1 Themenübersicht
Mit der Inventur von Anlagengütern wird der Anlagenbestand mit dem im System vorhandenen Anlagendaten abgeglichen und die Daten im System aktualisiert. Dieses Dokument beschreibt die bereitgestellten Funktionen, die sowohl für die manuelle Durchführung als auch für eine automatisierte Inventur genutzt werden kann.
2 Begriffsbestimmung
Automatisierte Inventur
Bei der automatisierten Inventur werden die Anlagen oftmals mit Barcodes versehen und die Inventur mit Hilfe von Inventurscannern durchgeführt. Die Inventurscanner werden zunächst mit den vorhandenen Anlagendaten befüllt. Nach Durchführung der Inventur werden die Anlagendaten wieder in das System eingespielt.
3 Automatisierung
Die Anlageninventur ist nicht von vornherein ein automatisierter Prozess. Comarch CFE stellt dafür lediglich Werkzeuge zur Verfügung. Der Einsatz dieser Werkzeuge im Rahmen einer automatisierten Anlageninventur ist abhängig von der vorhandenen und / oder anzuschaffenden Infrastruktur. In diesem Dokument werden nicht die Hilfsmittel und Services (z. B. Webservices) beschrieben, die Comarch Enterprise Financials für automatisierte Prozesse im Allgemeinen bereitstellt. (Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bei Bedarf an Ihren Comarch-Berater).
4 Ablaufbeschreibung
Der beschriebene Ablauf setzt weder einen automatisierten noch einen manuellen Inventurprozess voraus. Im Wesentlichen wird aber die manuelle Durchführung beschrieben und ggf. durch Hinweise für eine Automatisierung ergänzt.
Der Ablauf teilt sich in folgende Teilschritte auf, die sowohl einzeln als auch gemischt vorkommen können. Dies hängt davon ab, ob Inventuren bereits durchgeführt wurden.
- Bestandserfassung (neue Anlagen)
- Bestandsinventur
- Bestandsentnahme
4.1 Bestandserfassung
Die Bestandserfassung kann im Rahmen einer Bestandsersterfassung (es gibt noch keine Anlagen im System) oder auch als Teilschritt einer Bestandsinventur (einzelne neue Anlagen sind noch nicht im System) vorkommen.
Mit der Bestandserfassung erfüllen Sie eine wichtige Voraussetzung für den Teilschritt „Bestandsinventur“, für die die Anlagendaten bereits im System vorhanden sein müssen. Es ist aber erforderlich, dass die Daten der Anlagen möglichst vollständig über die vorhandene Import-Schnittstelle bereitgestellt werden. Mindestens müssen die Pflichtfelder bereitgestellt werden. Selbstverständlich sind Nacharbeiten über die Anwendung „Anlagenstamm“ möglich.
Vorgehensweise
- Öffnen Sie die Anwendung „Daten importieren“.
- Öffnen Sie einen vorhandenen BIS-Filter für das Business Entity sem.ext.app.fin.assetaccounting.obj.AssetMaster oder legen Sie einen neuen BIS-Filter für dieses Business Entity an.
- Wählen Sie die Aktion „Daten importieren“ aus der Standardsymbolleiste.
- Ein Dialog wird geöffnet
- Erfassen Sie die Parameter für den Import wie die Importdatei und das Format der Importdatei.
- Starten Sie den Import
- Prüfen Sie die importierten Daten. Prüfen Sie Fehlermeldungen mit Hilfe der Anwendung „Cockpit: Datenaustausch-Protokolleinträge“
Hinweis: Für einen automatisierten Prozess können die Importe per Webservice aufgerufen werden.
4.2 Bestandsinventur
Die Bestandsinventur können Sie für bereits im System vorhandene Anlagen einsetzen. Hierbei ist es unerheblich, ob für diese Anlagen bereits eine Inventur durchgeführt wurde oder nicht. Die Bestandsinventur erfolgt in drei Schritten:
- Datenexport (optional)
- Datenimport
- Datenfreigabe
4.2.1 Datenexport für die Bestandsinventur
Mit dem Datenexport stellen Sie Anlagendaten beispielsweise für eine Inventurscanner-Software bereit.
Vorgehensweise
- Öffnen Sie die Anwendung „Daten exportieren“.
- Öffnen Sie einen vorhandenen BIS-Filter für das Business Entity sem.ext.app.fin.assetaccounting.obj.AssetMasterInventory oder legen Sie einen neuen BIS-Filter für dieses Business Entity an.
- Öffnen Sie bei Bedarf den Reiter „Eingrenzung“ und wählen Sie die Daten aus, die Sie exportieren möchten. Ihnen steht dafür die Möglichkeit zur Verfügung Daten über eine OQL-Suche oder mit einer OQL-Anweisung auszuwählen. OQL-Suchen sind für einfache Zwecke hinreichend und komfortabel. Nicht alles lässt sich per OQL-Suche definieren. Daher erhalten Sie weiter unten in diesem Abschnitt zusätzlich noch beispielhafte OQL-Anweisungen.
- Wählen Sie die Aktion „Daten exportieren“ aus der Standardsymbolleiste.
- Ein Dialog wird geöffnet
- Erfassen Sie die Parameter für den Export wie die Zieldatei und den Dateityp (z. B. XML oder CSV).
- Starten Sie den Export
Hinweis: Für einen automatisierten Prozess können die Importe per Webservice aufgerufen werden.
Beispiel: OQL-Anweisung
Die folgende OQL-Anweisung exportiert freigegebene Inventurdaten für Anlagen, die nicht im Status „In Bearbeitung“ sind, aktiv und noch nicht abgegangen sind.
SELECT DISTINCT AMI:guid, AM:number, AM:subNumber
FROM com.sem.ext.app.fin.assetaccounting.obj.AssetMasterInventory AMI
JOIN com.sem.ext.app.fin.assetaccounting.obj.AssetMaster AM
ON AM:guid = AMI:assetMaster
JOIN com.sem.ext.app.fin.assetaccounting.obj.AssetMasterDepreciationArea
AMDA ON AMDA:assetMaster = AM:guid
JOIN com.sem.ext.app.fin.assetaccounting.obj.AssetMasterDynamicData AMDD
ON AMDA:guid = AMDD:assetMasterDepreciationArea
WHERE (AM:state <> 1 AND AM:flagActive = 2 AND AMI:state = 2002
AND (AMDD:dateDisposal < TOTIMESTAMP (‘CET’, 1900, 1,1,0,0,0,0)
OR AMDD:dateDisposal is null))
AND AMI:inventoryDate IN (
SELECT MAX(AMI1:inventoryDate) FROM
com.sem.ext.app.fin.assetaccounting.obj.AssetMasterInventory AMI1
WHERE AMI1:assetMaster = AMI:assetMaster )
ORDER BY AM:number, AM:subNumber ASC
4.2.2 Datenimport für die Bestandsinventur
Im Rahmen einer Bestandsinventur können Sie Inventur relevante Felder im Anlagenstamm ändern. Folgende Felder können geändert werden:
- Alle Felder des Karteireiters „Inventurdaten“ im Anlagenstamm
- Anlagenstandort
- alle Optionale Dimensionen (z. B. für die Kostenstelle)
Alle anderen Felder müssen über den Import von Anlagendaten geändert werden.
Hinweis: Für zu importierende Datensätze übernimmt das Inventurdatum eine Schlüsselfunktion. Importieren Sie für eine Anlage einen Datensatz mit einem neuen Inventurdatum, so wird immer ein neuer Satz angelegt. Importieren Sie einen Datensatz mit einem Inventurdatum für den bereits ein Datensatz vorhanden ist, so wird der vorhandene Datensatz überschrieben. Soll das Inventurdatum geändert werden, so müssen Sie den alten Satz über das „Cockpit: Inventur“ löschen und den Datensatz mit dem neuen Inventurdatum importieren. Freigegeben Datensätze können nicht mehr geändert werden.
Vorgehensweise
- Öffnen Sie die Anwendung „Daten importieren“.
- Öffnen Sie einen vorhandenen BIS-Filter für das Business Entity sem.ext.app.fin.assetaccounting.obj.AssetMasterInventory oder legen Sie einen neuen BIS-Filter für dieses Business Entity an.
- Wählen Sie die Aktion „Daten importieren“ aus der Standardsymbolleiste.
- Ein Dialog wird geöffnet
- Erfassen Sie die Parameter für den Import wie die Importdatei und das Format der Importdatei.
- Starten Sie den Import
- Prüfen Sie die importierten Daten. Prüfen Sie Fehlermeldungen mit Hilfe der Anwendung „Cockpit: Datenaustausch-Protokolleinträge“
Hinweis: Für einen automatisierten Prozess können die Importe per Webservice aufgerufen werden.
4.2.3 Datenfreigabe
Bevor die mit dem Datenimport importierten Daten auch aktiv werden, müssen sie freigegeben werden. Zur Prüfung der importierten Daten verwenden Sie das „Cockpit: Inventur“. Überprüfte Daten können Sie einzeln oder gesammelt über eine Aktion freigeben. Erst nach Freigabe sind die Daten auch für andere Prozesse relevant.
Hinweis: Im Karteireiter „Inventurdaten“ der Anwendung „Anlagenstamm“ werden sowohl freigebene als auch nicht freigegebene Datensätze angezeigt. Relevant für die Prozesse der Anlagenbuchhaltung ist immer der freigegebene Datensatz mit dem aktuellsten Inventurdatum.
Sollten die Daten falsch importiert worden sein, können Sie die Datensätze entweder über das Cockpit löschen und erneut importieren oder im Karteireiter „Inventurdaten“ der Anwendung „Anlagenstamm“ geändert werden. Eine Änderung ist nicht möglich für den Standort und die Optionalen Dimensionen. Freigegeben Sätze können nicht mehr geändert oder gelöscht werden.
4.3 Bestandsentnahme
Dieser Teilschritt wird aktuell über den Inventurprozess noch nicht unterstützt. Verwenden Sie daher manuelle Einzelabgangsbuchungen oder Massenabgangsbuchungen über die Massendatenänderungen.