1 Einführung
Die Funktion „Mix & Match Promotions“ im Framework „Multikanal-Vertrieb“ bietet Ihnen die Möglichkeit, umfangreiche Werbeaktionen mit nahezu jeder Art von einfachen und komplexen Rabatten zu verwalten. Die Rabatte einer Mix & Match-Aktion sind immer bezogen auf ein oder mehrere Rabattelemente. Ein Rabattelement kann ein einzelner Artikel, eine Artikelklassifikation oder aber eine Filterdefinition sein.
Eine Filterdefinition in diesem Kontext beschreibt einen Filter, der als Ergebnis eine Liste aller Artikel enthält, die für eine bestimmte Mix & Match-Aktion relevant sind. Das sind dann z.B. alle Artikel, die an einem Comarch Retail POS Terminal einen Rabatt erhalten sollen.
Grundsätzlich wird bei Filterdefinitionen zwischen zwei Arten von Filtern unterschieden:
- Dynamische Filter
- Statische Filter
Dynamische Filter enthalten eine Kombination aus Operatoren und einschränkenden Parametern auf mehreren Ebenen. Die Ermittlung der tatsächlichen Artikel erfolgt anhand dieser Bedingungen ausschließlich über die Aktion „Ergebnisse dynamischer Filter aktualisieren“.
Statische Filter hingegen enthalten keine (dynamische) Filterstruktur. Sie definieren eine Auswahl von Artikeln, die einer Filterdefinition über den Import der entsprechenden Excel-Datei zugeordnet werden.
Filterdefinitionen können gegenwärtig nur in der Anwendung „Vertriebspromotionen“ als Rabattelement zugeordnet werden. Durch Synchronisation und Übertragung stehen die Filterdefinitionen und deren Ergebnisse in Vertriebs-Kanälen wie beispielsweise dem „Comarch Retail POS“ zur Verfügung.
2 Anwendungen
In diesem Kapitel sind die Anwendungen aufgeführt, mit deren Hilfe Sie Filterdefinitionen erfassen, anwenden, übertragen und auswerten.
2.1 Filterdefinitionen
Die Anwendung „Filterdefinitionen“ dient der Erfassung und Bearbeitung von Filtern. Hier können Sie definieren, welche Artikel beispielsweise im Rahmen einer Rabattaktion berücksichtigt werden sollen. Bei dynamischen Filtern wird dies in einer Baumstruktur durch Elemente wie Operatoren (UND, ODER…) und Kenngrößen abgebildet. Wobei sich eine Kenngröße über das Merkmal (z.B. Artikel, Artikelmerkmal), das Attribut und die Bedingung definiert.
In der Anwendung stehen verschiedene Button und Aktionen zur Verfügung, um z.B. einer Filterdefinition neue Elemente zuzufügen, einem statischen Filter die Artikel zuzuordnen oder die Filterdefinition zur Verwendung freizugeben.
Eine ausführliche Beschreibung der Anwendung, die unter anderem auch Feld-, Aktions- und Button-Beschreibungen enthält, finden Sie in der Dokumentation „Filterdefinitionen“.
Im Folgenden ist die Vorgehensweise zur Erfassung eines einfachen dynamischen Filters beschrieben. Das Ergebnis des Filters enthält alle Artikel, deren Nummer mit “P10” beginnt UND deren Bezeichnung mit “C” beginnt.
Vorgehenswiese
- Öffnen Sie die Anwendung „Filterdefinitionen“.
- Drücken Sie in der Standard-Symbolleiste den Button „Neu“.
- Erfassen Sie die Identifikation der neuen Filterdefinition.
- Für einen neuen Filter ist in der Symbolleiste im Arbeitsbereich nur ein Button aktiv.
- Wählen Sie über diesem Button die Aktion „Neuer untergeordneter Operator“ aus.
- Im unteren Bereich der Anwendung ist nun der Editor zur Eingabe geöffnet.
- Wählen Sie im Feld „Operator“ den Operator „UND“ aus.
- Mit dem Button „Übernehmen“ wird der Operator in die Filterstruktur aufgenommen.
- Wählen Sie nun die Aktion „Neue untergeordnete Kenngröße“ aus und erfassen den ersten einschränkenden Parameter im Editor.
Wählen Sie dazu im Feld „Quelle“ die Einstellung „Artikel“, im Feld „Attribut“ das Attribut „Bezeichnung“ und geben im Feld „Bedingung“ den Wert „C*“ an.
- Übernehmen Sie anschließend diese Angaben mit dem Button „Übernehmen“ in die Filterstruktur.
- Wählen Sie erneut die Aktion „Neue untergeordnete Kenngröße“ aus und erfassen den zweiten einschränkenden Parameter im Editor.
Wählen Sie dazu im Feld „Quelle“ die Einstellung „Artikel“, im Feld „Attribut“ das Attribut „Artikelnummer“ und geben im Feld „Bedingung“ den Wert „P10*“ an.
- Übernehmen Sie anschließend auch diese Angaben mit dem Button „Übernehmen“ in die Filterstruktur.
- Drücken Sie in der Standard-Symbolleiste auf „Speichern“.
- Über den Button „Vorläufige Auswertung“ können Sie das Ergebnis prüfen.
Die folgende Tabelle enthält weiter Beispiele, die Ihnen die Logik dynamischer Filter vermitteln
Filterstruktur | Ergebnis |
UND
· Bezeichnung: *ella* · Langbezeichnung: Leiter |
Alle Artikel, deren Bezeichnung an beliebiger Stelle den Wert „ella” enthält UND deren Langbezeichnung „Leiter” ist. |
ODER
· Bezeichnung: *ella* · Langbezeichnung: Leiter |
Alle Artikel, deren Bezeichnung an beliebiger Stelle den Wert „ella” enthält ODER deren Langbezeichnung „Leiter” ist. |
UND
· Artikelnummer: P10* · Bezeichnung: *ella* · ODER – Langbezeichnung: Leiter – Einkaufstyp: 3 |
Alle Artikel deren Artikelnummer mit „P10” beginnt UND deren Bezeichnung an beliebiger Stelle den Wert „ella” enthält
UND (deren Langbezeichnung „Leiter” ist ODER die vom Einkaufstyp „3“ sind). |
UND
· Langbezeichnung: Leiter · UND NICHT – Bezeichnung: *M* – Einkaufstyp: 3 |
Alle Artikel, deren Langbezeichnung „Leiter” ist UND
(deren Bezeichnung NICHT den Buchstaben „M” enthält UND die NICHT den Einkaufstyp „3” haben) |
UND
· Langbezeichnung: Leiter · ODER NICHT – Bezeichnung: *M* – Einkaufstyp: 3 |
Alle Artikel, deren Langbezeichnung „Leiter” ist UND
(deren Bezeichnung NICHT den Buchstaben „M” enthält ODER die NICHT den Einkaufstyp „3” haben) |
2.2 Ergebnisse dynamischer Filter aktualisieren
Sofern Sie in der Anwendung „Filterdefinitionen“ eine Filterdefinition zur Verwendung freigeben, ist es erforderlich die Hintergrundanwendung „Ergebnisse dynamischer Filter aktualisieren“ auszuführen. Die Hintergrundanwendung kann auf zwei Arten gestartet werden:
- Durch den Aufruf der Aktion in der Anwendung „Filterdefinitionen“. Dabei wird nur das Ergebnis der aktuell geladenen Filterdefinition aktualisiert.
- Durch den Aufruf der Hintergrundanwendung im Comarch ERP Enterprise-Menü, um die Ergebnisse aller freigegebenen Filterdefinitionen zu aktualisieren.
Die Hintergrundanwendung startet einen Verarbeitungsauftrag der das Ergebnis ermittelt und in einer Datei speichert. Das Ergebnis der Aktualisierung können Sie anschließend in der Anwendung „Cockpit: Filterergebnisse“ prüfen.
2.3 Vertriebspromotionen
In der Anwendung „Vertriebspromotionen“ haben Sie die Möglichkeit einer Werbeaktion mehrere Rabattelemente zuzuordnen. Ein Rabattelement kann ein einzelner Artikel, eine Artikelklassifikation aber auch eine Liste von Artikeln sein, die der Werbeaktion über eine Filterdefinition zugeordnet ist.
Die Verwendung von Filterdefinitionen in der Anwendung „Vertriebspromotionen“ ist nur für Aktionen der Ebenen „Fixes Paket“ oder „Flexibles Paket“ möglich. Für eine Aktion dieser Ebenen können Sie im Editor des Karteireiters „Allgemeines“ die Elementkategorie „Filterdefinition“ auswählen. Über die Wertehilfe des Feldes „Element“ ordnen Sie dann der Werbeaktion die gewünschte Filterdefinition zu. Die Wertehilfe stellt dabei nur Filterdefinitionen zur Auswahl, die der gleichen Organisation zugeordnet sind, in der auch die Werbeaktion erfasst wird.
Für weitere Informationen zur Anwendung „Vertriebspromotionen“ ziehen Sie die Dokumentation „Einführung: Vertriebspromotionen“ zurate.
2.4 Cockpitanwendungen
Zur Auswertung der Filterdefinitionen und Filterergebnisse stehen die folgenden Cockpitanwendungen zur Verfügung.
2.4.1 Cockpit: Filterdefinitionen
Die Anwendung “Cockpit: Filterdefinitionen” bietet einen Überblick über die vorhandenen Filterdefinitionen. Hier können Sie beispielsweise prüfen, welche Filterdefinitionen den Status „Freigegeben“ oder „In Bearbeitung“ haben.
Eine ausführliche Beschreibung der Anwendung finden Sie in der Dokumentation „Cockpit: Filterdefinitionen“.
2.4.2 Cockpit: Filterergebnisse
Die Anwendung “Cockpit: Filterergebnisse” zeigt alle Artikel einer Filterdefinition an oder stellt alle Filter dar, die zu einem speziellen Artikel gehören. Das Cockpit berücksichtigt nicht das Feld “Filterergebnisse ausschließen”. Dieses Feld wirkt sich nur in der Synchronisation aus.
Eine ausführliche Beschreibung der Anwendung finden Sie in der Dokumentation „Cockpit: Filterergebnisse“.
2.5 Hintergrundanwendungen
Um Filterdefinitionen und deren Ergebnisse in Vertriebskanälen wie dem „Comarch Retail POS“ zu verwenden, stehen die folgenden Hintergrundanwendungen zur Übertragung und Synchronisation zur Verfügung.
2.5.1 POS Metadaten exportieren
Mit der Hintergrundanwendung „POS Metadaten exportieren“ werden die Filterdefinitionen exportiert, die über die Anwendung „Vertriebspromotionen“ einer Werbeaktion zugeordnet sind.
Weitere Informationen zur Hintergrundanwendung finden Sie im Einführungsdokument zur APP „Comarch Retail POS“.
2.5.2 Filterdefinitionen exportieren
Die Hintergrundanwendung „Filterdefinitionen exportieren“ dient dazu, das Ergebnis (die Liste der Artikel) eines oder mehrerer Filterdefinitionen zur Verwendung im ausgewählten Vertriebskanal zu übertragen. Dabei werden nur Filterdefinitionen berücksichtigt, die einer Vertriebspromotion zugeordnet sind.
Bei Aufruf der Anwendung öffnet sich ein Dialogfenster, in dem neben den informatorisch angezeigten Parametern folgende Felder für den Export berücksichtigt werden:
Feld | Erklärung |
Vertriebskanal | Hier können Sie bei Bedarf einen oder mehrere Vertriebskanäle angeben, in welche die Filterergebnisse exportiert werden sollen. |
Geändert seit | Mit dieser Einstellung legen Sie fest, ob das vollständige Ergebnis einer Filterdefinition oder nur das Ergebnis seit der letzten Übertragung exportiert werden soll. Folgende Einstellung kann gewählt werden:
· Vollständig · Letzte Übertragung |
Filterdefinition | Bei Aufruf ist dieses Feld mit dem Auswahlwert „*“ vorbelegt. Diese Auswahl bezieht automatisch die Ergebnisse aller Filterdefinitionen in den Export ein, die einer Vertriebspromotion für den ausgewählten Vertriebskanal zugeordnet sind.
Bei Bedarf können Sie auch einzelne oder mehrere Filterdefinitionen angeben, deren Ergebnisse exportiert werden sollen. Über die Wertehilfe „Filterdefinition suchen“ können Sie sich die vorhandenen Filterdefinitionen anzeigen lassen und auswählen. |
Über den Button „Im Hintergrund“ oder „Sofort“ starten Sie den Verarbeitungsauftrag, der die Filterergebnisse in die ausgewählten Vertriebskanäle exportiert.