehrere „TransferBatches“ starten |
com.cisag.sys.preferences. log.UserHistoryReorganization |
Reorganisationsaufträge
Reorganisationsauftrag | Eigenschaften | Technischer Name |
Leistungsinformationen reorganisieren
(Dokumentation „Leistungsinformationen reorganisieren“) |
Pro Datenbank | com.cisag.sys.tools.profiling.log.DatabaseMonitoringReorganization |
Ausgabeaufträge reorganisieren
(Dokumentation „Ausgabeaufträge reorganisieren“) |
com.cisag.sys.print.outqueue.log.OutQueueEntryReorganization | |
Meldungsprotokolleinträge reorganisieren
(Dokumentation „Meldungsprotokolleinträge reorganisieren“) |
com.cisag.sys.tools.messagelog.log.MessageLogEntryReorganization | |
Änderungsjournal reorganisieren
(Dokumentation „Änderungsjournal reorganisieren“) |
com.cisag.sys.tools.modificationjournal.log.ModificationJournalReorganization | |
Aktivitäten reorganisieren
(Dokumentation „Aktivitäten reorganisieren“) |
com.cisag.sys.workflow.log.ActivityReorganization | |
Datenaustausch-Protokolleinträge reorganisieren
(Dokumentation „Datenaustausch-Protokolleinträge reorganisieren“) |
com.cisag.sys.tools.bi.log.ProcessProtocolReorganization |
Starten Sie in den verwendeten Verarbeitungs-Warteschlangen genügend Threads. Die Anzahl der Threads ist abhängig von der Anzahl der Verarbeitungsaufträge, die die Verarbeitungs-Warteschlange versorgen soll.
Jeder der in der Tabelle aufgeführten Verarbeitungsaufträge benötigt ständig einen Thread. Zu den weiteren existierenden Verarbeitungsaufträgen lesen Sie bitte die anwendungsspezifische Dokumentation.
3.3.2 Planungsserver
Starten Sie eine oder mehrere Planungsumgebungen (siehe dazu die Dokumentation „Materialbedarfsplanung“). Sie benötigen pro OLTP-Datenbank mindestens eine Planungsumgebung. Planungsserver werden in der Anwendung „Materialbedarfsplanung“ gestartet bzw. gestoppt. Dazu wird in der Materialbedarfsplanung die Verarbeitungs-Warteschlange angegeben, mit der eine Planung durchgeführt werden soll. Das bedeutet, dass pro SAS mehrere Instanzen von Planungsservern aktiv sein können. Eine Begrenzung der Anzahl ist über die maximale Anzahl von Threads in der Verarbeitungs-Warteschlange bzw. über den zur Verfügung stehenden Hauptspeicher gegeben.
3.3.3 Lagerlogistik-Server
Starten Sie einen oder mehrere Lagerlogistik-Server (siehe dazu die Dokumentation „Lagerlogistik-Server“). Ein Lagerlogistik-Server ist OLTP-Datenbank-spezifisch. Sie benötigen pro OLTP-Datenbank mindestens einen Lagerlogistik-Server. Jeder Lagerlogistik-Server benötigt zwei Threads in einer Verarbeitungs-Warteschlange.
3.4 Ausgabe-Management
Einen Überblick über das Thema und die dabei beteiligten Prozesse erhalten Sie in der Dokumentation „Ausgabe-Management“.
3.4.1 ERP-System-Output-Manager
Überprüfen Sie die Einstellungen für die Ausgabeserver des Systems. Installieren Sie den ERP-System-Output-Manager (SOM). Siehe dazu die Dokumentation „Installation: ERP-System-Output-Manager“.
- Überprüfen Sie, ob Sie Belege und Berichte ausgeben und per E-Mail versenden können.
- Ist der Benutzer „OUTPUTSERVER“ dem System zugeordnet und in der Administratoren-Benutzergruppe aufgeführt?
- Ist jeweils ein ODBC-Ziel-SAS eingetragen und gestartet?
- Erlauben die SAS für die ODBC-Zugriffe, die der SOM bearbeiten soll, einen uneingeschränkten ODBC-Zugriff?
- Definieren Sie die Berichtsprozessoren gemäß Ihrer Definition der Ausgabeprioritäten und der Leistungsfähigkeit der Infrastruktur. Bedenken Sie dabei insbesondere, dass mehr aktive Berichtsprozessoren wesentlich höhere Anforderungen an das DBMS und an die ODBC-SAS stellen.
3.4.2 Ausgabegeräte einrichten
Erfassen Sie Ausgabegeräte für die Ausgabe via E-Mail, Drucker und Fax, siehe dazu die Dokumentation „Ausgabegeräte“. Erteilen Sie den Benutzern Berechtigungen zur Verwendung der Ausgabegeräte. Ohne erteilte Berechtigungen kann ein Ausgabegerät nicht verwendet werden.
3.4.3 Belegdokument-Vorlagen definieren
Definieren und testen Sie die Belegdokument-Vorlagen für Ihre Anwendungsfälle. Legen Sie für Benutzer mit abweichenden Anforderungen an die Ausgabe z. B. Ersatz-Belegdokument-Vorlagen an. Siehe dazu die Dokumentation „Belegdokument-Vorlagen“.
3.5 Knowledge-Store-Verbindung
Prüfen Sie die Verbindung zum Knowledge Store. Legen Sie dazu im Windows Explorer ein neues Netzlaufwerk an, das eine Verknüpfung zu einem Webordner bzw. unter Windows XP und Windows 2003 eine Verknüpfung zu einer Online-Ressource darstellt. Siehe dazu die Dokumentation „Knowledge Store“.
Verbinden Sie sich mit den Standard-Arbeitsbereichen Ihres Systems.
Beispiel:
https://localhost/kstore/CIS530Pxyy01
Erteilen Sie Zugriffsberechtigungen auf den Knowledge-Store-Ordnern. Ohne Berechtigungen ist ein Zugriff nicht möglich.
3.6 Berechtigungen
Erstellen Sie Berechtigungsrollen nach Ihrem Sicherheits- und Zugriffskonzept. Ohne die Zuordnung eines Benutzers zu einer entsprechenden Berechtigungsrolle kann er sich nicht an das ERP-System anmelden, falls er nicht Mitglied der Benutzergruppe „Administratoren“ ist und dem System zugeordnet ist. Siehe dazu die Dokumentation „Berechtigungsrollen“.
Einen umfassenden Einblick zum Berechtigungskonzept geben die Dokumentationen „Berechtigungen“ und „Elemente zur Vergabe von Berechtigungen für Mitarbeiter und Geschäftspartner“.
3.7 Checkliste für die System-Konfiguration prüfen
Prüfen Sie, ob das System gemäß der Checkliste für die System-Konfiguration korrekt eingestellt ist. Viele der in dieser Dokumentation aufgeführten Punkte sind Teil der Checkliste. Die Checkliste gibt Ihnen Hinweise, wie Sie das System im Betrieb überwachen können. Siehe auch die Dokumentation „Checkliste: System-Konfiguration“.
4 Infrastruktur
4.1 Dateisystem
Überprüfen Sie die Verzeichnisstruktur. In einem Testsystem sollte z. B. ein Source-Verzeichnis vorhanden sein, dieses darf aber keine Dateien enthalten. Bei einem Produktivsystem dürfen keine Source-Softwareaktualisierungen importiert werden, wenn der Source-Code nicht lizenziert wurde.
4.2 Datenbank-Management-System
Für den Umgang und die Optimierung Ihres Datenbank-Management-Systems verwenden Sie auch die Dokumentation zu Ihrem Datenbank-Management-System und Ihrem Betriebssystem.
4.2.1 Microsoft SQL Server
Für die Datenbanken müssen je nach Einsatzzweck der Installation noch verschiedene Parameter angepasst werden.
- Nehmen Sie evtl. notwendige Optimierungseinstellungen vor.
- Ändern Sie entsprechend des Einsatzgebiets die Parameter der Datenbanken wie Vergrößerung der Datendateien und der Log-Dateien.
- Backupjobs anlegen
- Archivierung der Log-Dateien einstellen.
- Transaktionslogs sichern und abschneiden. Stellen Sie in Ihrem Backup-Plan sicher, dass die Transaktionslogs gesichert und danach geleert werden, um den vorhandenen Plattenplatz effizient zu nutzen.
- Temp-Datenbank vergrößern: Vergrößern Sie die temp-Datenbank auf ca. 4 GB und achten Sie darauf, dass sie nicht weiter dynamisch wächst, falls Sie nur eingeschränkten Plattenplatz zur Verfügung haben.
- Nutzen Sie auch die durch das Datenbank-Management-System gelieferten Möglichkeiten zur regelmäßigen Leistungsüberwachung, um Engpässe rechtzeitig zu erkennen und einschreiten zu können.
- Achten Sie bei der Neuanlage von Datenbanken darauf den Isolation Level READ_COMMITTED_SNAPSHOT zu setzen.
- Definieren Sie wöchentliche Jobs zur Reorganisation/Neuaufbau der Indizes.
Nutzen Sie die Dokumentation des DBMS hinsichtlich weiterer leistungsunterstützender Maßnahmen und regelmäßiger administrativer Vorgänge.
4.2.2 Oracle
Nach dem Import einer ERP-System-Datenbank und in regelmäßigen Abständen sollte in Oracle mit dem Befehl „Analyze Tables“ die Statistik für den Optimierer auf den neuesten Stand gebracht werden. Die Optimierer-Statistiken sind für einen leistungsfähigen Betrieb unter Oracle absolut notwendig.
- Passen Sie die Initialisierungsparameter an.
- Stellen Sie den gewünschten Archivierungsmodus ein.
- Trennen Sie die regelmäßig geschriebenen Log-Dateien des DBMS von den Nutzdaten.
- Achten Sie auf den Speicherzuwachs des Systems und legen Sie rechtzeitig neue Datafiles für die verwendeten Tablespaces an.
- Achten Sie darauf, dass der TEMP-Tablespace auf einer Partition mit hinreichend viel freiem Speicherplatz liegt. Er kann bis zu 32 GB anwachsen, falls seine Größe nicht beschränkt wird. Erstellen Sie falls möglich den TEMP-Tablespace und den UNDO-Tablespace in einer eigenen Partition.
- Nutzen Sie auch die durch das DBMS gelieferten Möglichkeiten zur regelmäßigen Leistungsüberwachung, um Engpässe rechtzeitig zu erkennen und einschreiten zu können.
- Vergrößeren Sie die Redo-Logs.
Nutzen Sie die Dokumentation des DBMS hinsichtlich weiterer leistungsunterstützender Maßnahmen und administrativer Vorgänge.
4.2.3 i5/OS
- Definieren Sie eigene Subsysteme und Speicherpools für die auf einer i5 laufenden SAS.
- Nutzen Sie auch die durch das DBMS gelieferten Möglichkeiten zur regelmäßigen Leistungsüberwachung, um Engpässe rechtzeitig zu erkennen und einschreiten zu können.
- Prüfen Sie, ob Sie auf dem Server eine aktuellere JDBC-Treiber-Version zur Verfügung haben als im Dateisystem des ERP-Systems und verwenden Sie die aktuellere Version.
- Spielen Sie den aktuellsten PTF-Stand ein.
Nutzen Sie die Dokumentation des DBMS hinsichtlich weiterer leistungsunterstützender Maßnahmen und administrativer Vorgänge.
4.3 Dateisystem- und DBMS-Backup
Richten Sie das regelmäßige Backup für die Datenbanken und das Dateisystem ein. Verwenden Sie die Dokumentation zu Ihrer Backup-Software, Ihrem Datenbank-Management-System und Ihrem Betriebssystem.
Stellen Sie das Backup des Dateisystems Ihrer ERP-Systeme sicher, da Datenbanken und Dateisystem einen einheitlichen Stand widerspiegeln müssen.
Der Verlust eines Systems (z. B. eines Kundenadaptierungssystems, zu dem ein nachgelagertes Produktivsystem existiert) im Transportweg ist schwerwiegend und zieht erheblichen Aufwand zur Etablierung eines neuen Transportwegs nach sich. Daher müssen auch diese Systeme in eine funktionierende
Backup-Routine mit aufgenommen werden.
4.4 Timeserver einrichten
Alle in der Systemlandschaft gestarteten SAS sollten synchron laufen. Dies wird dadurch erschwert, dass die Rechner mit steigender Laufzeit in der Zeitverwaltung auseinander gehen. Richten Sie daher einen zentralen Timeserver ein, über den sich alle Rechner in regelmäßigen Abständen im Netzwerk synchronisieren.
Verwenden Sie zur Einrichtung die Dokumentation der von Ihnen verwendeten Betriebssysteme bzw. des von Ihnen verwendeten Timerservers.
4.5 Netzwerk einrichten
Stellen Sie sicher, dass die eingesetzten Server untereinander mit der höchst möglichen Geschwindigkeit verbunden sind. Um Einflüsse durch eine große Anzahl Rechner im Netzwerk zu minimieren, unterteilen Sie Ihr Netzwerk gegebenenfalls in mehrere Segmente und richten für die ERP-System-Server ein eigenes Netzwerk-Segment ein.
Etablieren Sie für Außenstellen, die über VPN angebunden sind, „Quality of Service Policies“, so dass z. B. der https-Traffic von und zu den SAS z. B. gegenüber E-Mail priorisiert wird.
5 Checkliste: Client
Die Checkliste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Darin werden keine Punkte aufgeführt, die aus betriebswirtschaftlicher Sicht zur Einrichtung eines ERP-Systems durchgeführt werden sollten.
5.1 Browser einrichten
Verwenden Sie in Abhängigkeit des verwendeten Browsers die entsprechende Dokumentation, wie z. B. „Internet-Explorer-Einstellungen“ oder „Firefox-Einstellungen“.
- Installieren Sie die Benutzer-Zertifikate.
- Testen Sie den Zugriff auf die von Ihnen benötigten SAS.
- Überprüfen Sie die Internetoptionen für den Zugriff.
- Prüfen Sie die Proxy-Einstellungen.
- Nehmen Sie die SAS als „vertrauenswürdige Sites“ auf.
- Dateioptionen anpassen, um Anhänge im ERP-System ablegen und aus dem ERP-System heraus öffnen zu können.
Hinweis zum Verbindungsabbruch zu einem Browser:
Zum Browser werden regelmäßig Keep-Alive-Pings gesendet. Werden diese nicht beantwortet, dann wird die Session kurz darauf (2 Minuten) beendet. Dies ist z. B. der Fall, wenn der Benutzer den Browser beendet, sich aber vorher nicht per Abmelden-Aktion von Comarch ERP Enterprise abgemeldet hat.
Ein Verbindungsabbruch kann darüber hinaus ggf. auch durch den Browser selbst erfolgen. Chrome hat z. B. einen Stromsparmodus, der einige Prozesse unterbindet oder drosselt. Beachten Sie bei Bedarf die Herstellerdokumentationen z. B. zu „Energiesparmodus“. Des Weiteren kann auch vorkommen, dass der Browser den Tab, unter dem Comarch ERP Enterprise aufgerufen wurde, deaktiviert und deshalb ein Keep-Alive-Ping nicht beantwortet wird.
5.2 Virenscanner einrichten
Um Server und Clients vor Würmern, Trojanern und Viren zu schützen, ist der Einsatz von Virenscannern notwendig. Für die Installation und den produktiven Einsatz des ERP-Systems müssen aber auch negative Einflüsse von Virenscannern auf die Leistungsfähigkeit berücksichtigt werden.
- Virenscanner können je nach Konfiguration jedes Bild oder jede Webseite zunächst scannen, die von einem ERP-System-Application-Server heruntergeladen wird. Dies führt zu Leistungsverlusten auf der Client-Seite.
- Wenn auf dem Server jedes ein- und ausgehende Netzwerk-Paket untersucht wird, so wird die Leistung negativ beeinflusst. Auf dem ERP-System-Server sollte das gesamte System lediglich periodisch auf Viren überprüft werden. Ein permanenter Einsatz eines Virenscanners auf Server-Seite sollte möglichst vermieden werden, oder durch entsprechende Regeln sollte das „semiramis“-Verzeichnis von permanenter Überwachung jeden Zugriffs ausgenommen werden.
Bitte nutzen Sie die zu Ihrem Virenscanner gehörende Dokumentation zu den möglichen Einrichtungsoptionen.
5.3 Firewall einrichten
Wenn Sie eine Firewall auf Ihrem Client einsetzen, dann müssen Sie den Zugriff auf einen SAS eventuell zunächst freischalten. Definieren Sie eine Regel, nach der mit https immer auf einen SAS zugegriffen werden darf.
Bitte nutzen Sie die zu Ihrer Firewall gehörende Dokumentation zur Einrichtung der Firewall.
5.4 Knowledge-Store-Verbindungen anlegen
Richten Sie im Datei-Explorer die Netzlaufwerke für den Zugriff auf die von einem SAS bereitgestellten Knowledge-Store-WebDAV-Laufwerke ein.
Der Zugriff erfolgt im Allgemeinen über die Adresse
https://<SAS-Basis-URL>/kstore
5.5 ODBC-Treiber installieren
Installieren Sie den ODBC-Treiber, um aus Dritthersteller-Software wie Crystal Reports, Microsoft Excel oder Cognos PowerPlay via ODBC auf die ERP-System-Datenbanken zugreifen zu können.
Bitte installieren Sie die jeweils aktuellste Version auf allen Benutzer-Rechnern. Siehe dazu die Dokumentation „ODBC-Datenquellen“.
5.6 Print-Control installieren
Damit z. B. Mitarbeiter im Außendienst auf ihren lokalen Druckern Ausgaben erstellen können, sollten Sie das Print-Control installieren.
6 Weitere Inbetriebnahme
Für die weitere Inbetriebnahme sind Einstellungen in den folgenden Bereichen vorzunehmen, um Benutzern die gewünschten Anwendungen zur Bearbeitung ihrer Prozesse zur Verfügung zu stellen.
- Aufbau einer neuen OLTP-Datenbank
- Customizing: Betriebswirtschaftliche Funktionen
- Einführung: Organisationen
Weitere Informationen erhalten Sie in der Online-Hilfe zu den jeweiligen Anwendungen.