Ablaufbeschreibung Produktion an Controlling

1                     Themenübersicht

Die Funktionen des Controllings bieten neben Standardauswertungen auch die Möglichkeit, die von Ihnen gewünschten Auswertungen, Berichte und Datenvergleiche individuell zu erstellen. So können Daten aus verschiedenen Bereichen, z.B. der Finanz- oder Anlagenbuchhaltung aber auch aus dem ERP den Plandaten gegenübergestellt und verglichen werden.

Im Folgenden wird beschrieben, wie Daten von Produktionsaufträgen in das Controlling übernommen werden. Dabei werden vorrangig die grundsätzlichen Vorgehensweisen beschrieben, auf detaillierte Anweisungen oder konkrete Ablaufbeschreibungen wird wegen der Vielzahl der möglichen Auswertungswünsche an dieser Stelle verzichtet.

Das Basiselement eines Produktionsablaufes bzw. der Produktionssteuerung ist der Produktionsauftrag. Er enthält die Anforderung an die Produktion, Materialien bzw. Leistungen zu einem bestimmten Termin in einer bestimmten Menge herzustellen bzw. zu erbringen. Der Produktionsauftrag legt fest, mit welchen Arbeitsgängen bzw. Ressourcen und mit welchen Einsatzmaterialien eine festgelegte Artikelmenge zu einem bestimmten Termin zu produzieren ist. Produktionsaufträge im ERP bestehen aus vier controlling-relevanten Komponenten:

  • Material-Reservierungen
  • Arbeitsgängen mit mindestens einer Ressource
  • Fremdfertigungs-Arbeitsgängen mit oder ohne Beistellmaterial
  • Kuppelprodukten

Nachfolgend werden die Schritte für die Übernahme von Bewegungsdaten aus Produktionsaufträgen dargestellt. Standardmäßig werden bereits Materialbuchungen aus Produktionsabgängen, Buchungen von Produktionszugängen und Arbeitsgangbuchungen an die Kostenrechnung übergeben. Um eine Kalkulation / Nachkalkulation von Produktionsaufträgen in der CFE Kostenrechnung zu ermöglichen, werden von Seiten der Produktion zusätzlich Daten für die Übergabe an die Kostenrechnung bereitgestellt. Bei diesen Daten handelt es sich um Solldaten (z.B. Sollmenge Produkt/Komponenten, Soll-Arbeitszeiten, Soll-Rüstzeiten und die dazugehörigen Bewertungspreise).

Um die Sollfertigung mit der Ist-Fertigung im Controlling (oder ggf. im BI) vergleichen zu können, müssen diese Daten sowohl im Soll als auch im Ist möglichst identisch übernommen werden.

Grundsätzlich ist folgende Vorgehensweise in der angegebenen Reihenfolge für Übernahme von Materialbuchungen aus Produktionsaufträgen zu empfehlen:

Vorüberlegungen Optional:

o    Spaltenschema festlegen

o    Zeilenschema festlegen

Vorbereitende Arbeiten Schnittstelle definieren

o    Belegartenzuordnungen

o    Dimensionszuordnungen

o    Produktions-Kostenartenzuordnungen

o    Lagerlogistik-Kostenartenzuordnungen

Übernahme Daten bereitstellen mit (gleichnamigen) Hintergrundjobs:

o    Dimensionsdaten importieren
(Stammdaten)
in Framework Controlling

o    Änderungsverlauf für Produktionsaufträge erstellen
(Solldaten)
in Framework Produktion

o    Änderungsverlauf Produktionsaufträge aktualisieren
in Framework Produktion

Ergebnisse einsehen / buchen / kontrollieren Daten abrufen in Schnittstelle Controlling

o    Cockpit: Buchungsläufe Controlling
– Buchung erstellen

– Erfasste Buchungen bearbeiten

o    Erzeugte Belege Controlling

Auswertungen Cockpit: Controlling

Nützliche Hinweise Tipps und Tricks

o    Cockpit: Übertragungsreferenzen
im Framework Rechnungswesen

2                     Vorüberlegungen

Aufgrund Ihrer Zielvorstellungen und Auswertungswünsche sind idealerweise auch die Definitionen von Zeilen- und Spaltenschema konzeptuell bereits vorstrukturiert und können ggf. entsprechend definiert werden. In der Praxis ist es aber häufig so, dass anhand der übernommenen Daten aus dem ERP entschieden wird, wie die Spalten- und Zeilendefinition auszusehen haben. Von daher erfolgen die Definitionen von Zeilen- und Spaltenschema häufig erst nach der Übernahme bei der Auswertung. Wie die Festlegung von Zeilen- und Spaltenschema erfolgt, lesen Sie in den Dokumentationen zu:

3                     Schnittstelle definieren

3.1               Zuordnungen festlegen

Produktions-Ist-Daten gelangen über die Materialbuchungen mit der im Customizing hinterlegten Standarddatenart ins Controlling, z.B. durch Materialbuchungen aus Produktionsabgängen, Buchungen von Produktionszugängen und Arbeitsgangbuchungen. Aber auch Soll-Daten aus Produktionsaufträgen können in das Controlling übertragen werden. Um die Solldaten mit den Istdaten der Fertigung im Controlling (oder ggf. im BI) vergleichen zu können, müssen diese Daten als Plandaten übernommen werden. Deshalb werden von Seiten der Produktion zusätzlich Daten für die Übergabe an die Kostenrechnung bereitgestellt. Bei diesen Daten handelt es sich um die Solldaten (z.B. Sollmenge Produkt/Komponenten, Soll-Arbeitszeiten, Soll-Rüstzeiten und die dazugehörigen Bewertungspreise). So ist es u.a. möglich, eine Kalkulationen / Nachkalkulationen von Produktionsaufträgen im CFE Controlling zu ermöglichen.

Zentrale Auswertungsobjekte im Controlling sind die Datenart, die Kostenarten und die gebuchten Optionalen Dimensionen. Für diese Objekte müssen die jeweiligen Zuordnungen getroffen werden.

Aus dem Bereich des ERP sind derzeit Datenübernahmen für Vertrieb, Beschaffung, Produktion, Lagerlogistik, Zeiterfassung und Projekte möglich (Eine Übernahme für die beiden letztgenannten Bereiche ist bisher nur vorbereitet aber noch nicht realisiert). Im Folgenden werden die Zuordnungen für das Framework „Produktion“ beschrieben.

Mit den Ist- und den Solldaten stehen die Ausgangsdaten für die Kostenrechnung zur Verfügung. Mit den Anwendungen „Belegartenzuordnungen“, „Dimensionszuordnungen“, „Produktions-Kostenartenzuordnungen“ definieren Sie die korrespondierenden Zuordnungen der Ist- und Plandaten.

3.1.1          Belegartenzuordnung

Um im Controlling Buchungen erzeugen zu können sind Belegarten notwendig. Ohne eine gültige Definition in der Belegartenzuordnung können keine Daten aus dem Framework „Produktion“ in das Controlling übertragen werden.

Bewegungsdaten aus dem Framework „Produktion“ werden in Werte und Mengen unterschieden. Deshalb müssen für diese Wert- und Mengenbuchungen auch die Belegarten im Controlling hinterlegt bzw. zugeordnet werden. Nach erfolgter Belegartenzuordnung müssen dann noch die Dimensions- und Kostenartenzuordnungen erfolgen, damit die ERP-Werte ihre Entsprechungen in den Controlling-relevanten Buchungsdaten finden.

3.1.2          Dimensionszuordnungen

Um ERP-Bewegungsdaten im Controlling auswerten zu können, müssen Sie zu-nächst um weitere Daten wie Kostenart, Kostenstelle, Artikel usw. ergänzt wer-den. Bei der Aufbereitung der Bewegungsdaten wird aufgrund der Zuordnung von Zusatzinformation zu einer Dimension ermittelt, in welches Feld der Schnittstellendatei die entsprechende Information zu schreiben ist. Diese Zuordnung legen Sie in der Anwendung “Dimensions-Zuordnungen” fest. Die Anwendung steuert die Übertragung von Daten aus dem ERP-Systeman das Controlling.

Um die Aufbereitung und Übermittlung der Daten für die Produktion zu aktivieren, muss festgelegt werden, welche optionale Dimensionen mit welchen Daten zu versorgen sind. Dabei werden nur optionale Dimensionen für die ausgewählte Firma angezeigt. Übertragen werden dann die Code-Daten aus dem ERP, die den entsprechenden Dimensionen im Controlling zugeordnet sind. Für die Übergabe der Daten sind im Controlling 20 optionale Dimensionen verfügbar.

Die Wartung erfolgt über das Sichtfeld in der Standard-Symbolleiste. Dort wähle Sie das Framework „Produktion“. Als optionale Dimensionen können die Herkunftsdaten verwendet werden, die im Feld „Herkunft“ angegeben sind.

Für Fremdfertigungs-Arbeitsgangbuchungen werden (soweit möglich) die gleichen Dimensionen versorgt wie für Arbeitsgangbuchungen. Da einem Fremdfertigungs-Arbeitsgang aber keine Ressource und damit keine Kostenstelle zugewiesen werden, werden diese beiden Dimensionen der nachfolgenden Auflistung für den Produktionsauftrag nicht benutzt. Es können damit folgende Dimensionen versorgt werden:

  • Kostenstelle Kostenstelle aus Produktionsauftrag
  • Kostenträger Kostenträger aus Produktionsauftrag
  • Artikel Fremdfertigungsartikel, Produktions-

material, Kuppelprodukte

  • Organisationseinheit Fertigungs-OE
  • Produktionsauftrag Aktueller Produktionsauftrag
  • Produktionsauftragsart          Art des Produktionsauftrags
  • Produktionsartikel Produktionsartikel
  • Arbeitsgang Arbeitsgang oder Fremdfertigungs-
    Arbeitsgang
  • Vertriebsauftrag Vertriebsauftrag zum Produktionsauftrag
  • Ressourcen Erste Ressource aus Arbeitsgang

Zwei entgegengesetzt Übertragungsrichtungen sind bei den Aktionen vorhanden, die grundsätzlich zu unterscheiden sind:

  1. In der Anwendung „Dimensions-Zuordnungen“ können mit den Aktionen „Kostenstellen erzeugen“ und „Kostenträger erzeugen“ Kostenstellen und Kostenträger aus dem Rechnungswesen an das ERP übergeben Die Übertragung erfolgt nur, wenn Kostenstellen oder Kostenträger als Zuordnung definiert wurden. Diese Aktion ist natürlich für die Übernahme von Produktionsdaten ins Controlling nicht ausschlaggebend.
  2. Für die Übernahme von Produktionsdaten ins Controlling hingegen wird mit der Aktion „Dimensionen erzeugen“ die Übernahme der ERP-Stammdaten in das Rechnungswesen angestoßen. Berücksichtigt werden dabei nur die Dimensionstypen, für die eine Zuordnung definiert ist. Damit werden alle ERP-Stammdaten als optionale Dimensionen angelegt.

3.1.3          Produktions-Kostenartenzuordnungen

Die in der Anwendung „Produktions-Kostenartenzuordnungen“ erfassten Daten dienen der Bereitstellung von Bewegungsdaten aus dem Framework „Produktion“ für das Controlling. Sie sind die Grundlage für die Erzeugung von Buchungssätzen aus Produktionsaufträgen im Controlling. Die Produktions-Kostenartenzuordnungen definieren, welche Informationen wie z.B. Werte, Menge etc. pro Position aufzubereiten sind.

Informationstyp

Hiermit wird festgelegt, welcher Wert auf welche Kostenart übertragen wird. Je nach Datenherkunft der Bewegungsdaten. Z.B. – Beschaffung, Vertrieb, Lager, Projekte, etc. werden verschiedene Werte (Valuesets) im Feld „Informationstyp“ angeboten, die für die Kostenartenzuordnung verwendet werden können. Diese anwendungsspezifischen Informationstypen sind auf die Eigenschaften der Buchungsbewegungen in den jeweiligen Frameworks abgestimmt und dienen als die Grundlage für die Erzeugung von Buchungssätzen aus den entsprechenden Quellbelegen.

Die Kostenartenzuordnung wird jeweils für einen Informationstyp und ggf. noch weitere herkunftsspezifische Parameter angegeben.

Für den Quellbeleg „Produktionsauftrag“ können direkt keine Kostenarten zugeordnet werden. Die Zuordnung erfolgt über das BO Kostenartenzuordnung Erweiterung, weil es mehrere Zuordnungen geben kann (z.B. für verschiedene Verrechnungspreise).

Kostenartenzuordnung Erweiterung

Um die Soll-Daten aus der Produktion zu verschiedenen Verrechnungspreisen oder Kostensätzen auf verschiedene Datenarten und Kostenarten in das Controlling übertragen zu können muss jeweils eine Kostenartenzuordnung Erweiterung angelegt werden.

Die Datenart legt fest, mit welcher Datenart die produktionsauftragsrelevanten Soll-Daten übergeben werden. Als Datenart darf keine Echtdaten-Datenart verwendet werden. Für jeden berechneten Wert (z.B. Soll-Menge: Wert) muss der zu verwendende Preis definiert werden.

Für den Quellbeleg Produktionsauftrag gibt es keine eigene Wartung. Dieser wird zusammen mit dem Quellbeleg Arbeitsgangbuchungen gepflegt.

Für die Sollkosten (d.h. Quellbeleg = Produktionsauftrag) muss der Typ der Auftragsposition berücksichtigt werden. Für die Ist-Kosten (d.h. Quellbeleg = Arbeitsgang) ist dieses Feld nicht relevant und darf nicht eingegeben werden.

Dadurch können die Daten aus der Produktion zu verschiedenen Verrechnungspreisen oder Kostensätzen auf verschiedene Datenarten und Kostenarten übertragen werden. Wird nur eine Angabe in der Kostenartenzuordnung Erweiterung angegeben, wird in den Kostenartenzuordnungen auch diese Kostenart angezeigt.

Der Quellbeleg Fremdarbeitsgang ist ein weiterer Bestandteil des Produktionsauftrags und bezieht sich auf einen Arbeitsgang, der extern ausgeführt wird. Damit sind alle außer Haus ausgeführten Tätigkeiten gemeint, die im Produktionsprozess z. B. von Lieferanten oder anderen Unternehmen der eigenen Unternehmensgruppe erledigt werden. Dazu wird der in der Produktion befindliche Positionsartikel, der dann als Fremdfertigungs-Artikel bezeichnet wird, an den Fremdfertiger geliefert.

Die Ist-Werte für Fremdfertigungs-Arbeitsgänge werden aus den Warenzugängen der entsprechenden Produktions-/Beschaffungsaufträge bzw. den zugehörigen Lieferanten-Rechnungen ermittelt und ähnlich den Solldaten für Produktionsaufträge in einer Schnittstelle bereitgestellt. Für die durch die Hintergrundanwendung „Änderungsverlauf für Produktionsaufträge erstellen“ ebenfalls erstellten Positionstypen der Fremdfertigungs-Arbeitsgangbuchung hat ebenfalls eine Zuordnung zu erfolgen.

Enthält ein Produktionsauftrag Fremdfertigungs-Positionen, werden Mengen und Werte aufgezeichnet, die aus Wareneingängen und Eingangsrechnungen dazu resultieren. Alle aufgezeichneten Daten können im Rahmen einer Nachkalkulation von Produktionsaufträgen (Soll/Ist-Vergleich) in der Kostenrechnung mit Comarch Financials Enterprise verwendet werden.

3.1.4          Lagerlogistik-Kostenartenzuordnungen

Die in dieser Anwendung erfassten Daten dienen der Bereitstellung von Bewegungsdaten aus dem Framework „Lager“ für das Controlling. Sie sind die Grundlage für die Erzeugung von Buchungssätzen aus Materialbuchungen im Controlling. Die Lagerlogistik-Kostenartenzuordnungen definieren, welche Informationen wie z. B. Menge. Wert, nicht verrechenbarer Wert etc. für das Controlling aufzubereiten sind.

4                     Daten bereitstellen

Der Übertrag bzw. die Übernahme der ERP-Ist- und Solldaten ins Framework Controlling wird mit Hintergrundanwendungen gestartet. Dabei werden teilweise Hilfsdateien erstellt, die gebucht werden können und damit im Controlling zur Verfügung stehen. Siehe Cockpit: Buchungsläufe Controlling.

4.1               Dimensionsdaten importieren

Mithilfe der Hintergrund-Anwendung „Dimensionsdaten importieren“ werden neu erfasste bzw. geänderte Stammdaten – z.B. aus dem ERP-Bereich – in die zugeordneten optionalen Dimensionen des Controllings automatisch übertragen und stehen ab diesem Zeitpunkt im Controlling für die weitere Verarbeitung zur Verfügung. Die Anwendung „Dimensionsdaten importieren“ übernimmt die Daten ins Controlling.

Die Anwendung – so gestartet – prüft im Hintergrund, ob neue Stammdaten entstanden sind und stellt diese ins Controlling.

4.2               Bereitstellung der Solldaten aus Produktion

4.2.1          Änderungsverlauf für Produktionsaufträge erstellen

Dies ist eine Hintergrundanwendung im Framework „Produktion“. Sie zeichnet geänderte Solldaten (z.B. Kostenträger, Ressource, Soll-Menge, Material, Arbeitsgang etc.) von Produktionsaufträgen auf, sobald die erste Rückmeldung erfolgt ist. Alle aufgezeichneten Daten können im Rahmen einer Nachkalkulation von Produktionsaufträgen (Soll/Ist-Vergleich) in der Kostenrechnung mit Comarch Financials Enterprise verwendet werden. Mit dem „Cockpit: Änderungsverlauf Produktionsaufträge“ können Sie die neuen Produktionsaufträge. – erkenntlich am fehlenden Statussymbol – einsehen. Solldaten sind, Sollmenge, Soll-Rüstzeit, Soll-Bearbeitungszeit, etc. Außerdem werden übertragen: Dimensionsdaten wie z.B. Kostenträger, Kostenstelle, Leistungsart einer Ressource etc.

Beim Aufruf dieser Hintergrundanwendung werden auch die Ist-Werte aus Fremdfertigung bereitgestellt.

Mithilfe dieser Anwendung starten Sie eine Hintergrundanwendung im ERP-System. Verwenden Sie ggf. den Starttyp “Beim Neustart des Application-Servers” um den Prozess automatisch zu starten.

Wenn die Aktion „Dimensionsdaten importieren“ nicht gestartet wurde, können fehlende Stammdaten mit der Aktion „Dimensionen erzeugen“ in der Anwendung „Dimensionszuordnungen“ nachträglich erzeugt werden.

4.2.2          Änderungsverlauf Produktionsaufträge aktualisieren

Die Anwendung „Änderungsverlauf Produktionsaufträge aktualisieren“ ist eine weitere Hintergrundanwendung im Framework Produktion. Die Anwendung aktualisiert den Änderungsverlauf von Produktionsauftragsdaten und kann damit auch als Korrekturmöglichkeit genutzt werden, denn mit Hilfe dieser Anwendung kann der Änderungsverlauf auch rückwirkend für solche Produktionsaufträge aktualisiert werden, die von der Anwendung “Änderungsverlauf für Produktionsaufträge erstellen” nicht oder nur teilweise erfasst werden konnten. Damit kann der Änderungsverlauf auch rückwirkend ab einer bestimmten Periode aufgezeichnet werden.

Beim Aufruf dieser Anwendung werden auch Ist-Werte aus Fremdfertigung nachträglich bereitgestellt.

5                     Daten abrufen in Schnittstelle Controlling

Da die übertragenen Produktionsdaten zwar teilweise im Controlling als erstellte Zwischendatei bereitstehen (Cockpit: Änderungsverlauf Produktionsaufträge), aber noch nicht gebucht sind, ist es notwendig, die Daten im Controlling zu buchen. Dann können sie wie andere Controlling-Buchungen ausgewertet und weiterbearbeitet werden. Dazu stehen die gleichen Anwendungen wie bei „normalen“ Controlling-Buchungen zur Verfügung („Cockpit: Buchungsläufe Controlling“, „Erfasste Buchungen Controlling“, „Cockpit: Controlling“).

5.1               Cockpit: Änderungsverlauf Produktionsaufträge

Diese Anwendung bietet eine Übersicht über alle übernommenen Solldaten und deren Status. Im Feld „Typ der Positionsauftrags-Position“ werden für Produktionsaufträge Unterscheidungen getroffen für:

  • Produktions-Artikel
  • Kuppelprodukt
  • Arbeitsgang
  • Ressourcen-Reservierung
  • Material-Reservierung
  • Fremdfertigungs-Arbeitsgang
  • Beistellmaterial

Dieses Cockpit bietet „lediglich“ eine Übersicht der Produktions-Solldaten. Die Belegnummer entspricht der Belegnummer die für das Controlling erstellt wurde. Ist der Satz noch nicht in das Controlling übertragen, ist dieses Feld leer. Die Übernahme der Daten erfolgt mit der Aktion „Sollkosten aus Produktion übernehmen“ im Cockpit: Buchungsläufe Controlling (s. Sollkosten übernehmen)

Einstellungen und Parametrisierungen sind für diese Anwendung nicht vorzunehmen.

5.2               Cockpit: Ist-Werte aus Fremdfertigung

Diese Anwendung bietet eine Übersicht über alle übernommenen Ist-Werte aus Fremdfertigung und deren Status. Im Feld „Typ“ werden für den Quellbeleg der Produktionsaufträge folgende Unterscheidungen getroffen:

  • Wareneingang
  • Rechnung
  • Korrektur Eingangsrechnung
  • Zusatzkostenrechnung

Dieses Cockpit bietet „lediglich“ eine Übersicht der Fremdfertigungs-Ist-Daten. Die Übernahme der Daten erfolgt mit der Aktion „Fremdfertigung-Arbeitsgangbuchungen übernehmen“ im Cockpit: Buchungsläufe Controlling (s. Istkosten übernehmen)

5.3               Cockpit: Buchungsläufe Controlling

Die Anwendung „Cockpit: Buchungsläufe Controlling“ enthält die Übersicht über alle erfolgten Buchungsläufe, deren Herkunft und Status. Buchungsläufe können verschiedener Herkunft sein, wie zum Beispiel die Übernahme von Eingangs-, Ausgangsrechnungen, Produktionsaufträgen, Herkunft aus der Anlagenbuchhaltung, etc. (siehe Anwendungsbeschreibung zu „Cockpit: Buchungsläufe Controlling“. Im Cockpit stehen diverse Aktionen zur Verfügung, um die Übernahme von Daten aus Produktionsaufträgen zu ermöglichen und Buchungen durchzuführen.

5.3.1          Sollkosten übernehmen

Für die Übernahme der ERP-Buchungsdaten ins Controlling ist die Aktion „Sollkosten aus Produktion übernehmen“ bedeutsam. Diese Aktion öffnet den Webseitendialog „Sollkosten aus Produktion übertragen“, mit dem Sie die auftragsrelevanten Solldaten des Produktionsauftrags an das Controlling übergeben können. Belegdatum und Buchungsdatum können dabei modifiziert werden. Voraussetzung dafür sind allerdings gültige Belegarten-, Dimensions- und Kostenartenzuordnungen. Diese Aktion ist nur aktiv, wenn das Framework „Produktion“ eingesetzt ist.

Bei der Übernahme der Soll-Daten aus der Produktion muss entschieden werden, mit welchem Buchungsdatum die Daten übernommen werden. Werden die Daten „Gleich Belegdatum“ übernommen, wird das Erzeugungsdatum aus der Produktionsauftragshistorie verwendet.

Erzeugt wird eine Kopfdatei, die mit der Aktion „Buchung und Übernehmen“ mit ihren Positionen endgültig ins Controlling übertragen und gebucht wird. Diese Buchungen können dann mit den Controlling-Auswertungen bearbeitet, und/oder mit Ihren selbst definierten Zeilen und Spaltenschema ausgewertet werden.

Über verschiedene Aktionen können Buchungsläufe gebucht, storniert oder wiederholt werden. Ebenso kann in die Nachbearbeitung der enthaltenen Daten verzweigt und auch die Übernahme von ERP-Buchungen gestartet werden.

5.3.2          Istkosten übernehmen

Weitere für die Übernahme von Ist-Daten der Produktion relevante Aktionen:

  • Lagerbewegungen übernehmen
    Diese Aktion öffnet den Webseitendialog „Buchungslauf für Lagerbuchungen starten“, mit dem Sie mit dem Sie Lagerbewegungen an das Controlling über-tragen können. Belegdatum und Buchungsdatum können dabei modifiziert wer-den. Voraussetzung dafür sind gültige Dimension- und Kostenartenzuordnungen.
    Beim Übernehmen werden alle relevanten Lagerbewegungen ab der letzten übertragenen Satznummer aus dem „Cockpit: Übertragungsreferenzen“ übernommen, das die zuletzt vergebenen Nummern bezogen auf den Schlüssel Firma, Anwendung und Herkunft enthält.
  • Arbeitsgangbuchungen übernehmen
    Diese Aktion öffnet den Webseitendialog „Buchungslauf für Arbeitsgangbuchungen starten“, mit dem Sie Arbeitsgangbuchungen an das Controlling übertragen können. Belegdatum und Buchungsdatum können dabei modifiziert werden. Voraussetzung dafür ist allerdings eine gültige Dimensions- und Kostenartenzuordnung.
  • Fremdfertigungs-Arbeitsgangbuchungen übernehmen
    Diese Aktion öffnet den Webseitendialog „Fremdfertigungs-Arbeitsgang-buchungen übertragen“, mit dem Sie Fremdfertigungs-Arbeitsgang-buchungen (mit oder ohne Beistellmaterial)an das Controlling übertragen können. Datum und Buchungsdatum können dabei modifiziert werden. Beistellmaterial wird als Lagerabgang behandelt analog dem Materialverbrauch. Diese werden also als Kosten behandelt und gebucht. Im „Cockpit Fremdfertigungs-Arbeitsgangbuchungen“ kann die Herkunft übernommener Daten analysiert werden.

5.3.3          Buchungslauf verbuchen

Da die übertragenen Produktionsdaten zwar im Controlling bereitstehen, aber noch nicht gebucht sind, ist es notwendig, die Verbuchung zu starten. Folgende Aktionen stehen zur Verfügung:

  • Übernehmen und buchen
    Soweit der Status der Datenübertragung dies erlaubt, können Sie im eingeblendeten Dialogfenster die selektierten Buchungsläufe sofort oder im Hinter-grund übernehmen und buchen. Dabei erfolgt für die übergebenen Business keys die Objektumsetzung (z.B. Dimensionen, Kostenarten). Fehlerfrei erzeugte Belege werden an den Buchungsserver übergeben.
  • Übernehmen
    Bei dieser Aktion öffnet sich ein Dialogfenster mit dem Sie den Buchungslauf unter Angabe der Hintergrundbedingungen „Sofort“ oder „im Hintergrund“ übernehmen können, soweit der Status der Datenübertragung dies zulässt. Da-bei erfolgt für die übergebenen Business keys nur die Objektumsetzung (z.B. Dimensionen, Kostenarten).

5.3.4          Verzweigungen zu Cockpits:

Aus dem „Cockpit: Buchungsläufe Controlling“ kann mit den Aktionen „Cockpit: Übertragene Buchungsdaten“ bzw. „Cockpit: Erfasste Buchungen“ in die gleichnamigen Cockpits verzweigt werden.

Bei Auswahl eines Buchungslaufes öffnet die Aktion „Cockpit: Übertragene Buchungsdaten“ die entsprechende Anwendung wobei der ausgewählte Buchungslauf mit übernommen wird. Die Anwendung ist ansonsten nicht aus der Menüstruktur aufrufbar. Mit „Aktualisieren“ werden die zum Datensatz gehörigen Informationen angezeigt. Aus dieser Anwendung gelangen Sie mit der Aktion „Erzeugte Belege“ in die Anwendung „Erzeugte Belege Controlling“, mit der Sie die für den Buchungslauf folgenden Aktionen aufgerufen, mit ihren Details eingesehen und weiter bearbeitet werden können.

Die Aktion „Cockpit: Erfasste Buchungen Controlling“ öffnet die gleichnamige Anwendung in der Sie die erfassten Buchungen für den ausgewählten Buchungslauf ggf. stornieren, löschen und anderweitig bearbeiten können.

5.4               Erzeugte Belege Controlling

Die Anwendung „Erzeugte Belege Controlling“ liefert einen Überblick für die er-stellten Belege, die als Ergebnis der Übernahme von Belegen durch die Buchungsläufe aus der Zwischendatei im Controlling erzeugt wurden. Damit erhalten Sie eine detaillierte Übersicht und Kontrollmöglichkeit für die erzeugten Buchungen. So können Sie z.B. die Zuordnung der optionalen Dimensionen von ERP-Daten zu Dimensionen des Controllings auf korrekte Zuordnungen überprüfen (Register „Optionale Dimensionen“)

6                     Auswertmöglichkeiten

6.1               Cockpit: Controlling

Die Funktionen des Controllings bieten neben Standardauswertungen auch die Möglichkeit, die von Ihnen gewünschten Auswertungen, Berichte und Datenvergleiche individuell zu erstellen. So können Daten aus verschiedenen Bereichen, z.B. der Finanz- oder Anlagenbuchhaltung aber auch aus dem ERP den Plandaten gegenübergestellt und verglichen werden. Siehe Dokumentation zu „Cockpit: Controlling“.

6.2               Definierte Berichte ausgeben

Für individuelle Auswertungen steht im Controlling die Anwendung „Definierte Berichte ausgeben“ zur Verfügung. Über die verwendeten Zeilen- und Spaltenschema wird dabei auf die Salden im Controlling zurückgegriffen.

Mit den Definierten Berichten sind lediglich Auswertungen mit zwei optionalen Dimensionen möglich. Genügt dies den Anforderungen nicht, so müssen BI-Auswertungen zum Einsatz kommen.

7                     Tipps und Tricks

7.1               Cockpit: Übertragungsreferenzen

In diesem Cockpit werden automatisch die letzten aktuellen Übertragungsnummern für Lagerbewegungen und Arbeitsgangbuchungen je Organisation, wie auch Übertragungs- und letztes Bearbeitungsdatum gespeichert. Sie dienen als Information, welche Zeiträume in der zurückliegenden Datenübertragung berücksichtigt wurden und wann die letzte Bearbeitung stattgefunden hat. Auch können hier Startwerte vorgegeben werden, da andernfalls ggf. auch lang zurückliegende – aber nicht erforderliche – Daten berücksichtigt werden. Zwischenzeitliche Veränderungen können dann anhand von Aktualisierungsläufen (z.B. Änderungsverlauf Produktionsaufträge aktualisieren) nachgezogen werden.

7.2               Fehlgeschlagene Zuordnungen

Für optionale Dimensionen und Objekte (Artikel, Vertriebsaufträge, Länder usw.) aus dem ERP, die nicht übertragen werden können, wird eine Fehlerauffangdatei erstellt (siehe Dokumentation „Cockpit: Dimensionsübertragungen“). Dort kann dann eine manuelle Bearbeitung erfolgen und die Daten können erneut übertragen werden.

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