1 Einführung
RIBA ist eine spezielle Form der Firmenlastschrift in Italien, in der Lastschriftanfragen an eine Bank gegeben und von dieser an den Schuldner (Debitoren) weitergereicht werden. Der Schuldner kann vor Belastung entscheiden, ob er zahlt oder nicht. Der Gläubiger (Kreditor) bekommt anschließend die abgewiesenen und angenommenen Lastschriften vor deren Fälligkeit mitgeteilt.
Über die Funktion „RIBA für Lieferanten“ haben Sie die Möglichkeit, die von der Hausbank gelieferten RIBA Lastschriftanfragen als RIBA-Datei einzulesen, zu verwalten und wieder an die Hausbank auszugeben. Dabei können Lastschriften genehmigt, abgelehnt oder das Belastungskonto geändert werden. Dies hat zur Folge, dass zwei Dateien ausgegeben und der Hausbank zur weiteren Verarbeitung übermittelt werden.
Aufgrund der in den Lastschriftanfragen übermittelten Daten (z. B. Steuernummer, Lastschriftdatum, Lastschriftbetrag, Verwendungszweck usw.) werden automatisch die jeweiligen Konten und offenen Posten gesucht und zugeordnet. Die Suche und Zuordnung wird zusätzlich durch Buchungsdefinitionen und Schlüsselwörter unterstützt.
In der Buchungsdefinition können u. a. Suchmerkmale für die Suche im Verwendungszweck festgelegt werden. Zudem werden durch die Buchungsdefinition die allgemeinen Buchungssätze bestimmt, die aus den Lastschriftanfragen gebildet werden sollen.
Bei der Verarbeitung von RIBA Lastschriftanfragen erfolgt die Suche nach dem Kreditor vorrangig über die in der Lastschrift enthaltene Steuernummer. Kann der Kreditor nicht ermittelt werden, werden die Suchverfahren der zugeordneten Buchungsdefinition herangezogen. Beispielsweise erfolgt die Suche:
- Über die Personenkontonummer im Verwendungszweck
Im Verwendungszweck der Lastschrift wird z. B. die Kreditorennummer übermittelt. In den Schlüsselwörtern legen Sie Suchbegriffe fest, die die Schreibweise in den übermittelten Verwendungszweckfeldern für die Kreditorennummer wiedergeben. Aufgrund dieser Suchbegriffe wird die Kreditorennummer aus dem Verwendungszweck ermittelt.
- Über Nummer im Verwendungszweck
Der Partner wird z. B. über die im Verwendungszweck gespeicherte Rechnungsnummer des offenen Postens gesucht.
Sofern der Kreditor identifiziert ist, erfolgt die Suche nach den zuzuordnenden offenen Posten. Dazu werden die im Verwendungszweck übermittelten Informationen herangezogen, z. B.
- Rechnungsnummer (Suche im Verwendungszweck)
Im Verwendungszweck der Lastschrift wird die Rechnungsnummer übermittelt. Alle offenen Posten des zuvor ermittelten Personenkontos werden mit der im Verwendungszweck übermittelten Rechnungsnummer verglichen und bei Übereinstimmung der Buchung zugeordnet.
Für die Kontenfindung und Zuordnung der offenen Posten zur Verarbeitung von RIBA Lastschriftanfragen stehen die Suchverfahren zur Verfügung, die auch im ABB verwendet werden.
Eine ausführliche Beschreibung der Suchverfahren finden Sie in der Dokumentation „Partner und offene Posten suchen“.
2 Begriffsbestimmung
RIBA
RIBA ist eine spezielle Form der Firmenlastschrift in Italien, in der Lastschriftanfragen an eine Bank gegeben und von dieser an den Schuldner (Debitoren) weitergereicht werden. Der Schuldner kann vor Belastung entscheiden, ob er zahlt oder nicht. Der Gläubiger (Kreditor) bekommt anschließend die abgewiesenen und angenommenen Lastschriften vor deren Fälligkeit mitgeteilt.
3 Einstellungen
In diesem Kapitel werden die Einstellungen und Stammdaten aufgeführt, die zur Verarbeitung der RIBA Lastschriftanfragen erforderlich sind. Die Einstellungen und Stammdaten werden dabei über Anwendungen verwaltet, die bereits im automatischen Bankenbuchen verwendet werden.
3.1 Nummernkreise
In der Anwendung „Nummernkreise“ legen Sie den Nummernkreis für die automatische Vergabe der Nummer bei RIBA Anfragen fest. Für diesen Nummernkreis muss der Typ „Finanzbuchhaltung RIBA Anforderungskopf“ gewählt werden.
Unter dem Karteireiter „Definition“ legen Sie die Bestandteile fest, aus denen sich die zu erzeugende Nummer des Nummernkreises zusammensetzen soll. Dazu geben Sie für alle Bestandteile der Nummer die Herkunft des Wertes sowie dessen Format an.
Allgemeine Informationen zu Nummernkreisen finden Sie in den Dokumenten „Nummernkreise“ und „Erweiterung: Nummernkreise/Comarch Financials Enterprise“.
3.2 Customizing
In der Anwendung „Customizing“ ordnen Sie der Organisation „0000“ unter der Funktion „Finanzbuchhaltung Italien“ einen Nummernkreis für RIBA Lastschriftanfragen zu. Beim Import einer RIBA Lastschriftanfrage wird aus diesem Nummernkreis die eindeutige Anfragenummer vergeben.
Eine Beschreibung der relevanten Einstellungen zur Konfiguration der Funktion „Finanzbuchhaltung Italien“ finden Sie in der Dokumentation „Customizing: Comarch Financials Enterprise für Italien“.
3.3 Geschäftsvorfallcodes (GVO-Codes)
Für den Import von RIBA Lastschriftanfragen wird ausschließlich der GVO-Code „3300“ verwendet. Dieser GVO-Code muss in der Anwendung „Geschäftsvorfallcodes“ für Italien angelegt werden.
3.4 Hausbanken
Alle Hausbanken, für die Sie RIBA Lastschriftanfragen verwalten, müssen in der Anwendung „Hausbanken“ für RIBA aktiviert sein. Die Aktivierung erfolgt unter dem Karteireiter „RIBA“.
Sofern die Hausbank für RIBA aktiviert ist, legen Sie unter diesem Karteireiter das RIBA Verrechnungskonto für die Buchung der Anfragen, den RIBA Pfad für die Ausgabe der abgelehnten und akzeptierten RIBA Anfragen und die Handhabung der RIBA Importdatei fest.
Darüber hinaus legen Sie über die Zuordnung von Buchungsdefinitionsgruppen fest, welche Buchungsdefinitionen von der Hausbank für RIAB Anfragen verwendet werden können.
Die ausführliche Beschreibung der Felder und Funktionen unter dem Karteireiter „RIBA“ finden Sie in der Dokumentation „Erweiterung: Hausbanken für Italien/RIBA“.
3.5 Buchungsdefinitionsgruppen
In der Anwendung „Buchungsdefinitionsgruppen“ legen Sie eigene Buchungsdefinitionsgruppen an, die Sie bei der Verarbeitung von RIBA Lastschriftanfragen verwenden wollen. Dabei muss diesen Buchungsdefinitionsgruppen die Einstellung “RIBA“ im Feld „Verwendung“ sowie ein Länderschlüssel für Italien zugewiesen sein.
Eine ausführliche Beschreibung dieser Anwendung finden Sie in der Dokumentation „Buchungsdefinitionsgruppen“.
3.6 Buchungsdefinitionsinhalte
Über Buchungsdefinitionsinhalte können Sie Einstellungen zur Erzeugung für buchungsrelevante Daten der RIBA Lastschriftanfragen vornehmen. Hierbei handelt es sich um Einstellungen für Belegnummern, OP-Nummern, OP-Texte und Belegtexte, die in der Buchungsdefinition verwendet werden.
Eine ausführliche Beschreibung dieser Anwendung finden Sie in der Dokumentation „Buchungsdefinitionsinhalte“.
3.7 Buchungsdefinitionen
In der Anwendung „Buchungsdefinitionen“ richten Sie separate Buchungsdefinitionen für die Verarbeitung von RIBA Lastschriftanfragen ein. Über Buchungsdefinitionen werden die allgemeingültigen Buchungssätze festgelegt, die im Rahmen der Verarbeitung von RIBA Lastschriftanfragen gebildet werden sollen.
Des Weiteren definieren Sie über die Buchungsdefinitionen Suchmerkmale mit denen Konten und offene Posten gezielt gesucht und zugeordnet werden können.
Buchungsdefinitionen die für RIBA Lastschriftanfragen verwendet werden, ist immer der GVO-Code „3300“ zuzuordnen.
Eine ausführliche Beschreibung der Anwendung finden Sie in der Dokumentation „Buchungsdefinitionen“.
3.8 OP-Suchfolge
Um die Suche nach offenen Posten bei der Verarbeitung von RIBA Lastschriftanfragen gezielter durchzuführen, können in der Anwendung „OP-Suchfolge“ Suchfolgen festgelegt werden. Eine Suchfolge enthält die Felder (z. B. OP-Nummer, Belegtext oder Fremdschlüssel), die als Vergleichsfelder bei der Suche verwendet werden sollen.
Eine ausführliche Beschreibung der Anwendung finden Sie in der Dokumentation „OP-Suchfolge“.
3.9 Schlüsselwörter
Für die Kontenfindung und Zuordnung offener Posten zu einer Lastschrift können in der Anwendung „Schlüsselwörter“ Suchbegriffe für die Suche im Verwendungszweck festgelegt werden. Dabei können Suchbegriffe als Konstante und als Suchmuster angelegt werden.
Ein Suchbegriff als Konstante enthält einen festen Wert, der für den Vergleich mit dem Inhalt im Verwendungszweck herangezogen wird. Ein Suchbegriff als Suchmuster enthält eine vordefinierte Zeichenklasse (regulärer Ausdruck), um eine Zeichenfolge im Verwendungszweck zu finden.
Eine ausführliche Beschreibung dieser Anwendung finden Sie in der Dokumentation „Schlüsselwörter“.
4 RIBA für Lieferanten
Die Anwendung „RIBA für Lieferanten“ dient der Darstellung und Bearbeitung importierter RIBA Lastschriftanfragen. Zur Weiterverarbeitung bietet die Anwendung verschiedene Aktionen an, die abhängig vom Verarbeitungsstatus der Lastschriftanfrage aufgerufen werden können.
Es stehen z. B. Aktionen zur Verfügung, um RIBA Lastschriftanfragen zu importieren und zu vervollständigen, akzeptierte und abgelehnte Lastschriften für die Übermittlung an die Hausbank bereitzustellen und Buchungen für akzeptierte Lastschriften zu erstellen.
Eine ausführliche Beschreibung dieser Anwendung finden Sie in der Dokumentation „RIBA für Lieferanten“.