Application-Server ändern

Mit dem Tool „chgsas“ (change semiramis application server) ändern Sie mittels der Angabe der Parameter bestimmte Eigenschaften eines oder mehrerer Application-Server eines Systems.

1                  Zielgruppe

  • Administratoren
  • Technische Berater

2                  Begriffsbestimmung

Semiramis Application Server (SAS)

Ein Semiramis Application Server (SAS) verarbeitet über verschiedene Kommunikationskanäle gestellte Anfragen. Zur Laufzeit wird ein Semiramis Application Server durch einen Java-Virtual-Machine-Prozess realisiert, welcher die Semiramis-System-Engine ausführt. Die Definition der zum Start notwendigen Parameter (Name, Datenbankverbindungen, Basis-URL) erfolgt in der Systemkonfigurations-Datenbank.

3                  Beschreibung

Das Tool dient zur nachträglichen Änderungen der Eigenschaften eines oder mehrere Application-Server eines Systems.

3.1             Befehl

Nachfolgend finden Sie den Befehl inklusive aller möglichen Parameter.

chgsas -sas:<str>* [-system:<str>] [-description:<str>] [-owner:<str>]

[-maximumHeapSize:<long>]

[-maximumDialogSessionsPerUser:<int>]

[-maximumDialogApplicationsPerSession:<int>]

[-jvmStartParameters:<str>]

[-svmStartParameters:<str>]

[-fileServerDirectory:<str>]

[-odbcMode:<vs>] [-odbcTargetSvm:<str>]

[-stateMonitoringMode:<vs>]

[-baseUrl:<str>] [-bindingAddress:<str>]

[-certificateRequired:<vs>]

3.2             Parameter

Die Parameter des Befehls werden in der folgenden Tabelle erläutert. Die in eckigen Klammern gesetzten Parameter sind optional, die anderen hingegen sind Pflichtparameter. Für einige Parameter kann ein Stern (*) als Platzhalter angegeben werden, um damit alle möglichen Werte ausgeben zu können. Nicht alle Parameter können mehrfach genannt werden, nur die, die folgenden Zusatz an den Parametervariablen aufweisen, sind für die Mehrfachnennung zugelassen: „<str-1> … <str–n>“.

Parameter Erläuterung
[-system:<str>] Name des Systems, zu dem ein Application-Server zugeordnet wird. Standard ist das aktuelle System
-sas:<str>* Name des Application-Servers
[-description:<str>] Bezeichnung des Application-Servers
[-owner:<str>] Verantwortlicher Benutzer für den Application-Server. Dieses Feld ist rein informativ.
[-maximum­HeapSize:<long>] Maximaler Heap-Speicher für die Java Virtual Machine (JVM). Der hier eingestellte maximale Heap-Speicher ist die Grundlage für die Berechnung der Speicherwarnstufen und muss zusätzlich beim Start des Application-Servers als JVM-Parameter angegeben werden. Die Angabe kann beispielsweise über das Feld „JVM-Parameter“ erfolgen. Die Form dieser Angabe ist von der verwendeten JVM-Version abhängig. Unter Windows 2000 erfolgt sie bei der SUN-JVM Version 1.4.2 beispielsweise über die Parameter –Xms und –Xmx. Nähere Informationen hierzu finden Sie in der Dokumentation JVM-Einstellungen.

Hinweis:

1 MB entspricht hierbei 1024*1024 = 1048576 Bytes.

  Maximale Anzahl der gleichzeitig möglichen Dialog-Anmeldungen pro Benutzer auf einem Application-Server.

Der Standardwert ist 3.

Verringern Sie diesen Wert, wenn Sie den maximalen Speicherverbrauch pro Benutzer beschränken möchten.

  Maximale Anzahl der Dialog-Anwendungen, die ein Benutzer innerhalb einer Dialog-Anmeldung öffnen darf. Der angegebene Wert reduziert sich auf ein Drittel, wenn der Application-Server in die Speicherwarnstufe „Niedrig“ wechselt.

Der Standardwert ist 9.

Verringern Sie diesen Wert, wenn Sie den maximalen Speicherverbrauch pro Dialog-Anmeldung beschränken möchten.

[-jvmStart­Parameters:<str>]

 

Parameter für den Start der Java Virtual Machine (JVM). Mögliche Werte sind in der Dokumentation der verwendeten JVM angegeben. Details zu den JVM-Parametern finden Sie auch in der Dokumentation Semiramis Application Server und in der Dokumentation JVM-Einstellungen.
[-svmStart­Parameters:<str>] Parameter für den Start des Application-Servers. Die Angabe hat derzeit keine Auswirkungen.
[-fileServer­Directory:<str>] Pfad, unter dem das Semiramis-Home-Verzeichnis „semiramis“ erreichbar ist. Alle Application Server eines Systems verwenden gemeinsam das physikalisch gleiche Semiramis-Home-Verzeichnis, das sich normalerweise auf einem Dateiserver befindet. Damit ist garantiert, dass alle Application-Server die gleichen Java-Klassen verwenden. Je nach Betriebssystem, unter dem der Application-Server betrieben wird, kann die Notation der Pfadangaben unterschiedlich sein, z.B. „R:\V4R1M0\CIS410PA\semiramis“ unter Windows oder „/opt/usr/cisag/V4R1M0/CIS410PA/semiramis“ unter Unix. Wenn der Dateiserver-Pfad nicht angegeben ist, wird der Application-Server zwar starten, jedoch kann er nur eingeschränkt verwendet werden. Dies ist normalerweise nur zu Beginn der Installation eines neuen Semiramis-Systems der Fall. Um das System und die Semiramis-Anwendungen zu verwenden, muss der Dateiserver-Pfad gesetzt sein.
[-odbcMode:<vs>] Modus für den Zugriff auf den Semiramis-ODBC-Treiber des Application-Servers. Diese Einstellung ist abhängig von der Aufgabe, die der Application-Server innerhalb des Semiramis-Systems übernimmt, und von der Menge an Ressourcen, die ihm zur Verfügung stehen. Mögliche Werte sind:

Kein Zugriff: Auf den Application-Server kann nicht per ODBC zugegriffen werden.

Beschränkter Zugriff: Der ODBC-Zugriff ist möglich, aber es stehen nur eine begrenzte Anzahl der vorhandenen Datenbankverbindungen für ODBC zur Verfügung. Verwenden Sie diese Einstellung, wenn der Application-Server auch für andere Zwecke, wie interaktive Anmeldungen, verwendet wird.

Unbeschränkter Zugriff: Der ODBC-Zugriff ist möglich und es stehen alle Datenbankverbindungen auch für ODBC zur Verfügung. Zusätzlich verwendet der ODBC-Treiber den Shared Cache zur Leistungssteigerung.

[-odbcTargetSAS:<str>] Application-Server, auf den Links auf Business Entitys verweisen, die per ODBC-Zugriff für virtuelle Spalten mit dem Namen „…_link“ zurückgeliefert werden. Ist hier kein Application-Server angegeben, verweisen die Links auf den Application-Server, der per ODBC angefragt wurde. Wird ein Application-Server ausschließlich für ODBC verwendet, sollte ein anderer Application-Server als Ziel-Server verwendet werden, um Anmeldungen, die aus dem Öffnen solcher Links resultieren, dorthin umzuleiten.
[-stateMonitoring­Mode:<vs>] Durch diese Angabe wird es gesteuert, wann der Application-Server bei der Anzeige des Status auf der Ebene des Systems angezeigt werden soll:

Nicht überwachen

Der Application-Server wird nur angezeigt, wenn er nicht antwortet oder wenn er sich  einem regulären Betriebszustand befindet. Ist es nicht im Betrieb, so wird er nicht angezeigt. Bei Application-Servern, die nur für die lokale Entwicklung oder für Tests eingerichtet werden und die nicht kritisch für den Betrieb des System sind sollte diese Einstellung gewählt werden.

Status überwachen

Der Application-Server wird auch dann angezeigt, wenn er im Status „Nicht in Betrieb“ ist. Diese Einstellung sollte für alle Application-Server gewählt werden auf denen zentrale Dienste eingerichtet sind, damit ihr Ausfall auf einen Blick auf dem Karteiteiter „Status“ beim Typ „System“ ersichtlicht ist.

[-baseUrl:<str>] URL des Application-Servers als voll qualifizierter Name, bestehend aus Protokoll, Hostname, Domain Name und optional einer Portnummer. Unter dieser URL ist der Webserver erreichbar. Als Protokoll muss https verwendet werden. Der Hostname darf nur Kleinbuchstaben, Ziffern und Bindestriche enthalten. Darüber hinaus ist für das Feld die Verwendung von IP-V4-Adressen der Form „125.126.127.128“ nicht zulässig, da HTTP-Clients in diesem Fall Cookies nicht korrekt speichern und somit nicht korrekt auf diese Adressen zugreifen können. Darüber hinaus sollten alle zu einem System gehörenden Application-Server den gleichen, nicht leeren, Domain Name verwenden, da sich auf Grund der Lizenzprüfungen sonst ein Benutzer nicht an mehrere Application-Server des gleichen Systems gleichzeitig anmelden kann.
[-bindingAddress:

<str>]

URL des zu verwendenden Netzwerk-Interfaces (NIC). Die URL muss angegeben werden, wenn der Rechner, auf dem der Applicaton-Server läuft, über mehrere logische oder physikalische Netzwerk-Interfaces verfügt.

Die URL muss aus dem Protokoll (https) und dem Domain-Namen bestehen. Falls der Domain-Name für den Application-Server nicht oder nicht eindeutig in die IP-Adresse des Netzwerk-Interfaces auflösbar ist, muss statt des Domain-Namens die IP-Adresse angegeben werden.

[-certificate­Required:<vs>] Legt fest, ob für die Anmeldung an Semiramis über den Webserver dieses SAS ein Zertifikat erforderlich ist. Mögliche Werte sind

„Systemstandard“

„Ja“

„Nein“

In der Einstellung „Systemstandard“ ist die entsprechende Einstellung für das System relevant, dem der Application-Server zugeordnet ist. Ist die resultierende Einstellung beim Start des Application-Servers „Nein“, ist auch die Anmeldung mit Hilfe von Benutzer und Kennwort möglich.

3.3             Berechtigungen

Das Berechtigungskonzept sowie die generellen anwendungsbezogenen und Entity-bezogenen Berechtigungen können Sie in der Technischen Dokumentation im Dokument Berechtigungen nachlesen.

Für diese Anwendung ist das folgende Business Entity relevant:

com.cisag.sys.configuration.obj.SVM

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