Nach der Installation von Semiramis verfügen Sie über ein minimal konfiguriertes, eigenständig lauffähiges Semiramis System. Dieses ist noch nicht für den Produktiv- oder Entwicklungsbetrieb ausgelegt. Im ersten Schritt müssen Sie nach der Installation gemäß der Dokumentation Neues Semiramis-System erstellen das eigentliche Produktivsystem anlegen. Auch wenn Sie ein Partnerentwicklungssystem, Kundenadaptierungssystem oder Kundentestsystem aufsetzen, legen Sie ein neues System an. Mit dem Tool „crtsys“ (create system) können Sie ein neues System mit seinen grundlegenden Eigenschaften anlegen. Voraussetzung ist, dass eine entsprechende Lizenz für das neue System bereits importiert wurde.
1 Zielgruppe
- Administratoren
- Technische Berater
2 Beschreibung
Das Tool dient zum Anlegen eines neuen Systems. Beim Anlegen müssen Sie schon über die entsprechende Lizenz verfügen, oder aber diese Lizenz ist schon in der Konfigurationsdatenbank importiert. Bestimmte Eigenschaften eines Systems werden von dieser Lizenz übernommen. Details zu den notwendigen Schritten finden Sie in der Dokumentation Neues Semiramis-System erstellen
2.1 Befehl
Nachfolgend finden Sie den Befehl inklusive aller möglichen Parameter.
crtsys | -licence:<guid> [-description:<str>]
[-owner:<id>] -configuration:<id> [-versioningLevel:<vs>] [-code:<str>] -release:<str> [-databaseConnectionTimeout:<duration>] [-identityServerClientMode:<vs>] [-identityServerSystem:<id>] [-identityServer:<id>] [-supportRequestServerMode:<vs>] [-supportRequestServerSystem:<id>] [-supportRequestServer:<id>] [-supportRequestServerOLTPDatabase:<id>] [-certificateRequired:<boolean>] |
2.2 Parameter
Die Parameter des Befehls werden in der folgenden Tabelle erläutert. Die in eckigen Klammern gesetzten Parameter sind optional, die anderen hingegen sind Pflichtparameter. Für einige Parameter kann ein Stern (*) als Platzhalter angegeben werden, um damit alle möglichen Werte ausgeben zu können. Nicht alle Parameter können mehrfach genannt werden; nur die, die folgenden Zusatz an den Parametervariablen aufweisen, sind für die Mehrfachnennung zugelassen: „<str-1> … <str–n>“.
Parameter | Erläuterung |
– licence:<guid> | GUID der schon importierten Lizenz. |
[-description:<str>] | Bezeichnung des Systems. |
[-owner:<id>] | Verantwortlicher des Systems. |
-configuration:<id> | Konfigurations-Datenbank des Systems. In der Konfigurationsdatenbank sind grundlegende Einstellungen für Semiramis abgelegt. Für jedes System muss eine Konfigurationsdatenbank angegeben werden. |
[-vrm:<vs>] | Version, Release und Modifikationsstufe des Systems. Diese Angabe wird bei der Erfassung einer Entwicklungsaufgabe vom Entwicklungsauftrags-Dienst ausgewertet, um sicherzustellen, dass das Release eines Entwicklungsauftrages zum aktuellen System passt. |
[-versioningLevel:
<vs>] |
Versionierungsstufe des Systems. Je nach Verwendung des Systems hat es eine bestimmte Versionierungsstufe. In allen Versionierungsstufen außer 7 ist es möglich, neue Versionen von Entwicklungsobjekten zu erzeugen. Die dabei entstehenden Versionsnummern basieren auf der Versionierungsstufe.
Mögliche Werte sind 1 bis 7, wobei die Auswahl durch die Lizenz und die Systemverwendung eingeschränkt ist. Eine Änderung der Versionierungsstufe ist nur dann zulässig, wenn beispielsweise aus einem Partnerentwicklungssystem der Versionierungsstufe 4 ein Korrektursystem der Versionierungsstufe 3 gemacht wird. In jedem Fall müssen zum Zeitpunkt der Änderung alle Entwicklungsaufgaben aktiviert und alle Softwareaktualisierungen exportiert sein. |
[-code:<str>] | Präfix für neu angelegte Entwicklungsobjekte. Für jedes Entwicklungssystem wird ein eigenes Präfix vergeben. Ein Entwicklungspräfix besteht aus maximal fünf Kleinbuchstaben. Alle Entwicklungsobjekte, die auf dem System angelegt werden, müssen in einem Namensraum angelegt werden, der mit „com.<Entwicklungspräfix>.app“ beginnt. Das Entwicklungspräfix wird zentral durch die Semiramis Software AG vergeben und ist in der Lizenz des Systems nicht änderbar festgelegt. |
-release:<str> | Präfix aller im System entstehenden Softwareaktualisierungen. Er identifiziert logisch das Quellsystem von Softwareaktualisierungen und Aktivitätsdefinitionen im Workflow. Ein Exportpräfix besteht aus maximal fünf Kleinbuchstaben. |
[-databaseConnectionTimeout:<duration>] | Zeit, nach der inaktive Datenbankverbindungen geschlossen werden. In Produktivsystemen sollte keine Zeit angegeben werden.
Wird keine Zeit angegeben, werden einmal durch einen Application-Servers geöffnete Datenbankverbindungen erst mit dem Beenden des Application-Servers wieder geschlossen. Die Angabe eines Wertes ist vor allem in Entwicklungssystemen sinnvoll, bei denen sehr viele Application-Server gegen wenige zentrale Datenbanken betrieben werden, da ansonsten auf dem zentralen DBMS zu viele Verbindungen und somit Ressourcen reserviert werden. |
[-identityServerClientMode:<vs>] | Modus für den Identitätsdienst. Der Identitätsdienst stellt sicher, dass Entwicklungsobjekte über System- und Release-Grenzen hinweg immer die gleiche GUID und die gleiche Identifikation erhalten. Hierzu verfügt jedes Semiramis-System über eine Identitätsliste. Wenn mehrere Entwicklungssysteme das gleiche Entwicklungspräfix verwenden, muss eines dieser Systeme die gemeinsame Verwaltung der Identitätsliste übernehmen. Der Identitäts-Modus bestimmt, welches dieser Systeme die Identitätsliste führt.
Die Einstellung „Lokal“ wird für Systeme verwendet, die selbst keine Entwicklungssysteme sind und für Entwicklungssysteme, die ein eigenes Entwicklungspräfix besitzen. Die Einstellungen „Verteilt (normal)“ und „Verteilt (primär)“ werden verwendet, wenn der Identitätsdienst eines anderen Systems verwendet wird. In diesem Fall muss das System und der Application-Server angegeben werden, die die Identitätsliste verwalten. Die Einstellung „Verteilt (primär)“ darf nur in einem neuen Entwicklungssystem verwendet werden, aus dem noch keine Softwareaktualisierung exportiert wurde. In diesem Fall kann ein neues Entwicklungsobjekt wieder aus der Identitätsliste entfernt werden, um seine Identität zu ändern (z.B. Gross-Kleinschreibung ändern). Sobald ein Folgesystem vorhanden ist bzw. eine Softwareaktualisierung exportiert wurde, muss der Wert auf „Verteilt (normal)“ geändert werden. |
[-identityServerSystem:<id>] | System des Application-Servers, der den Identitätsdienst ausführt. |
[-identityServer:
<id>] |
Application-Server, der den Identitätsdienst ausführt. Alle Anfragen für die Prüfung neuer Identifikationen von Entwicklungsobjekten werden über diesen Application-Server abgewickelt. Ist er nicht erreichbar, so kann kein neues Entwicklungsobjekt erfasst und die meisten bestehenden Entwicklungsobjekte nicht verändert werden. |
[-supportRequestServerMode:<vs>] | Gibt an, ob der Entwicklungsauftragsdienst verwendet wird oder nicht. Der Entwicklungsauftragsdienst ermöglicht die Koordinierung von Entwicklungsaufgaben auf verschiedenen Systemen auf Basis von Entwicklungsaufträgen. Die möglichen Werte sind „Verwenden“ und „Nicht verwenden“. Wenn Sie den Wert „Verwenden“ wählen, müssen Sie in den nachfolgenden Feldern angeben, wo der Server des Entwicklungsauftragsdienstes eingerichtet ist und erreicht werden kann. |
[-supportRequestServerSystem:<id>] | System des Application-Servers, der den Entwicklungsauftragsdienst ausführt. |
[-supportRequestServer:<id>] | Application-Server, der den Entwicklungsauftragsdienst ausführt. |
[-supportRequestServerOLTPDatabase:
<id>] |
Auf einem Application-Server können mehrere Entwicklungsauftragsdienste eingerichtet sein, genauer gesagt höchtens ein Entwicklungsauftragsdienst pro OLTP-Datenbank. Geben Sie hier die OLTP-Datenbank an, in der die Entwicklungsaufträge gespeichert sind, welche sich auf dieses System beziehen. |
[-certificateRequired:
<boolean>] |
Gibt an, ob für die Anmeldung an das Semiramis-System Client-Zertifikate erforderlich sind. Falls nicht, ist die Anmeldung auch durch Angabe eines Benutzernamens und eines Kennwortes möglich. Details hierzu finden Sie in der Dokumentation Kennwortbasierte Authentifizierung. |
2.3 Berechtigungen
Das Berechtigungskonzept sowie die generellen anwendungsbezogenen und Entity-bezogenen Berechtigungen können Sie in der Technischen Dokumentation im Dokument Berechtigungen nachlesen.
Für diese Anwendung ist das folgende Business Entity relevant:
com.cisag.sys.configuration.obj.System