1 Themenübersicht
Die App „Comarch EDI“ integriert Comarch EDI in die Comarch ERP Enterprise Umgebung.
Comarch EDI unterstützt den Austausch von strukturierten Dokumenten in Form von elektronischen Mitteilungen direkt zwischen den Systemen der Geschäftspartner, etwa um zwischen einem Unternehmen und einem Lieferanten einen Lieferschein auszutauschen. So können Sie beispielsweise Vertriebsaufträge und Rechnungen vollautomatisch mit den Systemen Ihrer Kunden und Lieferanten austauschen, unabhängig davon, welche Software und Hardware von diesen eingesetzt wird.
Für den Austausch mit Comarch ERP Enterprise wird Ecod-XML verwendet, da es sich als Standard als gängiges Austauschformat etabliert hat. Dieses Austauschformat kann von Comarch EDI in beliebige andere EDI-Formate transformiert werden wie beispielsweise EDIFACT, TRADACOMS oder openTRANS, etwa um Systeme anzubinden, die Ecod-XML nicht unterstützen. Für eine eindeutige Identifikation der Standorte von Unternehmen oder Betrieben wird meist die Global Location Number (GLN) verwendet. Diese Nummer wird von den GS1-Organisationen vergeben und wurde bis 2009 als Internationale Location Number (ILN) bezeichnet. Um Artikel eindeutig zu identifizieren wird meist die European Article Number (EAN) verwendet. Diese Nummern werden ebenfalls von der GS1-Gruppe vergeben.
Diese Dokumentation beschreibt wie Sie Dokumente zwischen Comarch ERP und Comarch EDI austauschen und wie Sie den Übertragungsstatus der Dokumente abfragen.
2 Begriffsbestimmung
Belege
Ein Beleg ist ein Nachweis zu einem Geschäftsvorfall. Eine Teilmenge der Belege bilden die Aufträge, wie zum Beispiel der Vertriebsauftrag oder Beschaffungsauftrag. Bei der Ausgabe eines Belegs wird ein Belegdokument erzeugt.
Belegdokumente
Die Ausgabe eines Berichts auf ein Ausgabegerät, wie einem Drucker, oder in eine Datei erzeugt ein Berichtsdokument oder ein Belegdokument. Das Berichtsdokument enthält eine Liste von Objekten, beispielsweise eine Liste von Adressen. Ein Belegdokument umfasst stets ein Objekt, beispielsweise einen Vertriebsauftrag. Die Dokumente können archiviert oder zum Beispiel als Fax oder per E-Mail an einen Partner übermittelt werden.
Dokument-Datei
Die Dokument-Datei ist die physische Datei, die im Knowledge Store abgelegt wird. Die Dateien können einem beliebigen MIME-Type-Format entsprechen. So können beispielsweise sowohl Text-, Grafik- als auch Audio-Dateien im Knowledge Store abgelegt werden.
EDI
Elektronischer Datenaustausch, auch EDI (Electronic Data Interchange) genannt, bezeichnet den Austausch von strukturierten Dokumenten (z.B. Bestellungen, Lieferavise, Rechnungen, Preiskatalogen, Rechnungskorrekturen u. ä.) in Form von elektronischen Mitteilungen direkt zwischen den Systemen der Geschäftspartner.
GLN
Global Location Number – Identifikationsnummer eines Unternehmens für den elektronischen Datenaustausch. Die GLN wurde bis 2009 ILN genannt.
XML
Die Extensible Markup (XML) ist eine Auszeichnungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter Daten in Form von Textdateien. XML wird häufig für den plattformunabhängigen Austausch von Daten zwischen Computersystemen eingesetzt. Mit Hilfe einer XSLT-Datei kann die Struktur einer XML-Datei in eine andere Struktur überführt werden.
3 Prozesse
Im Folgenden wird die Anbindung zu Comarch EDI beschrieben. Die Anbindung hat drei Hauptaufgaben:
- Empfang von Belegdokumenten wie Eingangsrechnungen von Geschäftspartnern
- Übertragung von Belegdokumenten wie Bestellungen zu Geschäftspartnern.
- Übertragungsprotokolle und Fehlerbehandlung
Folgende Belegdokumente können in der Standardkonfiguration zwischen Geschäftspartnern ausgetauscht werden:
Beleg beim Kunden | Übertragungs-Richtung | Beleg beim Lieferanten | EDI-Nachrichtentyp |
Bestellung | à | Vertriebsauftrag | ORDER |
Wareneingang | ß | Lieferauftrag | DESADV |
Eingangsrechnung | ß | Ausgangsrechnung | INVOICE |
Die App „Comarch EDI“ ermöglicht den Datenaustausch zwischen Comarch ERP und Comarch EDI. Dadurch können Belegdokumente elektronisch mit Comarch EDI ausgetauscht werden, das die Dokumente zwischen verschiedenen Geschäftspartnern verteilt. Die Abbildung veranschaulicht die Kommunikation zwischen CEE und Comarch EDI.
Comarch EDI-Server |
Comarch ERP Enterprise |
Geschäfts-partner 1 |
Geschäfts-partner 2 |
Geschäfts-partner N
|
App Comarch EDI |
Webservice |
Auf Seite von Comarch ERP werden aus den Belegen mithilfe des Business Integration Service Ecod-XML-Dateien erstellt bzw. aus Ecod-XML-Dateien werden Belege generiert. So exportierte Dokumente werden an die Geschäftspartner übertragen, die importierten Dokumente können in Comarch ERP als Belege weiterverarbeitet werden. Eine allgemeine Einführung zum Daten Import und Export finden Sie in der Dokumentation „Einführung: Datenaustausch“. Die Ecod-XML-Dateien werden über einen Webservice zu Comarch EDI übertragen, um das Dokument anderen mit dem EDI-Server verbundenen Systemen zugänglich zu machen. Auf Seite von Comarch EDI verteilt der Comarch EDI-Server die elektronischen Belegdokumente anhand der GLN zu den jeweiligen Geschäftspartnern, die das Dokument in einem anderen Format abrufen können. So wird eine Entkopplung zwischen CEE und den beteiligten Geschäftspartnern erreicht. Des Weiteren ermöglicht der EDI-Server eine transparente Nachverfolgung der ausgetauschten Dokumente und ermöglicht so eine wirkungsvolle Fehleranalyse, falls ein Dokument nicht wie erwartet übertragen werden kann.
Im Folgenden wird auf das Empfangen und Senden von Dokumenten durch Comarch ERP Enterprise eingegangen, sowie werden Möglichkeiten zur Fehleranalyse erläutert.
3.1 Empfang von Dokumenten
Für den Empfang von EDI-Dokumenten ist es notwendig, die Ecod-XML-Datei in den KStore herunterzuladen, sowie sie in Comarch ERP zu importieren. Beide Schritte werden im Folgenden erläutert.
3.1.1 Empfangen der Ecod-XML-Datei
Durch das Ausführen der Hintergrundanwendung „EDI-Dokumente empfangen“ wird überprüft, ob auf dem Comarch EDI-Server neue Nachrichten vorliegen und diese werden gegebenenfalls herunter geladen. Diese Ecod-XML-Dateien werden im EDI-Import-Verzeichnis gespeichert, das in der Anwendung „Customizing“ konfiguriert wurde. Die Dateien werden in Unterordner sortiert, die den Namen des EDI-Filters tragen, der für den Import verwendet wird. In der Anwendung „Cockpit: EDI-Verbindungen“ können Sie sehen welcher Filter einer EDI-Verbindung zugeordnet ist.
Ein Protokoll aller Übertragungen finden Sie in der Anwendung „Cockpit: EDI-Austausch-Protokoll“.
3.1.2 Beleg importieren
Die empfangenen Ecod-XML-Dateien werden automatisch in Comarch ERP importiert, sofern dieses dafür konfiguriert wurde. Dies erfolgt durch die Hintergrundanwendung „Daten automatisch importieren“. Diese sollte so eingestellt sein, dass Sie regelmäßig die Dateien aus dem EDI-Import-Verzeichnis importiert, um eine reibungslose Funktionsweise zu gewährleisten. Welcher Filter ausgewählt werden muss erkennt die Anwendung an dem Namen des Unterordners, da dies den Konfigurationsaufwand verringert.
Alternativ können Sie die Anwendung „Daten importieren“ verwenden, um eine Ecod-XML-Datei manuell zu importieren. Dies ist z.B. nützlich, wenn der automatische Import deaktiviert ist oder Sie nicht auf die Ausführung des automatischen Imports warten möchten. Wie sie einzelne Dokumenten-Dateien importieren lesen Sie in der Dokumentation „Daten importieren“. In der Anwendung „Cockpit: EDI-Verbindungen“ können Sie sehen welcher Filter für eine EDI-Verbindung am geeignetsten ist.
Das Protokoll aller Import Vorgänge finden Sie in der Anwendung „Cockpit: Datenaustausch-Protokolleinträge“.
3.2 Übertragung von Dokumenten
Für das Übertragen eines Belegs zu einem Geschäftspartner sind zwei Schritte notwendig: Zunächst exportieren Sie den Beleg als Ecod-XML-Datei in den KStore. Die Dokumente im EDI-Export-Verzeichnis werden in regelmäßigen Zeitabständen an Comarch EDI übertragen.
3.2.1 Export von Belegen
Belege werden bei der Generierung automatisch exportiert, sofern Comarch ERP dafür konfiguriert wurde. Wenn Sie beispielsweise in der Anwendung „Beschaffungsaufträge“ einen Beschaffungsauftrag an einen Lieferanten erstellen zu dem eine EDI-Verbindung besteht, dann können Sie die Funktion „Bestellung ausgeben“ ausführen. Damit wird die Bestellung als Ecod-XML-Datei in den KStore abgelegt und von dort aus an den Geschäftspartner übertragen.
Alternativ können sie die Ecod-XML-Datei für einen Beleg mit der Anwendung „Daten exportieren“ manuell erstellen. Dies ist hilfreich, wenn Sie kontrollieren möchten, welche Dokumente an den EDI-Server übertragen werden sollen. Die Belegdokumente müssen mit dem EDI-Filter exportiert werden, der für die Verbindung mit dem Partner erstellt wurde, da ein EDI-Filter auf einen bestimmten Nachrichtentyp und damit auf eine bestimmte XML-Struktur ausgelegt ist. Eine Übersicht der Verbindungen und der zugehörigen Filter sehen Sie in der Anwendung „Cockpit: EDI-Verbindungen“. Wie Sie Belegdokumente einzeln exportieren, lesen Sie in der Dokumentation „Daten exportieren“.
Das Protokoll aller Export Vorgänge finden Sie in der Anwendung „Cockpit: Datenaustausch-Protokolleinträge“.
3.2.2 Übertragung der Ecod-XML-Dateien
Die Übertragung der exportierten Ecod-XML-Dateien zu Comarch EDI erfolgt automatisch durch die Hintergrundanwendung „EDI-Dokumente übertragen“. Diese Anwendung überprüft regelmäßig das im Customizing konfigurierte EDI-Export-Verzeichnis, um abgelegte Dokumente zu übertragen. In diesem Verzeichnis müssen die zu übertragenden Ecod-XML-Dateien in Unterordner mit dem Namen des EDI-Filters abgelegt werden.
Alternativ können einzelne Ecod-XML-Dateien mit der Hintergrundanwendung „Einzelnes EDI-Dokument exportieren“ übertragen werden, um etwa in einem Fehlerfall eine Einzelfallprüfung vornehmen zu können. Dort wählen Sie ein gewünschtes Ecod-XML-Dokument und die zugehörige EDI-Verbindung aus und starten die Übertragung über mit dem Button „Im Hintergrund“ oder dem Button „Sofort“.
Eine Protokoll aller Übertragungen finden Sie in der Anwendung „Cockpit: EDI-Austausch-Protokoll“
3.3 Übertragungsprotokolle und Fehlerbehandlung
Jede Übertragung von Dokumenten wird protokolliert, um Fehler nachverfolgen zu können. Das Protokoll sehen Sie in der Anwendung „Cockpit: EDI-Austausch-Protokoll“. In den Protokollen sieht man
- Übertragungszeitpunkt,
- Übertragungsrichtung und Nachrichtentyp,
- Tracking-ID oder Submission-ID zur Identifikation in Comarch EDI,
- Kontroll-Nummer und Partnernummer von Comarch ERP,
- Status der Übertragung und Statusmeldungen von Comarch EDI,
- Dateipfad zur Archivdatei
In diesem Cockpit können Sie bereits empfangene, eingehende Nachrichten nochmals vom EDI-Server empfangen und als Ecod-XML-Datei speichern, um einen aufgetretenen Fehler zu reproduzieren. Dafür führen Sie die Aktion „Einträge erneut empfangen“ aus. Die gewünschten Einträge für die Aktion können Sie entweder durch die Suchkriterien des Abfragebereichs auswählen oder Sie setzen einen Haken bei den gewünschten bzw. ungewünschten Einträgen.
In der Anwendung Cockpit: EDI-Austausch-Protokoll können auch bereits gesendete, ausgehende Nachrichten nochmals an den EDI-Server übertragen werden. Dies ist hilfreich, wenn eine Übertragung fehlgeschlagen ist und wiederholt werden soll. Führen Sie dazu die Aktion „Einträge erneut übertragen“ aus. Die gewünschten Einträge wählen Sie wie oben beschrieben aus.
Im Arbeitsbereich der Anwendung „Cockpit: EDI-Austausch-Protokoll“ können Sie Statusmeldungen des Comarch EDI-Servers einsehen, um die korrekte Übertragung eines Dokuments zu überprüfen. Sie können den Status der letzten hundert Transaktionen einer EDI-Verbindung aktualisieren, indem Sie die Aktion „EDI-Status aktualisieren“ ausführen. Es wird empfohlen, diese Aktualisierung zeitgesteuert als Serie auszuführen, um immer den aktuellen Status zu erfahren. Dies ermöglicht eine aufwandsarme Wartung des Betriebs zwischen Comarch ERP und EDI-Server. Dann können Sie auch immer den aktuellen Status in den jeweiligen Belege Cockpits sehen.
In den Cockpits für Belege wie beispielsweise „Cockpit: Bestellungen“, „Cockpit: Lieferaufträge“ und „Cockpit: Ausgangsrechnungen“ können Sie in der Ansicht „Comarch EDI“ den Übertragungsstatus eines Beleges sehen. Dabei steht der erste Punkt für die Übertragung auf den EDI-Server, der zweite Punkt für die Verarbeitung auf dem EDI-Server. Wenn ein Fehler aufgetreten ist, wird der jeweilige Punkt rot angezeigt. Um die Verarbeitung auf dem EDI-Server zu sehen, muss der Status zunächst mit der oben genannten Aktion „EDI-Status aktualisieren“ abgefragt werden. Diese Abfrage kann automatisch regelmäßig ausgeführt werden. So kann aus anderen Anwendungen innerhalb CEEs heraus die Übertragung von EDI-Dokumenten abgefragt werden.
3.4 Archivierung der übertragenen Dokumente
Sie können alle empfangenen und gesendeten Ecod-XML-Dateien archivieren, um bei einem Fehler eine nachträgliche Analyse zu ermöglichen. Dafür setzen Sie in der Anwendung Customizing unter der Funktion „Comarch EDI“ die Pfade EDI-Import-Archiv-Verzeichnis und EDI-Export-Archiv-Verzeichnis. Sind diese Werte nicht gesetzt, werden die Dokumente verworfen und nur in Comarch EDI gespeichert.
4 Konfiguration
Im Folgenden wird beschrieben, wie Sie den automatischen Datenaustausch mit Comarch EDI einstellen. So können Dokumente zwischen Comarch ERP und EDI-Server ohne manuelles Eingreifen ausgetauscht und besondere Einstellungen für Fremdsysteme berücksichtigt werden.
4.1 Erstellen von EDI-Filtern
Durch Anpassung der EDI-Filter können Sie festlegen, welche Dokumenteninhalte zwischen Ihnen und Ihren Geschäftspartnern ausgetauscht werden. In der Anwendung „Daten importieren“ können Sie Filter für den Import erstellen und bearbeiten. In der Anwendung „Daten exportieren“ können Sie Filter für den Export erstellen und bearbeiten. Die Beschreibung der Anwendungen und Vorgehensweisen finden Sie in den jeweiligen Dokumentationen „Daten importieren“ bzw. „Daten exportieren“. Im Folgenden wird auf die Besonderheiten der Erstellung von Filtern für Comarch EDI eingegangen. Dazu benötigen Sie Grundkenntnisse in der Erstellung von XSLT 1.0 Dateien. Falls Sie Hilfe bei der Erstellung von XSLT-Dokumenten benötigen, sehen Sie bitte die Spezifikation [1] oder eine Anleitung [2] mit praktischen Beispielen ein.
Ihr Berater sollte bereits die Standard-Filter für den Export von Rechnungen, Lieferaufträgen und Ausgangsrechnungen, sowie für den Import von Vertriebsaufträgen, Wareneingängen und Eingangsrechnungen installiert haben. Diese erkennen Sie am Namenspräfix „EDI-…“. Wenn Sie eigene Filter erstellen wollen, müssen Sie beachten, dass für die Unterstützung neuer Businessobjekte programmiertechnische Anpassungen notwendig sind. Wenn Sie die Übertragung von neuen Businessobjekten (wie beispielsweise Beschaffungsanfrage, Verteilauftrag, Kommission) benötigen, wenden Sie sich bitte an Ihrem Comarch ERP Berater.
Wenn Sie Anpassungen an den Filtern vornehmen möchten, duplizieren Sie am besten einen bestehenden EDI-Filter und geben diesem einen neuen Namen, damit dieser nicht bei einer Neuinstallation der Standardfilter überschrieben wird. Im Arbeitsbereich können Sie die Werte auswählen, die importiert bzw. exportiert werden sollen. Anschließend ist es notwendig die Transformationsdatei anzupassen. Die Transformationsdatei ist eine XSLT-Datei, die die Umwandlung zwischen Comarch ERP XML-Datei und Ecod-XML-Datei festlegt. Eine Spezifikation des Ecod-XML Formats können Sie von Ihrem Comarch EDI Berater erhalten. Die Spezifikation der Comarch ERP XML-Datei finden Sie in der Dokumentation „Export- und Import-Schnittstellen“. Standardmäßig finden Sie die XSLT-Datei im KStore unter dem im Filter angegebenen Dateipfad. Auch hier ist es sinnvoll die ursprüngliche Datei zu kopieren und nur eine Kopie zu bearbeiten, die Sie hinterher im Filter auswählen. Sie können diese Dateien mit einem beliebigen Texteditor öffnen.
Vorgesehene Änderungen in der Transformationsdatei sind einige fest eingestellte, systemabhängige Werte wie Vertriebsauftragsart, Eingangsrechnungsart, Lagerort, Verrechnungsartikelnummer für Versandkosten, Preislistung, usw. Die entsprechenden Stellen sind in der Transformationsdatei gekennzeichnet.
Beispielsweise wollen Sie die Eingangsrechnungsart ändern. Dann suchen Sie in der Transformationsdatei folgenden Codeabschnitt:
<SupplierInvoiceType>
<!– TODO SupplierInvoiceType TODO –>
<code>100</code>
</SupplierInvoiceType>
Im Moment ist dort die Eingangsrechnungsart mit der Nummer 100 eingestellt. Ändern Sie diese Zahl zur gewünschten neuen Eingangsrechnungsart.
Als weiteres Beispiel wollen Sie den Lagerort des Wareneingangs ändern. Dann suchen Sie folgende Stelle in der Transformationsdatei
<storageArea>
<!– TODO Lager anpassen TODO –>
<warehouse>700</warehouse>
</storageArea>
und ändern den Wert zwischen den Tags <warehouse> und </warehouse>.
Wie Sie einen erstellten Filter für eine EDI-Verbindung verwenden, erfahren Sie im folgenden Abschnitt.
4.2 EDI-Verbindungen festlegen
Eine EDI-Verbindung ist eine Beziehung zwischen zwei Geschäftspartnern, die festlegt, in welchem Format ein Geschäftspartner eine Nachricht an Comarch EDI sendet und in welchem Format diese Nachricht von Comarch EDI an den zweiten Geschäftspartner weitergeleitet wird. EDI-Verbindungen werden von den Administratoren des Comarch EDI-Server erstellt und bearbeitet. Wenn Sie neue Verbindungen erstellen oder bestehende Verbindungen ändern wollen, wenden Sie sich an Ihren Comarch EDI Berater.
Die auf dem Comarch EDI-Server eingestellten Verbindungen müssen für die Verwendung in Comarch ERP importiert werden und einen Filter für Import oder Export von Nachrichten in bzw. aus Comarch ERP erhalten. Dazu öffnen Sie die Anwendung „EDI-Verbindungen“ und führen die Aktion „EDI-Verbindungen importieren“ aus. Dadurch werden die bisherigen Verbindungen überschrieben. Neuen Verbindungen werden automatisch die Standard EDI-Filter zugeordnet.
Um eigene EDI-Filter für eine EDI-Verbindung zu verwenden, wählen Sie den gewünschten Filter als Wert der Spalte „Filter“ in der entsprechenden Zeile im Arbeitsbereich der Anwendung. Weitere Informationen zur Anwendung „EDI-Verbindungen“ lesen Sie in der Dokumentation „EDI-Verbindungen“.
4.3 Export von Belegdokumenten einrichten
Um Belegdokumente automatisch bei der Ausgabe auch für EDI in den KStore zu exportieren müssen Sie entsprechende Belegdokument-Vorlagen erstellen und diese den entsprechenden Partnern zuordnen.
Belegdokument-Vorlagen erstellen und bearbeiten Sie in der gleichnamigen Anwendung „Belegdokument-Vorlagen“. Die allgemeine Beschreibung zur Erstellung und Bearbeitung von Belegdokument-Vorlagen lesen Sie in der Dokumentation „Belegdokument-Vorlagen“. In dieser Beschreibung wird auf die Besonderheiten der Erstellung von Belegdokument-Vorlagen für den EDI-Export eingegangen.
Es ist sinnvoll eigene Belegdokument-Vorlagen für den Export zu Comarch EDI anzulegen, um diese nur bei bestimmten Partnern zu verwenden. Dies können Sie beispielsweise durch Duplizieren bestehender Vorlagen und Anpassung der Einstellungen für den EDI-Export erreichen. Die Felder für den EDI-Export finden Sie im Reiter „Ablage“ unter der Rubrik „Export für elektronischen Datenaustausch“. Wählen Sie dort für den Exportmodus „Exportieren“ und als Exportfilter den für die Verbindung passenden EDI-Filter. Als Ordner geben Sie das EDI-Export-Verzeichnis an, das Sie im Customizing festgelegt haben, mit einem Unterordner, der den Namen des EDI-Filters trägt. Wenn beispielsweise „kstore://APP530DV02/Export/EDI” das EDI-Export-Verzeichnis ist, es sich bei dem Belegdokument um einen Lieferauftrag handelt und Sie den EDI-Standardfilter verwenden wollen, geben Sein als Ordner „kstore://APP530DV02/Export/EDI/EDI-SHIPPINGORDER/“ an. Als Exportzeitpunkt können Sie wählen, ob auch Ausgaben von Kopien übertragen werden. Das Feld Dateiname können Sie frei wählen, es wird „{number}“ als Wert empfohlen. Der Dateiname wird bei der Übertragung als Kontrollnummer verwendet und ermöglicht so eine Zuordnung zum entsprechenden Beleg.
Nach der Erstellung der Belegdokument-Vorlagen können Sie diese Vorlagen den Partnern zuordnen, zu denen Verbindungen bestehen. Öffnen Sie dazu die Anwendung „Partner“. Um den EDI-Export z.B. einer Bestellung zu einem Lieferanten zu erstellen, öffnen Sie den Lieferanten in der Sicht „Lieferant“. Im Reiter „Lieferantendaten“ öffnen Sie den obersten Shelve durch Klick auf den oberen kleinen Pfeil am rechten Bildschirmrand. Dort finden Sie die Rubrik „Belegdokument-Vorlagen“ in der Sie die für EDI erstellten Belegdokument-Vorlagen für diesen Partner wählen. Ab jetzt wird bei der Ausgabe einer Bestellung an diesen Partner mit dem Ausgabemedium „Aus Belegdokument-Vorlage“ automatisch die Ecod-XML Datei in das EDI-Export-Verzeichnis abgelegt.
Um den EDI-Export z.B. eines Lieferscheins oder einer Ausgangsrechnung zu erstellen, öffnen Sie die Kunden in der Ansicht „Kunde“. Im Reiter „Kundendaten“ öffnen Sie den obersten Shelve durch Klick auf den kleinen oberen Pfeil am rechten Bildschirmrand. Dort finden Sie die Rubrik „Belegdokument-Vorlagen“ in der Sie die für EDI erstellten Belegdokument-Vorlagen für diesen Partner wählen. Ab jetzt wird bei der Ausgabe eines Lieferscheins oder einer Ausgangsrechnung an diesen Partner mit dem Ausgabemedium „Aus Belegdokument-Vorlage“ automatisch die Ecod-XML Datei in das EDI-Export-Verzeichnis abgelegt.
4.4 Übertragung von Dokumentendateien
Die Übertragung der Ecod-XML-Dateien zum Comarch EDI-Server erfolgt durch die Hintergrundanwendung „EDI-Dokumente übertragen“. Dazu wird das EDI-Export-Verzeichnis nach neuen Dateien überprüft. Der Pfad des Verzeichnisses ist in der Anwendung „Customizing“ festgelegt. Die Hintergrundanwendung erwartet in diesem Verzeichnis Unterordner, die den Namen des Filters tragen, mit dem Sie exportiert wurden. Darin enthaltene Dateien werden über den Webservice zum Comarch EDI Server übertragen. Wenn das EDI-Export-Archiv-Verzeichnis im Customizing festgelegt ist, wird die übertragene Datei dorthin verschoben. Falls ein Fehler bei der Übertragung auftritt, wird die Datei in das EDI-Export-Error-Verzeichnis verschoben.
Es ist sinnvoll, diese Anwendung zeitgesteuert als Serie auszuführen, damit die Beleg-Dokumente immer regelmäßig übertragen werden. In der Anwendung „Verarbeitungsaufträge“ können Sie den Status der laufenden Verarbeitungsaufträge sehen.
4.5 Empfang von Dokumentendateien
Der Empfang der Ecod-XML-Dateien vom Comarch EDI-Server erfolgt durch die Hintergrundanwendung „EDI-Dokumente empfangen“. Die Anwendung fragt alle EDI-Verbindungen nach neuen Belegdokumenten ab. Diese Belegdokumente werden über den Webservice empfangen und in das EDI-Import-Verzeichnis gespeichert, in einem Unterordner, der den Namen des Filters für den Import trägt. Wenn ein EDI-Import-Archiv-Verzeichnis im Customizing angegeben ist, wird die empfangen Datei dorthin kopiert.
Es ist sinnvoll, diese Anwendung zeitgesteuert als Serie auszuführen, damit neue Beleg-Dokumente zeitnah empfangen werden. In der Anwendung „Verarbeitungsaufträge“ können Sie den Status der laufenden Verarbeitungsaufträge sehen.
4.6 Import von Belegdokumenten einrichten
Der Import der empfangenen Ecod-XML-Dateien erfolgt durch die Anwendung „Daten automatisch importieren“. Eine allgemeine Beschreibung der Anwendung finden Sie in der Dokumentation „Daten automatisch importieren“. Im Folgenden wird auf die Besonderheiten der Erstellung eines automatischen Datenimports von Ecod-XML-Dateien eingegangen.
Für den automatischen Datenimport ist nur ein Verarbeitungsauftrag notwendig. Bei diesem wählen Sie als Quell-Ordner das EDI-Import-Verzeichnis aus dem Customizing und als Ordnerstruktur „Unterordner mit Filternamen“ aus. Des Weiteren sollte die Protokollierungsstufe „Protokollierung aktiviert“ verwendet werden. Konfigurieren Sie noch die Häufigkeit der Ausführung und führen die Aktion „Automatischen Datenimport ausführen…“ aus.
5 Customizing
Für die App „Comarch EDI“ ist in der Anwendung „Customizing“ die folgende Einstellung in der Funktion „Comarch EDI“ relevant.
Feld/Funktion | Erläuterung |
Aktiv | Dieses Steuerelement enthält Metadaten und darf nicht gelöscht werden.Die Checkbox „Aktiv“ ist je nach ausgewählter Funktion editierbar oder nicht. Ob Funktionen aktivierbar oder deaktivierbar sind, zeigt das jeweilig vorhandene Icon neben dem Funktionsnamen im Karteireiter „Funktionen“ an. Ist kein Icon vorhanden, dann ist die Funktion immer „Aktiv“. |
In der Rubrik „Verbindungsdaten“ werden in den folgenden Feldern die Verbindungsdaten festgelegt. Diese Daten werden für jede Kommunikation mit dem Comarch EDI Server benötigt. Die Daten erhalten Sie von Ihrem Comarch EDI-Berater.
Feld/Funktion | Erläuterung |
Login | Dieses Steuerelement enthält Metadaten und darf nicht gelöscht werden.Geben Sie den Loginnamen Ihrer Comarch EDI-Zugangsdaten an. |
Passwort | Dieses Steuerelement enthält Metadaten und darf nicht gelöscht werden.Geben Sie das Passwort Ihrer Comarch EDI-Zugangsdaten an. |
Comarch EDI-Server-URL | Dieses Steuerelement enthält Metadaten und darf nicht gelöscht werden.Geben Sie die Webadresse des Comarch EDI-Servers an. Standardwert ist „https://www.ecod.pl/webserv2/EDIservice.asmx?WSDL“ |
Zeitbeschränkung | Dieses Steuerelement enthält Metadaten und darf nicht gelöscht werden.Geben Sie die Zeit in Millisekunden an, die für eine Abfrage auf dem ECOD-Server maximal verwendet werden darf. Standardwert ist 10000. |
In der Rubrik „Pfade“ werden in den folgenden Feldern die Verzeichnisse für Zwischenspeicherung und Archivierung festgelegt. Diese Verzeichnisse werden für den Import, Export, Archivierung und Fehlerbehandlung benötigt.
Feld/Funktion | Erläuterung |
EDI-Import-Verzeichnis | Dieses Steuerelement enthält Metadaten und darf nicht gelöscht werden.Geben Sie den Pfad an, unter dem die empfangenen Dateien gespeichert werden. Aus diesem Verzeichnis können die empfangenen Dokumente in das System importiert werden. Der Standardwert ist „kstore://…/Import/EDI/“ |
EDI-Import-Archiv-Verzeichnis | Dieses Steuerelement enthält Metadaten und darf nicht gelöscht werden.Geben Sie den Pfad an, unter dem Dateien gespeichert werden, die erfolgreich vom EDI-Server empfangen wurden. Wenn Sie keinen Pfad angeben, werden die empfangenen Ecod-XML-Dateien nicht gespeichert. Standardwert ist „kstore://…/Archive/EDI/Import/“ |
EDI-Export-Verzeichnis | Dieses Steuerelement enthält Metadaten und darf nicht gelöscht werden.Geben Sie den Pfad an, in den die zu übertragenden Dateien exportiert werden. Der Standardwert ist „kstore://…/Export/EDI/“ |
EDI-Export-Archiv-Verzeichnis | Dieses Steuerelement enthält Metadaten und darf nicht gelöscht werden.Geben Sie den Pfad an, unter dem Dateien gespeichert werden, die erfolgreich übertragen wurden. Wenn Sie keinen Pfad angeben, werden die gesendeten Ecod-XML-Dateien nicht gespeichert. Standardwert ist „kstore://…/Archive/EDI/Export/“ |
EDI-Export-Error-Verzeichnis | Dieses Steuerelement enthält Metadaten und darf nicht gelöscht werden.Geben Sie den Pfad an, unter dem Dateien gespeichert werden, die nicht versendet werden konnten. Der Standardwert ist „kstore://…/Error/EDI/Export/“ |
EDI-Export-Wiederholungsversuche | Dieses Steuerelement enthält Metadaten und darf nicht gelöscht werden.Diese Zahl gibt an, wie oft die Übertragung versucht werden soll, bevor die zu übertragende Datei in das Fehlerverzeichnis verschoben wird. |
[1] XSLT 1.1 Spezifikation https://www.w3.org/TR/2001/WD-xslt11-20010824
[2] Beispiele und Hilfestellung zu XSLT http://www.w3schools.com/xsl