1 Themenübersicht
In diesem Dokument werden alle für den Start eines ERP-System-Application-Servers (SAS) zur Verfügung stehenden Optionen aufgeführt und erläutert. Es wird erklärt, welche Skripte zum Start eines SAS genutzt und welche Properties ausgewertet werden. Auch die standardgemäß voreingestellten Werte in einem Installationssystem werden aufgeführt.
2 Zielgruppe
- Anwendungsentwickler
- System-Administratoren
- Technische Berater
3 Begriffsbestimmung
<begin com.cisag.app.terminus.000936 34 38 2 de>ERP-System-Application-Server<end com.cisag.app.terminus.000936 34 38 2 de>
<begin com.cisag.app.terminus.000936 34 40 2 de>Der ERP-System-Application-Server (SAS) ist eine laufende Java Virtual Machine, welche die System-Engine ausführt. Die Definition der zum Start notwendigen Parameter (Name, Datenbankverbindungen, Basis-URL) erfolgt in der Systemkonfigurations-Datenbank.<end com.cisag.app.terminus.000936 34 40 2 de>
4 Voraussetzungen
Eine fehlerfreie Installation wird vorausgesetzt.
5 Skripte
Nachfolgend sind die grundlegenden Skripte aufgeführt, die zum Start auf den unterschiedlichen Betriebssystemen verwendet werden. Für alle sinnvollen Konfigurationsmöglichkeiten, z. B. das Erweitern des Klassenpfades oder das Ändern des Standard-JVM-Parameters, sind entsprechende Parameter oder Umgebungsvariablen vorgesehen. Diese ermöglichen es, die Konfiguration anzupassen, ohne die Skripte manuell zu verändern.
Hinweis:
Das manuelle Verändern der Skripte gefährdet die Funktion und die Stabilität des Systems und darf nur auf ausdrückliche Anweisung durch das Support-Center erfolgen. Zudem werden solche Veränderungen beim Installieren von Softwareaktualisierungen, die neue Versionen der Skripte enthalten, ohne Nachfrage überschrieben.
5.1 Windows
Im Ordner „/bin/win2000“ befinden sich einige Skripte, die unter Windows-Betriebssystemen von der Command-Shell (cmd.exe) aus gestartet werden können und die den Start eines ERP-System-Application-Servers (SAS) ermöglichen.
Skript | Erläuterung |
env.bat | Setzen benötigter Umgebungsvariablen (Pfad, Klassenpfad). |
semiramis.bat | Start des ERP-System-Application-Servers für den zentralen Server-Betrieb. |
tool.bat | Start des ERP-System-Application-Servers ohne Embedded Web-Server. |
svm.bat | Start des ERP-System-Application-Servers für lokale Tests. |
Die beiden Skripte „tool.bat“ und „svm.bat“ enthalten nur den Aufruf von „semiramis.bat“ mit voreingestellten Parametern.
- bat entspricht „semiramis.bat –norestartjvm“
- bat entspricht „semiramis.bat –tool –norestartjvm“
Codepage
Wenn Sie diese Skripte unter Windows verwenden, so wird zunächst die aktuelle Codepage des Befehlsinterpreters ermittelt und diese wird als Parameter an den ERP-System-Application-Server übergeben. Dieser verwendet diese Codepage dann für die Ausgabe auf der Konsole als auch für die Ausgabe in der Protokoll-Datei. Da Unicode-Zeichen in Meldungen verwendet werden, kann es vorkommen, dass nicht alle Zeichen auf der Konsole bzw. in der Protokoll-Datei erwartungsgemäß ausgegeben werden. Hierzu zählen je nach Betriebssystemversion und Sprache des Betriebssystems beispielsweise Umlaute und Anführungszeichen. Dies können Sie durch das Setzen der entsprechenden Einstellung vor dem Aufruf der Skripte korrigieren.
Beispiel: Windows Codepage für die Konsole setzen.
GRAFTABL 1252
semiramis.bat LOCALHOST
5.2 Linux, Unix und OS/400
Im Ordner „/bin/unix“ befinden sich einige Skripte, die unter Linux, Unix und i5/OS von der eine sh-Shell kompatiblen Shell aus gestartet werden und die den Start eines ERP-System-Application-Servers ermöglichen.
Skript | Erläuterung |
env.sh | Setzen benötigter Umgebungsvariablen (Pfad, Klassenpfad). |
semiramis.sh | Start des SAS für zentralen Server-Betrieb. |
5.3 Ordner
Jeder ERP-System-Application-Server benötigt einen eigenen Ordner als Arbeitsordner. Ab Release 4.2 ist hierfür der Ordner mit dem Namen des Application-Servers im Ordner „semiramis/servers“ vorgesehen. Im Unterordner des Application-Servers wird standardmäßig auch ein Ordner „log“ erzeugt, in dem die Protokoll-Dateien abgelegt werden. Auf diese Weise stehen die Protokoll-Dateien aller Application-Server zentral zur Verfügung, ohne dass der Parameter „-logFile“ für jeden Application-Server konfiguriert werden muss.
Um diese Ordner bzw. darin Unterordner und Dateien erzeugen zu können, benötigt jeder ERP-System-Application-Server die entsprechenden Berechtigungen für den Ordner „semiramis/servers“. Im Ordner „semiramis/servers“ wird vom Message-Server bzw. von den Application-Servern, die Installationsvorgänge durchführen, eine Status-Datei mit dem Namen „<Name des Systems>.state“ erzeugt. Das Vorhandensein dieser Datei bzw. ihr Inhalt steuern, ob und welche Application-Server starten dürfen. Hierdurch kann erreicht werden, dass beispielsweise nach dem Durchstarten des Message-Servers die anderen Application-Server heruntergefahren bleiben, bis der Message-Server bereit ist.
Hinweis:
Sollte aufgrund eines Fehlers, z. B. durch Fehlerkonfiguration des Message-Servers, der Inhalt der Status-Datei „<Name des Systems>.state“ fehlerhaft sein, dann ist möglich, dass auch der Message-Server beim Start wartet und entsprechende Meldungen in seine Protokoll-Datei schreibt. In diesem Fall muss die Status-Datei manuell gelöscht werden.
Beispiel für die Ordnerstruktur des Installationssystems „CIS420PAOR“:
semiramis/
servers/
CIS410PAOR.state
LOCALOST/
log/
CIS420PAOR.LOCALHOST.log
5.4 Umgebungsvariablen
Folgende Umgebungsvariablen bieten auf allen Plattformen die Möglichkeit zusätzliche Ausgaben oder Aktionen beim Initialisieren, Starten, Neustarten und Beenden zu erhalten. Sie müssen dazu vor dem Aufruf eines Skriptes gesetzt werden. Aufgeführt sind die Umgebungsvariablen und beispielhafte Werte.
Hinweis:
Beachten Sie je nach Plattform die richtige Verwendung von Anführungszeichen, da diese unter Umständen als Steuerungssequenzen interpretiert werden.
Umgebungsvariablen | Erläuterung |
SEMIRAMIS_START | Bei der Ausführung von „env.bat“ (bzw. „env.sh“) wird der Inhalt dieser Umgebungsvariable am Ende der Initialisierung automatisch in der gleichen Shell-Instanz ausgeführt. Diese Funktion ist sehr nützlich, um einen SAS direkt über eine Verknüpfung zu starten.
Für diese Umgebungsvariable ist kein Standardwert definiert. Beispiel: |
SEMIRAMIS_JVM_PARAMETERS | Ist für diese Umgebungsvariable ein Wert definiert, so wird dieser anstatt des im Kapitel „JVM-Parameter“ beschriebenen Standardwertes verwendet. Welche Werte sinnvoll sind, ist ebenfalls im Kapitel „JVM-Parameter“ beschrieben. |
SEMIRAMIS_VERBOSE | Durch das Setzen dieser Umgebungsvariablen auf einen beliebigen nicht leeren Wert, werden die Schritte der Initialisierung detailliert ausgegeben. Das ist hilfreich, um das Setzen der Pfade und Klassenpfade zu überprüfen.
Für diese Umgebungsvariable ist kein Standardwert definiert. Beispiel: |
SEMIRAMIS_CLASSPATH | Der Inhalt dieser Umgebungsvariablen wird bei der Initialisierung durch „env.bat“ (bzw. „env.sh“) automatisch an das Ende des Klassenpfades angehängt. Damit können Sie ohne Modifikation der Skripte zusätzliche Bibliotheken und Klassen einbinden. Diese können und dürfen ausgelieferte Klassen im Standard-Klassenpfad nicht ersetzen.
Für diese Umgebungsvariable ist kein Standardwert definiert. |
SEMIRAMIS_RESTART_NOTIFICATION | Diese Umgebungsvariablen bieten die Möglichkeit, selbst geschriebene Skripte auszuführen, wenn der SAS beendet wird. In dem angegeben Wert können folgende Platzhalter verwendet werden:
· „{system}“ · „{sas}“ Unter Windows 2000 kann beispielsweise durch folgenden Befehl ein Skript aufgerufen werden, welches den Administrator aktiv über den Neustart informiert: SET SEMIRAMIS_RESTART_NOTIFICATION=”restarted.bat” {system} {sas} Die Skripte übergeben die Kommandozeilen-Parameter, die beim Start angegeben wurden, an das Skript. Der Inhalt der Datei „restarted.bat“ könnte wie folgt aussehen: net send ADMINISTRATOR System %1: Server %2 was restarted. Für die oben genannten Umgebungsvariablen sind keine Standardwerte definiert. |
SEMIRAMIS_STOP_NOTIFICATION | |
SEMIRAMIS_EXCEPTION_NOTIFICATION | |
SEMIRAMIS_REMOTE_DEBUGGING | Durch das Setzen dieser Umgebungsvariablen können Sie beim Start das Remote-Debugging der JVM aktivieren ohne die JVM-Parameter des ERP-System-Application-Servers in der Systemkonfiguration zu verändern.
Beispiel: SET SEMIRAMIS_REMOTE_DEBUGGING=7000
|
SEMIRAMIS_REMOTE_JCONSOLE | Durch das Setzen dieser Umgebungsvariablen können Sie einen Application-Server mithilfe der Anwendung „Jconsole“ remote überwachen lassen. Z. B den Speicher-Verbrauch bzw. die Werte von den Indikatoren.
Beispiel: SET SEMIRAMIS_REMOTE_JCONSOLE=6000
|
5.5 JVM-Parameter
Das System definiert für jeden SAS, abhängig von seinem Betriebssystem, die Standardwerte für die Java Virtual Machine (JVM). In der Anwendung „Systemcockpit“ können für jeden SAS von diesem Standard abweichende Parameter angegeben werden.
Die verwendeten Standardparameter in den Skripten sind für den Start lokaler SAS auf Entwickler-PCs und für den Betrieb kleinerer Demo-Systeme ausgelegt. Bei Application-Servern, denen mehr Hauptspeicher zur Verfügung steht, sollten die Parameter „-Xms“, „-Xmx“ und evtl. auch „‑XX:MaxPermSize“ entsprechend höher gesetzt werden. Dies sollte im Normalfall durch das Anpassen der Werte in der Anwendung „Systemcockpit“ erfolgen. In Ausnahmefällen, z. B. bei der Verwendung bestimmter Profiler, oder wenn der Neustart zum Aktivieren der Werte aus der Systemkonfiguration sehr lange dauern würde, kann es sinnvoll sein, durch das Setzen der Umgebungsvariable „SEMIRAMIS_JVM_PARAMETERS“ die Standardparameter zu übersteuern. Die so gesetzten Werte gelten, wenn in der Anwendung „Systemcockpit“ für den Application-Server keine JVM-Parameter angegeben wurden oder der Application-Server mit dem Parameter „-noRestartJVM“ gestartet wurde.
Beim Start des SAS durch das Skript „semiramis.bat“ bzw. „semiramis.sh“ werden die Angaben in der Kommandozeile mit den Angaben in der Systemkonfiguration verglichen. Wenn die Werte voneinander abweichen, wird die Java Virtual Machine beendet und automatisch mit den Parametern aus der Systemkonfiguration neu gestartet.
Die Standardparameter, die das System für den Start der Java Virtual Machine verwendet, werden beim Start in die Protokoll-Datei des Application-Servers ausgegeben.
Diese Werte orientieren sich an einem Application-Server, dem mindestens 256 MB Hauptspeicher zur Verfügung stehen und der zu Entwicklungszwecken verwendet wird. Weitere Informationen zu den Einstellungen der JVM-Parameter finden Sie in der Dokumentation „JVM-Einstellungen“.
5.6 Befehl
Nachfolgend finden Sie den Befehl inklusive aller möglichen Parameter.
semiramis | [-logfile:<str>] [-monitoring:<str>] [-noCheckDatabaseInformation] [-noCheckDatabaseConnections] [-noCheckJvmVersion] [-printJvmVersion] [-noCheckMemory] [-noClassloader] [-noConsole] [-consoleCodePage:<str>] [-noRestartJvm] [-noApplicationCode] [-noKnowledgeStore] [-noSupportRequestService] [-noBatchService] |
Hinweis:
Der Parameter [-noCheckCalendar] hat ab Release 4 keine Funktion mehr und wird in zukünftigen Versionen nicht mehr verfügbar sein. Seine Verwendung führt zu einer Warnung. Passen Sie den Aufruf des Systems an, indem Sie diesen Parameter nicht mehr angeben.
5.7 Server-Parameter
Die angegebenen Server-Parameter in der Anwendung „Systemcockpit“ werden zurzeit nicht beachtet.
5.8 Parameter
Die Parameter des Befehls werden in der folgenden Tabelle erläutert. Die in eckigen Klammern gesetzten Parameter sind optional, die anderen hingegen sind Pflichtparameter. Für einige Parameter kann ein Stern (*) als Platzhalter angegeben werden, um damit alle möglichen Werte ausgeben zu können. Nicht alle Parameter können mehrfach genannt werden, nur die, die folgenden Zusatz an den Parametervariablen aufweisen, sind für die Mehrfachnennung zugelassen: „<str-1> … <str–n>“.
Parameter | Erläuterung |
[-logfile:<str>] | Name der Protokoll-Datei, in die alle Ausgaben der Konsole protokolliert werden. Standardmäßig wird hierfür eine Datei mit dem Namen „servers/<SAS>/log/<System>.<SAS>.log“ im „semiramis“-Ordner abgelegt. Wenn die Verwendung dieses Ordners aufgrund von Fehlern nicht möglich ist, so wird die Protokoll-Datei im temporären Ordner des aktuellen Betriebssystem-Benutzers erstellt. Die Größe der Protokoll-Datei ist auf 1 MB beschränkt. Ist die maximale Größe erreicht, dann wird die Datei automatisch umbenannt in <Dateiname>_1.log. Insgesamt werden die letzten sechs Protokoll-Dateien auf diese Weise vorgehalten. |
[-monitoring:<str>] | Mit diesem Parameter bestimmen Sie den Namen der Datei, in die die Monitoring Informationen geschrieben werden. |
[-noCheckDatabaseInformation] | Deaktivieren der Überprüfung der Datenbankinformationen. Ohne diese Überprüfung können die Datenbanken des Systems nicht oder nur eingeschränkt verwendet werden. Der Parameter darf ausschließlich dazu verwendet werden, um trotz Konfigurationsfehlern den Application-Server starten zu können und die Urasche der Fehler zu beheben. |
[-noCheckDatabaseConnections] | Deaktivieren der Überprüfung der Datenbankverbindungen. Bei der Verwendung des Parameters startet der Application-Server auch dann, wenn er nicht zu allen für ihn definierten OLTP- und OLAP-Datenbanken eine Verbindung aufbauen kann. Nach dem Start mit diesem Parameter können diese Verbindungen dann z. B. entfernt werden. |
[-noCheckJvmVersion] | Deaktivieren der Überprüfung der Version der Java Virtual Machine (JVM). Der Betrieb des Systems ist nur mit den freigegebenen JVM- bzw. JDK-Versionen zulässig. Die Verwendung anderer JVM- bzw. JDK-Versionen kann zu Abstürzen des Application-Servers und inkonsistenten Daten und Klassen führen. Die Verwendung des Parameters ist nur in Absprache mit dem Support-Center zulässig. |
[-printJvmVersion] | Mit diesem Parameter können Sie sich die aktuellen Informationen über das Betriebssystem und die Java Virtual Machine anzeigen lassen. Daran anschließend werden alle Konstellationen ausgegeben, die für den Produktivbetrieb freigegeben sind. |
[-noCheckMemory] | Deaktivieren der automatischen Überprüfung des zur Verfügung stehenden Hauptspeichers.
Standardmäßig überwacht das System periodisch den noch zur Verfügung stehenden Hauptspeicher und verhindert beispielsweise neue Anmeldungen, wenn der Speicher knapp wird und löst eine explizite „Garbage Collection“ aus. Es kann Konstellationen geben, in denen dieses Vorgehen die Leistung stark beeinträchtigt. In diesen Fällen kann der automatische Schutz deaktiviert werden. Hinweis: |
[-noClassloader] | Deaktivieren der Verwendung des Classloaders. Dieser Parameter hat aktuell keine direkten Auswirkungen. |
[-noConsole] | Mit diesem Parameter deaktivieren Sie die direkten Ausgaben auf die Konsole. Die Ausgaben werden ausschließlich in die Protokoll-Datei geschrieben. Das kann sich positiv auf die Leistung auswirken. |
[-consoleCodePage:<str>] | Mit diesem Parameter bestimmen Sie die Code-Page, mit der die Daten auf der Konsole ausgegeben werden. Der Parameter wird benötigt, damit die Umlaute korrekt ausgegeben werden können. Das Skript „semiramis.bat“ tut dies unter der Verwendung des Programms „GetCodePage,exe“ automatisch. Alternativ können Sie den Wert auch in den ERP-Properties festlegen. |
[-noRestartJvm] | Mit diesem Parameter deaktivieren Sie die Überprüfung der JVM-Parameter. Normalerweise werden beim Starten des SAS die JVM-Parameter überprüft. Wenn diese nicht mit den Einstellungen im Systemcockpit übereinstimmen, wird der SAS mit den Einstellungen aus dem Systemcockpit neu gestartet. |
[-noApplicationCode] | Mit diesem Parameter deaktivieren Sie die Initialisierung des betriebswirtschaftlichen Programmteils. |
[-noKnowledgeStore] | Durch Verwendung dieses Parameters verhindern Sie, die Initialisierung des Knowledge Stores. |
[-noSupportRequestService] | Durch Verwendung dieses Parameters verhindern Sie, die Initialisierung des Dienstes für die Entwicklungsaufträge. |
[-noBatchService] | Durch Verwendung dieses Parameters verhindern Sie, die Initialisierung des Dienstes für die Hintergrundverarbeitung. Das kann notwendig sein, wenn auf dem Application-Server eine Verarbeitungs-Warteschlange ausführt, in die fehlerhafte Verarbeitungsaufträge eingereiht sind. |
[-noOutputService] | Durch Verwendung dieses Parameters verhindern Sie, die Initialisierung des Dienstes für die Ausgaben über den ERP-System-Output-Manager (SOM). |
[-tool] | Durch die Verwendung dieses Parameters verhindern Sie, die automatisch Initialisierung des Web-Servers für diesen Application-Server. Alle anderen Funktionen, wie beispielsweise die Toolshell können verwendet werden. Mithilfe des Befehls „strsws“ bzw. „wrksws“ kann der Web-Server nachträglich gestartet werden. |
[-toolDatabase:<str>] | Mit diesem Parameter können Sie der Toolshell eine OLTP-Datenbank zuweisen.
Wenn ein Tool für seine Ausführung eine OLTP-Datenbank in der Umgebung benötigt wird, kann Sie durch diesen Parameter angegeben werden. Alle systemseitig definierten Tools benötigen diesen Parameter nicht. |
[-toolUser:<str>] | Mit diesem Parameter können Sie ausdrücklich den Benutzer angeben, der an die Toolshell angemeldet werden soll. Wenn Sie diesen Parameter nicht angeben, wird der Benutzer verwendet, bei dem der Betriebsystem-Benutzer im Systemcockpit als Windows-Benutzername eingetragen ist. |
[-autoUpgrade] | Startet den SAS in einem speziellen Modus für das automatische Upgrade. |
[-upgradeMode] | Startet den SAS im Upgrade-Modus für die Installation von Softwareaktualisierungen. |
[-useDeletedObjects] | Durch Verwendung dieses Parameters ermöglichen Sie es, dass die Programmteile auf die Daten von Business Objects zugreifen können, die ein Löschkennzeichen haben. Das kann während eines Release-Wechsels notwendig sein. |
[-verbose] | Durch Verwendung dieses Parameters aktivieren Sie die erweitere Protokollierung des Starts des SAS. Diese Protokollierung erleichtert die Fehlersuche für Fehler, die beim Start des Application-Servers auftreten. |
[-noWorkflowEngine] | Mit diesem Parameter deaktivieren Sie die Initialisierung der Workflow-Engine. Nähere Angaben erhalten Sie in der Dokumentation Workflow-Engine. |
[-workflowEngineMaster] | Startet den Hauptdienst des Workflows. Nähere Angaben erhalten Sie in der Dokumentation Workflow-Engine. |
[-writeConvertedTables] | Mit der Verwendung dieses Parameters ermöglichen Sie es, auf die konvertierten Tabellen Zuzugreifen. Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie in der Dokumentation Datenbank-änderungen. |
[-jdbcLog:<str>] | Durch diesen Parameter können Sie alle lesenden Zugriffe auf den JDBC-Treiber in die angegeben Datei protokollieren lassen. Siehe com.cisag.sys.kernel.tools.database.DatabaseSimulator |
[-copyLibs:<str>] | Durch Verwendung dieses Parameters aktivieren Sie das Kopieren der Bibliotheken und deren Einbinden aus dem Verzeichnis, das unterhalb des angegebenen Basis-Verzeichnisses liegt. Es werden die Bibliotheken aus den semiramis/lib und semiramis/lib/ext Verzeichnissen kopiert, falls das Datum bzw. die Größe unterschiedlich im Vergleich zu den Bibliotheken unterhalb des Basis-Verzeichnisses ist. Die Bibliotheken unterhalb des Basis-Verzeichnisses dürfen nicht schreibgeschützt sein. Die Verzeichnis-Struktur sieht wie folgt aus:
<Basis-Verzeichnis>/<Systemname>/<SAS-Name> Der Platzhalter <Basis-Verzeichnis> steht für den angebenden Namen des Verzeichnisses im Parameter. Der Platzhalter <Systemname> steht für den Namen des Systems, der in der system.properties-Datei definiert wurde. Der Platzhalter <SAS-Name> steht für den Namen des Application-Servers, der beim Start übergeben wurde. |
[-noCheckPatchDirectory] | Mit diesem Parameter deaktivieren Sie die Patch-Überprüfung, s. Kapitel 5.11 Patch-Überprüfung. |
5.9 Hilfe
Durch die Angabe „-help“ oder „-?“ nach dem aufgerufenen Skript, erhalten Sie eine Auflistung der verfügbaren Optionen und deren Vorschlagswerte.
Beispiel:
semiramis -help
5.10 ERP-Properties
Beim Starten benötigt der ERP-System-Application-Server zusätzliche Einstellungen. Ein Großteil dieser Einstellungen gelten für das gesamte ERP-System, andere nur für einen ERP-System-Application-Server. Weitere Informationen zu den Einstellungen finden Sie in der Dokumentation ERP-Properties.
5.11 Patch-Überprüfung
Veraltete Patch-Klassen können zu Konflikten führen, wenn sie neuere reguläre Versionen übersteuern. Ab Release 4.5 können diese Patch-Klassen beim Starten des Application-Servers automatisch überprüft werden.
Wenn Sie die Prüfung komplett abschalten möchten, dann starten Sie den Application-Server mit dem Parameter -noCheckPatchDirectory.
Ab Release 4.5 wird verglichen, ob die Klassenversionen unterhalb des semiramis/patch/classes-Verzeichnisses größer oder gleich der Klassenversionen sind, die im regulären semiramis/classes-Verzeichnis abgelegt sind. Meldungen weisen auf nicht passende Klassenversionen hin. Betrifft das eine Klasse aus dem System-Code, dann wird der Application-Server heruntergefahren.
Ab Release 5.1 PC Fix08 können veraltete Patch-Versionen automatisch entfernt werden. Hierbei werden die Klassendateien unterhalb des patch/classes-Unterverzeichnisses mit den regulären Dateien verglichen.
Vergleichsmerkmale sind die Inhalte der jeweiligen statischen Klassenvariable „SEMIRAMIS_CLASS_VERSION“. Diese liefert eine Aktiv-Version und eine Patch-Version. Falls eine Variable nicht vorhanden ist, gilt die Version als nicht gesetzt.
Aktiv-Version | Patch-Version | Ergebnis |
Nicht gesetzt | Nicht gesetzt | Patch wird beibehalten |
Gesetzt | Nicht gesetzt | Patch veraltet |
Nicht gesetzt | Gesetzt | Patch wird beibehalten |
Gesetzt | Gesetzt | Patch wird nur beibehalten, wenn Patch-Version größer Aktiv-Version |
Veraltete Patch-Dateien werden in das Unterverzeichnis patch/classes_removed verschoben und der Application-Server wird anschließend neu gestartet. Das Logfile listet die vorgenommenen Änderungen auf.
Das Überprüfen kann Package-weise ein- oder ausgeschaltet werden und gilt dann automatisch auch für alle enthaltenen Sub-Packages, sofern das Überprüfen nicht explizit für ein Sub-Package separat ein- oder ausgeschaltet wird.
Details hierzu finden Sie in der Dokumentation ERP-Properties.
Standardmäßig ist für folgende Packages die Überprüfung eingeschaltet:
- cisag.pgm
- cisag.sys
- sem.ext.app.fin
- sem.ext.app.fin4ch / fin4it / fin4pl / fin4us
- sem.ext.app.prepctrl
5.12 Logdateien
Die aktuelle Logdatei des Application Servers heißt <System>.<SAS>.log. Die Maximalgröße einer Logdatei liegt standardmäßig bei 5 MB. Dieser Wert kann per System-Parameter LogFileSize verändert werden, siehe Dokumentation ERP-Properties. Überschreitet die Datei diese Größe, wird sie auf zwei Dateien aufgeteilt. Die aufgeteilten Dateien erhalten die Namen <System>.<SAS>_<Nummer>.log, wobei die höchste Nummer die älteste Logdatei kennzeichnet. Eine neu aufgeteilte Datei erhält immer die Nummer 1, die bisherigen aufgeteilten Dateien werden entsprechend neu durchnummeriert.
Ab dem Vortag bis 7 Tage zurück werden die Logdateien tageweise benannt, entsprechend auch bei mehr als einer Datei pro Tag. Nur die Dateien des aktuellen Tages enthalten kein Datum im Namen.
Name: <System>.<SAS>_<YYYYMMDD>.log
bzw. <System>.<SAS>_<YYYYMMDD>_<Nummer>.log
Logdateien, die älter als 7 Tage sind, werden tageweise in einer ZIP-Datei zusammengefasst.
Name: <System>.<SAS>_<YYYYMMDD>.log.zip
Die ZIP-Dateien werden bis zu einem Alter von 35 Tagen (5 Wochen) aufgehoben. Das Maximalalter ist über die Property LogFileMaxDays einstellbar.
5.12.1 Maximale Gesamtgröße
Die Maximalgröße für die Logdateien eines Application Servers ist 50 MB. Diese Größe ist durch die ERP-System-Property LogFileMaxSumSize einstellbar. Wird die Größe durch die Logdateien inkl. der ZIP-Dateien überschritten, werden die jeweils ältesten Dateien gelöscht.
Diese Überprüfung findet bei jeden Wechsel der Logdatei statt, so dass die belegte Größe die Summe aus der maximalen Gesamtgröße und der maximalen Einzel-Dateigröße nicht überschreiten wird. Das Komprimieren von Protokolldateien zu einem Archiv verwendet ebenfalls temporär zusätzlichen Speicherplatz.
6 Debugging und Profiling
Um beim Start des SAS aus einer Shell-Umgebung das „Remote Profiling“ mit Borland Optimizit (http://www.optimizeit.com) sind folgende Parameter in der Systemkonfiguration als JVM-Parameter des ERP-System-Application-Servers einzutragen:
-Xrunoii intuitive.audit.Audit [weitere JVM Parameter, –Xms, -Xmx]
Um beim Start des SAS aus einer Shell-Umgebung das Erstellen eines Heap Dump mit Hilfe von „crthpd“ zu ermöglichen, sind folgende Parameter in der Systemkonfiguration als JVM-Parameter des ERP-System-Application-Servers einzutragen:
–Xruncisheapdump [weitere JVM Parameter, –Xms, -Xmx]
Hinweis:
Während des Debuggings im JBuilder verursacht der JDBC-Treiber der DB2/400 potenziell folgende Meldung auf der Konsole:
“Netscape security model is no longer supported. Please migrate to the Java 2 security model instead.”
Diese Meldung können Sie ignorieren. Sie hat keinen weiteren Effekt und wird vermutlich in zukünftigen Versionen des Treibers nicht mehr erscheinen.