Die Lagerstrategie ist ein wesentlicher Bestandteil der Lagerplatzsteuerung. Sie besteht aus mehreren Einzelstrategien, die zusammen über das Verhalten bei der Ein- und Auslagerung an lagerplatzgeführten Lagerorten bestimmen. Zu diesen Strategien gehören u. a. die Ein- und Auslagerstrategien, die Kommissionierstrategie und die Auffüllstrategie.
In dieser Dokumentation werden die Lagerstrategien beschrieben. Die davon betroffenen Anwendungen und deren Felder, Aktionen und Vorgehensweisen sind in separaten Dokumentationen ausführlich beschrieben.
1 Begriffsbestimmung
Lagerstrategien
Die Lagerstrategie ist ein wesentlicher Bestandteil der Lagerplatzsteuerung. Sie besteht aus mehreren Einzelstrategien, die zusammen das Verhalten bei der Ein- und Auslagerung in bzw. aus lagerplatzgeführten Lagerorten steuern. Zu diesen Strategien gehören u. a. die Ein- und Auslagerstrategien, die Kommissionierstrategie und die Auffüllstrategie.
Auffüllstrategien
Durch die Auffüllstrategie wird festgelegt, ob das Auffüllen von Anbruchmengen vor der Einlagerung auf leeren Lagerplätzen Vorrang hat. Wenn der Bestand durch Auffüllen nicht eingelagert werden kann, dann wird mithilfe der Einlagerstrategie versucht, den Bestand einzulagern.
Einlagerstrategie
Die Einlagerstrategie legt fest, nach welchen Kriterien geeignete Lagerplätze für einen einzulagernden Artikelbestand ermittelt werden. Dabei werden mehrere im System hinterlegte Faktoren berücksichtigt, wie z. B. die Merkmale der Artikelbestände und die Eigenschaften der Lagerplätze. Mögliche Einlagerstrategien sind Blockzulagerung und die Einlagerung auf leeren Lagerplätzen.
Blockzulagerung
Bei einer Blockzulagerung wird so lange eingelagert, bis entweder der Lagerplatz komplett voll ist oder die Block-Zulagerfrist abgelaufen ist. Erst ab diesem Zeitpunkt können Bestände auf dem Lagerplatz wieder ausgelagert werden. Dadurch wird u. a. erreicht, dass die Bestände auf dem Lagerplatz ein möglichst ähnliches Einlagerungsdatum besitzen. Die Blockzulagerung wird oft zusammen mit Blockplätzen oder Fixplätzen verwendet.
Einlagersortierungen
Die Einlagersortierung legt die Reihenfolge fest, in der die Gänge, Reihen, Ebenen und Plätze einer Lagerzone bei der Einlagerung berücksichtigt werden. Durch die Einlagersortierung kann z. B. eine querschnitts- oder gangorientierte Einlagerung erreicht werden.
Auffüllrestriktionen
Die Auffüllrestriktion bezeichnet das Merkmal, mit dem die Einlagerung von Artikeln auf einem Lagerplatz oder einem Stellplatz eingeschränkt wird, auf dem bereits Artikel lagern. Ein solches Merkmal ist bspw. der Artikel (artikelreines Auffüllen), die Charge bzw. das Los (ausprägungsreines Auffüllen) oder auch das MHD einer Charge bzw. das Erzeugungsdatum eines Loses.
Auslagerstrategien
Die Auslagerstrategie betrachtet die Artikelbestände nach ihrem Alter und ermittelt nach dem FIFO-Prinzip (First In First Out) die ältesten Artikelbestände zuerst. Das Alter wird pro Artikelbestand tagesgenau geführt und gibt die erste Einlagerung an. Bei Artikeln, die in Losen oder Seriennummern geführt werden, wird das Erfassungsdatum der Ausprägung für die Ermittlung des Alters verwendet; bei Artikeln, die in Chargen geführt werden, wird das Mindesthaltbarkeitsdatum verwendet.
Auslagersortierungen
Die Auslagersortierung legt die Reihenfolge fest, in der die Gänge, Reihen, Ebenen und Plätze einer Lagerzone bei der Auslagerung berücksichtigt werden. Die Auslagersortierung kommt nur dann zum Tragen, wenn anhand der Auslagerstrategie mehrere Bestände mit dem gleichen Alter ermittelt werden.
Kommissionierstrategien
Die Kommissionierstrategie steuert, wie eine Auslagerung erfolgt, wenn in der Lagerzone kein fixer Kommissionierplatz für den auszulagernden Artikel vorhanden ist oder der Bestand auf einem vorhandenen Kommissionierplatz nicht ausreichend ist. In diesem Fall erfolgt die Auslagerung von einem Reserveplatz entweder über die Warenausgangszone (Kommissionierpunkt) oder direkt vom Lagerplatz (Fachkommissionierung).
Lagerplatz
Ein Lagerplatz bezeichnet die genaue Stelle in einem Lagerort, an der Artikel gelagert werden können. Ein Lagerplatz liegt innerhalb eines Lagerortes stets in einer Lagerzone und wird auf Basis einer Reihe, einer Ebene und einer Lagerplatznummer genau bestimmt. Jeder Lagerplatz hat einen Lagerplatztyp, der die Verwendung des Lagerplatzes festlegt. Das Vorhandensein von Lagerplätzen ist die Voraussetzung für die Lagerplatzsteuerung.
Stellplatz
Der Stellplatz ist eine zusätzliche Gliederung des Lagerplatzes. Er ist der kleinste Bestandteil eines Lagerortes und kann genau ein Lademittel aufnehmen. Die Anzahl der Stellplätze entspricht daher der maximal zugelassenen Anzahl an Lademitteln für den Lagerplatz.
2 Umfang
Zu der Lagerstrategie gehören die folgenden Einzelstrategien:
- Auffüllstrategie
Die Auffüllstrategie legt fest, ob Anbruchmengen aufgefüllt werden sollen und ob dabei Kommissionierplätze auf Maximalbestand aufgefüllt werden sollen.
- Einlagerstrategie
Die Einlagerstrategie legt fest, nach welchen Kriterien die Einlagerungslogik Lagerplätze ermittelt.
- Auslagerstrategie
Die Auslagerstrategie legt fest, nach welchen Kriterien die Auslagerungslogik Lagerplätze ermittelt.
- Kommissionierstrategie
Die Kommissionierstrategie entscheidet darüber, wie die Kommissionierung erfolgt, wenn in der Lagerzone kein fixer Kommissionierplatz vorhanden ist.
- Fixplatz-Einlagerstrategie
Die Fixplatz-Einlagerstrategie legt fest, wie Fixplätze bei der Einlagerung berücksichtigt werden sollen.
- Fixplatz-Auslagerstrategie
Die Fixplatz-Auslagerstrategie legt fest, wie Fixplätze bei der Auslagerung berücksichtigt werden sollen.
Außerdem kann in einer Lagerstrategie eine Auffüllrestriktion angegeben werden. Diese legt fest, wie die Einlagerung von Artikeln auf einem Lagerplatz oder einem Stellplatz eingeschränkt wird, auf dem bereits Artikel lagern.
Auch die die Einlagersortierung und die Auslagersortierung sowie die bevorzugte Auslagerung von Anbruchmengen werden in der Lagerstrategie festgelegt. Bei der Einlagerstrategie „Blockzulagerung“ muss zudem eine Blockzulagerfrist festgelegt werden.
3 Verwendung
Sie können eine Lagerstrategie in den folgenden Anwendungen angeben:
- Artikel
- Klassifikationen (Lager-Artikel-Klassifikation 1)
- Lagerorte
- Lager-Auftragsarten
Geben Sie in einer der Anwendungen eine Lagerstrategie an, dann werden die Merkmale der Lagerstrategie in den entsprechenden Eingabefeldern angezeigt. Sobald Sie eines der Merkmale ändern, wird Ihre Angabe im Feld „Lagerstrategie“ gelöscht. Wenn eine Lagerstrategie mit der angegebenen Kombination aus Merkmalen nicht existiert, dann wird automatisch eine neue Lagerstrategie erzeugt. Die neu erzeugte Lagerstrategie besitzt weder eine Identifikation noch eine Bezeichnung und kann in der Anwendung „Lagerstrategie“ weder angezeigt noch bearbeitet werden.
Die Lagerstrategie, die verwendet werden soll, wird in der folgenden Reihenfolge ermittelt:
- Lager-Artikel und Lagerort
(Anwendung „Artikel“ in der Ansicht „Lagerlogistik“ unter dem „Karteireiter „Lagerortdaten“)
- Lager-Artikel
(Anwendung „Artikel“ in der Ansicht „Lagerlogistik“)
- Lager-Artikel-Klassifikation 1
(Anwendung „Klassifikationen“)
- Lagerzone
(Anwendung „Lagerorte“)
- Lagerort
(Anwendung „Lagerorte“)
- Lagerauftrag
(Anwendung „Lager-Auftragsarten“)
Sobald auf einer Ebene eine gültige Lagerstrategie gefunden wurde, werden die darunter liegenden Ebenen ignoriert. Wenn Sie beim Lager-Artikel oder bei der Lager-Artikel-Klassifikation 1 eine Lagerstrategie hinterlegen, dann ist diese Lagerstrategie an allen Lagerorten gültig. Hinterlegen Sie beim Lager-Artikel und der Lager-Artikel-Klassifikation 1 keine Lagerstrategie, dann können unterschiedliche Lagerstrategien je nach Lagerort oder Lagerzone zur Anwendung kommen. Durch die Angabe einer Lagerstrategie in der Lager-Auftragsart können Sie für bestimmte Prozesse eigene Lagerstrategien festlegen, die abweichen von den Einstellungen in den Stammdaten, wie Lagerort und Artikel.
4 Einlagerung
Die Einlagerung besteht grundsätzlich aus drei Schritten:
- Einlagern auf Kommissionierplätze ohne Nachschubauftrag
- Auffüllen von Anbruchmengen
- Einlagern auf leere Lager- oder Stellplätze
Die Einlagerung auf einen Kommissionierplatz erfolgt nur, wenn der aktuelle Bestand des Kommissionierplatzes den Meldebestand unterschreitet und keine offenen Nachschubaufträge für den Kommissionierplatz vorhanden sind. Das Auffüllen von Anbruchmengen erfolgt in Abhängigkeit der verwendeten Auffüllstrategie. Die Einlagerstrategie entscheidet darüber, wie Artikelbestände in leere Lager- oder Stellplätze eingelagert werden. Die Fixplatz-Einlagerstrategie entscheidet darüber, ob Lagerplätze des Lagerplatztyps „Fixplatz ohne Lademittel“ bei der Einlagerung den Standard-Lagerplätzen bevorzugt werden sollen oder nur auf diesen Lagerplätzen eingelagert werden darf.
Im Folgenden werden alle für die Einlagerung relevanten Strategien detailliert beschrieben.
4.1 Auffüllstrategie
Eine Anbruchmenge kann sich sowohl auf ein Lademittel als auch auf einen Lagerplatz ohne Lademittel beziehen. Bei Lagerplätzen mit Lademittel muss der aktuelle Bestand auf dem Lademittel kleiner sein als der in den Verpackungsdefinitionen hinterlegte Höchstbestand für den Artikel. Bei Lagerplätzen ohne Lademittel muss der aktuelle Bestand kleiner sein als der in der Lagerplatzart angegebenen Höchstbestand. Ein leeres Lademittel oder ein Lagerplatz ohne Bestand gilt nicht als angebrochen und wird daher auch nicht aufgefüllt.
Beim Auffüllen wird versucht, den Höchstbestand auf dem Lagerplatz wieder herzustellen. Kommissionierplätze werden dabei bis zum Maximalbestand, und nicht zum Füllbestand laut Nachschubdefinition, aufgefüllt.
Auf Lagerplätzen des Lagerplatztyps „Blockplatz mit Lademittel“ wird unter Auffüllen die Zulagerung weiterer Lademittel verstanden, bis der Lagerplatz seine maximale Aufnahmekapazität erreicht hat. Für Lagerplatze dieses Typs sollte daher eine Auffüllstrategie verwendet werden.
Um einen Bestand auf einem Lagerplatz aufzufüllen muss der Lagerplatz oder der Stellplatz artikelrein sein. Zudem darf der Lagerplatz keine Lagerplatz-Reservierungen aufweisen. Eine Lagerplatz-Reservierung liegt vor, wenn ein künftiger Zu- oder Abgang auf dem Lagerplatz geplant ist. Falls der Lagerplatz in Stellplätze unterteilt ist, dann darf für den kompletten Lagerplatz keine Abgangsreservierung existieren und der Lagerplatz muss Lagerstellplätze besitzen, für die noch keine Zugangsreservierungen bestehen. Wenn bei der verwendeten Lagerstrategie oder bei der Lagerplatzart des aufzufüllenden Lagerplatzes die Auffüllrestriktion „Charge/Los“ verwendet wird, dann muss der Bestand auch nach dem Auffüllen ausprägungsrein sein. Auf Lagerplätzen vom Typ „Kommissionierplatz ohne Lademittel“ wird die Ausprägungsreinheit jedoch nicht berücksichtigt. Auf Kommissionierplätzen wird immer nicht ausprägungsrein aufgefüllt.
Mögliche Auffüllstrategien sind:
- Alle Plätze
Bei der Auffüllstrategie „Alle Plätze“ werden auch Lagerplätze des Lagerplatztyps „Kommissionierplatz ohne Lademittel“ berücksichtigt. Die Lagerplätze werden in der durch die Einlagerrestriktion oder Lagerzonenpriorität und Einlagersortierung festgelegte Reihenfolge berücksichtigt. Die Kommissionierplätze werden dabei nicht bevorzugt aufgefüllt. Beim Auffüllen von fixen Kommissionierplätzen wird die in der Nachschubdefinition hinterlegte Nachschub-Losgröße nicht berücksichtigt. Durch das Auffüllen wird versucht, den Höchstbestand (und nicht den Füllbestand) auf dem Kommissionierplatz zu erreichen.
- Alle Plätze außer Kommissionierplätze
Bei der Auffüllstrategie „Alle Plätze außer Kommissionierplätze“ werden Lagerplätze des Lagerplatztyps „Kommissionierplatz ohne Lademittel“ nicht berücksichtigt.
- Nicht auffüllen
Bei der Auffüllstrategie „Nicht auffüllen“ findet ein Auffüllen der Lagerplätze nicht statt.
Hinweis:
Das Auffüllen von Anbruchmengen kann zur Verletzung des FIFO-Prinzips führen. Wenn auf dem Lagerplatz ein Bestandssatz für den einzulagernden Artikel oder die Ausprägung existiert, dann wird beim Auffüllen kein neuer Bestandssatz erzeugt. Der einzulagernde Bestand übernimmt dann das Einlagerungsdatum und damit das FIFO-Datum des bereits lagernden Artikelbestandes.
Das folgende Beispiel zeigt, wie ein Bestand von 30 St. der Charge 1 des Artikels A1 durch die Auffüllstrategie „Alle Plätze“ eingelagert wird.
Am Lagerort „L1“ befinden sich die folgenden Bestände:
Lagerplatz | Artikel/Ausprägung | Menge | Kommentar |
L1-R1-001-01-001 | A1 / Charge 1 | 10 St. | Volles Lademittel |
L1-R1-001-01-002 | A1 / Charge 1 | 4 St. | Anbruchmenge |
A2 | 2 St. | Anbruchmenge | |
L1-R2-001-01-001 | A1 / Charge 1 | 4 St. | Anbruchmenge |
L1-R2-001-01-002 | A1 / Charge 2 | 8 St. | Anbruchmenge |
L1-R2-001-10-001 | A1 / Charge 3 | 16 St. | Kommissionierplatz |
Laut Einlagerrestriktion werden die Lagerplätze in alphanumerischer Reihenfolge (wie oben aufgeführt) berücksichtigt. Beim Kommissionierplatz L1-R2-001-10-001 wurde eine Nachschubdefinition für den Artikel A1 hinterlegt. Der Meldebestand beträgt 10 St. und der Höchstbestand 30 St.
Auf dem Lagerplatz L1-R1-001-01-001 ist ein volles Lademittel eingelagert. Der Lagerplatz wird somit nicht berücksichtigt. Der Lagerplatz L1-R1-001-01-002 ist nicht artikelrein und wird somit auch nicht berücksichtigt.
In der Lagerzone R2 wird der Lagerplatz L1-R2-001-01-001 mit 6 St. aufgefüllt. Da kein neuer Bestandssatz erzeugt wird, bekommt der eingelagerte Bestand das gleiche Einlagerungsdatum, und somit das gleiche FIFO-Datum, wie der bereits vorhandene Bestand. Danach werden auf dem Lagerplatz L1-R2-001-01-002 2 St. aufgefüllt. Da auf dem Lagerplatz die Charge 1 noch nicht vorhanden war, wird ein neuer Bestandssatz mit dem aktuellen Datum als Einlagerungsdatum erzeugt.
Schließlich wird der Kommissionierplatz berücksichtigt. Um den Höchstbestand von 30 St. zu erlangen, werden dort 14 St. eingelagert.
Die restlichen 8 St. können nicht durch Auffüllen eingelagert werden. Dieser Restbestand wird anhand der Einlagerstrategie eingelagert.
4.2 Einlagerstrategie
Die Einlagerstrategie legt fest, nach welchen Kriterien die Einlagerungslogik Lagerplätze ermittelt, wenn der einzulagernde Bestand durch das Auffüllen von Anbruchmengen nicht komplett eingelagert werden konnte. Lagerplätze des Lagerplatztyps „Kommissionierplatz ohne Lademittel“ werden dabei nicht berücksichtigt.
Mögliche Einlagerstrategien sind:
- Leerplatz
- Blockzulagerung
Leerplatz
Bei der Einlagerstrategie „Leerplatz“ werden nur leere Lagerplätze berücksichtigt. Wenn der Lagerplatz in Stellplätzen unterteilt ist, dann muss mindestens einer der Stellplätze leer sein. Wird bei der Einlagerung ein Lademittel verwendet, dann müssen alle Stellplätze dasselbe Lademittel verwenden. Die Einlagerung kann dabei auch auf Lagerzonen ohne Lagerplätze (einfache Lagerzonen) erfolgen.
Um einen Bestand auf einen Lagerplatz des Lagerplatztyps „Lagerplatz mit Lademittel“ oder „Lagerplatz ohne Lademittel“ einzulagern, darf der Lagerplatz keine Lagerplatz-Reservierungen aufweisen. Eine Lagerplatz-Reservierung liegt vor, wenn ein künftiger Zu- oder Abgang auf dem Lagerplatz geplant ist. Falls der Lagerplatz in Stellplätze unterteilt ist, dann darf für den kompletten Lagerplatz keine Abgangsreservierung existieren und der Lagerplatz muss Lagerstellplätze besitzen, für die noch keine Zugangsreservierungen bestehen. Bei den Lagerplatztypen „Blockplatz mit Lademittel“ und „Fixplatz ohne Lademittel“ ist eine Einlagerung auch bei vorhandenen Lagerplatz-Reservierungen möglich. In diesem Fall darf die Summe aus der aktuellen Bestandsmenge, der Menge der künftigen Zugänge und der einzulagernden Bestandsmenge nicht das Aufnahmevermögen des Lagerplatzes übersteigen. Dadurch wird erreicht, dass bei z. B. einem Fixplatz ohne Lademittel mehrere offene Lageraufträge zur Einlagerung gleichzeitig existieren können.
Ist bei der verwendeten Lagerstrategie oder bei der Lagerplatzart des Lagerplatzes die Auffüllrestriktion „Artikel“ oder „Charge/Los“ festgelegt, dann muss der Bestand auch nach der Einlagerung artikel- bzw. ausprägungsrein sein.
Blockzulagerung
Bei der Einlagerstrategie „Blockzulagerung“ erfolgt die Einlagerung unter Berücksichtigung der Blockzulagerfrist.
Die Blockzulagerfrist wird bei der ersten Einlagerung für einen leeren Lagerplatz neu gesetzt. Sie gibt den Zeitraum an, in dem auf den Lagerplatz dazugelagert werden kann und dass der Lagerplatz bei der Auslagerung nicht berücksichtigt wird.
Der Zeitraum, in dem nicht ausgelagert werden darf, wird zur Zeit der Auslagerung aus dem Attribut putAwayTime im Business Object com.cisag.app.inventory.obj.UnitOnhandhand dynamisch berechnet. Im Gegensatz zum Einlagerungsdatum, das für die Berechnung des FIFO-Datums verwendet wird, besitzt die Blockzulagerfrist auch eine Zeitangabe.
Erst wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist, werden bei der Auslagerung die Artikelbestände auf dem Lagerplatz wieder berücksichtigt:
- Der Lagerplatz ist voll.
- Die Blockzulagerfrist ist abgelaufen.
- Auf dem Lagerplatz hat eine Auslagerung nach dem letzten Setzen der Blockzulagerfrist bereits stattgefunden, z. B. mithilfe einer manuellen Materialbuchung. Manuelle Einlagerungen haben jedoch keinen Einfluss auf die Blockzulagerfrist.
Ab dem ersten Eintritt einer der Bedingungen steht der Lagerplatz für die Einlagerung nicht mehr zur Verfügung. Eine erneute Einlagerung ist erst dann möglich, wenn der Lagerplatz wieder leer ist. Bei der ersten Einlagerung auf einen leeren Lagerplatz wird die Blockzulagerfrist erneut gesetzt. Eine Auslagerung ist erst dann möglich, wenn eine der oben aufgeführten Bedingungen erfüllt ist.
Bei der Einlagerstrategie „Blockzulagerung“ werden nur Lagerplätze der Lagerplatztypen „Blockplatz mit Lademittel“, „Fixplatz ohne Lademittel“ und „Lagerplatz ohne Lademittel“ berücksichtigt.
Hinweis:
Wenn ein Lagerplatz für die Einlagerung unter der Verwendung der Einlagerstrategie „Blockzulagerung“ ermittelt wird, dann bedeutet das nicht, dass der Lagerplatz für die Einlagerung unter Verwendung einer anderen Einlagerstrategie gesperrt ist. Wenn Sie verhindern möchten, dass ein Artikel mit der Einlagerstrategie „Leerplatz“ und ein Artikel mit der Einlagerstrategie „Blockzulagerung“ auf demselben Lagerplatz eingelagert werden, dann sollten Sie entsprechende Einlagerrestriktionen auf z. B. Artikelebene hinterlegen.
Bei der Verwendung der Einlagerstrategie „Blockzulagerung“ muss der Bestand auf dem Lagerplatz nach der Einlagerung sowohl artikel- als auch ausprägungsrein sein.
4.3 Fixplatz-Einlagerstrategie
Die Fixplatz-Einlagerstrategie legt fest, wie Fixplätze bei der Einlagerung berücksichtigt werden.
Mögliche Fixplatz-Einlagerstrategien sind:
- Nicht bevorzugt
Bei der Fixplatz-Einlagerstrategie „Nicht bevorzugt“ werden die Artikeldefinitionen der Fixplätze nur als Artikelrestriktion verstanden. Fixplätze sind nur für die jeweils zugeordneten Artikel nutzbar.
- Bevorzugt
Bei der Fixplatz-Einlagerstrategie „Bevorzugt“ werden Fixplätze bei der Einlagerung den Standard-Lagerplätzen bevorzugt. Wurde nicht der gesamte Bestand auf Fixplätzen eingelagert, dann wird versucht den Artikel auf andere Lagerplätze einzulagern.
- Exklusiv
Bei der Fixplatz-Einlagerstrategie „Exklusiv“ wird nur versucht den Artikel auf einen Fixplatz einzulagern, wenn es Artikeldefinition für den einzulagernden Artikel für einen Fixplatz existiert. Ist dies z. B. wegen des Maximalbestands nicht möglich, dann wird die Einlagerung abgebrochen. Existieren in der jeweiligen Lagerzone aber gar keine Fixplätze, dann wird auf Reserveplätzen eingelagert.
4.4 Einlagersortierung
Über die Einlagersortierung können Sie die Reihenfolge festlegen, in der die Einlagerungslogik die Lagerplätze berücksichtigt. Vergeben Sie bei Bedarf für eine oder mehrere der folgenden Strukturebenen der Lagerorganisation einen numerischen Wert zwischen eins und vier:
- Gang
- Reihe
- Ebene
- Platz
Eine Strukturebene mit einem niedrigeren Wert hat bei der Einlagerung Vorrang vor einer Strukturebene mit einem höheren Wert. Geben Sie keinen Wert an, wird die Strukturebene auch nicht sortiert. Fehlt ein Wert für eine in der Lagerorganisation verwendete Strukturebene, ist die Reihenfolge dieser Strukturebene und aller nachfolgenden Strukturebenen nicht festgelegt.
Da Lagerorte und Lagerzonen von unterschiedlichen Lagerorganisationen sein können, werden grundsätzlich alle Strukturebenen angezeigt. Werte für eine Strukturebene, die anhand der Lagerorganisation keine Verwendung finden, werden bei der Sortierung ignoriert.
Die Lagerorganisation wird in der Anwendung „Lagerorte“ pro Lagerort und pro Lagerzone festgelegt. Die folgende Tabelle zeigt die verwendeten Strukturebenen bei den jeweiligen Lagerorganisationen:
Lagerorganisation | Erläuterung |
Einfaches Lager | Beim Lagerort bedeutet diese Angabe, dass dieser keine weitere Unterteilung besitzt, was zur Folge hat, dass eine Lagerplatzsteuerung nicht möglich ist.
Bei einer Lagerzone bedeutet diese Angabe, dass diese nicht in Plätze unterteilt ist. Der Lagerort, in dem sich eine solche Lagerzone befindet, muss jedoch eine Lagerorganisation besitzen, die eine weitere Unterteilung zulässt. Wenn in der Anwendung „Customizing“ die Lagerplatzsteuerung nicht aktiviert ist, dann können Sie nur einfache Lager erfassen. |
Hochregallager | Beim Lagerort bedeutet diese Angabe, dass dieser weiter in Lagerzonen unterteilt ist und beim Erfassen der Lagerzonen in diesem Lagerort die Lagerorganisation „Hochregallager“ als Vorschlagswert für die Lagerorganisation der Lagerzone angeboten wird.
Bei der Lagerzone bedeutet diese Angabe, dass diese in Reihen, Ebenen und Plätzen unterteilt ist. |
Blocklager | Beim Lagerort bedeutet diese Angabe, dass dieser weiter in Lagerzonen unterteilt ist und beim Erfassen der Lagerzonen in diesem Lagerort die Lagerorganisation „Blocklager“ als Vorschlagswert für die Lagerorganisation der Lagerzone angeboten wird.
Bei der Lagerzone bedeutet diese Angabe, dass diese in Reihen und Plätze unterteilt ist. |
Nur Plätze | Beim Lagerort bedeutet diese Angabe, dass dieser weiter in Lagerzonen unterteilt ist und beim Erfassen der Lagerzonen in diesem Lagerort die Lagerorganisation „Nur Plätze“ als Vorschlagswert für die Lagerorganisation der Lagerzone angeboten wird.
Bei der Lagerzone bedeutet diese Angabe, dass diese nur in Plätze unterteilt ist. |
Wenn in der Anwendung „Customizing“ die Verwendung der Gänge aktiviert ist und die Lagerorganisation Reihen besitzt, dann können die Reihen in Gänge zusammengefasst werden. Ein Gang besteht typischerweise aus Reihen, die vom gleichen physischen Bereich bedient werden können. In der Einlagersortierung lassen sich sowohl die Reihen als auch die Gänge sortieren. Die Gänge sollten jedoch vor den Reihen erscheinen. Geben Sie eine Reihenfolge für die Gänge an, die größer als die Reihenfolge der Reihen ist, dann wird der Wert bei der Einlagerung ignoriert.
Im Folgenden werden einige Einlagersortierungen eines Hochregallagers exemplarisch dargestellt. Die Ebene der jeweiligen Reihen ist gemäß ihrer Sortierfolge nummeriert. Die Pfeile zeigen die Sortierfolge der einzelnen Plätze.
Gang – Ebene – Reihe – Platz
Bei dieser Einlagersortierung werden die Bestände zuerst auf der niedrigsten Ebene eines Ganges eingelagert. Pro Ebene werden die Lagerplätze nach Reihe und Platz sortiert.
Einlagersortierung Gang – Ebene – Reihe – Platz
Gang – Ebene – Platz – Reihe
Bei dieser Einlagersortierung werden die Bestände zuerst auf der niedrigsten Ebene eines Ganges eingelagert. Pro Ebene werden die Lagerplätze nach Platz und Reihe sortiert.
Einlagersortierung Gang – Ebene – Platz – Reihe
Gang – Platz – Ebene – Reihe
Bei dieser Einlagersortierung werden die Bestände zuerst auf den Plätzen mit den niedrigsten Nummern eines Ganges eingelagert. Pro Platz werden die Lagerplätze nach Ebene und Reihe sortiert.
Einlagersortierung Gang – Platz – Ebene – Reihe
Platz – Ebene – Gang – Reihe
Bei dieser Einlagersortierung werden die Bestände querschnittsorientiert nach Platz und Ebene eingelagert.
Einlagersortierung Platz – Ebene – Gang – Reihe
4.5 Auffüllrestriktionen
Die Auffüllrestriktion legt fest, wie die automatische Einlagerung von Artikeln auf einem Lagerplatz oder einem Stellplatz eingeschränkt wird, auf dem bereits Artikel lagern.
Im Zuge der automatischen Einlagerung werden insgesamt zwei oder drei Auffüllrestriktionen bei der Lagerplatzermittlung berücksichtigt und nacheinander angewendet:
- Lagerplatz-Auffüllrestriktion der Lagerplatzart
- Stellplatz-Auffüllrestriktion der Lagerplatzart, wenn der Lagerplatz in Stellplätze unterteilt ist
- Auffüllrestriktion der Lagerstrategie
Verbietet mindestens eine dieser Auffüllrestriktionen die Verwendung eines Lagerplatzes, dann wird die Ware auf diesem Lagerplatz nicht eingelagert.
Folgende Auffüllrestriktionen stehen zur Verfügung:
- Vorgang
Auf dem Lagerplatz oder Stellplatz können die Bestände eines anderen Artikels eingelagert werden, wenn für den Lagerplatz ein offener Abgang oder Zugang aus demselben Vorgang vorhanden ist, in dem die Einlagerung stattfindet.
Hinweis:
Wenn auf dem Lagerplatz oder Stellplatz bereits ein freier Bestand eingelagert ist, kann der Lagerplatz mit dieser Auffüllrestriktion nicht aufgefüllt werden, da der Bestand nicht zu einem Einlagerungsvorgang gehört.
- Klassifikation
Auf dem Lagerplatz oder Stellplatz können die Bestände anderer Artikel eingelagert werden, wenn sie zur selben Lager-Artikel-Klassifikation 1 gehören wie der bereits eingelagerte Artikel.
- Artikel (artikelreines Auffüllen)
Auf dem Lagerplatz oder Stellplatz können nur die Bestände genau eines Artikels eingelagert werden. Unterschiedliche Ausprägungen sind erlaubt.
Diese Auffüllrestriktion gilt auch für ausprägungsgeführte Artikel des Typs „Seriennummer mit Bestandsführung“ oder „Seriennummer ohne Bestandsführung“.
- Chargen-MHD/Los-Erzeugungsdatum
Auf dem Lagerplatz oder Stellplatz können Chargen mit demselben Mindesthaltbarkeitsdatum oder Lose, die am selben Tag erzeugt wurden, eingelagert werden.
- Charge/Los (ausprägungsreines Auffüllen)
Auf dem Lagerplatz oder Stellplatz kann nur genau eine Charge oder nur genau ein Los eines Artikels eingelagert werden.
- Keine
Der Lagerplatz oder Stellplatz kann ohne Einschränkungen aufgefüllt werden.
5 Auslagerung
Im Folgenden werden alle für die Auslagerung relevanten Strategien detailliert beschrieben.
5.1 Auslagerstrategie
Bei allen Lagerstrategien werden die auszulagernden Artikelbestände nach ihrem FIFO-Datum ermittelt. FIFO steht für die Annahme, dass die zuerst eingelagerten Bestände auch zuerst ausgelagert werden („first in, first out“). Eine Beschreibung des FIFO-Datums entnehmen Sie der Dokumentation „Ausprägungszuweisung“.
Wie das FIFO-Datum bei der Auslagerung berücksichtigt wird, legen Sie mit der Auslagerstrategie fest.
Mögliche Auslagerstrategien sind:
- FIFO
- Strenges FIFO
Lesen Sie bitte in der Dokumentation „Einführung: Lagerplatzsteuerung“ nach, wie die Auswahl der Auslagerstrategie die Auslagerungslogik beeinflusst.
5.2 Auslagersortierung
Über die Auslagersortierung können Sie die Reihenfolge festlegen, in der die Auslagerungslogik die Lagerplätze berücksichtigt. Die Auslagesortierung kommt nur dann zum Tragen, wenn mehrere Bestände mit demselben FIFO-Datum ermittelt werden. In diesem Fall entscheidet die Auslagersortierung darüber, in welcher Reihenfolge die ermittelten Bestände ausgelagert werden.
Die Festlegung der Auslagersortierung erfolgt analog zur Einlagersortierung, siehe Kapitel „Einlagersortierung“.
5.3 Kommissionierstrategie
Die Kommissionierstrategie entscheidet darüber, wie die Kommissionierung erfolgt, wenn in der Lagerzone kein fixer Kommissionierplatz vorhanden ist.
Mögliche Kommissionierstrategien sind:
- Beliebiger Lagerplatz (Fachkommissionierung)
Bei der Kommissionierstrategie „Beliebiger Lagerplatz“ wird die zu kommissionierende Menge aus dem Artikelbestand am Quell-Lagerplatz entnommen. Lagerortübergreifende Umlagerungen erfolgen über die Warenausgangszone des Quell-Lagerortes und über die Wareneingangszone des Ziel-Lagerortes.
- Kommissionierpunkt
Bei der Kommissionierstrategie „Kommissionierpunkt“ wird der Artikelbestand zuerst in die Warenausgangszone (Kommissionierpunkt) transportiert. Ein eventueller Restbestand wird anschließend auf den Quell-Lagerplatz zurückgelagert. Eine Lagerort-interne Umlagerung erfolgt über die Wareneingangszone. Wenn die Ziel-Lagerzone nicht in Lagerplätze aufgeteilt ist, dann erfolgt die Umlagerung direkt vom Quell-Lagerplatz auf die Ziel-Lagerzone.
- Kommissionierpunkt ohne Rücklagerung
Bei der Kommissionierstrategie „Kommissionierpunkt ohne Rücklagerung“ wird der Artikelbestand in die Warenausgangszone (Kommissionierpunkt) transportiert. Ein eventueller Restbestand bleibt in der Warenausgangszone. Verwenden Sie diese Strategie beispielsweise dann, wenn Sie stets nur kleine Mengen kommissionieren und viele aufeinanderfolgende Kommissionen den gleichen Artikel benötigen. Sie müssen die Artikel in diesem Fall nicht immer wieder mit einem Rücklagerauftrag zurücklagern.
Bei Artikeln, die in Seriennummern mit oder ohne Bestandsführung geführt werden, wird immer die Kommissionierstrategie „Beliebiger Lagerplatz“ verwendet.
In der Dokumentation „Kommissionierung mit lagerplatzgeführten Lagerorten“ finden Sie eine ausführliche Beschreibung der Kommissionierung an unterteilten Lagerorten. Die Dokumentation „Einführung: Transportvorgänge“ enthält eine Beschreibung der Lageraufträge, die unter Verwendung der verschiedenen Kommissionierstrategien erzeugt werden.
5.4 Fixplatz-Auslagerstrategie
Die Fixplatz-Auslagerstrategie legt fest, wie Fixplätze bei der Auslagerung berücksichtigt werden.
Mögliche Fixplatz-Auslagerstrategien sind:
- Nicht bevorzugt
Bei der Fixplatz-Auslagerstrategie „Nicht bevorzugt“ wird nicht versucht zuerst von Fixplätzen auszulagern.
- Bevorzugt
Bei der Fixplatz-Auslagerstrategie „Bevorzugt“ werden Fixplätze bei der Auslagerung den Standard-Lagerplätzen bevorzugt. Konnte nicht der gesamte benötigte Bestand von Fixplätzen ausgelagert werden, wird versucht die Restmenge des benötigten Artikelbestands von anderen Lagerplätzen auszulagern.
Hinweis:
Die bevorzugte Berücksichtigung von Fixplätzen führt zum Verletzen des FIFO-Prinzips, wenn Bestände auf einem bevorzugten Fixplatz ein höheres FIFO-Datum haben als Bestände auf einem Reserveplatz.
5.5 Anbruchmengen zuerst auslagern
Wird die Auslagerstrategie „FIFO“ verwendet und die bevorzugte Auslagerung von Anbruchmengen ist aktiviert, dann ermittelt die Auslagerungslogik zuerst Anbruchmengen auf Reserveplätzen oder -stellplätzen. Eine Anbruchmenge liegt vor, wenn der Artikelbestand kleiner als das Fassungsvermögen laut Verpackungsdefinition ist. Eine Anbruchmenge liegt auch dann vor, wenn der Artikelbestand der Verpackungsdefinition entspricht, aber der Reserveplatz oder ‑stellplatz nicht artikelrein ist.
Eine Anbruchmenge kann sich sowohl auf ein Lademittel auf einem Stellplatz als auch auf einen Lagerplatz ohne Lademittel beziehen. Ein leeres Lademittel oder ein Lagerplatz ohne Bestand gilt nicht als angebrochen.
Um eine Anbruchmenge auslagern zu können, darf der Lagerplatz keine Lagerplatz-Reservierungen besitzen. Eine Lagerplatz-Reservierung liegt vor, wenn ein künftiger Zu- oder Abgang registriert ist.
Auf Lagerplätzen des Lagerplatztyps „Blockplatz mit Lademittel“ ist das bevorzugte Auslagern von Anbruchmengen grundsätzlich nicht möglich, da auf solchen Lagerplätzen nur volle Lademittel ein- und ausgelagert werden dürfen. Auch unter Verwendung der Auslagerstrategie „Strenges FIFO“ können Anbruchmengen nicht bevorzugt ausgelagert werden.
Lesen Sie bitte in der Dokumentation „Einführung: Lagerplatzsteuerung“ nach, wie die bevorzugte Auslagerung von Anbruchmengen die Auslagerungslogik beeinflusst.
Hinweis:
Die bevorzugte Auslagerung von Anbruchmengen führt zum Verletzen des FIFO-Prinzips, wenn eine bevorzugt ausgelagerte Anbruchmenge ein höheres FIFO-Datum hat, als die Bestände auf vollen Lademitteln.