In dieser Dokumentation werden die Vorgehensweisen für den Umgang mit der Anwendung „Daten importieren“ bezogen auf den Import von Beschaffungswertstatistiken in eine OLAP-Datenbank beschrieben. Die Vorgehensweise enthält allgemeine Anleitungsschritte und Sie werden außerdem über mögliche Voraussetzungen und Auswirkungen informiert.
Die Beschreibung der Anwendung „Daten importieren“, die unter anderem auch Feld- und Aktions-Beschreibungen enthält, finden Sie in der Dokumentation Daten importieren.
1 Allgemeines
Lesen Sie nachfolgend allgemeine Informationen zu den OLAP-Beschaffungswertstatistiken. Sie erfahren, wie die zu importierenden Datenobjekte aufgebaut sind.
In Multi-Site-Umgebungen haben Beschaffungswertstatistiken als Organisationsbezug eine Beschaffungsorganisation. Die Neuanlage, das Aktualisieren und das Löschen von Beschaffungswertstatistiken werden unterstützt.
Der Import der Beschaffungswertstatistiken basiert im Wesentlichen auf dem aktuellen Datenmodell, welches in der Repository-Datenbank hinterlegt ist. Diese Dokumentation erläutert Ihnen einige darüber hinausgehende Besonderheiten.
Generell gelten für die Beschaffungswertstatistiken dieselben fachlichen Prüfungen wie in den jeweiligen Stammdaten-Ansichten der entsprechenden Anwendungen, z. B. für den Beschaffungs-Artikel in der Anwendung „Artikel“, Ansicht „Beschaffung“.
Hinweis:
Wenn in der Anwendung „Customizing“ in der Hauptrubrik „Data Warehouse und Statistik“ unter „Beschaffung“ die Checkbox „OLTP-Daten in die OLAP-Statistik übertragen“ nicht aktiviert ist, dann ist der Import von Beschaffungswertstatistiken in eine OLAP-Datenbank nicht möglich.
Aufbau der Beschaffungswertstatistiken
Eine Beschaffungswertstatistik besteht aus
- einem primären Schlüssel (guid), sowie
- einem mehrteiligen fachlichen Schlüsselbegriff, der die entsprechenden
Identifikationen (IDs) der fachlichen Begriffe enthält und - den Fakten (Menge, Nettogewicht, Einkaufswert aus den Eingangsrechnungspositionen, Bezugskosten anhand der Eingangs- bzw. Zusatzkostenrechnungen, Bewertung laut dem Verrechnungspreis 1 und Standardwert anhand der in der Anwendung „Customizing“ hinterlegten Lieferanten-neutralen Preislistung).
2 Vorgehensweisen
Lesen Sie nachfolgend, welche Voraussetzung Sie für den Import von Beschaffungswertstatistik-Fakten erfüllen müssen und wie Sie mit der Anwendung „Daten importieren“ arbeiten.
2.1 Notwendige Attribute für den Import
Geben Sie mindestens die Identifikationsattribute für den Import einer Beschaffungswertstatistik an. Ohne die erforderlichen Identifikationsattribute kann die Beschaffungswertstatistik in Semiramis nicht angelegt, aktualisiert oder gelöscht werden.
Die Identifikationsattribute sind über Fremdschlüssel-Beziehungen (erkennbar durch Kursivschrift im Filter) anzugeben. Dimensionen, die in den Fakten mit Fremdschlüssel-Beziehungen referenziert werden, werden in der OLAP-Datenbank durch deren Identifikationsattribute (IDs) identifiziert. Dimensionen können nicht durch den Import für die Beschaffungswertstatistik importiert werden, sondern müssen vor den Fakten in der jeweiligen OLTP-Datenbank angelegt oder importiert worden sein. Die Identifikationsattribute sind im Abschnitt Identifikationsattribute tabellarisch zusammenfasst und erklärt.
In Multi-Site-Umgebungen werden Beschaffungswertstatistik-Fakten werden organisationsabhängig gespeichert. Beim Import wird zunächst versucht, die Organisation aus der Datenquelle zu ermitteln und zu übernehmen. Die Organisation kann nur über den fachlichen Schlüssel (OrganizationalUnit) in der Datenquelle enthalten sein. Wenn in der Datenquelle keine Organisation gefunden wird, dann wird automatisch die Organisation herangezogen, die für das aktuelle Importsystem gültig ist.
Hinweis:
Bei der Auflösung der in der Repository-Datenbank hinterlegten Beziehungen ist zu beachten, dass aus Sicht des Imports in den relevanten Beziehungen (z. B. bei Day das Attribut date, bei PurchaseItem das Attribut number usw.) die fachlichen Schlüssel aktiviert sind. Der Import ist nur für den Import von fachlichen Schlüsseln ausgelegt, aber nicht für die Verarbeitung von technischen Schlüsseln.
Das Löschen von Beschaffungswertstatistik-Fakten über die Importschnittstelle ist möglich. In einer XML-Datei kann der Modus für jedes Objekt durch das XML-Attribut „mode“ angegeben werden. Verwenden Sie die Einstellung „mode=delete“. Es gibt keine zusätzlichen Löschprüfungen (Nebenbedingungen), die ein Löschen wie bei den Stammdaten in OLTP-Datenbank unterbindet
Weiterführende Informationen finden Sie in der Dokumentation Einführung: Datenaustausch.
2.2 Beschaffungswertstatistiken importieren
- Öffnen Sie die Anwendung „Daten importieren“.
- Lassen Sie sich den bzw. einen Filter für das Business Object „com.cisag.app.olap.obj.PurchaseCosts“ anzeigen. Falls noch kein Filter vorhanden ist, dann legen Sie einen an.
- Der Filter für den Import von Beschaffungswertstatistiken wird angezeigt.
- Die ausgewählten Attribute des Filters sind bereits markiert. Bei Bedarf können Sie die Attribute noch anpassen.
- Drücken Sie in der Standard-Symbolleiste den Button „Daten importieren“.
- Das Dialogfester „Daten importieren“ wird geöffnet.
- In diesem Dialogfenster können Sie Einstellung für die Import-Datei vornehmen. Eine ausführliche Beschreibung der Felder finden Sie in der Dokumentation Daten importieren im gleichnamigen Abschnitt.
- Durch Drücken des Buttons „Im Hintergrund“ oder „Sofort“ können Sie den Import durchführen.
2.3 Tipps für den Import
- Stellen Sie sicher, dass alle erforderlichen Stammdaten (in der OLTP-Datenbank) korrekt angelegt bzw. importiert worden sind und aktualisieren Sie die Statistik-Dimensionen, um eine möglichst hohe Importgeschwindigkeit zu gewährleisten. Folgende Stammdaten (Dimensionen) sind erforderlich:
- Geschäftsjahre für die relevanten Firmen
- Beschaffungsorganisationen
- Beschaffungs-Artikel auf Mandantenebene
- Lieferanten auf Mandantenebene
- Eingangsrechnungsarten
Hinweis:
Die Daten für die Eingangsrechnungsarten können nur dann importiert werden, wenn das Semiramis-4-System aus einem Semiramis Altsystem migriert wurde.
- Bei Verwendung der Hintergrund-Anwendung „Statistikfakten löschen und neu aufbauen“ werden alle vorhandenen Beschaffungswertstatistik-Fakten gelöscht (auch die importierten) und anschließend erfolgt der Neuaufbau auf Basis der in der OLTP-Datenbank vorhandenen Eingangsrechnungsdaten.
3 Übersicht der Attribute
3.1 Identifikationsattribute
Im Folgenden sind die Identifikationsattribute aufgeführt und beschrieben. Die angegebenen Beziehungen sind im Namensraum „com.cisag.app.olap.obj“ angelegt und die jeweiligen Fremdschlüssel müssen vor dem Import der jeweiligen Fakten in der OLAP-Datenbank als Dimension vorhanden sein.
Attribut1 | Fremdschlüssel-Beziehung/Part/ mögliche Werte2 | Erläuterung |
guid | Primärschlüssel, wird bei Neuanlage einer Instanz automatisch vergeben. | |
dayId (M) | Day[date] | Tages-Identifikation |
companyId (N) | Mandanten-Identifikation
Hinweis: |
|
OrganizationalUnitId (M) | OrganizationalUnit[code] | Beschaffungsorganisations-Identifikation |
purchaseItemId (M) | PurchaseItem[number] | Beschaffungs-Artikel-Identifikation, bei Verrechnungs-Artikeln sollte der tatsächliche Beschaffungs-Artikel importiert werden. |
supplierId (M) | Supplier[number] | Lieferanten-Identifikation |
supplierInvoiceTypeId (K, N) | SupplierInvoiceType [code] | Eingangsrechnungsarten-Identifikation
Hinweis: |
purchaseOrderId (N) | Beschaffungsauftrags-Identifikation
Hinweis: |
Legende:
1 M = Muss, K = Kann, N = Nicht (mehr) unterstützt.
2 In der Spalte „Fremdschlüssel-Beziehung/Part/mögliche Werte“, ist in den eckigen Klammern der
fachliche Schlüsselname angegeben, der für den Import von Bedeutung ist.
3.2 Wertattribute
Im Folgenden sind die Datenattribute angeführt und beschrieben:
Attributpfad1 | Datentyp/ mögliche Werte |
Erläuterung |
quantity | CisDecimal | Basismenge lt. Artikel-Basismengeneinheit. |
weight | CisDecimal | Nettogewicht |
purchaseValue | CisDecimal | Einkaufswert der Eingangsrechnungspositionen in Hauswährung 1.
Bei dem Einkaufswert handelt es sich um die Nettobeträge ohne Berücksichtigung von eventuellen Steuern oder Skonti. Eventuelle Zusatzkosten werden dem „verursachenden“ Beschaffungs-Artikel zugeordnet und im Attribut purchaseCosts ausgewiesen. |
purchaseCosts | CisDecimal | Die Bezugskosten in Hauswährung 1 bezogen auf die jeweiligen Eingangs- oder Zusatzkostenrechnungspositionen.
Bei den Bezugskosten handelt es sich um die Nettobeträge ohne Berücksichtigung von eventuellen Steuern oder Skonti. Die Bezugskosten und der Einkaufswert ergeben zusammen den Beschaffungswert. Die Bezugskosten werden dem „verursachenden“ Beschaffungs-Artikel zugeordnet. |
inventoryValue | CisDecimal | Bewertung in Hauswährung 1 anhand des Verrechnungspreises 1. |
standardValue | CisDecimal | Standardwert in Hauswährung 1.
Der Standardwert stellt einen Lieferanten-neutralen Preis dar. Bei dem Standardwert werden weder Preisdefinitionen einzelner Lieferanten noch Lieferanten-Klassifikationen berücksichtigt. |
Legende:
1 Die Wertefelder sind „Kann“-Felder.
3.3 Beispiel: Import-Datei
Im Folgenden wird der strukturelle Aufbau einer CSV-Import-Datei anhand eines einfachen Beispieles beschrieben. Die Überschriften in den Tabellen geben den anzugebenden Attributnamen an.
Hinweis:
Die Darstellung des Aufbaues erfolgt aus darstellungstechnischen Gründen in zwei getrennten Tabellen, die beim Import als eine Datei mit drei Zeilen zu sehen sind.
Schlüsselfeld-Tabelle:
Day | Supplier | OrganizationalUnit | PurchaseItem |
23.02.2005 00:00:00.000 | 10000 | 00000 | 10010 |
24.02.2005 00:00:00.000 | 20000 | 00000 | 10020 |
25.02.2005 00:00:00.000 | 30000 | 00000 | 10030 |
Wertefeld-Tabelle:
quantity | weight | purchaseValue | purchaseCosts | inventoryValue | standardValue |
200.00 | 10.00 | 3700.00 | 0.00 | 3000.00 | 3200.00 |
100.00 | 8.00 | 3000.00 | 100.00 | 2500.00 | 2600.00 |
50.00 | 5.00 | 2000.00 | 240.00 | 2400.00 | 2500.00 |