Mit dem Tool „expwspcnt“ (export workspace content) kann der Inhalt eines Arbeitsbereiches in eine Archiv-Datei exportiert werden. Zusammen mit dem Tool „impwspcnt“ (import workspace content) ist es somit möglich, den Inhalt eines Arbeitsbereiches in einen anderen Arbeitsbereich zu übertragen. Eine solche Übertragung ist auch zwischen unterschiedlichen Systemen und/oder verschiedenen Release-Ständen möglich. Eine weitere Einsatzmöglichkeit für die beiden Tools ist die Erstellung von Sicherheitskopieren von Arbeitsbereichsinhalten.
Im Vergleich mit der Möglichkeit, die Inhalte von Arbeitsbereichen per WebDAV-Protokoll zu kopieren, arbeiten die Tools in der Regel effizienter und können neben den Daten auch die Metadaten (Attribute) der Dateien und Ordner übertragen. Das Kopieren von Daten zwischen zwei Arbeitsbereichen ist auch mit dem Tool „cpywspfld“ (copy workspace folder) möglich, allerdings müssen dann die beteiligten Arbeitsbereiche zu demselben System gehören und gleichzeitig im Zugriff sein.
Die Tools „expwspcnt“ und „impwspcnt“ nutzen für die Speicherung der Daten ein eigenes Archivformat (*.sar). Dieses Archivformat ist logisch vergleichbar mit einem komprimiertem „tar“-Archiv, wurde aber speziell für die Anforderungen der Arbeitsbereiche von Comarch ERP Enterprise entwickelt. Somit ist gewährleistet, dass neben den eigentlichen Daten auch alle Metadaten (Attribute) verlustfrei gespeichert und wiederhergestellt werden können. Zudem können große Archive automatisch auf mehrere kleinere Einzel-Dateien aufgeteilt werden um mögliche Restriktionen bei den verwendeten Dateisystemen oder Medien zu umgehen.
Zielgruppe
- System-Administratoren
- Technische Berater
Beschreibung
Mit dem Tool „expwspcnt“ können Sie den Inhalt eines Arbeitsbereiches in eine Archiv-Datei exportieren. Die in der Archiv-Datei gespeicherten Ordner und Dateien können Sie dann bei Bedarf mit dem Tool „impwspcnt“ wieder zurücksichern oder auch in einen anderen Arbeitsbereich importieren.
Bei dem Aufruf des Tools haben Sie die Wahl, ob Sie den gesamten Inhalt eines Arbeitsbereiches exportieren möchten, oder nur bestimmte Ordner und/oder Dateien. Zudem können Sie über den Parameter „-exclude“ bestimmte Ordner und/oder Dateien von der Speicherung ausschließen.
Beispiel 1:
Exportieren des gesamten Inhalts des Arbeitsbereichs ABC in eine Archiv-Datei mit dem Namen „C:\Archive\abc1.sar“.
expwspcnt -workspace:ABC –archive:C:\Archive\abc1
Beispiel 2:
Exportieren der Ordner „/Documents/Belege/Lieferscheine/“ und „/Documents/Belege/Rechnungen/“.
expwspcnt -workspace:ABC –folder:/Documents/Belege/
-path:Lieferscheine –path:Rechnungen
–archive:C:\Archive\abc2
Hinweis:
Entfernte Arbeitsbereiche können mit diesem Tool nicht exportiert werden, sie sollten direkt auf dem System exportiert werden auf dem sie physikalisch gespeichert sind.
Warnung:
Dieses Tool exportiert nur die Informationen, die direkt im Knowledge Store gespeichert sind. Beziehungen und Referenzen, die von anderen Anwendungen (z. B. dem Dokumenten-Management) gepflegt werden, bleiben bei dem Export unberücksichtigt und können deshalb bei einem Zurückspeichern auch nicht wiederhergestellt werden. Von diesem Umstand sind auch die Berechtigungsrollen betroffen, d.h. die für eine Datei oder einen Ordner definierten Berechtigungen werden nicht exportiert und können deshalb bei einem späterem Zurückspeichern ebenfalls nicht wiederhergestellt werden.
Warnung:
Wenn eine Datei von einem Arbeitsbereich in einen anderen Arbeitsbereich übertragen werden soll, kann es Einschränkungen bei Dateigröße geben. Seitens des Tools können Dateien nahezu beliebiger Größe (bis ca. 263 Bytes) exportiert werden (unabhängig von der per „-limit“ eingestellten Größe für die Archiv-Dateien). Einschränkungen bezüglich der Dateigröße können sich jedoch aus den jeweiligen Arbeitsbereichen bzw. deren Speichermedium (Datenbank, Dateisystem) ergeben. Zudem gilt die generelle Einschränkung, dass in datenbankbasierten Arbeitsbereichen nur Dateien bis ca. 2 GB gespeichert werden können.
Befehl
Nachfolgend finden Sie den Befehl inklusive aller möglichen Parameter.
expwspcnt | -workspace:<str> [-folder:<str>] [-path:<str-1> … -path:<str-n>] [-exclude:<str-1> … -exclude:<str-n>] [-noRecursion] [-archive:<str>] [-comment:<str>] [-limit:<str>] [-absolute-names] [-verbose] [-show-progress] [-simulate] |
Parameter
Die Parameter des Befehls werden in der folgenden Tabelle erläutert. Die in eckigen Klammern gesetzten Parameter sind optional, die anderen hingegen sind Pflichtparameter. Für einige Parameter kann ein Stern (*) als Platzhalter angegeben werden, um damit alle möglichen Werte ausgeben zu können. Nicht alle Parameter können mehrfach genannt werden, nur die, die folgenden Zusatz an den Parametervariablen aufweisen, sind für die Mehrfachnennung zugelassen: „<str-1> … <str–n>“.
Parameter | Erläuterung |
-workspace:<str> | Der Name des Arbeitsbereichs dessen Inhalt exportiert werden soll. |
[-folder:<str>] | Der absolute Pfadname des Ordners bei dem der Export beginnen soll.
Wenn dieser Parameter nicht gesetzt wird, beginnt der Export mit dem Wurzelordner (/) des Arbeitsbereiches. |
[-path:<str-1> … -path:<str-n>] |
Über diesen Parameter kann eingeschränkt werden, welche Unterordner und Dateien aus dem mit dem Parameter „-folder“ angegebenen Ordner werden. Die gewünschten Dateien oder Unterordner können über ihren Pfadnamen spezifiziert werden. Die Interpretation der spezifizierten Namen erfolgt relativ zu dem gewählten Ordner. Die Namen wirken dabei wie ein Filter und können auch Platzhalterzeichen (*, ?) enthalten.
Wenn „-path“ nicht verwendet wird, werden alle Unterorder und Dateien aus dem Ordner exportiert. |
[-exclude:<str-1> … -exclude:<str-n>] |
Über diesen Parameter können bestimmte Ordner und Dateien vom Export ausgeschlossen werden. Die angegebenen Zeichenfolgen können Platzhalter (*, ?) enthalten und werden als Filter auf den Pfad jedes Ordners und jeder Datei angewendet. Die Angabe von beispielsweise „-exclude:*.bak“ wirkt somit nicht nur auf alle Dateien, die mit „.bak“ enden, sondern ggf. auch auf ganze Ordner inklusive ihres Inhaltes. Ebenfalls zu beachten ist, dass die Filter „case-sensitive“ arbeiten. |
[-noRecursion] | Als Standardverhalten werden die ausgewählten Ordner (d.h. die per „-folder“ bzw. „–path“ ausgewählten Ordner) rekursiv exportiert. Durch Angabe des Parameters „-noRecursion“ kann dieses Verhalten so beeinflusst werden, dass nur die Dateien exportiert werden, die sich unmittelbar in den ausgewählten Ordnern befinden. |
[-archive:<str>] | Über diesen Parameter können Name und Speicherort (Verzeichnis) der zu erzeugenden Archiv-Datei festgelegt werden. Es muss sich dabei um einen für den lokalen Application Server gültigen Dateipfad handeln. Die Endung „.sar“ wird automatisch angehängt und kann weggelassen werden. Für den Fall, dass die Größe der Archiv-Datei, die mit „-limit“ festgelegte Größe übersteigt wird die Archiv-Datei automatisch in eine entsprechende Anzahl von Einzel-Dateien aufgeteilt. Die Namen der Folge-Dateien werden dabei jeweils um eine fortlaufende Nummer ergänzt.
Warnung: Falls eine Datei mit gleichem Namen bereits existiert, so wird sie ohne Warnung überschrieben. Dies gilt auch für die automatisch erzeugten Folge-Dateien. Ohne Angabe von „-archive“ wird der Name des ausgewählten Arbeitsbereiches verwendet und die Speicherung erfolgt in dem Arbeitsverzeichnis des lokalen Application Servers. |
[-comment:<str>] | Dieser Parameter erlaubt die Speicherung eines zusätzlichen Kommentars. Ein solcher Kommentar kann beispielsweise zusätzliche Informationen über den Inhalt oder den Grund für die Erstellung Archivs beinhalten.
Dieser Kommentar sowie weitere Informationen über das Archiv können später über das Tool „impwspcnt“ (mit Parameter „-info“) angezeigt werden. |
[-limit:<str>] | Die erzeugte Archiv-Datei wird bei Bedarf automatisch auf mehrere Einzel-Dateien verteilt. Die maximale Größe für diese Einzel-Dateien kann mit diesem Parameter festgelegt werden. Die Standardeinstellung ist 1GB (1.073.741.824 Bytes). Wird als Wert „0“ angegeben, werden alle Daten in einer Datei gespeichert. Der kleinste zulässige Wert ist 64KB. Der größte zulässige Wert ist 263-1 (9.223.372.036.854.775.807) Bytes. Bei der Angabe des Wertes können als Vereinfachung auch die Einheiten „K“, „M“, bzw. „G“ verwendet werden: Zum Beispiel „1440K“ oder „650M“ bzw. „4G“. |
[-absolute-names] | In der Standardeinstellung werden alle Namen relativ zu dem mit dem Parameter „-folder“ angegebenen Ordner gespeichert. Bei Verwendung dieses Parameters werden alle Namen mit ihrem absoluten Pfad gespeichert. |
[-verbose] | Über diesen Parameter können zusätzliche Ausgaben auf der Konsole aktiviert werden. Für jede exportierte Datei/Ordner wird eine Zeile ausgegeben. |
[-show-progress] | Durch diesen Parameter kann eine zusätzliche Ausgabe auf der Konsole aktiviert werden, die in regelmäßigen Abständen (ca. 30 Sekunden) über den Fortschritt informiert. |
[-simulate] | Simuliert den Export ohne eine Archiv-Datei zu erzeugen. Dieser Parameter kann beispielsweise dazu genutzt werden um den, für das Archiv benötigten, Speicherbedarf zu ermitteln. |