Datentransfer zur Varial-Finanzbuchführung einrichten

1                     Themenübersicht

In dieser Dokumentation wird beschrieben, wie Sie die Schnittstelle der Finanzbuchführung einrichten. Sie werden außerdem über mögliche Voraussetzungen und Auswirkungen informiert.

Die Beschreibung der Schnittstelle zur Semiramis Finanzbuchführung, die unter anderem auch Datenfelder-Beschreibungen enthält, finden Sie in der  Dokumentation zur Varial-Finanzbuchführung.

2                     Schritte zur Einrichtung der Schnittstelle

Lesen Sie nachfolgend, welche Einstellungen Sie in verschiedenen Anwendun­gen in Semiramis und in der Varial-Finanzbuchführung vornehmen, um die Finanzbuchführungs-Schnittstelle korrekt einzurichten:

Damit Semiramis mit der Finanzbuchführung Daten austauschen kann, sind bestimmte Daten in beiden Systemen anzulegen. Die im Folgenden beschriebenen Regeln sind dabei strikt einzuhalten, da die Funktion der Schnitt­stelle von der korrekten Konfiguration abhängt.

2.1               Anwendungen, Funktionen und Einstellungen in Semiramis

Die im Folgenden beschriebenen Anwendungen und Funktionen in Semiramis sind für die Varial-Finanzbuchführungs-Schnittstelle relevant. Die be­schrie­benen Einstellungen sind festzulegen, damit die Schnittstelle der Finanz­buch­führung reibungslos funktioniert.

2.1.1          Customizing

Die folgenden Einstellungen sind in der Anwendung „Customizing“ für die Varial-Finanz­buchführungs-Standardschnittstelle vorzuneh­men.

Lesen Sie bitte in der Dokumentation Customizing mehr zur Anwendung „Customizing“.

2.1.1.1      Customizing, Rubrik Rechnungswesen

Die Grundvoraussetzung für ein mögliches Customizing der Finanz­buch­führung und der Finanzbuchführungs-Standardschnittstelle ist, dass eine Finanz­buch­führung von der Art Standard lizenziert ist.

Unter der Hauptrubrik „Rechnungswesen“ wird im Feld „Rechnungswesen-Adapter“ der zum Rechnungswesen passende Varial-Adapter ausgewählt. Zur Aktivierung der Varial-Finanzbuch­füh­rungs-Schnittstelle, muss der „Semiramis 4.4/Varial“-Finanzbuchführungs-Adapter angegeben werden.

Das Feld „Auswirkung Liefersperre“ gibt an, welche Auswirkungen eine in der Varial-Finanzbuchführung gesetzte Liefersperre in Semiramis haben soll.

2.1.1.2      Customizing, Rubrik Sachbuchungen

Die Grundvoraussetzung für ein Customizing der Sachbuchungs-Standardschnittstelle ist, dass einerseits der Varial-Adapter ausgewählt wurde und die Sachbuchungs-Funktion in Semiramis lizenziert ist.

Buchungsmodus:

In der Rubrik „Sachbuchungen“ wird der für die Sachbuchungen anzuwendende Buchungsmodus angegeben. Der Buchungsmodus „Einzelbuchung“ bewirkt, dass die buchführungs-relevanten Materialbuchungen als einzelne Sach­buchungen in die Finanzbuchführung übertragen werden. Dadurch ist jederzeit eine entsprechende Überprüfung gewährleistet.
Bei den Buchungs­modi „Sammelbuchung pro Tag“ und „Sammelbuchung pro Periode“ werden die Materialbuchungen im Zuge der asynchronen Material­ver­buchung (Be­wertung) in einem Zwischen-Businessobjekt – nach ent­sprechenden Kriterien (Firma, Datum, Konto, Gegenkonto, Buchungsschlüssel, Kostenstelle und –träger) – vor-verdichtet. Im Zuge der Überleitung in die Finanz­buchführung werden die verdichteten Materialbuchungen / Sach­buch­ungen direkt aus diesem Zwischentopf in Buchhaltung übertragen.

Der zusätzliche Buchungsmodus „Keine Überleitung“ führt dazu, dass in Semiramis die Sachbuchungsfunktionen aktiviert sind, aber keine Bewegungs­daten in das Rechnungswesen übertragen werden. Dieser Modus kann z.B. im Zuge der Implementierungsphase, für ge­zielte Testzwecke eingesetzt werden, wenn z.B. die Buchhaltungs­schnittstelle noch nicht vollständig eingerichtet ist oder Sachbuchungen (noch) nicht erforderlich sind.

Hinweis:
Es ist zu beachten, dass bei anschließender Änderung der Customizing-Einstellung von „Keine Überleitung“ auf „Einzelbuchung“ alle aufgelaufenen Materialbuchungen in die Buchhaltung übertragen werden. Weiters ist zu bedenken, dass im Modus „Keine Überleitung“ keine Daten in den Zwischentopf geschrieben werden und eine nachträgliche Befüllung für Sammel-Sachbuchungen nicht vorgesehen ist.

Kontentabelle:

Die Kontentabelle mit den dreizehn Sachbuchungskonten definiert jene Sach­bu­chungs-Gegen­konten, die in Abhängigkeit der in den Materialbuchungen zu­ge­ordneten ‚Sachbuchungsherkunft’ (ev. auch des Buchungsvorganges) und des Be­stands­eigen­tümers herangezogen werden.

Im Customizing müssen für die folgenden Kontentypen Sachbuchungs-Gegen­konten für die Bestandskonten definiert werden:

  • Wareneingang/Eingangsrechnung
  • Zusatzkosten
  • Produktionsabgänge
  • Produktionszugänge
  • Inventur-Differenzen
  • Umwertungen mit Eigentumsübergang (Multi-Site)
  • Umbuchungsabgänge mit Eigentumsübergang (Multi-Site)
  • Zentrale Beschaffung (Multi-Site)
  • Bewertungs-Differenzen
  • Lieferaufträge
  • Ungeplante Abgänge
  • Ungeplante Zugänge
  • Umwertungs-Differenzen

Diesen Konten ist eine fixe Verwendung Aufwandskonto ‚ Bestandskonto oder Erlöskonto zugeordnet.

Die Angabe dieser dreizehn Konten ist bei aktivierter Sachbuchungsfunktion Pflicht und dient im Falle einer fehlenden Kontenzuordnung als Fallback.

2.1.1.3      Customizing, Rubrik Basis

In der Hauptrubrik „Basis“ ist unter dem Karteireiter „Einstellungen“ eine Orga­ni­sation als Mandant der aktuellen OLTP-Datenbank eingetragen. Über den Rauten-Button vor dem Feld „Mandant“ wird ein Dialogfenster geöffnet, in wel­chem die dem Mandant zugeordnete Rechnungswesen-Firma eingetragen und bearbeitet werden kann. Nur eine in der Finanzbuchführung hinter­leg­te Firma kann eingetragen werden. Sie können über die Wertehilfe abfragen, welche Firmen in der Finanzbuchführung hinterlegt sind.

Siehe auch 2.2.2.3 Anwendung Firma.

2.1.1.4      Customizing, Rubrik Partner

In der Rubrik „Partner“ können Sie Nummernkreise erfassen, die Semiramis bei der Vergabe von Debitoren- und Kreditorennummern in den Partner-Stamm­da­ten verwendet. Wenn keine Nummernkreise hinterlegt sind, dann werden auch keine Vorschlagswerte für Debitoren- und Kreditorennummern angezeigt, wenn die Checkbox „Debitor“ bzw. „Kreditor“ in der Anwendung Partner aktiviert wird.

Hinweis:
Die Nummernkreise sollten so gewählt sein, dass diese den Konventionen des in der Finanzbuchführung verwendeten Kontenrahmens entsprechen.

 

2.1.2          Verarbeitungsaufträge

Die folgenden Einstellungen sind in der Anwendung „Verarbeitungsaufträge“ für die Finanzbuchführungs-Standardschnittstelle vorzunehmen.

Lesen Sie bitte in der Dokumentation „Verarbeitungsaufträge“ mehr zur Anwendung „Verarbeitungsaufträge“.

Sechs Anwendungen sind direkt an der Funktion der Standardschnittstelle zur Varial-Finanzbuchführung beteiligt. Die Anwendungen im Einzelnen:

  • cisag.app.financials.batch.log.PartnerTransferBatch

Aufgabe: Übertragung der Partnerdaten an die Finanzbuchfüh­rung.

Name:     „Partner zur Finanzbuchführung übertragen“

  • cisag.app.financials.batch.log.InvoiceTransferBatch

Aufgabe:  Übertragung der in der Anwendung „Finanzcockpit“ zur Übertra­gung gekennzeichneten Ein- und Ausgangsrechnungen an die Finanzbuchführung.

  • cisag.app.financials.batch.log.StartTransferBatches

Aufgabe: Regelmäßiger Start der nächsten beiden Anwendungen.

Name:     „Rechnungswesendaten synchronisieren“

  • cisag.app.financials.batch.log.OutstandingDebtTransferBatch

Aufgabe: Übernahme der Salden der Debitorenkonten aus der Finanzbuchführung.

  • cisag.app.financials.batch.log.InvoiceStatusTransferBatch

Aufgabe: Übernahme der offenen Posten aus der Finanzbuch­füh­rung und Aktualisieren der Bezahlstatus (paymentStatus) der Rechnungen in Semiramis.

  • cisag.app.financials.batch.log.NominalAccountingTransferBatch

Aufgabe:  Übernahme der zur Übertragung relevanten als Sachbuchungen an die Finanzbuchführung und bei entsprechender Konfiguration (siehe Kontenplan in der Semiramis-Finanzbuchführung) werden die Daten von der Finanzbuchführung direkt an die Semiramis-Kostenrechnung weitergeschleust.

Name:     „Sachbuchungen ins Rechnungswesen übertragen“

Nur die Anwendungen „Partner zur Finanzbuchführung übertragen“,  „Rechnungswesendaten synchronisieren“ und „Sachbuchungen ins Rechnungswesen übertragen“ müssen aus­drücklich als Verarbeitungsaufträge angelegt werden. Für die Hintergrund­anwendung „Rechnungswesendaten synchronisieren“ kann zusätzlich ein periodischer Aktualisierungszeitraum in Minuten als Parameter übergeben werden.

Hinweise:
Achten Sie bei der Anlage der Verarbeitungsaufträge „Partner zur Finanz­buch­führung übertragen“ und „Rechnungswesendaten synchronisieren“ darauf, dass Sie die Start­art „Bei jedem Start des Application Servers“ angeben. Damit stel­len Sie sicher, dass der Verarbeitungsauftrag beim Neustart des Semiramis Application Ser­vers automatisch aktiviert wird.

Bei Anlage des Verarbeitungsauftrages „Sachbuchungen ins Rechnungswesen übertragen“ sollten Sie sich für die Hinterlegung eines Serienmusters ent­scheiden, um die Sachbuchungen regelmäßig, z.B. zu einer bestimmten Tages­zeit wiederholt oder auch nur einmal pro Monat wiederholt, auszuführen. Die Übertragung kann aber auch nach Bedarf vom Anwender, z.B. nach dem Periodenabschluss, aufgerufen werden.

Sie können einen angelegten Verarbeitungsauftrag löschen, indem Sie ihn in der Anwendung „Verarbeitungsaufträge“ markieren und den Button „Löschen“ drücken. Um eine Anwendung im laufenden Betrieb anzuhalten, sollte auch die entsprechende Session im Systemcockpit gelöscht werden. Nach wenigen Minu­ten wird die Anwendung von Semiramis angehalten.

2.1.3          Funktionale Einstellungen in Semiramis

Im Folgenden werden die für die Finanzbuchführungs-Standardschnittstelle relevanten Aspekte der Anwendungen beschrieben.

Ausführliche Informationen entnehmen Sie bitte den entsprechenden Dokumentationen zu den Anwendungen.

Hinweis:
Damit Semiramis mit der Varial-Finanzbuchführung Daten austauschen kann, sind bestimmte Daten in beiden Systemen anzulegen. Die nachfolgenden Regeln sind strikt einzuhalten, da die Funktion der Schnittstelle von der korrek­ten Konfiguration abhängt.

Folgende funktionale Einstellungen sind zumindest in Semiramis erforderlich:

2.1.3.1      Framework Basis, Anwendung Geschäftsjahre

Die in Semiramis definierten Geschäftsjahre sollten ihren Perioden entsprechend in der Finanzbuchführung definiert sein, um z.B. bei (Geschäfts-) Jahreswechsel keine fehlerhaften Daten in der Schnittstelle zu erzeugen.

2.1.3.2      Framework Rechnungswesen, Anwendung Zahlungsarten

Die Zahlungsarten/Zahlungsweisen stellen einen Sonderfall der Finanzbuch­füh­rungs-Standardschnittstelle dar. In Semiramis können beliebig viele Zah­lungs­arten definiert werden. In der Finanzbuchführung dagegen sind fol­gende mögliche Zahlungsweisen fest vorgeschrieben. Diese Zahlungsweisen steuern die automatischen Zahlläufe:

  • 0 – Laut Kontovorlage, bzw. bei Änderungen laut Voreinstellung
  • 1 – Unbekannt (Für Debitoren und Kreditoren)
  • 2 – Banküberweisung (für Kreditoren)
  • 3 – Check (für Kreditoren)
  • 4 – Lastschriftverfahren (für Debitoren und Kreditoren)
  • 5 – Bankeinzug (für Debitoren und Kreditoren)

Damit die Zahlungsarten/Zahlungsweisen korrekt in die Finanzbuch­führung übertragen werden können, verwenden Sie die gleichen Codes (1 bis 5) für die entsprechenden Zahlungsarten in Semiramis. Wird versucht, eine Zah­lungsart zu übertragen, die in der Finanzbuchführung unbekannt ist, wird sie vor der Übertragung zum Wert 0 (Laut Vorlage) geändert.

2.1.3.3      Framework Rechnungswesen, Anwendung Konten

Die in Semiramis angelegten Konten werden unter anderem dazu verwendet, Erlöse aus Ausgangsrechnungen, Aufwendungen aus Eingangs­rech­nungen und Sachbuchungen auf das richtige Konto in der Finanzbuchführung zu buchen.

Damit die Anbindung der Finanzbuchführung an Semiramis rei­bungs­los funktioniert, müssen die in Semiramis angelegten Konten auch im verwendeten Kontenrahmen der Finanzbuchführung existieren.

Lesen Sie bitte in der Dokumentation „Konten“ und „Kontenzuordnungen“ mehr zur Anwendung „Konten“.

2.1.3.4      Framework Rechnungswesen, Anwendung Kontenzuordnungen

Für Artikel-Kontenklassifikationen mit der Verwendung „Bestandskonto“ können in der Anwendung „Kontenzuordnungen“ im Editor-Reiter „Sachbuchungen“ bis zu zwölf Gegenkonten zur Verfügung gestellt werden. Diese Gegenkonten sind keine Pflichtfelder und übersteuern gegebenenfalls die im Customizing in der Rubrik „Sachbuchungen“ an­ge­gebenen „Vorgabe“-Gegenkonten.

Damit die Anbindung der Finanzbuchführung an Semiramis reibungslos funktioniert, müssen die in Semiramis verwendeten Konten bzw. Gegenkonten auch im verwendeten Kontenrahmen der Varial-Finanzbuchführung an­gelegt werden. Und bei entsprechender Konfiguration des Kontenplanes und der Kostenrechnungsstammdaten (z.B. Kostenarten) können (Sach-) Buchungen von der Varial-Finanz­buch­führung unter Verwendung einer aus dem Sachkonto lt. Kontenplan abgeleiteten (primären) Kostenart (i.d.R. Kontonummer plus Suffix ‚00’) direkt an das Varial-Controlling durch­gereicht werden.

2.1.3.5      Framework Lagerlogistik, Anwendung Buchungsschlüssel

Für die in Semiramis angelegten – organisationsunabhängigen – Buchungsschlüssel kann entschieden werden, ob für eine mit diesem Buchungsschlüssel erfolgte Materialbuchung eine Sachbuchung ausgelöst werden soll. Zusätzlich kann im Buchungsschlüssel entschieden werden, ob Ist-Kosten­rechnungs­bewegungen aus der Produktion wie bisher als eigenständige Kosten­rechnungs­be­wegung mit Hilfe der Hinter­grundanwendung „Rechnungswesendaten synchronisieren“ erfolgen oder indirekt – eventuell sogar zusätzlich – durch die Sachbuchung.

Hinweise:
Die CheckBox ‚Sachkontenbuchungen’ ist nur dann eingebbar, wenn in mindestens einer Firma die Sachbuchungs-Funktion im Customizing aktiviert wurde.
Analog ist die CheckBox ‚Ist-Kostenrechnungsbewegungen’ nur dann ein­geb­bar, wenn in mindestens einer Firma die Controlling-Funktion im Customizing aktiviert wurde.

In der Varial-Finanzbuchführung besteht weiters die Möglichkeit Konten als für die Varial-Kostenrechnung(KoRe) relevant zu kennzeichnen. Hierbei ist folgendes zu beachten:

  • Die Funktionen für ‚Ist-Kostenrechnungsbewegungen’ und ‚Sachbuchungen’ können unabhängig voneinander aktiviert oder deaktiviert werden, allerdings nur wenn die ‚Bestandsbewertung’ aktiviert ist.
  • In dem Fall, dass die Funktion ‚Ist-Kostenrechnungsbewegungen’ im Buchungs­schlüssel aktiviert ist und im Kontenplan der Semiramis Finanzbuchhaltung die CheckBox ‚KORE’ aktiviert ist, würden die Sach­buchungen sowohl via Varial-Finanzbuchführung in das Varial-Controlling übernommen als auch mit der Hintergrundanwendung „Controlling-Bewegungsdaten übertragen“.
  • Ist in Semiramis die Controlling-Funktion aktiviert und wird das Varial-Controlling verwendet, wird empfohlen das (Sach-)Konto in der Varial-Finanz­buchführung nicht als ‚KORE’-relevant zu kennzeichnen. Würde das Konto in der Finanzbuchführung sowohl als ‚KORE’-relevant als auch im Buchungsschlüssel ‚Ist-Kosten­rechnungsbewegungen’ angehakt werden, könnte es z.B. bei Produktions­ab­gängen zu Doppel­buchungen in der Kostenrechnung kommen.

Durch obige Szenarien wird es möglich, die Ist-Bewegungen aus der Produktion einerseits mit der Sachbuchung auf eine entsprechende Kostenart  UND bzw. ODER mit der bestehenden Kostenrechnungs-Schnitt­stelle, bewertet lt. den Vorgaben aus der Semiramis-Customizing-Funktion ‚Controlling’ und den jeweils zugeordneten Kostenarten lt. Kontenzuordnung, überzuleiten.

Hinweis:
Die Abstimmung der Einstellungen im Kontenrahmen in Kombination mit den Einstellungen im Kostenartenstamm der Varial-Finanz­buchführung sowie der Konfiguration des Customizings bzw. der beschriebenen CheckBoxen im Buchungsschlüssels in Semiramis liegen im Verantwortungsbereich des Benutzers.

 

2.2               Anwendungen und Einstellungen in der Finanzbuchführung

Im Folgenden werden die für die Finanzbuchführungs-Standardschnittstelle relevanten Anwendungen in der Finanzbuchführung beschrieben. Außerdem werden die für die Funktion der Schnittstelle unbedingt notwendigen Einstel­lungen beschrieben.

Die ausführliche Anwendungsbeschreibung lesen Sie bitte in der Doku­men­tation zur Varial-Finanzbuchführung.

2.2.1          Anwendung Bearbeitung Übernahme

Unter dem Menüpunkt „Finanzbuchführung/Übernahme“ können in der Anwendung „Bearbeitung Übernahme“ alle aus Semiramis in die Finanz­buch­führung über­tragenen Datensätze nach  Import-Typ bzw. Erstellungszeitpunkt aufgelistet werden. Die Hauptfunktion besteht jedoch darin, fehlerhafte Daten­sätze zu identifizieren und zu korri­gie­ren. Nach der Korrektur können die Daten­sätze erneut mit dem Befehl „Impor­tie­ren“ in die Finanzbuchführung importiert werden.

Die ausführliche Anwendungsbeschreibung lesen Sie bitte in der Dokumen­tation zur Finanzbuchführung.

2.2.2          Allgemeine Einstellungen

Unter dem Menüpunkt „Allg. Einstellungen“ sind für die folgenden Anwendun­gen die im Folgenden beschriebenen Einstellungen vorzunehmen:

  • Anwendung Sprache
  • Anwendung Land
  • Anwendung Firma
  • Anwendung Währung
  • Anwendung Währungskurse

2.2.2.1      Anwendung Sprache

Damit die Anbindung der Varial-Finanzbuchführung an Semiramis rei­bungs­los funktioniert, legen Sie die in Semiramis hinterlegten Sprachen auch in der Finanzbuchführung an.

Von Semiramis gelieferte Datensätze, die Sprachen-Identifikationen/Sprach­codes beinhalten, die in der Finanzbuchführung nicht vorkommen, führen zu Fehlern bei der Übertragung. In solchen Fällen müssen die fehlenden Sprachen in der Finanzbuchführung nachträglich angelegt werden, bevor die fehlerhaften Datensätze mit der Anwendung „Bearbeitung Übernah­me“ impor­tiert werden können.

Sprachen-Identifikationen/Sprachcodes können mit den Daten der Personen­kon­ten und der Pseudokunden/„Konto diverse“ von Semiramis in die Finanz­buch­führung übertragen werden. Aus der Finanzbuchfüh­rung werden keine Datensätze mit Sprachcodes zurück nach Semiramis über­geben.

Geben Sie in dem mit „Code“ beschrifteten Feld die Identifikation an, die Semi­ramis für das Land verwendet.

Hinweis:
Am Besten verwenden Sie sowohl in Semiramis als auch in der Fi­nanz­buchführung den ISO-Code als einheitliche Identifikation für eine Sprache.

2.2.2.2      Anwendung Land

Damit die Anbindung der Finanzbuchführung an Semiramis rei­bungslos funktioniert, legen Sie die in Semiramis angelegten Länder auch in der Varial-Finanz­buch­führung an.

Von Semiramis gelieferte Datensätze, die Länderidentifikationen beinhalten, die in der Finanzbuchführung nicht vorkommen, werden in der Finanzbuchführung automatisch angelegt. Weitere Informationen werden aber nicht hinterlegt. In solchen Fällen müssen die fehlenden Länder in der Finanzbuchführung nach­träglich gepflegt werden. Länderidentifika­tionen/Ländercodes können mit den Daten der Rechnungen, der Partner/Per­so­nenkonten und Pseudokunden/„Konto diverse“ von Semiramis in die Varial-Finanzbuchführung übertragen werden. Aus der Varial-Finanzbuchfüh­rung werden keine Datensätze mit Ländercodes zurück nach Semiramis über­geben.

Geben Sie in den mit „Code“ und „ISO-Code“ beschrifteten Feldern die Identifi­ka­tion an, die Semiramis für das Land verwendet.

Hinweis:
Am Besten verwenden Sie sowohl in Semiramis als auch in der Varial-Fi­nanz­buch­führung den ISO-Code als einheitliche Identifikation für ein Land.

2.2.2.3      Anwendung Firma

In einer Semiramis Single-Site-Installation wird der „Code“ der Buchhaltungs-Firma  in Semiramis in der Anwendung Customizing, Haupt­rubrik „Basis“, im Dialogfenster zum Eingabefeld „Mandant“, dort im Feld „Rech­nungswesen-Firma“, eingetragen. Wohingegen in einer Multi-Site-Installation der „Code“ der zugehörigen Firma in der Anwendung „Organisationen“, im Reiter „Rechnungs­wesen“ in das Feld „Rechnungswesen-Firma“ eingegeben wird.

Siehe auch im Kapitel zum Customizing unter 2.1.1.2 Customizing, Rubrik Basis.

2.2.2.4      Anwendung Währung

Jede in Semiramis vorhandene Währung muss ebenfalls in der Fi­nanz­buch­führung vorhanden sein. Die Buchungen werden in der Eigenwährung (Leit­währung) und der jeweiligen Fremdwährung (Rechnungswährung) von Semi­ramis übertragen. Alle Hauswährungen müssen auch in der Fi­nanz­buchführung vor­handen sein, außerdem die in den Wechselkursen der ver­wendeten Wechsel­kursverwendungen benutzten Währungen. Der Bezug der Semiramis- und Varial-Finanzbuchführungs-Wäh­rungen zueinander wird über den Import­code hergestellt.

Damit die Anbindung der Finanzbuchführung an Semiramis rei­bungs­los funktioniert, legen Sie die in Semiramis angelegten Währungen auch in der Varial-Finanz­buchführung an.

Von Semiramis gelieferte Datensätze, die Währungen beinhalten, die in der Varial-Finanzbuchführung nicht vorkommen, führen zu Fehlern bei der Übertragung. In solchen Fällen müssen die fehlenden Währungen in der Varial-Finanzbuchführung nachträglich angelegt werden, bevor die fehlerhaften Datensätze mit der An­wendung „Bearbeitung Übernahme“ importiert werden können.

Geben Sie in dem mit „Importcode“ beschrifteten Feld die Identifikation an, die Semiramis für die Währung verwendet.

Hinweis:
Am Besten verwenden Sie sowohl in Semiramis als auch in der Finanz­buch­führung den ISO-Code als einheitliche Identifikation einer Währung.

2.2.2.5      Anwendung Währungskurse

Da sowohl Semiramis als auch die Finanzbuchführung eigene Tabel­len für Wechsel­kurse enthalten, müssen die Kurse parallel geführt werden. Um zu ver­meiden, dass die beiden Systeme unterschiedliche Umrechnungsfaktoren her­an­ziehen, sollen die Wechselkurse/Währungskurse möglichst gleich gehalten werden. Rechnungen aus Semiramis werden in jedem Fall mit dem Kurs über­tragen, welcher in Semiramis verwendet wurde. Die Währungskurse in der Varial-Finanzbuchführung werden für manuelle Buchungen verwendet.

2.2.3          Einrichten Finanzbuchführung

Unter dem Menüpunkt „Finanzbuchführung/Einrichten Finanzbuchführung“ sind für die nachstehenden Anwendungen, die im Folgenden beschriebenen Ein­stel­lungen in Abstimmung mit Semiramis vorzunehmen:

2.2.3.1      Anwendung Steuerschlüssel

Damit die Anbindung der Varial-Finanzbuchführung an Semiramis rei­bungs­los funktioniert, legen Sie die in Semiramis angelegten Steuerschlüssel auch in der Finanz­buchführung an.

Von Semiramis gelieferte Datensätze, die Steuerschlüssel beinhalten, die in der Finanzbuchführung nicht vorkommen, führen zu Fehlern bei der Über­tragung. In solchen Fällen müssen die fehlenden Steuerschlüssel in der Finanz­buch­führung nachträglich angelegt werden, bevor die fehler­haf­ten Datensätze mit der Anwendung „Bearbeitung Übernahme“ importiert wer­den können.

Steuerschlüssel können mit den Rechnungen, den Personenkonten und den Pseu­do­kunden/Konto diverse von Semiramis in die Finanzbuchfüh­rung übertragen werden. Aus der Finanz­buchführung werden keine Datensätze mit Steuerschlüsseln zurück nach Semi­ramis übergeben.

Geben Sie in dem mit „Importcode“ beschrifteten Feld die Identifikation an, die Semiramis für den Steuerschlüssel verwendet.

Eine ausführliche Beschreibung dieser Anwendungen lesen Sie bitte in der Doku­mentation zur Finanzbuchführung.

Hinweis:
Die in der Varial-Finanzbuchführung angelegten Steuerschlüssel vom Typ „Umsatz­steuer“ sollten nicht über den Importcode mit einem Steuerschlüssel in Semi­ramis verknüpft werden.

2.2.3.2      Anwendung Kontenplan

Damit die Anbindung der Varial-Finanzbuchführung an Semiramis rei­bungs­los funktioniert, legen Sie die in Semiramis angelegten Konten auch im Kontenplan der Finanzbuchführung an.

Sachbuchungs-Gegenkonten

Folgende Konten sind in Zusammenhang mit Sachbuchungen in der Finanz­buch­führung anzulegen. Zur besseren Abgrenzung wird vorgeschlagen folgende sprechende Namen zu verwenden.

Kontentypen lt. Verwendung Kontenart Gegenkonto-Bezeichnung
Wareneingang / Eingangsrechnung Bestandskonto Verrechnungs-, Abgrenzungs­konto Bestand
Zusatzkosten Bestandskonto Verrechnungs-, Abgrenzungs­konto Bestand/Zusatzkosten
Produktionsabgänge Aufwandskonto Aufwandskonto für Material­entnahme in Produktion
Produktionszugänge Erlöskonto Erlöskonto/Wertschöpfung WIA
Inventur-Differenzen Bestandskonto Inventur-Differenzkonto
Umwertungen mit Eigen­tums­übergang (Multi-Site) Aufwandskonto Aufwandskonto für Umwertungen mit Eigentumsübergang
Umbuchungsabgänge mit Eigentumsübergang (Multi-Site) Aufwandskonto Aufwandskonto für Umbuchungs­abgänge mit Eigentumsübergang (Transitlager)
Zentrale Beschaffung (Multi-Site) Bestandskonto Verrechnungs-, Abgrenzungs­konto Bestand (verbundene Unternehmen)
Bewertungs-Differenzen Aufwandskonto Bewertungs-Differenzkonto
Lieferaufträge Aufwandskonto Wareneinsatz
Ungeplante Abgänge Aufwandskonto Wareneinsatz aus manueller Materialbewegung
Ungeplante Zugänge Erlöskonto Wareneinsatz aus manueller Materialbewegung
Umwertungs-Differenzen Aufwandskonto Umwertungs-Differenzkonto

Die Sachbuchungs-Gegenkontonummer kann wie folgt aufgebaut werden (ein Vorschlag):

  1. Stelle: ‚9’ als Kennzeichen, dass es interne Konten bzw. Gegenkonten sind.
  2. Stelle: gibt die Lage im RLG vor, z.B. 1=Bestand, 4=Erlös, 5=Aufwand.
  3. Stelle aufwärts: laufende Nummerierung bzw. weitere Unterteilungen.

 

Sachbuchungen/Sachkonto/KoRe-Relevanz

Die Steuerung, ob und welche KoRe-Infos (Kostenstelle, Kostenträger) an die FiBu-Schnittstelle übergeben werden, erfolgt in Abhängigkeit der KoRe-Relevanz des Bestands/Gegenkontos der zugrundeliegenden Materialbuchung und auf Basis der ermittelten Hauptkostenarten-Buchungsregel von  Bestands/ Gegenkonto. Die verwendete Hauptkostenart ermittelt sich in Semiramis aus der Kontonummer plus fix ‚00’ als Suffix.
Die KoRe-Infos werden in Abhängigkeit der Buchungsregel des Bestandskontos und den aktuell vorhandenen KoRe-Infos der Materialbuchung gefiltert, d.h. ist das Konto nicht KoRe-Relevant werden keine CostingSplit-Daten an die Schnittstelle übergeben bzw. je nach Buchungsregel nur die Kostenstelle bzw. der Kostenträger. Sollte hingegen eine laut Kostenarten-Buchungsregel erforderliche KoRe-Info (Kostenträger, Kostenstelle) in der Materialbuchung gar nicht vorhanden sein, kann diese fehlende Information nicht mehr ermittelt werden. Andererseits,  sollte z.B. ein Kostenträger in der Materialbuchung vorhanden sein, aber untersagt die Buchungsregel, dass z.B. ein Träger angegeben werden darf, dann wird dieser Kostenträger nicht an die Sachbuchung übergeben. Sobald ein Konto lt. Kontenplan KoRe-relevant ist, werden aber jedenfalls die CostingSplit-Daten für die Überleitung der Sachbuchung erzeugt.

2.2.3.3      Anwendung Geschäftsjahr

Damit die Anbindung der Varial-Finanzbuchführung an Semiramis rei­bungs­los funktioniert, legen Sie die in Semiramis angelegten Geschäftsjahre auch in der Finanzbuchführung an.

2.2.4          Einstellungen Debitorenbuchhaltung

Unter dem Menüpunkt „Finanzbuchführung / Debitorenbuchhaltung“ sind für die nachstehenden Anwendungen, die im Folgenden beschriebenen Einstellungen in Abstimmung mit Semiramis vorzunehmen:

  • Anwendung Zahlungskonditionen
  • Anwendung Vorlage Debitoren

2.2.4.1      Anwendung Zahlungskonditionen

Damit die Anbindung der Varial-Finanz­buch­führung an Semiramis rei­bungs­los funktioniert, legen Sie die in Semiramis ange­legten Zahlungsbedin­gungen / Zahlungskonditionen auch in der Finanz­buchführung an.

Von Semiramis gelieferte Datensätze, die Zahlungsbedingungen/Zahlungskon­di­tionen beinhalten, die in der Varial-Finanzbuchführung nicht vorkommen, führen zu Fehlern bei der Übertragung. In solchen Fällen müssen die fehlenden Zahlungs­konditionen in der Varial-Finanzbuchführung nachträglich ange­legt werden, bevor die fehlerhaften Datensätze mit der Anwendung „Bearbei­tung Übernahme“ importiert werden können.

Zahlungsbedingungen/Zahlungskonditionen können mit den Rechnungen, den Personenkonten und den Pseudokunden/Konto diverse von Semiramis in die Finanzbuchführung übertragen werden. Aus der Varial-Finanz­buchführung werden keine Datensätze mit Zahlungskonditionen zurück nach Semiramis übergeben.

Geben Sie in dem mit „Importcode“ beschrifteten Feld die Identifikation an, die Semiramis für die Zahlungsbedingung/Zahlungskondition verwendet.

Hinweis:
In der Varial-Finanzbuchführung können „verkettete“ Zahlungskonditionen und Teil­zahlungskonditionen angelegt werden. Solche Zahlungskonditionen kön­nen auch von Semiramis angesprochen werden, indem eine Zahlungsbedin­gung in Semiramis ohne Fälligkeits- und Skontoinformationen angelegt wird, die über den Importcode mit der verketteten Zahlungskondition verknüpft ist.

2.2.4.2      Anwendung Vorlage Debitoren

Die Debitorenvorlage wird bei der Neuanlage von Debitorenkonten verwendet, um in Semiramis nicht vor­handene und damit über die Schnittstelle nicht liefer­bare Daten zu ergänzen.

2.2.5          Einstellungen Kreditorenbuchhaltung

Unter dem Menüpunkt „Finanzbuchführung / Kreditorenbuchhaltung“ sind für die nachstehenden Anwendungen, die im Folgenden beschriebenen Ein­stel­lungen in Abstimmung mit Semiramis vorzunehmen:

2.2.5.1      Anwendung Zahlungskonditionen

Damit die Anbindung der Varial-Finanz­buch­führung an Semiramis rei­bungs­los funktioniert, legen Sie die in Semiramis ange­legten Zahlungsbedin­gungen / Zahlungskonditionen auch in der Finanz­buchführung an.

Weitere Details finden Sie im Kapitel Einstellungen Debitorenbuchhaltung unter Anwendung Zahlungskonditionen.

2.2.5.2      Anwendung Vorlage Kreditoren

Die Kreditorenvorlage wird bei der Neuanlage von Kreditorenkonten verwendet, um in Semiramis nicht vor­handene und damit über die Schnittstelle nicht liefer­bare Daten zu ergänzen.

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