In dieser Dokumentation werden die Beschaffungsstatistiken in der OLAP-Datenbank erläutert. Die Beschaffungsstatistiken umfassen zwei Statistiken. Die Einkaufswertstatistik stellt die Umsätze pro Lieferant und Artikel anhand der Eingangsrechnungspositionen dar. Bezugskosten werden anhand der dazugehörigen Beschaffungsauftragspositionen berechnet und beim jeweiligen Artikel ausgewiesen. Die Beschaffungswertstatistik stellt die erzielten Umsätze pro Lieferant und Artikel anhand der Eingangsrechnungspositionen dar. Bezugskosten werden den Eingangsrechnungspositionen entnommen und dem „verursachenden“ Artikel zugeordnet. Als „Lieferant“ wird je nach Zuordnung in der Anwendung „Customizing“ entweder der Rechnungssteller, der Lieferpartner oder der Lieferant herangezogen.
Erfahren Sie in dieser Dokumentation, wie die Star-Schemata der jeweiligen Beschaffungsstatistiken aufgebaut sind und welche Dimensionen und Felder sie enthalten. Die für die Beschaffungsstatistiken relevanten Anwendungen und deren Felder, Aktionen und Vorgehensweisen werden in separaten Dokumentationen ausführlich beschrieben.
1 Begriffsbestimmung
Bareinkaufswerte
Der Bareinkaufswert ergibt sich aus dem Nettobetrag (Bruttobetrag abzüglich Rabatte zuzüglich Zuschläge) abzüglich Skonto. Zur Berechnung wird der Skonto-Prozentsatz im ersten Zahlungsintervall der entsprechenden Zahlungsbedingung verwendet. Der Bareinkaufswert wird pro Position berechnet und als Summe des gesamten Auftrages in der Auftragsbasis dargestellt. Die folgende Formel wird verwendet: Bareinkaufswert = Bruttobetrag – Rabatte + Zuschläge – Skonto
Beschaffungswerte
Der Beschaffungswert umfasst die Kosten inklusive der Zu- und Abschläge sowie Bezugskosten, die für die Beschaffung eines Artikels aufgewendet werden. Zahlungsbedingungen werden dabei nicht berücksichtigt. Der Beschaffungswert ergibt sich aufgrund der Kosten laut Eingangsrechnung.
Bezugskosten
Die Bezugskosten entstehen für die Lieferung eines Artikels. Sie sind ein in Prozent angegebener Wert oder ein absoluter Betrag, die den Einstandspreis eines Artikels erhöhen.
Bruttobetrag
Der Bruttobetrag ist das Produkt aus Preis * Menge. Der so ermittelte Betrag wird für eine Auftragsposition angezeigt. In der Auftragsbasis wird der Bruttobetrag als Summe über alle Auftragspositionen dargestellt. Er enthält weder Preisnachlässe noch Zuschläge oder sonstige Kosten.
Data Warehouse
Das Data Warehouse führt betriebswirtschaftlich relevante Daten aus verschiedenen Datenquellen zusammen. Die Daten werden zu aussagekräftigen Informationen verdichtet und in einer separaten OLAP-Datenbank in Fakten- und Dimensionstabellen gespeichert. Diese Informationen stehen anschließend für Auswertungen zur Verfügung. In Semiramis werden Stamm- und Bewegungsdaten aus z. B. den Frameworks Vertrieb und Beschaffung in die als Data Warehouse genutzte OLAP-Datenbank übertragen.
Dimensionstabellen
Die Dimensionstabellen in einem Data Warehouse enthalten qualitative Daten, die die quantitativen Daten der Faktentabelle klassifizieren. Beispiele für Dimensionen sind Tag, Vertriebs-Artikel, Kunde etc. Die Daten in Dimensionstabellen ändern sich vergleichsweise selten und enthalten im Vergleich zur Faktentabelle relativ wenige Datensätze.
Eingangsrechnungen
Die Eingangsrechnung enthält eine Aufstellung der zu zahlenden Beträge für gelieferte oder noch zu liefernde Artikel. Bei der Eingangsrechnung handelt es sich um einen Fremdbeleg, der auch eine Gutschrift sein kann.
Einkaufswert
Der Einkaufswert entspricht dem Nettobetrag einer Position aus einer Eingangsrechnung. Weder Skonto noch Zu- und Abschläge oder Ähnliches werden dem Betrag aus der Eingangsrechnung hinzugefügt oder abgezogen.
Einstandswerte
Der Einstandswert setzt sich zusammen aus Bruttobetrag, Rabatten und Zuschlägen, wird dann gegebenenfalls um die Skonto für das erste Zahlungsintervall vermindert und um die anteiligen Bezugskosten erhöht. Die folgende Formel wird dabei verwendet: Einstandswert = Bareinkaufswert *(1 + Bezugskosten (in %) / 100) + Bezugskosten. Hinweis: Bareinkaufswert = Bruttobetrag – Rabatte + Zuschläge – Skonto.
Faktentabellen
Die Faktentabelle stellt das eigentliche Kernstück eines Data Warehouse dar. Sie enthält die quantitativen Daten des Data Warehouse, die aus den operativen Vorgängen entstanden sind, wie z. B. Umsatz, Stückzahlen etc. Diese Kennzahlen dienen als Datenbasis für die Auswertungen. Zur Klassifikation der Daten sind neben den Kennzahlen noch Verweise auf die Dimensionen in den Dimensionstabellen enthalten. Die Faktentabelle enthält im Vergleich zu den Dimensionstabellen größere Datenmengen und wird mit jeder Aktualisierung um weitere Datensätze ergänzt.
Klassifikationen
Eine Klassifikation stellt die über- und untergeordnete Beziehung zwischen Objekten dar. Sie bestimmt die Rangfolge im System. Eine Klassifikation kann aus einer oder mehreren Ebenen bestehen. Klassifikationen bestehen aus voneinander abhängigen Knoten. Der jeweils übergeordnete Knoten heißt „Ordner“. Der unterhalb des letzten Ordners liegende Knoten heißt jeweils „Blatt“.
Nettobetrag
Der Nettobetrag ist die Summe aus dem ermittelten Bruttobetrag (Preis * Menge) abzüglich gewährter Rabatte und zuzüglich Zuschläge. Der Nettobetrag wird pro Position berechnet und als Summe des gesamten Auftrages in der Auftragsbasis dargestellt.
Online Analytical Processing (OLAP)
Das Online Analytical Processing (OLAP) ist eine Methode zur zeitnahen Analyse von Geschäftsvorfällen auf einer aggregierten, verdichteten Ebene. Nicht der einzelne Geschäftsvorfall ist der primäre Betrachtungsgegenstand, sondern eine Menge von ähnlichen oder zusammenhängenden Geschäftsvorfällen. Dabei können verschiedene Aggregationsstufen je nach Bedarf genutzt werden. Diese Softwaretechnologie ermöglicht eine Analyse von großen Datenbeständen durch einen schnellen, konsistenten, interaktiven Zugriff auf unterschiedliche Sichten der Daten. Die Daten werden dabei in mehrdimensionalen Sichten aufbereitet, welche die Strukturen des analysierten Unternehmens aus Benutzersicht widerspiegeln. In Semiramis werden die für OLAP relevanten Daten aus der OLTP-Datenbank herausgezogen, welche die aktuellen Stamm- und Bewegungsdaten enthält. Anschließend werden diese OLAP-Daten nach dem Star-Schema in einer separaten OLAP-Datenbank in Fakten- und Dimensionstabellen gespeichert. Diese OLAP-Datenbank wird als Data Warehouse verwendet.
Online-Analytical-Processing-Datenbank (OLAP-Datenbank)
Eine Online-Analytical-Processing (OLAP)-Datenbank stellt die notwendigen Datenstrukturen für das OLAP bereit. In ihr werden im Unterschied zu OLTP-Datenbanken unter Verwendung denormalisierter Schemata in einer Transaktion sehr große Datenmengen bearbeitet.
Rabatte
Der Rabatt ist ein Nachlass auf den vereinbarten Preis. Der Rabatt kann prozentual oder als absoluter Betrag ausgedrückt werden.
Skonto
Skonto ist ein prozentualer Preisnachlass, der entsprechend einer Zahlungsbedingung gewährt wird. Auch eine Staffelung ist möglich, wie zum Beispiel: 5 % Skonto bei Zahlung innerhalb 1 Woche, 3 % bei Zahlung innerhalb von 4 Wochen. Skonto ist nur auf den Gesamtwert einer Rechnung anrechenbar. Bei der Ermittlung des Einstandswertes wird nur der erste Skonto-Prozentsatz der entsprechenden Zahlungsbedingung berücksichtigt. Wirtschaftlich gesehen ist der Skonto der Preis für die Kreditnutzung bzw. Vorfinanzierung, die bei der Warenlieferung dem Abnehmer eingeräumt wurde. Außer den anteiligen Zins- und Verwaltungskosten enthält der dem Barpreis zugeschlagene Skonto rechnungsmäßig noch eine Prämie für das Kreditrisiko, sodass dem Käufer ein Anreiz für Barzahlung gegeben wird.
Star-Schema
Das Star-Schema ist ein Datenmodell für relationale Datenbanken. Gewöhnlich wird ein Data Warehouse nach dem Star-Schema aufgebaut. Ein einfaches Star-Schema besteht aus einer zentralen Faktentabelle und mehreren Dimensionstabellen, die über Schlüssel mit der Faktentabelle verknüpft sind. Im Modell wird eine Faktentabelle in der Mitte abgebildet und die Dimensionstabellen sind um sie herum verteilt. Diese grafische Darstellung entspricht der Form eines Sterns.
Statistiken
Die Statistik befasst sich mit der zahlenmäßigen Erfassung, Untersuchung und Darstellung von Massenerscheinungen. Fakten aus der Vergangenheit werden mit bestimmten Methoden gesammelt, zusammengestellt und ausgewertet. Die Analyse dieser Daten hat den Zweck, Abweichungen und Fehler erkennen und daraus Verbesserungsmöglichkeiten entwickeln zu können.
Zuschlag
Der Zuschlag bezieht sich auf den vereinbarten Preis und erhöht diesen, wenn es sich um einen positiven Wert handelt. Der Zuschlag kann prozentual oder als absoluter Betrag ausgedrückt werden.
2 Dimensionstabellen
Außer den Basisdimensionen umfassen die Einkaufswertstatistiken die folgenden Dimensionen:
- Lieferant
- Beschaffungs-Artikel
- Eingangsrechnungsart
In den folgenden Kapiteln werden die Dimensionen einzeln erläutert. Eine Beschreibung der Basisdimensionen entnehmen Sie bitte der Dokumentation OLAP: Basisdimensionen.
Hinweis:
Die Dimensionen „Lieferantengruppe“ (SupplierGroup), „Beschaffungs-Artikelgruppe“ (PurchaseItemGroup) und „Beschaffungsauftrags-Klassifikation“ (PurchaseOrderClassification) aus Semiramis 2 finden in Semiramis 4 keine Verwendung mehr. Sie werden in dieser Dokumentation nicht weiter beschrieben:
2.1 Lieferant
Die Lieferanten werden im Business Entity com.cisag.app.olap.obj.Supplier gespeichert. Über die Dimensionstabelle ist die Auswertung der Einkaufswertstatistik nach Lieferant möglich.
Im Folgenden werden die für die OLAP-Statistik relevanten Attribute der Dimensionstabelle erläutert:
Attribut | Erläuterung |
id | Das Attribut enthält die numerische Identifikation des Lieferanten. Die Identifikation wird in der OLAP-Datenbank verwendet, um den Lieferanten eindeutig zu referenzieren. |
guid | Das Attribut enthält die Guid zum entsprechenden Partner in der OLTP-Datenbank. |
number | Das Attribut enthält die Partnernummer des Lieferanten als Zeichenfolge. |
name | Das Attribut enthält den Namen des Lieferanten. Der Wert entspricht dem Attribut name des Business Entitys com.cisag.app.general.obj.Partner. Besteht der Name aus mehreren Zeilen, dann werden diese durch einen Zeilenumbruch (LF) getrennt. |
abcCode | Das Attribut enthält den ABC-Code des Lieferanten als Zeichenfolge. Das Attribut kann die Werte „A“, „B“ oder „C“ enthalten. |
address | Das Attribut enthält die Adresse des Lieferanten. Die Adresse setzt sich aus den folgenden Informationen zusammen:
· Ort (city) · Länderkennzeichen (countryCode) · Land (countryDesc) · Bezirk (district) · Postfach (poBox) · Postfach-Ort (poBoxCity) · Postfach-Code (poBoxPostalCode) · Postleitzahl (postalCode) · Regionkennzeichen (regionCode) · Region (regionDesc) · Strasse (street) Ist bei einem Pseudolieferanten die Adresse nicht hinterlegt, dann beinhaltet das Attribut eine leere Zeichenfolge. Besteht die Adresse aus mehreren Zeilen, dann werden diese durch einen Zeilenumbruch (LF) getrennt. Möchten Sie die Einkaufswertstatistiken auch für Pseudolieferanten nach z. B. Region auswerten, dann sollten Sie in der OLTP-Datenbank einen Pseudolieferanten für jede Region erfassen und das Land und die Region im Partnerstamm hinterlegen. |
classificationId1 | Das Attribut enthält die Identifikation der Lieferanten-Klassifikation 1 (SUPPLIER_HIERARCHY1) in der Dimensionstabelle „Klassifikation“. Ist beim Lieferanten keine Lieferanten-Klassifikation 1 hinterlegt, dann enthält das Attribut den Wert 0 (null). |
classificationId2 | Das Attribut enthält die Identifikation der Lieferanten-Klassifikation 2 (SUPPLIER_HIERARCHY2) in der Dimensionstabelle „Klassifikation“. Ist beim Lieferanten keine Lieferanten-Klassifikation 2 hinterlegt, dann enthält das Attribut den Wert 0 (null). |
classificationId3 | Das Attribut enthält die Identifikation der Lieferanten-Klassifikation 3 (SUPPLIER_HIERARCHY3) in der Dimensionstabelle „Klassifikation“. Ist beim Lieferanten keine Lieferanten-Klassifikation 3 hinterlegt, dann enthält das Attribut den Wert 0 (null). |
classificationId4 | Das Attribut enthält die Identifikation der Lieferanten-Klassifikation 4 (SUPPLIER_HIERARCHY4) in der Dimensionstabelle „Klassifikation“. Ist beim Lieferanten keine Lieferanten-Klassifikation 4 hinterlegt, dann enthält das Attribut den Wert 0 (null). |
classificationId5 | Das Attribut enthält die Identifikation der Lieferanten-Klassifikation 5 (SUPPLIER_HIERARCHY5) in der Dimensionstabelle „Klassifikation“. Ist beim Lieferanten keine Lieferanten-Klassifikation 5 hinterlegt, dann enthält das Attribut den Wert 0 (null). |
2.2 Beschaffungs-Artikel
Die Beschaffungs-Artikel werden im Business Entity com.cisag.app.olap.obj.PurchaseItem gespeichert. Über die Dimensionstabelle ist die Auswertung der Einkaufswertstatistiken nach Beschaffungs-Artikeln möglich.
Im Folgenden werden die für die OLAP-Statistik relevanten Attribute der Dimensionstabelle erläutert:
Attribut | Erläuterung |
id | Das Attribut enthält die numerische Identifikation des Beschaffungs-Artikels. Die Identifikation wird in der OLAP-Datenbank verwendet, um den Beschaffungs-Artikel eindeutig zu referenzieren. |
guid | Das Attribut enthält die Guid zum entsprechenden Artikel in der OLTP-Datenbank. |
number | Das Attribut enthält die Artikelnummer des Beschaffungs-Artikels als Zeichenfolge. |
referenceNumber | Ist der Beschaffungs-Artikel ein Varianten-Artikel, dann enthält das Attribut die Artikelnummer des Referenz-Artikels. Ist der Beschaffungs-Artikel kein Varianten-Artikel, dann enthält das Attribut die Artikelnummer aus dem Attribut number. |
description | Das Attribut enthält die Kurzbezeichnung des Beschaffungs-Artikels. |
uom | Das Attribut enthält die Basiseinheit des Beschaffungs-Artikels als Zeichenfolge. |
abcCode | Das Attribut enthält den ABC-Code des Beschaffungs-Artikels als Zeichenfolge. Das Attribut kann die Werte „A“, „B“ oder „C“ enthalten. |
classificationId1 | Das Attribut enthält die Identifikation der Beschaffungs-Artikel-Klassifikation 1 (PURCHASEITEM_HIERARCHY1) in der Dimensionstabelle „Klassifikation“. Ist beim Beschaffungs-Artikel keine Beschaffungs-Artikel-Klassifikation 1 hinterlegt, dann enthält das Attribut den Wert 0 (null). |
classificationId2 | Das Attribut enthält die Identifikation der Beschaffungs-Artikel-Klassifikation 2 (PURCHASEITEM_HIERARCHY2) in der Dimensionstabelle „Klassifikation“. Ist beim Beschaffungs-Artikel keine Beschaffungs-Artikel-Klassifikation 2 hinterlegt, dann enthält das Attribut den Wert 0 (null). |
classificationId3 | Das Attribut enthält die Identifikation der Beschaffungs-Artikel-Klassifikation 3 (PURCHASEITEM_HIERARCHY3) in der Dimensionstabelle „Klassifikation“. Ist beim Beschaffungs-Artikel keine Beschaffungs-Artikel-Klassifikation 3 hinterlegt, dann enthält das Attribut den Wert 0 (null). |
classificationId4 | Das Attribut enthält die Identifikation der Beschaffungs-Artikel-Klassifikation 4 (PURCHASEITEM_HIERARCHY4) in der Dimensionstabelle „Klassifikation“. Ist beim Beschaffungs-Artikel keine Beschaffungs-Artikel-Klassifikation 4 hinterlegt, dann enthält das Attribut den Wert 0 (null). |
classificationId5 | Das Attribut enthält die Identifikation der Beschaffungs-Artikel-Klassifikation 5 (PURCHASEITEM_HIERARCHY5) in der Dimensionstabelle „Klassifikation“. Ist beim Beschaffungs-Artikel keine Beschaffungs-Artikel-Klassifikation 5 hinterlegt, dann enthält das Attribut den Wert 0 (null). |
2.3 Eingangsrechnungsart
Hinweis:
Diese Dimension wird in Semiramis 4 nicht mehr verwendet. Um eine „sanfte“ Migration zu gewährleisten, können die Eingangsrechnungsarten aus einem Semiramis R2-System nach Semiramis 4 übernommen werden. Zu diesem Zweck kann im Rahmen der Migration das Attribut supplierInvoiceType im Business Entity com.cisag.app.olap.obj.Parameters den Wert „Wahr“ zugewiesen bekommen.
Die Eingangsrechnungsarten werden im Business Entity com.cisag.app.olap.obj.SupplierInvoiceType gespeichert. Über die Dimensionstabelle ist z. B. die Auswertung der Einkaufswertstatistiken nach Eingangsrechnungsart möglich.
Im Folgenden werden die für die OLAP-Statistik relevanten Attribute der Dimensionstabelle erläutert:
Attribut | Erläuterung |
id | Das Attribut enthält die numerische Identifikation der Eingangsrechnungsart. Die Identifikation wird in der OLAP-Datenbank verwendet, um die Eingangsrechnungsart eindeutig zu referenzieren. |
guid | Das Attribut enthält die Guid zur entsprechenden Eingangsrechnungsart in der OLTP-Datenbank. |
code | Das Attribut enthält den Code der Eingangsrechnungsart. |
description | Das Attribut enthält die Bezeichnung der Eingangsrechnungsart. |
3 Faktentabellen
Die OLAP-Datenbank umfasst die folgenden Beschaffungsstatistiken:
- Einkaufswertstatistik
- Beschaffungswertstatistik
Im Folgenden werden die Beschaffungsstatistiken einzeln erläutert.
3.1 Einkaufswertstatistik
Die Einkaufswertstatistik stellt die Umsätze pro Lieferant und Artikel anhand der Eingangsrechnungspositionen dar. Bezugskosten werden anhand der dazugehörigen Beschaffungsauftragspositionen berechnet und beim jeweiligen Artikel ausgewiesen. Damit ist eine klare Beurteilung der mit den einzelnen Lieferanten getätigten Umsätze möglich. Als „Lieferant“ wird je nach Zuordnung in der Anwendung „Customizing“ entweder der Rechnungssteller, der Lieferpartner oder der Lieferant herangezogen.
Grundlage der Einkaufswertstatistik sind die gebuchten und in die OLAP-Datenbank übertragenen Eingangsrechnungspositionen (Business Object: com.cisag.app.sales.obj.SupplierInvoiceDetail). Es werden nur Eingangsrechnungen (und deren Positionen) berücksichtigt, die die folgenden Bedingungen erfüllen:
- das Attribut statisticRelevant hat für Normal-, Naturalrabatt-, Set-Komponenten- und Fremd-Fertigungshaupt-Positionstypen den Wert true,
- das Attribut internalNumber hat bei verbuchten Eingangsrechnungen einen Wert größer Null (0).
Die folgenden Attribute der Eingangsrechnungspositionen werden u.a. für die Berechnung der Kennzahlen herangezogen:
- Menge (Attribut: quantity)
- Nettogewicht (Attribut: netWeight)
- Nettobetrag (Attribut: netAmountDomestic)
Die Einkaufswertstatistik greift auch auf die dazugehörigen Eingangsrechnungspositionen zu, um die kalkulatorischen Einstandswerte zu berechnen.
Die Einkaufswertstatistik wird in die Faktentabelle com.cisag.app.olap.obj.PurchaseValue gespeichert. Die Einkaufswertstatistik wird ab Semiramis 4 über die folgenden Attribute kumuliert:
- Tag
- Organisation (Beschaffungsorganisation)
- Beschaffungs-Artikel
- Lieferant
Die folgende Abbildung zeigt die in die Faktentabelle gespeicherten Kennzahlen sowie die Beziehungen zu den Dimensionstabellen:
Die Dimensionen „Lieferant“ (Supplier), „Beschaffungs-Artikel“ (PurchaseItem) und „Organisation“ (OrganizationalUnit) besitzen weitere Beziehungen zur Dimension „Klassifikation“ (Classification). Der Übersicht halber sind diese Beziehungen in der Abbildung nicht mit aufgeführt. Eine Beschreibung, wie die Klassifikationen verwendet werden, entnehmen Sie bitte der Dokumentation OLAP: Basisdimensionen.
Im Folgenden werden die für die Einkaufswertstatistik relevanten Attribute der Faktentabelle erläutert:
Attribut | Erläuterung |
guid | Das Attribut enthält den Primärschlüssel der Faktentabelle. Er wird u. a. für den Datenimport benötigt und hat keine Entsprechung zu einem Business Objekt in der OLTP-Datenbank. |
dayId | Das Attribut enthält die Identifikation zur Dimension „Tag“. Es entspricht dem Belegdatum der Eingangsrechnung. |
organizationalUnitId | Das Attribut enthält die Identifikation der Beschaffungsorganisation, für die die Eingangsrechnung gebucht wurde (siehe auch BO Eingangsrechnung com.cisag.app.purchasing.obj.SupplierInvoice:invoiceRecipient). |
purchaseItemId | Das Attribut enthält die Identifikation des Beschaffungs-Artikels. |
supplierId | Das Attribut enthält die Identifikation des Lieferanten. Unabhängig von der Zuordnung in der Anwendung „Customizing“ wird der Rechnungssteller in die Einkaufswertstatistik übertragen. |
supplierInvoiceTypeId | Das Attribut enthält die Identifikation der Eingangsrechnungsart. Die Eingangsrechnungsart wird ab Semiramis 4 nicht mehr verwendet. Um eine sanfte Migration zu gewährleisten, können die Eingangsrechnungsarten aus einem Semiramis R2-System in Semiramis 4 übernommen werden. Zu diesem Zweck kann im Rahmen der Migration das Attribut supplierInvoiceType im Business Entity com.cisag.app.olap.obj.Parameters den Wert „Wahr“ zugewiesen bekommen. |
quantity | Das Attribut enthält die Mengen in der Basiseinheit des Beschaffungs-Artikels aus dem Attribut quantity der Eingangsrechnungspositionen.
Bei Zusatzkostenpositionen ist die Menge null (0). |
weight | Das Attribut enthält die Nettogewichte in der Systemeinheit des Typs „Masse“ aus dem Attribut netWeight der Eingangsrechnungspositionen.
Bei Zusatzkostenpositionen ist das Nettogewicht null (0). |
purchaseValue | Das Attribut enthält die Einkaufswerte aus den Eingangsrechnungspositionen in der ersten Hauswährung. Es handelt sich dabei um die Nettobeträge ohne Berücksichtigung von eventuellen Steuern oder Skonti. Eventuelle Zusatzkosten werden dem jeweiligen Verrechnungs-Artikel zugeordnet. Dadurch ist in der Einkaufswertstatistik eine Auswertung der mit den einzelnen Lieferanten getätigten Umsätze möglich. |
purchaseCosts | Das Attribut enthält die Bezugskosten aus den dazugehörigen Beschaffungsauftragspositionen in der ersten Hauswährung. Die Bezugskosten und der Einkaufswert ergeben zusammen den Beschaffungswert. Für die Berechnung der Bezugskosten wird die folgende Formel verwendet:
Bezugskosten = Der Nettowert wird wie folgt berechnet: Nettowert = Alle Werte basieren auf den entsprechenden Attributen in den Beschaffungsauftragspositionen. Sind diese Attribute nicht gefüllt, werden die Bezugskosten mit null (0) berechnet. Da die tatsächlich angefallenen Bezugskosten laut Eingangsrechnung bzw. Zusatzkostenrechung nicht berücksichtigt werden, handelt es sich bei den Bezugskosten in der Einkaufswertstatistik um geschätzte Werte. Weder die Einkaufswertstatistik noch die Beschaffungswertstatistik berücksichtigt eventuelle Skontobeträge. Dadurch sind die Bezugskosten in den beiden Statistiken miteinander besser vergleichbar. |
inventoryValue | Das Attribut enthält die Bewertung der Eingangsrechnungspositionen in der ersten Hauswährung. Für die Bewertung wird der Verrechnungspreis 1 verwendet:
Verrechnungspreis_1 * Menge Es gilt der Verrechnungspreis 1 zur Zeit der Übertragung in die OLAP-Statistik und nicht zur Zeit der Buchung der Eingangsrechnung. Bei Zusatzkostenpositionen ist die Bewertung null (0). |
standardValue | Das Attribut enthält die Standardwerte in der ersten Hauswährung der Eingangsrechnungspositionen. Der Standardwert stellt einen Lieferanten-neutralen Preis dar. Er wird bei der Übertragung aus der in der Anwendung „Customizing“ hinterlegten Standard-Preislistung berechnet. Bei der Berechnung werden keine Preisdefinitionen für Lieferanten- oder Lieferanten-Klassifikationen berücksichtigt. Kann kein Standardpreis aus der Standard-Preisliste ermittelt werden, dann enthält das Attribut den Wert null (0). |
3.2 Beschaffungswertstatistik
Die Beschaffungswertstatistik stellt die erzielten Umsätze pro Lieferant und Artikel anhand der Eingangsrechnungspositionen dar. Bezugskosten werden den Eingangsrechnungspositionen entnommen und dem „verursachenden“ Artikel zugeordnet. Damit ist ein optimaler Vergleich der Lieferanten unter Berücksichtigung der tatsächlich angefallenen Bezugskosten gegeben. Als „Lieferant“ wird je nach Zuordnung in der Anwendung „Customizing“ entweder der Rechnungssteller, der Lieferpartner oder der Lieferant herangezogen.
Grundlage der Beschaffungswertstatistik sind die gebuchten und in die OLAP-Datenbank übertragenen Positionen der Eingangsrechnungen und Zusatzkostenrechnungen (Business Object: com.cisag.app.sales.obj.SupplierInvoiceDetail). Es werden nur Eingangsrechnungen (und deren Positionen) berücksichtigt, die die folgenden Bedingungen erfüllen:
- das Attribut statisticRelevant hat für Normal-, Naturalrabatt-, Set-Komponenten- und Fremd-Fertigungshaupt-Positionstypen den Wert true,
- das Attribut internalNumber hat bei verbuchten Eingangsrechnungen einen Wert größer Null (0).
Die folgenden Attribute der Eingangsrechnungspositionen werden u.a. für die Berechnung der Kennzahlen herangezogen:
- Menge (Attribut: quantity)
- Nettogewicht (Attribut: netWeight)
- Nettobetrag (Attribut: netAmountDomestic)
Die Beschaffungswertstatistik wird in die Faktentabelle com.cisag.app.olap.obj.PurchaseCosts gespeichert. Die Beschaffungswertstatistik wird ab Semiramis 4 über die folgenden Attribute kumuliert:
- Tag
- Organisation (Beschaffungsorganisation)
- Beschaffungs-Artikel
- Lieferant
Die folgende Abbildung zeigt die in die Faktentabelle gespeicherten Kennzahlen sowie die Beziehungen zu den Dimensionstabellen:
Die Dimensionen „Lieferant“ (Supplier), „Beschaffungs-Artikel“ (PurchaseItem) und „Organisation“ (OrganizationalUnit) besitzen weitere Beziehungen zur Dimension „Klassifikation“ (Classification). Der Übersicht halber sind diese Beziehungen in der Abbildung nicht mit aufgeführt. Eine Beschreibung, wie die Klassifikationen verwendet werden, entnehmen Sie bitte der Dokumentation OLAP: Basisdimensionen.
Im Folgenden werden die für die Beschaffungswertstatistik relevanten Attribute der Faktentabelle erläutert:
Attribut | Erläuterung |
guid | Das Attribut enthält den Primärschlüssel der Faktentabelle. Er wird u. a. für den Datenimport benötigt und hat keine Entsprechung zu einem Business Objekt in der OLTP-Datenbank. |
dayId | Das Attribut enthält die Identifikation zur Dimension „Tag“. Es entspricht dem Belegdatum der Eingangsrechnung. |
organizationalUnitId | Das Attribut enthält die Identifikation der Beschaffungsorganisation, , für die die Eingangsrechnung gebucht wurde (siehe auch BO Eingangsrechnung com.cisag.app.purchasing.obj.SupplierInvoice:invoiceRecipient). |
purchaseItemId | Das Attribut enthält die Identifikation des Beschaffungs-Artikels. |
supplierId | Das Attribut enthält die Identifikation des Lieferanten. Je nach Zuordnung in der Anwendung „Customizing“ wird entweder der Rechnungssteller, Lieferpartner oder Lieferant übertragen. |
supplierInvoiceTypeId | Das Attribut enthält die Identifikation der Eingangsrechnungsart. Die Eingangsrechnungsart wird ab Semiramis 4 nicht mehr verwendet. Um eine sanfte Migration zu gewährleisten, können die Eingangsrechnungsarten aus einem Semiramis R2-System in Semiramis 4 übernommen werden. Zu diesem Zweck kann im Rahmen der Migration das Attribut supplierInvoiceType im Business Entity com.cisag.app.olap.obj.Parameters den Wert „Wahr“ zugewiesen bekommen. |
quantity | Das Attribut enthält die Mengen in der Basiseinheit des Beschaffungs-Artikels aus dem Attribut quantity der Eingangsrechnungspositionen. |
weight | Das Attribut enthält die Nettogewichte in der Systemeinheit des Typs „Masse“ aus dem Attribut netWeight der Eingangsrechnungspositionen. |
purchaseValue | Das Attribut enthält die Einkaufswerte aus den Eingangsrechnungspositionen in der ersten Hauswährung. Es handelt sich dabei um die Nettobeträge ohne Berücksichtigung von eventuellen Steuern oder Skonti. Eventuelle Zusatzkosten werden dem „verursachenden“ Beschaffungs-Artikel zugeordnet und im Attribut purchaseCosts ausgewiesen. Dadurch ist in der Beschaffungswertstatistik ein optimaler Vergleich der Lieferanten unter Berücksichtigung der tatsächlich angefallenen Bezugskosten gegeben. Eine Auswertung über die einzelnen Verrechnungs-Artikel ist nicht möglich. |
purchaseCosts | Das Attribut enthält die Bezugskosten aus den dazugehörigen Eingangsrechnungspositionen in der ersten Hauswährung. Es handelt sich dabei um die Nettobeträge ohne Berücksichtigung von eventuellen Steuern oder Skonti. Die Bezugskosten und der Einkaufswert ergeben zusammen den Beschaffungswert.
Die Bezugskosten werden entweder als Zusatzkostenpositionen einer Eingangsrechnung oder in einer eigenen Zusatzkostenrechnung erfasst. Die Bezugskosten werden dem „verursachenden“ Beschaffungs-Artikel zugeordnet. Somit ist in der Beschaffungswertstatistik eine Auswertung über die einzelnen Beschaffungs-Artikel unter Berücksichtigung der tatsächlich entstandenen Bezugskosten möglich. |
inventoryValue | Das Attribut enthält die Bewertung der Eingangsrechnungspositionen in der ersten Hauswährung. Für die Bewertung wird der Verrechnungspreis 1 verwendet:
Verrechnungspreis_1 * Menge Es gilt der Verrechnungspreis 1 zur Zeit der Übertragung in die OLAP-Statistik und nicht zur Zeit der Buchung der Eingangsrechnung. |
standardValue | Das Attribut enthält die Standardwerte in der ersten Hauswährung der Eingangsrechnungspositionen. Der Standardwert stellt einen Lieferanten-neutralen Preis dar. Er wird bei der Übertragung aus der in der Anwendung „Customizing“ hinterlegten Standard-Preislistung berechnet. Bei der Berechnung werden keine Preisdefinitionen für Lieferanten- oder Lieferanten-Klassifikationen berücksichtigt. Kann kein Standardpreis aus der Standard-Preisliste ermittelt werden, dann enthält das Attribut den Wert null (0). |