Lagerlogistik-Server

Sämtliche Prozesse im System, die zu Mengen- und/oder Wertveränderungen von bestandsgeführten Artikeln führen, werden in Form von Materialbuchungen dokumentiert. Materialbuchungen werden aufgrund vorgelagerter Prozesse automatisch erzeugt, können aber auch in der Anwendung „Materialbuchungen“ manuell angelegt werden.

Im Zuge der Erstellung der Materialbuchungen erfolgen die Aktualisierung der Bestände und die Bestandsbewertung in Abhängigkeit von dem verwendeten Buchungsschlüssel. Für die Aktualisierung der Bestandsmengen und der Bestandswerte an einem bestimmten Lagerort ist ein „Lagerlogistik-Server“ verantwortlich.

Lesen Sie in diesem Dokument, wie die Anwendung „Lagerlogistik-Server“ aufgebaut ist. Auch Aufgaben eines Lagerlogistik-Servers sind in diesem Dokument beschrieben sowie weitere Informationen wie z. B. die Organisation der Lagerlogistik-Server-Landschaft.

Anleitungen für den Umgang mit Lagerlogistik-Servern, z. B. wie Sie Lagerlogistik-Server erfassen oder bearbeiten, finden Sie in der Dokumentation „Vorgehensweisen: Lagerlogistik-Server“.

1                     Begriffsbestimmung

Bestandsbewertung

Die Bestandsbewertung ist eine fortlaufende Berechnung des entsprechenden Wertes für die im Lager vorhandenen Artikelbestände, in Geldeinheiten ausgedrückt (Hauswährungen einer Firma). Sämtliche Materialbuchungen, welche zu Mengen- beziehungsweise zu Wertveränderungen von bestandsgeführten Artikeln führen, werden in verschiedenen Bewertungsverfahren dokumentiert. Im Zuge der Verarbeitung von Materialbuchungen mithilfe des Lagerlogistik-Servers erfolgt die Aktualisierung der Bestände und deren Bewertung nach dem Verfahren des gleitenden Durchschnittspreises. Die periodisierten Bestandsbewertungen, wie FIFO (first in/first out) oder LIFO (last in/first out), können erst nach Abschluss der Buchungsperiode durchgängig ermittelt werden.

Bestandsführung

Die Bestandsführung ist eine Fortschreibung der aktuellen Lagerbestände. Diese Fortschreibung wird jeweils im Anschluss an eine Materialbuchung mit einer Mengenbewegung vom Lagerlogistik-Server aktualisiert. Die Bestandsführung erfolgt auf der kleinsten Strukturebene eines Lagerortes und Artikels bzw. Ausprägung. Wenn der Artikel mehrere Artikeleinheiten besitzt, dann werden die Mengen pro Einheit gelagert. Bestandsmengen können außerdem unterschiedliche Eigenschaften besitzen, wie z. B. die Aufteilung in unterschiedliche Qualitätssicherungs-Status.

Lagerlogistik-Server

Der Lagerlogistik-Server ist für die Fortschreibung der Bestandsmengen und des gleitenden Durchschnittspreises für die ihm zugeordneten Lagerorte verantwortlich. Für Lagerorte, die in Lagerplätze unterteilt sind, übernimmt der Lagerlogistik-Server zusätzliche Aufgaben, wie die Reservierung von Lagerplätzen und Beständen sowie die Ausbuchung von Inventur-Differenzen. Beim Starten eines Lagerlogistik-Servers wird ein Verarbeitungsauftrag erzeugt. Ist ein Lagerort in Lagerplätze unterteilt, dann werden für die Lagerplatzsteuerung relevante Daten im Hauptspeicher gespeichert, um die Zugriffszeiten zu minimieren.

Lagerorte

Ein Lagerort ist ein logisch oder physisch abgegrenzter Bereich, in dem Artikel gelagert werden. Wenn in der Anwendung „Customizing“ die Lagerplatzsteuerung aktiviert ist, dann kann der Lagerort in Lagerzonen und Lagerplätze weiter untergliedert werden. Die genaue Struktur des Lagerortes wird von der Lagerorganisation bestimmt.

Lagerplatz-Reservierungen

Durch die Lagerplatz-Reservierung wird die Artikelmenge vorgemerkt, die im Rahmen eines Geschäftsprozesses auf einem Lagerplatz eingelagert oder von einem Lagerplatz ausgelagert werden soll. Dadurch wird sichergestellt, dass der Höchstbestand an einem Lagerplatz nicht überschritten wird und dass derselbe Bestand nicht mehrfach ausgelagert wird, wenn der Lagerplatz auch in anderen Geschäftsprozessen verwendet wird. Lagerplatz-Reservierungen entstehen z. B. durch das Erzeugen von Lageraufträgen oder wenn ein Lagerplatz in einer Lageranforderung ausdrücklich angegeben wurde. Umfasst der Lagerplatz mehr als ein Lademittel, dann erfolgt die Lagerplatz-Reservierung für den Stellplatz.

Materialbuchungen

Die Materialbuchung dient der Dokumentation aller Mengen- und Wertbewegungen innerhalb der Lagerlogistik. Im Zuge der Materialbuchung erfolgen die Bestandsaktualisierung und die Bestandsbewertung in Abhängigkeit des verwendeten Buchungsschlüssels.

Property

Unter Microsoft Windows ist eine Property ein Parameter eines Objekts oder Gerätes. Die Eigenschaften einer Datei enthalten z. B. den Typ, die Größe und das Erstellungsdatum. Diese Daten befinden sich im Eigenschaftenfeld der Datei.

Verarbeitungsauftrag

Ein Verarbeitungsauftrag umfasst die notwendigen Informationen für die verzögerte Ausführung einer Hintergrund-Anwendung durch eine Verarbeitungs-Warteschlange.

Verarbeitungs-Warteschlange

Warteschlange, in die ein oder mehrere Verarbeitungsaufträge bis zur Abarbeitung eingereiht werden.

2                     Prozesse

2.1               Lagerlogistik-Server starten

Ein Lagerlogistik-Server kann nur gestartet werden, wenn er mindestens einem und nicht mehr als 250 Lagerorten zugeordnet wurde. Außerdem darf keiner der Lagerorte von einem anderen Lagerlogistik-Server verwaltet werden.

Für einige Prozesse muss sichergestellt werden, dass kein Lagerlogistik-Server aktiv ist. Zu diesen Prozessen zählen beispielsweise Datenaktualisierungen. Für sie wird in der Regel eine Sperre gesetzt, die bewirkt, dass kein Lagerlogistik-Server gestartet werden kann. Erst nachdem die Sperre vom entsprechenden Prozess aufgehoben wurde, ist das Starten wieder möglich.

Beim Starten jedes Lagerlogistik-Servers, der mindestens einem strukturierten Lagerort zugeordnet wurde, werden folgende Daten in den Hauptspeicher kopiert:

  • Lager-Artikel-Klassifikationen, die entweder eine Lagerstrategie oder eine Lagerrestriktion benutzen
  • Lagerortdaten

Zusätzlich für strukturierte Lagerorte:

  • Lagerzonen
  • Lagerrestriktionen und Lagerstrategien, die für die Lagerorte bzw. deren Lagerzonen berücksichtigt werden.
  • Alle Lagerplätze mit jeweils einem Lagerplatz-Bestandssatz (auch für Lagerplätze ohne Reservierung/Bestand)
  • Lagerplatzarten, die von den Lagerplätzen verwendet werden
  • Reservierungen/Bestände auf Lagerzonen-, Lagerplatz- und Stellplatzebene
  • Reservierungen/Bestände auf Artikel-/Ausprägungsebene; pro einer bestandsaktiven Seriennummer wird auch ein Bestandssatz im Cache gehalten.

Sind die Daten im Hauptspeicher abgelegt, dann erfolgt die Abarbeitung aller noch nicht verarbeiteten Materialbuchungen an Lagerorten, die von dem Lagerlogistik-Server bedient werden (Aktualisierung der Bestandsmengen und Bestandswerte). Offene Aktionen, wie z. B. Lagerauftragserzeugungen, werden beim Starten abgearbeitet, ausgenommen sind Aktionen, die eine Aktualisierung der Daten des Hauptspeichers zur Folge haben. Diese Aktionen werden entfernt, da beim Neustart alle Daten neu initialisiert werden.

Bei jedem Neustart eines Lagerlogistik-Servers wird ein Verarbeitungsauftrag für die Hintergrund-Anwendung „Lagerlogistik-Server – Hintergrundprozess“ (com.cisag.app.inventory.log.WarehouseManagementServer) erzeugt. Der Name des Verarbeitungsauftrages setzt sich aus der Identifikation des Lagerlogistik-Servers und der der Datenbank zusammen. Der Verarbeitungsauftrag bekommt die Startart „Beim Neustart des Application-Servers“. Sie können die zum aktuellen Zeitpunkt aktiven Verarbeitungsaufträge in der Anwendung „Verarbeitungsaufträge“ abfragen.

Der Verarbeitungsauftrag wird in die für den Lagerlogistik-Server angegebene Verarbeitungs-Warteschlange eingereiht. Ist sie fest einem ERP-System-Application-Server (SAS) zugeordnet, dann wird der Lagerlogistik-Server immer auf diesem SAS gestartet. Wenn aber die Verarbeitungs-Warteschlange verteilt ist, dann wird dynamisch entschieden, auf welchem SAS der Lagerlogistik-Server gestartet wird; dieser SAS wird in der Anwendung „Lagerlogistik-Server“ angezeigt. In dieser Anwendung ist auch möglich, einen konkreten SAS vorzugeben, der durch die verteilte Verarbeitungs-Warteschlange zum Starten des Lagerlogistik-Servers immer benutzt werden soll.

Hinweis:
Die Verarbeitungs-Warteschlange kann die jeweils vorgegebene Anzahl von Threads benutzen, um die ihr zugeordneten Verarbeitungsaufträge möglichst parallel abzuarbeiten (nach der Anzahl der Threads oder der Workers). Jeder aktive Verarbeitungsauftrag der Startart „mit jedem Neustart des Application-Servers“ belegt dauerhaft einen Thread. Sind keine Threads mehr frei, können keine weiteren Lagerlogistik-Server für die Verarbeitungs-Warteschlange gestartet werden. In der Anwendung „Systemcockpit“ können Sie die Anzahl der maximal verfügbaren Threads einer Verarbeitungs-Warteschlange einsehen.

Der Verarbeitungsauftrag wird dem Benutzer zugeordnet, der den Lagerlogistik-Server neu gestartet hat; alle Meldungen im Meldungsprotokoll werden bei diesem Benutzer registriert.

Wird dieser Verarbeitungsauftrag manuell in der Anwendung „Verarbeitungsaufträge“ abgebrochen bzw. gelöscht, dann läuft der betroffene Lagerlogistik-Server weiter. Nach einem Neustart des ERP-System-Application-Servers wird er dann allerdings nicht mehr automatisch gestartet. Wird der Lagerlogistik-Server in der Anwendung „Lagerlogistik-Server“ heruntergefahren oder neu gestartet, dann wird dabei der manuell abgebrochene Verarbeitungsauftrag gelöscht.

Hinweis:
Um einen reibungslosen Start eines Lagerlogistik-Servers zu gewährleisten und unnötige Suchen nach Ursachen zu vermeiden, warum ein Lagerlogistik-Server nicht gestartet werden konnte, sollte man bei der Änderung der Zuordnung eines Lagerlogistik-Servers zu einem Lagerort wie folgt vorgehen: Will man bei einem oder mehreren Lagerorten die Zuordnung der Lagerlogistik-Server ändern, dann ist sinnvoll, entweder nur den bisher eingetragenen Lagerlogistik-Server manuell herunterzufahren, alternativ sowohl den bisherigen als auch den zukünftigen .oder alle in Betrieb zu haben. Anderenfalls kann es passieren, dass der Lagerlogistik-Server, der neu bei den Lagerorten eingetragen wurde, neu gestartet werden muss.

2.2               Lagerlogistik-Server herunterfahren

Beim Herunterfahren wird der Lagerlogistik-Server angehalten und außer Betrieb genommen. Der von ihm belegte Hauptspeicher wird freigegeben.

Beim Herunterfahren eines Lagerlogistik-Servers wird der entsprechende Verarbeitungsauftrag für die Hintergrund-Anwendung „Lagerlogistik-Server – Hintergrundprozess“ (com.cisag.app.inventory.log.WarehouseManagementServer) abgebrochen. Dieser wird entsprechend der Einstellungen in der Reorganisations-Anwendung „Verarbeitungsaufträge reorganisieren“ gelöscht.

Wurde eine Aktion zum Herunterfahren eines Lagerlogistik-Servers ausgeführt, dann wird der Lagerlogistik-Server erst dann heruntergefahren, wenn er alle bereits vorliegenden offenen Materialbuchungen und Aktionen abgearbeitet hat.

Auch wenn ein Lagerlogistik-Server nicht in Betrieb ist, können neue Materialbuchungen für die dem Lagerlogistik-Server zugeordneten Lagerorte weiterhin erzeugt werden (außer manueller Materialbuchungen auf strukturierten Lagerorten, da dabei Lagerplatz-Reservierungen durch den Lagerlogistik-Server erstellt werden). Dadurch erfolgt allerdings keine Aktualisierung der Bestandsmengen und Bestandswerte. Alle ab dem Herunterfahren erfassten oder erzeugten Materialbuchungen werden erst nach einem erneuten Start des Lagerlogistik-Servers abgearbeitet.

Asynchrone Anforderungen an den Lagerlogistik-Server (beispielsweise zum Erzeugen von Lageraufträgen) werden zwischengespeichert, wenn ein Lagerlogistik-Server nicht in Betrieb ist. Sie werden auch erst nach einem erneuten Start des Lagerlogistik-Servers abgearbeitet.

Die Anzahl noch nicht abgearbeiteter Materialbuchungen sowie wartender Anforderungen werden in der Anwendung „Lagerlogistik-Server“ pro Lagerort angezeigt.

2.3               Verarbeitung von offenen Materialbuchungen

Damit eine Änderung zum aktuellen Artikelbestand wirksam wird, muss die Materialbuchung von einem Lagerlogistik-Server erfolgreich verarbeitet sein. Der Lagerlogistik-Server ist für die Fortschreibung der Bestandsmengen und des gleitenden Durchschnittspreises für die ihm zugeordneten Lagerorte verantwortlich. Um die Richtigkeit dieser Werte zu gewährleisten, müssen unter anderem gleichzeitig laufende fachliche Prozesse berücksichtigt werden, die eventuell einen störenden Einfluss auf das Fortschreiben dieser Werte haben könnten. Beim Fortschreiben der Bestandsbewertungsdaten muss in bestimmten Fällen die Reihenfolge berücksichtigt werden, in der die Materialbuchungen gespeichert wurden. Um dieser Anforderung gerecht zu werden, wird bei der Materialbuchungsverarbeitung mit Prozesssperren gearbeitet.

Nachfolgend sind die Erzeugung der Prozesssperren und die Verbuchung von Materialbuchungen beschrieben.

2.3.1          Prozesssperren

Die Prozesssperren, die eine direkte Auswirkung auf die Verarbeitung von Materialbuchungen haben, werden unmittelbar vor der Verbuchung von Materialbuchungen erzeugt. Diese Sperren werden nachfolgend als „einfache Sperren“ bezeichnet. Einfache Sperren können auf Grund von vorhandenen komplexen Sperren und zum Zweck der Einhaltung der korrekten Verbuchungsreichenfolge von Materialbuchungen entstehen. Eine einfache Sperre führt dazu, dass Materialbuchungen mit dem gleichen Kontext bei der Verarbeitung übersprungen werden. Alle anderen Materialbuchungen werden nach wie vor verbucht. Der Aufbau des Kontextes ist in dem Kapitel „Arbeitsbereich“ genauer beschrieben.

Komplexe Sperren sind Sperren, die für eine Gruppe von Materialbuchungen gelten. Sie sperren diese Gruppe aber nie direkt, sondern führen eventuell dazu, dass einfache Sperren für diejenigen Materialbuchungen entstehen, die zu dieser Gruppe gehören.

Nach einer Änderung des Qualitätssicherungs-Status (QS-Status) einer Ausprägung, eines Lagerortes oder einer Lagerzone müssen eventuell Bestandsdaten aktualisiert werden. Wenn in der Zeit zwischen der QS-Statusänderung und der Aktualisierung der Bestandsdaten Materialbuchungen für die betroffenen Bestände verbucht werden, dann kann dies zu inkonsistenten Daten führen. Aus diesem Grund werden im Lagerlogistik-Server komplexe Sperren erzeugt, die eventuell einfache Sperren zur Folge haben, so dass betroffene Materialbuchungen bei der Verarbeitung übersprungen werden. Nach erfolgreicher Aktualisierung der Bestandsdaten aufgrund von QS-Statusänderungen werden die komplexen Sperren entfernt, so dass keine einfachen Sperren mehr entstehen und die betroffenen Materialbuchungen verbucht werden können.

Bei der Abarbeitung von Materialbuchungen, die zu einer Gruppe gehören, wird ebenfalls eine komplexe Sperre erzeugt, die immer dann aktiviert wird, wenn für mindestens eine dieser Materialbuchungen bereits eine einfache Sperre existiert. In diesem Fall werden für alle Materialbuchungen, die zu dieser Gruppe gehören, einfache Sperren mithilfe der komplexen Sperre erzeugt. Dadurch wird erreicht, dass Materialbuchungen erst dann verbucht werden, wenn alle zugehörigen Materialbuchungen gemeinsam verbucht werden können. Gruppen werden für die folgenden Materialbuchungen erzeugt: Materialbuchungen für Ladeeinheiten, Umbuchungen und Umwertungen.

Die Bestandsbewertung verlangt bei der Verarbeitung von Materialbuchungen in bestimmten Fällen eine strikte Einhaltung der Reihenfolge, in der diese Materialbuchungen gespeichert wurden. Zu diesem Zweck werden einfache Sperren für Materialbuchung erzeugt, wenn diese zu einem zu frühen Zeitpunkt verbucht werden sollten. Diese Situation kann bei Umbuchungen entstehen: Wenn zwei Materialbuchungen in unterschiedlichen Lagerlogistik-Servern verarbeitet werden und die Buchung mit der niedrigeren internen Nummer auf Artikel-/Lagerortebene bewertet wird und zum Zeitpunkt des Verarbeitens der zugehörigen Materialbuchung mit der höheren internen Nummer noch nicht verbucht ist. In diesem Fall wird für die Materialbuchung mit der höheren internen Nummer eine einfache Sperre erzeugt, so dass die Verarbeitung dieser erst dann erfolgen kann, wenn die zugehörige Materialbuchung mit der niedrigeren internen Nummer verbucht wurde.

Zu dieser Situation kann es auch dann kommen, wenn die Bestandsbewertung auf Artikelebene durchgeführt wird und es mehrere Lagerlogistik-Server gibt, die für denselben Bestandseigentümer und denselben Artikel die Materialbuchungen verarbeiten. In einem solchen Fall müssen die Lagerlogistik-Server untereinander synchronisiert werden, so dass Materialbuchungen für einen bestimmten Kontext nur dann verbucht werden, wenn es keine andere Materialbuchung mit demselben Kontext und einer niedrigeren internen Nummer gibt, die noch nicht verbucht ist.

2.3.2          Verarbeiten von Materialbuchungen

Eine in einem Prozess oder manuell erzeugte Materialbuchung wird vollständig geprüft und in der Datenbank gespeichert. Die Materialbuchung wird dabei als „nicht verbucht“ gekennzeichnet. Die offenen (noch nicht verbuchten) Materialbuchungen werden in der Anwendung „Materialbuchungen abfragen“ mit einem Symbol gekennzeichnet. Die Anzahl noch offener Materialbuchungen wird pro Lagerort in der Anwendung „Lagerlogistik-Server“ angezeigt.

Sobald eine Materialbuchung gespeichert wurde, wird der Lagerlogistik-Server benachrichtigt, der für den in der Materialbuchung angegebenen Lagerort verantwortlich ist. Diese Benachrichtigung veranlasst den Lagerlogistik-Server, alle noch offenen Materialbuchungen zu verarbeiten, die für ihm zugeordnete Lagerorte vorliegen. Ein nicht aktiver Lagerlogistik-Server bekommt diese Benachrichtigung beim Starten und verbucht alle noch offenen Materialbuchungen anschließend.

Im Rahmen der Verarbeitung ruft der Lagerlogistik-Server die Materialverbuchungslogik auf, um die Bestandsmengen und Bestandswerte zu ermitteln und zu aktualisieren. Weiterhin werden Verfügbarkeits- und Lagerplatz-Reservierungsdaten der Materialbuchungen entfernt; eventuell vorhandene Reservierungsdaten der Materialbuchungen werden auch entfernt (Abgangsbuchungen) oder auf den Bestand übertragen (Zugangsbuchungen).

Da bereits beim Speichern in der Datenbank Materialbuchungen umfangreich geprüft werden, soll die Verarbeitung erfolgreich durchlaufen werden können. Haben sich die Bedingungen aber zwischenzeitlich geändert oder liegt ein anderer Fehler vor, dann kann die Materialbuchung nicht verarbeitet werden. Bestimmte Arten von Fehlern kann der Lagerlogistik-Server dabei auch automatisch korrigieren, so wie im Kapitel „Fehlerbehandlung“ beschrieben.

Anschließend wird in das Attribut internalProcessingNumber der Materialbuchung eine Verarbeitungsnummer geschrieben; diese Nummer wird in Bezug auf den Zeitpunkt der Bestandsänderung für einen konkreten Artikel aufsteigend fortgeführt. Das Vorhandensein dieser Nummer bedeutet, dass die Materialbuchung vom Lagerlogistik-Server erfolgreich verarbeitet wurde. Ab dem Zeitpunkt wird diese Materialbuchung nicht mehr geändert.

2.4               Durchführung von Lagerplatz-Reservierungen

Jeder Lagerlogistik-Server, dem strukturierte Lagerorte zugeordnet sind, ist auch für die Lagerplatz-Reservierungen verantwortlich. Informationen über Lagerplatz-Reservierungen können in der Anwendung „Lagerplätze abfragen“ eingesehen werden (siehe auch Dokumentation „Lagerplätze abfragen“).

Ein Lagerlogistik-Server verarbeitet die Anforderungen zum Setzen, Ändern oder Löschen von Lagerplatz-Reservierungen synchron. Während der Verarbeitung von offenen Materialbuchungen oder anderen offenen Aktionen überprüft der Lagerlogistik-Server, ob ihm inzwischen Anforderungen für Lagerplatz-Reservierungen vorliegen. Ist dies der Fall, dann wird die Verarbeitung unterbrochen, um der Behandlung von Lagerplatz-Reservierungen Vorrang zu geben.

Antwortet ein Lagerlogistik-Server in einem Verarbeitungsschritt während einer vorgegebenen Zeit auf die Anforderung nicht, dann können Lagerplatz-Reservierungen nicht verarbeitet werden und der gesamte Verarbeitungsschritt wird abgebrochen. Ist ein Lagerlogistik-Server nicht aktiv, so können folglich keine Lageraufträge auf strukturierten Lagerorten geändert oder ohne Rückmeldung erledigt werden oder keine Lageranforderungspositionen mit Lagerplatzangaben bearbeitet werden. Auch können keine manuellen Materialbuchungen auf Lagerplätzen gebucht werden, da auch in dem Prozess temporär Lagerplatz-Reservierungen erzeugt werden.

In der Dokumentation „Lagerplatz-Reservierungen“ erfahren Sie mehr über Lagerplatz-Reservierungen.

Automatische Stellplatzermittlung und Lagerplatz-Reservierung

Ist für einen Lagerplatz mit Lademittel eingestellt, dass automatisch ein Stellplatz ermittelt werden soll und diese Angabe fehlt, dann gilt Folgendes für die Lagerplatz-Reservierung:

  • Die Anfragen zu Lagerplatz-Reservierungen werden vom System sortiert. Wurde z. B. zweimal derselbe Lagerplatz angegeben, einmal mit Stellplatzangabe und einmal ohne, dann wird die Lagerplatz-Reservierungsanfrage mit Stellplatzangabe zuerst berücksichtigt. Anderenfalls wäre möglich, dass die Anfrage ohne Stellplatzangabe den Stellplatz erhält, der in der zweiten Anfrage bereits angegeben ist. Die zweite Anfrage würde damit als nicht reservierbar mit einer Fehlermeldung zurückgewiesen.
  • Bei der Abarbeitung der Anfragen zu Lagerplatz-Reservierungen wird über die Stellplätze des Lagerplatzes aufsteigend gesucht. Der erste Stellplatz, der die Anforderung erfüllt, z. B. ausreichend Bestand, wird ausgewählt.
  • Auslagerung

Beim Auslagern wird der Stellplatz ausgewählt, mit dem die angefragte Menge vollständig reserviert werden kann. Entsprechen mehrere Stellplätze eines Lagerplatzes dieser Anforderung, dann wird der Stellplatz gewählt, dessen Artikel das älteste FIFO-Datum führt. Für ausprägungsgeführte Artikel ist das FIFO-Datum der Ausprägung relevant.

  • Einlagerung

Beim Einlagern wird der erste leere Stellplatz ausgewählt. Etwaige Auffüllregeln werden nicht beachtet.

2.5                Lageraufträge erzeugen

Ein-, Aus- oder Umlagerung der Bestände auf strukturierten Lagerorten wird über Lageraufträge durchgeführt. Lageraufträge werden ausschließlich durch Lagerlogistik-Server erzeugt und können nicht manuell erstellt werden. Lageraufträge werden in folgenden Geschäftsprozessen erzeugt:

  • Automatische Auslagerung von Artikelbeständen in einem strukturierten Lagerort für eine Kommission
  • Automatische Einlagerung von Artikelbeständen in einen strukturierten Lagerort für einen Wareneingang
  • Ausführung von Bestandsbewegungen für eine Lageranforderung
  • Automatisches Auffüllen von Artikelbeständen auf Kommissionierplätzen bei Meldebestandsunterschreitung (Nachschubaufträge)

In diesen Prozessen werden pro Ursprungsbeleg und Lagerort (außer bei Nachschubaufträgen) Anforderungen an entsprechende Lagerlogistik-Server in Form von Aktionen gesendet. Diese Aktionen, solange noch nicht verarbeitet, können in der Anwendung „Lagerlogistik-Server“ bei dem entsprechenden Lagerort eingesehen werden.

Sobald Lagerlogistik-Server Lageraufträge erzeugt haben, erscheinen die Lageraufträge bei Ursprungsbelegen in ihren Belegketten. Konnte für die komplette oder eine Teilmenge kein Lagerauftrag erstellt werden, dann wird der Benutzer benachrichtigt, der die Erzeugung gestartet hat. Das Meldungsprotokoll enthält dann für den Benutzer einen Eintrag, der die Ursache erläutert (beispielsweise „Kein freigegebener Bestand vorhanden“ beim Kommissionieren). Über eine erfolgreiche Erzeugung wird der Benutzer dagegen nicht benachrichtigt.

In der Dokumentation „Einführung: Transportvorgänge“ finden Sie eine detaillierte Beschreibung der verschiedenen Lagerauftragstypen.

2.5.1          Lageraufträge für eine Kommission

Beim Erzeugen von Kommissionen aus Vertriebsaufträgen werden anschließend auch Anforderungen an Lagerlogistik-Server zum Erzeugen von Lageraufträgen gesendet. Dafür soll in der Kommissionsart eine Lager-Auftragsart angegeben werden; fehlt sie, dann werden keine Lageraufträge erzeugt. Eine Erzeugungsanforderung wird pro strukturiertem Lagerort gesendet; soll die Ware ausschließlich von unstrukturierten Lagerorten kommissioniert werden, dann werden auch keine Lageraufträge erzeugt.

Die Lagerauftragserzeugung kann auch nachträglich für eine Kommission über die Aktion „Lagerauftrag erzeugen…“ angefordert werden.

Es werden Lageraufträge vom Transportvorgang „Auslagern“ erzeugt. Die Ware wird beim Zurückmelden der Lageraufträge auf die Warenausgangszone ausgelagert. Erst beim Erzeugen der Lieferscheine im Lieferauftrag wird die Ware aus den Warenausgangszonen und somit aus dem gesamten Bestand ausgebucht.

Soll dabei die Kommissionierstrategie „Kommissionierpunkt“ verwendet werden, dann werden für die Überschussmengen auch Rücklageraufträge erzeugt, die zusammen mit Auslagerungsaufträgen in der Belegkette der jeweiligen Kommission erscheinen.

Beinhaltet eine Kommission Positionen mit Set-Artikeln, dann werden nur die Detailpositionen zur Auslagerung übergeben. Kann nicht die gesamte Menge von einer oder mehreren Detailpositionen ausgelagert werden, dann werden bei der Lagerauftragserzeugung alle auszulagernden Mengen von Detailpositionen so reduziert, dass jedenfalls eine ganzzahlige Teilmenge des jeweiligen Set-Artikels ausgelagert werden kann. Der Ablauf der Auslagerung von Set-Artikeln ist in der Dokumentation „Einführung: Kommissionierung mit lagerplatzgeführten Lagerorten“ beschrieben.

2.5.2          Lageraufträge für einen Lieferauftrag

Wenn in einem Vertriebsprozess ohne Kommission gearbeitet werden soll, dann werden beim Erzeugen von Lieferaufträgen aus Vertriebsaufträgen anschließend auch Anforderungen an Lagerlogistik-Server zum Erzeugen von Lageraufträgen gesendet. Dafür soll in der Lieferauftragsart eine Lager-Auftragsart angegeben werden; fehlt sie, dann werden keine Lageraufträge erzeugt. Eine Erzeugungsanforderung wird pro strukturiertem Lagerort gesendet; soll die Ware ausschließlich von unstrukturierten Lagerorten geliefert werden, dann werden auch keine Lageraufträge erzeugt.

Die Lagerauftragserzeugung kann auch nachträglich für einen Lieferauftrag über die Aktion „Lagerauftrag erzeugen“ angefordert werden.

Es werden Lageraufträge vom Transportvorgang „Auslagern“ erzeugt. Die Ware wird beim Zurückmelden der Lageraufträge auf die Warenausgangszone ausgelagert. Beim Erzeugen der Lieferscheine wird die Ware aus den Warenausgangszonen und somit aus dem gesamten Bestand ausgebucht.

Soll dabei die Kommissionierstrategie „Kommissionierpunkt“ verwendet werden, dann werden für die Überschussmengen auch Rücklageraufträge erzeugt, die zusammen mit Auslagerungsaufträgen in der Belegkette des jeweiligen Lieferauftrages erscheinen.

2.5.3          Lageraufträge für einen Wareneingang

Beim Buchen eines Wareneinganges werden die Artikelbestände auf die Wareneingangszonen der strukturierten Lagerorte eingebucht, und für diese Lagerorte werden anschließend auch Anforderungen an Lagerlogistik-Server zum Erzeugen von Lageraufträgen gesendet. Dafür soll in der Wareneingangsart eine Lager-Auftragsart angegeben werden; fehlt sie, dann werden keine Lageraufträge erzeugt. Eine Erzeugungsanforderung wird pro strukturiertem Lagerort gesendet; soll die Ware ausschließlich auf unstrukturierte Lagerorte eingelagert werden, dann werden auch keine Lageraufträge erzeugt.

Die Lagerauftragserzeugung kann auch nachträglich für einen Wareneingang über die Aktion „Lagerauftrag erzeugen“ angefordert werden.

Es werden Lageraufträge vom Transportvorgang „Einlagern“ erzeugt. Die Ware wird beim Zurückmelden der Lageraufträge auf die Lagerplätze bzw. unstrukturierten Lagerzonen eingelagert. Wurden in dem Wareneingang Ladeeinheiten gebildet, dann werden diese Ladeeinheiten als Ganzes über Lageraufträge eingelagert, es wird also pro eine Ladeeinheit der obersten Ebene eine Lagerauftragsposition erzeugt.

2.5.4          Lageraufträge für eine Lageranforderung

Direkte Warenbewegungen im Lager werden durch Lageranforderungen abgebildet und dokumentiert. Das kann eine Ein-, Aus- oder Umlagerung sein. Um die Warenbewegung zu vollziehen, werden zu einer Lageranforderung ein oder mehrere Lageraufträge erzeugt:

Typ der Lager-Anforderungsart Transportvorgänge der Lageraufträge
Auslagerung Auslagern, Rücklagern
Einlagerung Einlagern
Umlagerung Umlagern, Rücklagern

Werden durch die Lageranforderung ein genauer Ziel-Lagerort und bei der Umlagerung auch ein Quell-Lagerort angegeben, dann werden Lageraufträge mit diesen Angaben erzeugt. Wird auf der Ziel- oder Quell-Seite nur ein strukturierter Lagerort angegeben, dann werden beim Erzeugen der Lageraufträge genaue Lagerortangaben durch Ein- bzw. Auslagerungsalgorithmen ermittelt.

Beim Zurückmelden eines für eine Lageranforderung erzeugten Lagerauftrags vom Transportvorgang „Auslagern“ wird, im Unterschied zu einem Lagerauftrag für die Kommission, die Ware direkt aus dem Lager ausgebucht.

Auch ganze Ladeeinheiten können über Lageranforderungen bewegt werden; dafür werden Lageraufträge mit diesen Ladeeinheiten erzeugt.

2.5.5          Automatische Erzeugung von Nachschubaufträgen

Wenn beim Verarbeiten einer Materialbuchung auf einem Kommissionierplatz (Lagerplatz mit der Art „Kommissionierplatz ohne Lademittel“) der Lagerlogistik-Server feststellt, dass auf dem Lagerplatz der für den Artikel angegebene Meldebestand unterschritten wird, dann wird unter Umständen das Erzeugen von einem Nachschubauftrag (oder zwei Nachschubaufträgen, siehe unten) angefordert. Die Unterschreitung kann durch einen Abgang aber auch durch einen Zugang stattfinden, wenn der Bestand auch nach der Erhöhung der Menge kleiner als der Meldebestand ist.

Unter einem Nachschubauftrag wird ein Lagerauftrag verstanden, der nicht durch einen Vorgänger-Beleg, sondern durch die Bestandsunterschreitung ausgelöst wird; sein Transportvorgang ist „Umlagern“. Ein anderes Merkmal von einem Nachschubauftrag ist, dass die Umlagerung direkt zwischen zwei Lagerplätzen stattfindet, im Unterschied zu einer gewöhnlichen Umlagerung, die bei zwei Lagerplätzen immer über eine Wareneingangszone realisiert wird.

Die Aufgabe eines Nachschubauftrages ist, den Bestand auf dem Kommissionierplatz durch eine Umlagerung der Ware innerhalb des Lagerortes mindestens auf den angegebenen Füllbestand (aber nicht mehr als Maximalbestand) in der Nachschublosgröße aufzufüllen. Dafür wird die Auslagerungslogik im vollen Funktionsumfang benutzt (Lagerstrategie, Auslagerrestriktionen, bei Bedarf automatische Ausprägungszuweisung usw.); weitere Kommissionierplätze, die für den gleichen Artikel eventuell in anderen Lagerzonen existieren, werden dabei allerdings nicht berücksichtigt.

Der Nachschubauftrag wird in dem gleichen Schritt mit der Verarbeitung der Materialbuchung erzeugt, die die Meldebestandsunterschreitung verursacht hat. Ist diese Materialbuchung als verbucht gekennzeichnet, dann liegt also in der Datenbank auch ein neuer Nachschubauftrag vor.

In der Dokumentation „Kommissionierung mit lagerplatzgeführten Lagerorten“ erfahren Sie mehr über automatisch erzeugte Nachschubaufträge.

2.6               Abbuchung der Inventur-Differenzen und Abschließen der Inventuren

Wenn bei einer durchgeführten Inventur Inventur-Differenzen auf strukturierten Lagerorten vorliegen, dann werden diese Differenzen beim Abschließen dieser Inventur zuerst auf die jeweiligen Inventur-Differenz-Zonen umgebucht. Danach werden die Lagerlogistik-Server benachrichtigt, die kumulierten Differenzbestände von Inventurdifferenz-Zonen abzubuchen. Der Lagerlogistik-Server, der die letzte Differenz abbucht, setzt den Status der Inventur auf „Abgeschlossen“.

Weitere Informationen zu den Inventuraktionen finden Sie im Dokument „Inventur erzeugen“.

2.7               Aktualisierung des Lagerlogistik-Server Caches

Zur Verbesserung der Leistung hält der Lagerlogistik-Server für strukturierte Lagerorte häufig genutzte Daten im Hauptspeicher (Cache). Siehe hierzu auch Kapitel „Lagerlogistik-Server starten“. Bei Veränderungen dieser Daten, wie z. B. Änderungen an einem Lagerplatz, müssen auch die im Cache gehaltenen Daten aktualisiert werden. Die Aktualisierung geschieht asynchron. Wenn relevante Daten verändert wurden, wird der oder die Lagerlogistik-Server benachrichtigt, welche diese Daten halten. Der Lagerlogistik-Server lädt die entsprechenden Daten nach. Folgende Änderungen führen zur Aktualisierung der im Hauptspeicher gehaltenen Daten:

  • Änderungen oder Neuerzeugung von Lagerplätzen
  • Änderungen an einer Lagerplatzart, sofern sie verwendet wird
  • Nachträgliches Sperren eines Lagerplatzes im Rahmen einer Inventur
  • Änderungen an einer Lager-Artikel-Klassifikation, sofern sie verwendet wird
  • Änderungen an einer zukünftigen Artikelversion, z. B. eine geänderte Bestandseigentümer-Reihenfolge

Hinweis:

Dazu muss die Hintergrund-Anwendung „Dienst zum zeitgesteuerten Starten von Anwendungen“ laufen (com.cisag.sys.kernel.at.log.AtServiceBatch).

  • Änderungen an einer Einlagerrestriktion, sofern sie verwendet wird
  • Änderungen an einer Auslagerrestriktion, sofern sie verwendet wird
  • Änderungen an einer Lagerstrategie, sofern sie verwendet wird
  • Änderungen an einem unterteilten Lagerort, hier vor allem die Zuweisung des zuständigen Lagerlogistik-Servers

Hinweis:
Beim Erfassen eines Lagerortes oder Änderungen an der Zuweisung des Lagerortes zu einem Lagerlogistik-Server wird der oder die betroffenen Lagerlogistik-Server neu initialisiert.

2.8               Qualitätssicherungs-Status-Aufrollung

Wird der Qualitätssicherungs-Status (QS-Status) einer Ausprägung oder eines Lagerortes bzw. einer Lagerzone manuell geändert, dann hat diese Änderung zur Folge, dass Bestandsinformationen korrigiert werden sollen, da der QS-Status jeder einzelnen Bestandsmenge aus QS-Status der Ausprägung, des Lagerortes bzw. der Lagerzone resultiert.

Weil alle Änderungen der Bestandsinformationen auf Lagerplatz-/Lager­zonen­ebene über Lagerlogistik-Server laufen, kümmern sich in dem Fall Lagerlogistik-Server auch um die Aktualisierung der QS-Status der Bestände.

Beim Speichern eines unstrukturierten Lagerortes bzw. einer Lagerzone mit einem geänderten QS-Status in der Anwendung „Lagerorte“ wird eine Anforderung an den Lagerlogistik-Server gesendet, der dem Lagerort zugeordnet wurde. Beim Speichern einer Ausprägung mit einem geänderten QS-Status in der Anwendung „Ausprägungen“ wird eine Anforderung an alle Lagerorte gesendet, unabhängig davon ob sie Bestände von dieser Ausprägung haben.

Die Lagerlogistik-Server korrigieren daraufhin QS-Status der Bestände auf jeweiligen Lagerorten sowohl auf Lagerort- als auch auf Lagerplatzebene.

Bei einer nicht bestandsgeführten Seriennummer wird keine QS-Status-Aufrollung beauftragt.

Die Änderung des QS-Status und die darauf folgende Aufrollung haben zur Folge, dass im Lagerlogistik-Server für die Verbuchung von Materialbuchungen Sperren erzeugt werden. Diese Sperren verhindern die Verbuchung von Materialbuchungen, die von der QS-Statusänderung betroffenen sind, um inkonsistente Bestandsdaten zu verhindern. Nach erfolgreichem Abschluss der QS-Status-Aufrollung werden diese Sperren wieder entfernt. In dem Kapitel „Prozesssperren“ sind diese Sperren genauer beschrieben.

2.9               Aufrollung des FIFO-Datums einer Charge

Wird das MHD einer Charge manuell geändert, dann hat diese Änderung zur Folge, dass Bestandsinformationen auf Lagerplatzebene korrigiert werden sollen, da das MHD bei Chargenartikeln als ein für die FIFO-Auslagerung relevantes Datum in Lagerplatzbeständen benutzt wird.

Beim Speichern einer Charge mit einem geänderten MHD in der Anwendung „Ausprägungen“ wird eine Anforderung an alle Lagerorte gesendet, die Bestände von dieser Charge haben.

Die Lagerlogistik-Server korrigieren daraufhin die FIFO-Datumsangaben in Lagerplatz-/Lagerzonenbeständen.

Bei einer nicht bestandsgeführten Seriennummer wird keine Aufrollung des FIFO-Datums beauftragt.

2.10          Abschließen von Lademittellisten

Beim Abschließen einer Lademittelliste in der Anwendung „Lademittellisten“ wird der Status der Lademittelliste auf „Abschluss in Bearbeitung“ gesetzt und eine Anforderung an den Lagerlogistik-Server gesendet, der den Lagerort der Lademittelliste verwaltet, die Lademittelliste abzuschließen.

Der Lagerlogistik-Server entfernt daraufhin angegebene leere Lademittel laut Lademittelliste aus Lagerplatz-Bestandsdaten und versetzt die Lademittelliste in den Status „Lademittelliste abgeschlossen“.

2.11          Löschen von Lagerplatz-Zuordnungen

Wird eine Wareneingangsposition oder eine Lageranforderungsposition gelöscht oder reorganisiert, dann sollen auch eventuell vorhandene Lagerplatz-Zuordnungen samt Lagerplatz-Reservierungen gelöscht werden (siehe dazu das Dokument „Lagerplätze manuell zuordnen“). Beim Löschen von Belegpositionen werden dafür die entsprechenden Lagerplatz-Zuordnungen in den Status „Löschmarkierung gesetzt“ überführt und Anforderungen an die Lagerlogistik-Server gesendet, die die betroffenen Lagerorte verwalten, die Lagerplatz-Zuordnungen zu löschen.

Der Lagerlogistik-Server löscht daraufhin die angegebenen Lagerplatz-Zuordnungen und entfernt entsprechende Lagerplatz-Reservierungen.

3                     Fehlerbehandlung

3.1               Schwerer Fehler beim Verarbeiten einer Materialbuchung

Wenn eine Materialbuchung wegen eines schwerwiegenden Fehlers vom Lagerlogistik-Server nicht verarbeitet werden kann, dann unternimmt der Lagerlogistik-Server mehrere Versuche, die Materialbuchung so zu korrigieren, dass sie trotzdem erfolgreich verarbeitet werden kann. Die Korrekturen kommen nur in Frage, wenn auf der Materialbuchung ein strukturierter Lagerort angegeben ist. Gelingt die Verarbeitung nach einer Korrektur, dann kann der Lagerlogistik-Server weiter ungestört funktionieren. Wenn eine Korrektur der Materialbuchung nicht möglich ist, dann wird für diese Materialbuchung eine einfache Sperre erzeugt, die dazu führt, dass diese Materialbuchung dauerhaft bei der Verbuchung von Materialbuchungen übersprungen wird und somit nicht zu einem kompletten Stillstand des Lagerlogistik-Servers führt. Kommt es zu einer solchen Situation, dann wird darüber ein Eintrag im Meldungsprotokoll erzeugt und das folgende Workflow-Ereignis wird ausgelöst:

com.cisag.app.inventory.InventoryTransactionProcessingError

Wir empfehlen auf dieses Ereignis sofort zu reagieren, da diese Sperre eventuell auch Auswirkungen auf nachfolgende Materialbuchungen mit demselben Kontext hat. Die Bestände und die Lagerplatzreservierungen sollten gezielt geprüft werden.

Konnte die Materialbuchung nach der automatischen Korrektur erfolgreich verarbeitet werden, dann wird ein Eintrag im Meldungsprotokoll erzeugt und das folgende Workflow-Ereignis wird ausgelöst:

com.cisag.app.inventory.InventoryTransaction­Corrected

Der Lagerlogistik-Server erzeugt in diesem Fall keine Sperren und die Information über die durchgeführte Korrektur wird auf der Materialbuchung gespeichert. Des Weiteren werden für jede korrigierte Materialbuchung die ursprünglichen Daten als korrigierte Materialbuchungsdaten (Business Object com.cisag.app.inventory.obj.InventoryTransactionCorrectedData) gespeichert.

Beachten Sie bitte, dass das Resultat der korrigierten Buchung nicht der ursprünglichen Anforderung entspricht. In dem Fall sollten anschließend unter Umständen Maßnahmen eingeleitet werden, um Bestände zu kontrollieren und bei Bedarf zu korrigieren.

3.2               Deadlock/Timeout beim Verarbeiten einer Materialbuchung

Die Lagerlogistik-Server sind für die Integrität und Aktualität der Bestands- und Bewertungsdaten verantwortlich und sie ändern diese Daten ständig, veranlasst durch andere Prozesse.

Auch andere Prozesse können direkt Bestandsdaten ändern, z. B. Reservierungen, die in vielen Beleg-Anwendungen direkt erzeugt oder geändert werden.

Lagerlogistik-Server verfügen deswegen über Mechanismen, die aktiviert werden, sobald ein Konflikt mit anderen Prozessen bei Zugriffen auf dieselben Daten entsteht.

Diese Konflikte (Timeout = Daten sind sehr lange von einem anderen Prozess blockiert; Deadlock = ein anderer Prozess und ein Lagerlogistik-Server blockieren sich gegenseitig) werden aufgelöst, indem der betroffene Lagerlogistik-Server auf jeden Fall zuerst die Verarbeitung der anstehenden Materialbuchungen abbricht und dadurch den anderen Prozessen Vorrang gibt. Über diesen Abbruch wird ein Meldungsprotokolleintrag erstellt.

Nach einer kurzen Pause versucht der Lagerlogistik-Server nochmals, die Materialbuchungen zu verarbeiten. Gelingt das ohne Konflikte, dann läuft der Lagerlogistik-Server ungehindert weiter. Sollte auch bei einem weiteren Versuch ein Konflikt entstehen, dann macht der Lagelogistik-Server wieder eine Pause.

Sollte dem Lagerlogistik-Server nicht gelingen, in 10 Versuchen diese dauerhafte Störung aufzulösen (was auf ein gravierendes Problem im ganzen System hinweist), dann wird darüber auch ein Eintrag im Meldungsprotokoll erzeugt, der Lagerlogistik-Server macht eine größere Pause und wartet mit der Weiterverarbeitung von offenen Aufgaben bis ca. 2 Minuten vergangen sind oder er durch eine neue Aufgabe wieder aktiviert wird. Dann versucht er nochmals, alle noch anstehenden Materialbuchungen zu verarbeiten.

3.3               Korrektur von Belegdaten beim Verarbeiten einer Materialbuchung

Wenn eine Materialbuchung trotz fehlender oder fehlerhafter Belegdaten ausgeführt wird, dann werden diese Belegdaten unter den folgenden Voraussetzungen automatisch korrigiert um die Materialbuchung verarbeiten zu können:

  • Auf dem Lagerplatz ist ausreichend verfügbarer Bestand vorhanden.
  • Die Materialbuchungen beziehen sich auf Lagerzonen mit der Lagerorganisation „Einfaches Lager“ und auf Lagerplätze ohne Lademittel oder auch mit Lademitteln, wenn für den Lagerplatz keine offenen Vorgänge vorhanden sind und, im Fall von Abgangsbuchungen, der Lagerplatz nach der Buchung leer ist.

Wenn eine solche Korrektur stattgefunden hat, dann wird ein Eintrag im Meldungsprotokoll erzeugt und das folgende Workflow-Ereignis ausgelöst:

com.cisag.app.inventory.location.cache.LocationReservationCorrected

Sie sollten prüfen, wie die fehlerhaften Belegdaten entstanden sind und die Ursache beheben.

3.4               Verarbeiten einer Materialbuchung trotz nicht ausreichender Mengen in Belegdaten

Wenn die Mengen in den Belegdaten, die einer Materialbuchung zugrunde liegen, nicht ausreichen, dann wird die Materialbuchung unter den folgenden Voraussetzungen dennoch verarbeitet:

  • Auf dem Lagerplatz ist ausreichend verfügbarer Bestand vorhanden.
  • Die Materialbuchungen beziehen sich im Fall von Abgangsbuchungen auf Lagerzonen mit der Lagerorganisation „Einfaches Lager“ oder auf Lagerplätze ohne Lademittel, oder es handelt sich um einen Zugang.

Wenn eine solche Materialbuchung stattgefunden hat, dann wird ein Eintrag im Meldungsprotokoll erzeugt und das folgende Workflow-Ereignis ausgelöst:

com.cisag.app.inventory.location.cache.LocationReservationInsufficient

Darüber hinaus werden in den Anwendungen „Cockpit: Lagerplatzbestände/Artikel“ und „Cockpit: Lagerplatzbestände/Ausprägungen“ Informationen über eine solche Bestandsänderung für die entsprechende Ebene angezeigt, z. B. in der Spalte „Fehlerhafte Belegdaten Artikel“.

Sie sollten Sie prüfen, wie die fehlenden Mengen in den Belegdaten entstanden sind und die Ursache beheben.

4                     Planung der Lagerlogistik-Server-Landschaft

Für die Planung der Anzahl und Aufteilung der Lagerlogistik-Server sind folgende Angaben von Bedeutung:

  • Jeder Lagerort ist genau einem Lagerlogistik-Server zugeordnet; ein Lagerlogistik-Server kann maximal 250 unstrukturierten oder strukturierten Lagerorten zugeordnet werden.
  • Auf einem SAS können ein oder mehrere Lagerlogistik-Server laufen; alle Lagerlogistik-Server können auf einem zentralen (gemeinsamen) SAS laufen oder auf einem anderen SAS, der z. B. nur Lagerlogistik-Server bedient.
  • Unterschiedliche Lagerlogistik-Server sind voneinander völlig unabhängig, zwischen Lagerlogistik-Servern findet weder Kommunikation noch Kooperation statt.

Hinweis:
Die Aufteilung der Lagerorte auf Lagerlogistik-Server unterliegt folgender Beschränkung: Damit zwischen zwei strukturierten Lagerorten eine direkte Umbuchung durchgeführt werden kann, sollen beide Lagerorte dem gleichen Lagerlogistik-Server zugeordnet werden.

Wie im Abschnitt „Lagerlogistik-Server starten“ beschrieben, werden pro unstrukturiertem Lagerort vernachlässigbar wenige Daten im Hauptspeicher gehalten. Sind nur unstrukturierte Lagerorte einem Lagerlogistik-Server zugeordnet, so werden gar keine Daten in den Hauptspeicher abgelegt. Der Speicherbedarf für die Daten eines strukturierten Lagerortes kann dagegen sehr hoch sein. Das ist überwiegend von der Anzahl der Lagerplätze und Lagerplatzbestände – insbesondere Seriennummern – abhängig.

Da der Hauptspeicher pro SAS limitiert ist, sollten strukturierte Lagerorte mit viel zu haltenden Daten in Gruppen so aufgeteilt werden, dass jede Gruppe von einem eigenen Lagerlogistik-Server bedient wird und die Lagerlogistik-Server auf unterschiedlichen SAS laufen.

Die Hauptaufgaben eines Lagerlogistik-Servers, die seine meisten Zeitressourcen beanspruchen, sind Verarbeitung von Materialbuchungen und – auf strukturierten Lagerorten – Lagerauftragserzeugung. Um die Last möglichst gleichmäßig zu verteilen, können mehrere Lagerlogistik-Server definiert werden, die immer in unterschiedlichen Threads laufen; so können beispielsweise bei mehreren CPUs unterschiedliche Lagerlogistik-Server-Threads von unterschiedlichen CPUs bedient werden, wodurch der Durchsatz erhöht wird. Pro Lagerlogistik-Server wird eine Dienstschnittstelle instanziiert (com.cisag.app.inventory.log.WarehouseManagementPGMService), welche der synchronen Kommunikation dient. Diese Instanz erhält einen eigenen Thread.

5                     Anwendungsbeschreibung

Die Anwendung „Lagerlogistik-Server“ dient dem Erfassen und Bearbeiten von Lagerlogistik-Servern. Mithilfe von Aktionen können Sie einen in der Anwendung angezeigten Lagerlogistik-Server neu starten oder herunterfahren.

Die Anwendung besteht aus einem Identifikations- und einem Arbeitsbereich.

5.1               Identifikationsbereich

Der Identifikationsbereich enthält die Felder, die den Lagerlogistik-Server eindeutig identifizieren, sowie die für den Lagerlogistik-Server zuständige Verarbeitungs-Warteschlange.

Die Inhalte der Felder werden im Folgen­den detailliert beschrieben.

Feld Erläuterung
Lagerlogistik-Server Im Feld „Lagerlogistik-Server“ wird die eindeutige Identifikation des Lagerlogistik-Servers erfasst. Die Identifikation des Lagerlogistik-Servers dient dazu, in anderen Anwendungen den richtigen Lagerlogistik-Server zu finden.

Erfassen Sie hier eine Identifikation. Diese Identi­fikation kann aus maximal 15 Zahlen, Buch­staben oder einer Zahlen-Buch­staben-Kombi­nation bestehen. Sie ist frei wählbar.

Bezeichnung Die Bezeichnung ist ein zusätzlicher Name für den Lagerlogistik-Server. Aussagekräftige Bezeichnungen erleichtern dem Benutzer die Suche danach. Die Bezeichnung ist frei wählbar und kann mehrdeutig sein, das heißt mehrere Lagerlogistik-Server können die gleiche Bezeichnung tragen. Empfohlen wird die Vergabe jeweils unterschiedlicher Bezeichnungen. Die Bezeichnung kann in mehreren Sprachen erfasst werden.
Verarbeitungs-Warteschlange Geben Sie hier die Verarbeitungs-Warteschlange an, auf der der Lagerlogistik-Server ausgeführt werden soll.
Application-Server Wird ein Application-Server in diesem Feld angegeben, dann wird der Lagerlogistik-Server auf ihm ausgeführt, vorausgesetzt, er passt zu der Verarbeitungs-Warteschlange.

Falls Sie keinen Application-Server in diesem Feld angeben, wird der Application-Server zum Ausführen des Lagerlogistik-Servers automatisch ausgewählt: bei einer verteilten Verarbeitungs-Warteschlange wird der Application-Server automatisch ausgewählt, ansonsten wird der Lagerlogistik-Server auf dem Application-Server der Verarbeitungs-Warteschlange ausgeführt.

5.2               Arbeitsbereich

Der Arbeitsbereich enthält Felder zur Anzeige den Zustand des Lagerlogistik-Servers. Dazu gehören z. B. der Status und der Startzeitpunkt des Lagerlogistik-Servers. Eine Liste zeigt alle Lagerorte an, die von dem Lagerlogistik-Server bedient werden.

Die Inhalte der Felder werden im Folgen­den detailliert beschrieben.

Feld Erläuterung
Status In diesem Feld wird der Status des Lagerlogistik-Servers angezeigt. Neben dem Feld wird der Status zusätzlich mit einem Ampelsymbol dargestellt.

Mit den Aktionen „Lagerlogistik-Server neu starten“ oder „Lagerlogistik-Server herunterfahren“ können Sie den Status ändern.

Die Bedeutung der Statuswerte ist erläutert im Abschnitt „Status und Statusänderungen“.

Sind für den Lagerlogistik-Server Properties gesetzt, werden diese im Tooltip über dem Ampelsymbol angezeigt. Folgende Properties können angezeigt werden:

·         Property „Einzelverarbeitung“ gesetzt

Mit der gesetzten Property „Einzelverarbeitung“ (com.cisag.app.inventory.log.WarehouseManagementServer_AtomicInventoryTxnProcessing) werden Materialbuchungen nicht blockweise verarbeitet sondern in Einzelverarbeitung (zusammengehörende Materialbuchungen, werden aber weiterhin zusammen verarbeitet). Dies hat erhebliche negative Auswirkungen auf die Verarbeitungsgeschwindigkeit und sollte kurzfristig wieder zurückgesetzt werden.

·         Property „Keine Fehlertoleranz“ gesetzt

Materialbuchungen mit einfachen Fehlern können durch den Lagerlogistik-Server standarmäßig trotzdem verarbeitet werden, wie z.B. das Fehlen einer Zugangsreservierung auf einer unstrukturierten Lagerzone. Hierüber informieren Meldungen im Meldungsprotokoll. Mit der gesetzten Property „Keine Fehlertoleranz“ (com.cisag.app.inventory.log.WarehouseManagementServer_FaultToleranceDeactivated) kann z.B. für Testzwecke oder in der Entwicklungsphase das Ignorieren solcher Fehler ausgeschaltet werden.

·         Property „Keine Verarbeitungssperren“ gesetzt

Mit der gesetzten Property „Keine Verarbeitungssperren“ (com.cisag.app.inventory.log.WarehouseManagementServer_JumpOverInventoryTxnDeactivated) wird das Erzeugen von Verarbeitungssperren für Materialbuchungen deaktiviert, bei deren Verarbeitung schwere Fehler entstehen. Es wird versucht fehlerhafte Materialbuchung dadurch zu verarbeiten, dass die Lagerzonenangabe durch die Inventurdifferenzzone ersetzt wird.

Hinweis:
Hiernach sind vor allem „Offene Vorgangs- und Belegdaten“ zu überprüfen.

Aufgrund der ggf. großen Auswirkungen auf die Lagerplatzbestände und Vorgangs- und Belegdaten wird die Eigenschaft nach der Verarbeitung eines Verarbeitungsblockes automatisch wieder zurückgesetzt. In Kombination mit der vorher aktivierten Property “Einzelverarbeitung” können die Auswirkungen erheblich begrenzt werden.

Hinweis:
Properties für den Lagerlogistik-Server können Sie z.B. über die Anwendung „Toolshell-Befehle ausführen“ setzen, sofern Sie über die entsprechenden Berechtigungen verfügen diese Anwendung zu öffnen.

Zeitpunkt In diesem Feld wird der aktuelle Zeitpunkt angezeigt. Der Zeitpunkt wird mit einer Genauigkeit von Millisekunden dargestellt.
Startzeitpunkt In diesem Feld wird der letzte Startzeitpunkt des Lagerlogistik-Servers angezeigt. Der Startzeitpunkt wird mit einer Genauigkeit von Millisekunden dargestellt. Ist der Lagerlogistik-Server nicht im Betrieb oder wird gerade gestartet, dann ist das Feld leer.
Betriebsdauer In diesem Feld wird die Dauer seit dem letzten Startzeitpunkt des Lagerlogistik-Servers angezeigt. Die Betriebsdauer wird mit einer Genauigkeit von Millisekunden dargestellt. Ist der Lagerlogistik-Server nicht im Betrieb oder wird gerade gestartet, dann ist das Feld leer.
Status des Verarbeitungsauftrages Damit ein Lagerlogistik-Server starten und arbeiten kann, wird ein Verarbeitungsauftrag erzeugt. In diesem Feld wird der Status dieses Verarbeitungsauftrages angezeigt. Das Feld kann nicht bearbeitet werden. Neben den generellen Statuswerten von Verarbeitungsaufträgen (siehe hierzu die Dokumentation „Verarbeitungsaufträge“) werden zusätzlich folgende Statuswerte unterschieden:

·         Verarbeitungsauftrag existiert nicht,

·         Verarbeitungsauftrag existiert nicht mehr.

Ist dem Lagerlogistik-Server kein Verarbeitungsauftrag zugeordnet, wird der Status „Verarbeitungsauftrag existiert nicht“ angezeigt.

Ist der Eintrag des dem Lagerlogistik-Server zugeordneten Verarbeitungsauftrages vorhanden, obwohl der Verarbeitungsauftrag bereits entfernt bzw. reorganisiert wurde, wird der Status „Verarbeitungsauftrag existiert nicht mehr“ angezeigt.

Application-Server In diesem Feld wird der ERP-System-Application-Server (SAS) angezeigt, auf dem der Lagerlogistik-Server läuft oder nach dessen Neustart laufen wird. Dieses Feld ist leer, wenn der Lagerlogistik-Server heruntergefahren worden ist, wenn er gerade gestartet wird oder wenn sein Verarbeitungsauftrag nicht in Bearbeitung ist.

5.2.1          Liste der Verarbeitungssperren

Die Liste der Verarbeitungssperren wird nach dem Öffnen der Anwendung nicht angezeigt. Bei Bedarf kann sie in einem aufklappbaren Bereich geöffnet werden.

Hinweis:
Befinden sich im Lagerlogistik-Server Sperren, die auf Grund anderer fachlicher Prozesse entstanden sind und mit Beendigung der Prozesse wieder automatisch entfernt werden, dann wird beim Öffnen der Anwendung „Lagerlogistik-Server“ eine Information darüber ausgegeben und der Pfeil des aufklappbaren Bereichs erhält eine blaue Umrandung.

Befinden sich im Lagerlogistik-Server jedoch dauerhafte Verarbeitungssperren, die auf Grund von schweren Fehlern bei der Abarbeitung von Materialbuchungen entstanden sind, dann wird beim Öffnen der Anwendung „Lagerlogistik-Server“ eine Fehlermeldung darüber ausgegeben und der Pfeil des aufklappbaren Bereichs erhält eine rote Umrandung.

Die Felder im Einzelnen:

Feld Erläuterung
Grund In diesem Feld, wird der Grund angezeigt, der zur Erzeugung der Sperre geführt hat.

Im Standard sind die folgenden Gründe für eine Sperre möglich:

·         „Warten auf die Verarbeitung einer Materialbuchung eines anderen Lagerlogistik-Servers“

Diese Sperre wird einerseits dann erzeugt, wenn die Bestandsbewertung auf Artikelebene durchgeführt wird und eine Materialbuchung mit denselben relevanten Bestandsbewertungsdaten (Bestandseigentümer und Artikel) aber einer niedrigeren internen Nummer in einem anderen Lagerlogistik-Server noch nicht verbucht wurde.

Andererseits wird diese Sperre erzeugt, wenn Umbuchungsmaterialbuchungen in unterschiedlichen Lagerlogistik-Servern verarbeitet werden und die Materialbuchung mit der niedrigeren Nummer zum Zeitpunkt der Verarbeitung der Materialbuchung mit der höheren Nummer noch nicht verarbeitet ist und die Bewertung der Materialbuchung mit der niedrigeren Nummer auf der Bestandsbewertungsebene „Artikel/Lagerort“ erfolgt.

·         „Warten auf den Abschluss einer QS-Statusaufrollung für eine Ausprägung“

Diese Sperre wird für Materialbuchungen erzeugt, die die Ausprägungen enthalten, für die eine QS- Statusänderung durchgeführt wurde und die daraus resultierende Bestandsdatenaktualisierung noch nicht komplett abgeschlossen ist.

·         „Warten auf den Abschluss einer QS-Statusaufrollung für einen Lagerort“

Diese Sperre wird für Materialbuchungen erzeugt, die den Lagerort enthalten, für den eine QS- Statusänderung durchgeführt wurde und die daraus resultierende Bestandsdatenaktualisierung noch nicht komplett abgeschlossen ist.

·         „Warten auf den Abschluss einer QS-Statusaufrollung für eine Lagerzone“

Diese Sperre wird für Materialbuchungen erzeugt, die die Lagerzone enthalten, für die eine QS- Statusänderung durchgeführt wurde und die daraus folgende Bestandsdatenaktualisierung noch nicht komplett abgeschlossen ist.

·         „Umbuchung/Umwertung ist gesperrt“

Diese Sperre wird erzeugt, wenn die Materialbuchung mit der niedrigeren Nummer gesperrt ist, so dass die zugehörige Materialbuchung mit der höheren Nummer ebenfalls nicht verbucht werden darf. Eine Ausnahme ist eine Umbuchung, bei der die Materialbuchung mit der niedrigeren Nummer auf Artikel/Lagerort-Ebene bewertet wird und diese Materialbuchung durch einen anderen Lagerlogistik-Server verarbeitet wird.

·         „Warten auf eine oder mehrere Materialbuchungen einer Ladeeinheit, die momentan gesperrt sind“

Diese Sperre wird immer dann erzeugt, wenn mindestens eine Materialbuchung, die zu einer Ladeeinheit gehört, aus einem anderen Grund gesperrt ist. Diese Sperre verhindert, dass Ladeeinheiten auf Grund von Sperren nur teilweise verbucht werden.

·         „Schwere Fehler bei der Verarbeitung von Materialbuchungen im Lagerlogistik-Server vermeiden“

Bei dieser Sperre handelt es sich um eine dauerhafte Sperre, die erst dann entfernt wird, wenn der Lagerlogistik-Server neu gestartet wird. Die Sperre wird immer dann erzeugt, wenn es bei der Verarbeitung einer Materialbuchung zu einem schweren Fehler gekommen ist. Durch diese Sperre werden die verursachende und alle nachfolgenden Materialbuchungen übersprungen, die dieselben bestandsbewertungsrelevanten Daten besitzen. Materialbuchungen, die einen anderen Kontext besitzen, werden weiterhin verarbeitet.

·         Verarbeitungssperren für „offene Aktionen“

Diese Sperren werden gesetzt, um schwere Fehler bei der Abarbeitung von offenen Aktionen im Lagerlogistik-Server zu vermeiden.

Kontext In diesem Feld wird der Kontext angezeigt, für den eine Sperre erzeugt wurde. Der Kontext gibt einen Hinweis darauf, welche Materialbuchungen auf Grund einer Sperre eventuell nicht mehr verarbeitet werden. Es wird auch der Grund für die Sperre einer offenen Aktion angezeigt, wenn aufgrund eines schweren Fehlers eine Aktionssperre erzeugt wurde. Bei Materialbuchungssperren beziehen sich einfache Sperren auf die Bestandsbewertungsebene, die in der Anwendung „Customizing“ eingestellt ist: entweder der Bestandseigentümer und der Artikel oder aber der Bestandseigentümer, der Artikel und der Lagerort.

Komplexe Sperren besitzen im Kontext das Gruppenmerkmal, welches die Materialbuchungen identifiziert, die zu dieser Gruppe gehören. Nachfolgend sind alle im Standard möglichen komplexen Sperren mit der Beschreibung des Gruppenmerkmals aufgelistet:

·         Umbuchungs-/Umwertungssperre

Gruppenmerkmal: Identifikation der Buchung und der dazugehörigen Gegenbuchung

·         Ladeeinheitensperre

Gruppenmerkmal: Identifikation der Ladeeinheit

·         Sperre für die QS-Statusaufrollung einer Ausprägung

Gruppenmerkmal: Ausprägung, für die die QS-Statusaufrollung durchgeführt wird

·         Sperre für die QS-Statusaufrollung eines Lagerortes

Gruppenmerkmal: Identifikation des Lagerortes

·         Sperre für die QS-Statusaufrollung einer Lagerzone

Gruppenmerkmal: Identifikation der Lagerzone

5.2.2          Liste der Lagerorte

Die Spalten im Einzelnen:

Spalte Erläuterung
[Zeilenkopf] Im Zeilenkopf der Lagerorte werden mit Hilfe von Icons folgende Informationen angezeigt:

Wird ein Lagerort vom aktuell geöffneten Lagerlogistik-Server nicht verwaltet, obwohl bei diesem der angezeigte Lagerlogistik-Server eingetragen ist, so wird dieser Zustand durch das folgende Icon angezeigt:

Entspricht der Lagerlogistik-Server, der im Lagerort eingetragen ist, dem Lagerlogistik-Server, der gerade geöffnet ist, so wird im Zeilenkopf kein Icon angezeigt.

Lagerorganisation In dieser Spalte wird die Lagerstruktur des jeweiligen Lagerortes als Icon angezeigt. Als Tooltip erhalten Sie weitere Informationen zur Lagerorganisation und zu den vom Lagerlogistik-Server verwalteten Daten.

Hinweis:
Für einfache Lager wird kein Icon angezeigt und es werden auch keine zusätzlichen Informationen angezeigt.

Lagerort In dieser Spalte werden alle Lagerorte angezeigt, für die der Lagerlogistik-Server zuständig ist. Der Lagerlogistik-Server ist für einen Lagerort zuständig, wenn er beim Lagerort im Feld „Lagerlogistik-Server“ angegeben wurde. Wird diese Angabe geändert, dann wird der Lagerort erst dann von dem neuen Lagerlogistik-Server bedient, wenn der Lagerlogistik-Server neu gestartet wird.
Buchungsidentifikation In dieser Spalte wird die interne Nummer der zuletzt vom Lagerlogistik-Server verarbeiteten Materialbuchung auf dem Lagerort angezeigt. Wurde für einen Lagerort noch keine Materialbuchung verarbeitet, dann wird die Zahl Null („0“) angezeigt.

Hinweis:
Die interne Nummer entspricht nicht der Buchungsnummer und kann in der Anwendung „Materialbuchungen abfragen“ weder abgefragt noch angezeigt werden.

Buchungszeitpunkt In dieser Spalte wird pro Lagerort der Zeitpunkt der Verarbeitung der letzten Materialbuchung durch den Lagerlogistik-Server angezeigt. Wurde für einen Lagerort noch keine Materialbuchung verarbeitet, ist die Anzeige leer.
Nicht verarbeitete Materialbuchungen In dieser Spalte wird pro Lagerort die Anzahl der noch für die Verarbeitung anstehenden Materialbuchungen angezeigt. Sind alle Materialbuchungen auf dem Lagerort verbucht worden, dann ist die Anzeige leer.

Im Normalbetrieb soll ein Lagerlogistik-Server noch nicht verarbeitete Materialbuchungen zeitnah verarbeiten. Ist dies nicht der Fall, d. h. die Anzahl der noch nicht verarbeitenden Materialbuchungen verringert sich über einen längeren Zeitraum nicht, dann deutet das darauf hin, dass ein schwerer Fehler in dem Lagerlogistik-Server vorliegt und er die Verarbeitung abgebrochen hat.

Hinweis:
Über die Anzahl der nicht verarbeiteten Materialbuchungen für einen Lagerort können Sie in das „Cockpit: Materialbuchungen“ springen und dort weitere Informationen zu den Materialbuchungen erhalten.

Offene Folge-Materialbuchungen In dieser Spalte wird pro Lagerort die Anzahl der offenen Folge-Materialbuchungen angezeigt. Wurden alle offenen Folge-Materialbuchungen in Materialbuchungen umgewandelt, dann ist dieses Feld leer.

Die offenen Folge-Materialbuchungen werden z. B. im Rahmen einer Inventur erzeugt, um die Reihenfolge der Abarbeitung bzw. die der Erzeugung der zu verarbeitenden Materialbuchungen zu kontrollieren. Um eine Reihenfolge zu gewährleisten, wird nur die erste Materialbuchung einer Buchungsreihenfolge abgesetzt. Die noch offenen Folge-Materialbuchungen werden abgespeichert. Nach Verarbeitung der ersten Materialbuchung wird die erste offene Folge-Materialbuchung als noch „Nicht verarbeitete Materialbuchung“ gespeichert. Sie ist nunmehr keine offene Folge-Materialbuchung mehr.

Offene Aktionen In dieser Spalte wird pro Lagerort die Anzahl der noch nicht ausgeführten Anforderungen an den Lagerlogistik-Server („Aktionen“) angezeigt. Liegt keine offene Aktion vor, dann ist die Anzeige leer.

Im Normalbetrieb soll ein Lagerlogistik-Server Aktionen zeitnah ausführen; ist dies nicht der Fall (die Anzahl der noch nicht ausgeführten Aktionen verringert sich über einen längeren Zeitraum nicht), dann deutet das darauf hin, dass ein schwerer Fehler in dem Lagerlogistik-Server vorliegt und er die Verarbeitung abgebrochen hat.

Anzahl Materialbuchungsfehler In dieser Spalte wird die Anzahl von Materialbuchungsfehler für den jeweiligen Lagerort angezeigt. Zu näheren Betrachtung der einzelnen Materialbuchungsfehler kann das zugehörige “Cockpit: Materialbuchungsfehler” verwendet werden.

Hinweis:
Über die Anzahl der Materialbuchungsfehler für einen Lagerort können Sie in das „Cockpit: Materialbuchungsfehler“ springen und dort weitere Informationen zu den Materialbuchungsfehlern erhalten.

Fehlerhafte Belegdaten In dieser Spalte wird ein Fehlersymbol angezeigt, wenn eine Materialbuchung aufgrund fehlerhafter Belegdaten nicht durchgeführt werden konnte. Im Tooltipp des Fehlersymbols werden der Grund für den Fehler sowie der Zeitpunkt des Fehlers angezeigt. Sind mehrere Fehler zusammengefasst dargestellt, dann wird nur die Anzahl der Fehler angezeigt.

Folgende Fehlergründe sind möglich:

·         Belegdaten sind ungültig

·         Datenaktualisierung noch nicht ausgeführt

Die Datenaktualisierung zur Korrektur offener Vorgänge auf Lagerplätzen und Lagerzonen wurde nicht ausgeführt

·         Abbruch beim Korrekturversuch, keine Aktualisierung

Die Datenaktualisierung zur Korrektur offener Vorgänge auf Lagerplätzen und Lagerzonen oder die Hintergrund-Anwendung „Belegdaten und Reservierungen korrigieren“ konnte nicht erfolgreich ausgeführt werden.

Button „Offene Aktionen“

Aktivieren Sie den Button „Offene Aktionen“ um weitere Informationen zu den offenen Aktionen anzuzeigen. Die Informationen werden in einer zusätzlichen Zeile pro offener Aktion angezeigt.

Folgende Spalte wird für jede „Offene Aktion“ in der weiteren Zeile angezeigt:

Spalte Erläuterung
Aktionstyp In dieser Spalte wird der Aktionstyp der offenen Aktion angezeigt.

Welche weiteren Informationen angezeigt werden, hängt vom Typ der offenen Aktion ab.

Für die folgenden häufig auftretenden offenen Aktionen werden folgende Informationen in der angegebenen Reihenfolge angezeigt:

  • Lagerauftrag erzeugen

Beleg, für den der Lagerauftrag erzeugt werden soll (Kommission, Lieferauftrag, Wareneingang oder Lageranforderung)

  • Verfügbaren Bestand an offene Bedarfsverursacher verteilen
  • Artikel
  • Ausprägung (optional)
  • Bestandseigentümer
  • QS-Status
  • QS-Status aufrollen
  • Artikel
  • Ausprägung (optional)
  • Lagerzone (optional)
  • Vorheriger QS-Status
  • Neuer QS-Status

5.3               Anwendungsbezogene Aktionen

Die folgenden anwendungsbezogenen Aktionen stehen in der Anwendung „Lagerlogistik-Server“ zur Verfügung:

  • Aktion „Lagerlogistik-Server neu starten“
  • Aktion „Lagerlogistik-Server herunterfahren“
  • Aktion „Offene Aktionen abarbeiten“

5.3.1          Aktion „Lagerlogistik-Server neu starten“

Die Aktion nimmt den Lagerlogistik-Server in Betrieb; der Startvorgang ist im Abschnitt „Lagerlogistik-Server starten“ detailliert beschrieben.

War der Lagerlogistik-Server bereits in Betrieb, dann wird er zuerst heruntergefahren. Das Herunterfahren des Lagerlogistik-Servers ist im Abschnitt „Lagerlogistik-Server herunterfahren“ detailliert beschrieben.

Während des Startvorgangs befindet sich der Lagerlogistik-Server im Status „Wird gestartet“. Nach dem erfolgreichen Starten bekommt der Lagerlogistik-Server den Status „In Betrieb“.

5.3.2          Aktion „Lagerlogistik-Server herunterfahren“

Die Aktion fährt den Lagerlogistik-Server herunter. Der Vorgang ist im Abschnitt „Lagerlogistik-Server herunterfahren“ detailliert beschrieben.

Nach dem Herunterfahren bekommt der Lagerlogistik-Server den Status „Heruntergefahren“.

5.3.3          Aktion „Offene Aktionen abarbeiten“

Der Lagerlogistik-Server wird fortlaufend über neue abzuarbeitende Aktionen benachrichtigt, wie z. B. die Lagerauftragserzeugung. Kam es während der Abarbeitung zu einem Fehler, dann wurde die Aktion abgebrochen. Mit der Aktion „Offene Aktionen abarbeiten“ beauftragen Sie den Lagerlogistik-Server, nach offenen Aktionen zu suchen und diese abzuarbeiten. Dies geschieht sofort, ohne dass der Lagerlogistik-Server auf Benachrichtigungen über neue Aktionen wartet. Dabei werden auch gesperrte offene Aktionen erneut zur Verarbeitung herangezogen.

6                     Status und Statusänderungen

Ein Lagerlogistik-Server kann die in der Tabelle aufgeführten Status aufweisen.

Status Erläuterung
In Betrieb Der Lagerlogistik-Server wurde erfolgreich gestartet und wartet auf neue Materialbuchungen oder Aktionen oder verarbeitet sie bereits.
Wird gestartet Der Lagerlogistik-Server befindet sich gerade in dem Startvorgang.
Heruntergefahren Der Lagerlogistik-Server wurde entweder erfolgreich heruntergefahren oder noch nie gestartet (kein Verarbeitungsauftrag ist für den Lagerlogistik-Server vorhanden).
Wird heruntergefahren Der Lagerlogistik-Server hat die Anforderung zum Herunterfahren erhalten. Bereits begonnene Aufgaben (z.B. Erzeugung eines Lagerauftrages) werden zu Ende geführt.
Keine Antwort Entweder ist der Lagerlogistik-Server so ausgelastet, dass er nicht innerhalb von 60 Sekunden die Statusanfrage beantworten kann, oder sein SAS läuft nicht.

7                     Customizing

Für die Anwendung „Lagerlogistik-Server“ sind in der Anwendung „Custo­mizing“ keine Einstellungen fest­zulegen.

8                     Business Entitys

Für die Anwendung „Lagerlogistik-Server“ ist das nachfolgende Business Entity relevant, das Sie beispielsweise verwenden, um

  • Berechtigungen zu vergeben,
  • Aktivitätsdefinitionen einzurichten oder
  • Daten zu importieren oder zu exportieren.

Lagerlogistik-Server

com.cisag.app.inventory.obj.WarehouseManagementServer

Das Business Entity gehört zu folgender Business-Entity-Gruppe:

com.cisag.app.inventory.MasterData

9                     Berechtigungen

Berechtigungen können sowohl mithilfe der Berechtigungsrollen als auch durch die Zuordnung einer Organisation vergeben werden. Das Berechtigungskonzept können Sie in der Technischen Dokumen­tation „Berechtigungen“ nachlesen.

9.1               Spezielle Fähigkeiten

Für die Anwendung „Lagerlogistik-Server“ bestehen keine speziellen Fähigkeiten.

9.2               Organisations-Zuordnungen

Für die Anwendung „Lagerlogistik-Server“ ist eine Organisations-Zuordnung nicht erforderlich.

9.3               Besonderheiten

Die Aktionen „Lagerlogistik-Server neu starten“ und „Lagerlogistik-Server herunterfahren“ stehen nur zur Verfügung, sofern der Benutzer berechtigt ist die Hintergrund-Anwendung „Lagerlogistik-Server – Hintergrundprozess“ zu öffnen.

9.4               Berechtigungen für Geschäftspartner

Die Anwendung „Lagerlogistik-Server“ ist für Geschäftspartner nicht freigegeben.

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