Einführung: Liquiditätsmanagement

Das Liquiditätsmanagement ist ein Modul von Comarch Financials Enterprise, das in der Funktion Finanzbuchhaltung eingebunden ist.

Ziel des Liquiditätsmanagements ist es, eine kurz- und mittelfristige Kapitalbedarfsrechnung abzubilden. Diese wird ermittelt auf Basis der im System vorhandenen Plan- und Ist-Daten, welche durch den Kontentyp der verwendeten Sachkonten als Geldfluss-wirksam gekennzeichnet sind.

Neben der Kapitalbedarfsrechnung kann mit Hilfe des Liquiditätsmanagements auch der Kapitalfluss als Mittelverwendung abgebildet und dieser den ursprünglichen Planzahlen gegenüber gestellt werden.

Im Liquiditätsmanagement werden vier verschiedene Datentypen unterschieden, nach denen eine Auswertung vorgenommen werden kann. Istdaten, Plandaten, Hochrechnungsdaten und Vorschaudaten. Unter den Istdaten werden die Daten aus den laufend erfassten Geldmittelbuchungen bzw. Auszifferungsvorgängen gespeichert. Unter den Plandaten werden die von Ihnen für die Zukunft geplanten Ein- und Auszahlungen gespeichert. Die Hochrechnung dient zur Darstellung von kurz- und mittelfristig zu erwartenden Geldmittelflüssen. Bei der Vorschau erfolgt eine zusammenfassende Auswertung der Ist-, Plan- und Hochrechnungsdaten.

In diesem Dokument ist der derzeit bereitgestellte Funktionsumfang des Liquiditätsmanagements beschrieben. Dieser umfasst die Fortschreibung der Ist-Daten und einen Teil der Hochrechnungsdaten sowie deren Auswertung über die Anwendungen Cockpit: Liquiditätssummen und Cockpit: Liquiditätsbuchungen.

In späteren Versionen ist mit dem Liquiditätsmanagement auch die vollständige Fortschreibung der Hochrechnungsdaten, die Erstellung von Planzahlen und Vorschaudaten sowie deren Auswertung in Cockpits und Berichten möglich.

Einstellungen

Um das Liquiditätsmanagement nutzen zu können sind generelle Einstellungen vorzunehmen und vorbereitende Arbeiten durchzuführen. Dieses Kapitel informiert Sie über die notwendigen Einstellungen für das Liquiditätsmanagement sowie über die Stammdaten die  anzupassen bzw. einzurichten sind.

Customizing

Zunächst muss  in der Anwendung Customizing  unter der Hauptfunktion Comarch Financials Enterprise die Funktion Liquiditätsmanagement aktiviert werden. Das Liquiditätsmanagement ist unter der Funktion Finanzbuchhaltung eingebunden und kann nur aktiviert werden, wenn dies zuvor lizenziert wurde.

Darüber hinaus sind unter dem Karteireiter Einstellungen grundsätzliche Einstellungen in den Unterkarteireitern Allgemeines, Sachkonten, Hochrechnungsdaten und Vorschau vorzunehmen.

Unterkarteireiter Allgemeines

Im Unterkarteireiter Allgemeines geben Sie die Klassifikationen für Geld und Geldverwendung bei Einzahlungen und Auszahlungen an. Diese Klassifikationen werden im Liquiditätsmanagement bei den Konten herangezogen, für die im Sachkontenstamm keine eigene Klassifikation eingetragen ist.

Unterkarteireiter Sachkonten

Im Unterkarteireiter Sachkonten legen Sie die folgenden Konten fest:

  • Akontozahlungen Debitoren – Hier geben Sie die Sachkontonummer an, unter der Akontozahlungen von Debitoren im Liquiditätsmanagement dargestellt werden sollen
  • Akontozahlungen Kreditoren – Hier geben Sie die Sachkontonummer an, unter der Akontozahlungen von Kreditoren im Liquiditätsmanagement dargestellt werden sollen
  • Geldkonto in Hochrechnung – Hier geben Sie die Sachkontonummer an, unter der Geldbuchungen in der Hochrechnung im Liquiditätsmanagement dargestellt werden sollen
  • Konto für offene Posten – Geben Sie hier die Sachkontonummer an, die für offene Posten ohne auswertbare Gegenkonten im Liquiditätsmanagement verwendet werden soll. Solche Posten können aus OP-Anlagen in gebuchten OP-Verrechnungen oder bei der Angabe von Personenkonten in Sachkonten-Verrechnungen entstanden sein.
  • Rechnungseingangsbuch – Geben Sie hier die Kontonummer an die als Fehlwert für Vorgänge aus dem Rechnungseingangsbuch im Liquiditätsmanagement verwendet werden soll.

Hinweis
Da zurzeit die Daten aus dem Rechnungseingangsbuch nicht im Liquiditätsmanagement berücksichtigt werden, hat dieses Feld keine Funktion.

  • Einkäufe – Geben Sie hier die Kontonummer an die als Fehlwert für gemeldete Einkäufe im Liquiditätsmanagement verwendet werden soll
  • Verkäufe – Geben Sie hier die Kontonummer an, die als Fehlwert für gemeldete Verkäufe im Liquiditätsmanagement verwendet werden soll
  • Steuerkonto – Geben Sie hier die Kontonummer an, die als Steuerkonto im Liquiditätsmanagement verwendet werden soll, wenn Steuerbeträge ohne zugeordnetes Konto verarbeitet werden müssen.
Unterkarteireiter Hochrechnungsdaten

Im Unterkarteireiter Hochrechnungsdaten legen Sie Einstellungen fest, unter denen offene Posten und Zahlverhalten für die Hochrechnung berücksichtigt oder ausgeschlossen werden. Hier können Sie unter anderem bestimmen, ob bei der Hochrechnung der Daten der Ausweis der offenen Forderungen und Verbindlichkeiten nach dem Zahlverhalten oder nach der Zahlungsbedingung erfolgen soll.

  • Anzahl Kalendermonate – Geben Sie hier die maximale Anzahl von Kalendermonaten an, für die Hochrechnungsdaten im Liquiditätsmanagement ausgewertet werden sollen
  • Abzüge berücksichtigen – Geben Sie hier an, ob Abzüge (wie zum Beispiel Skonto) in der Hochrechnung des Liquiditätsmanagements  berücksichtigt werden sollen
  • Skonto-Toleranztage berücksichtigen – Sofern in der Hochrechnung Abzüge berücksichtigt werden sollen, kann mit diesem Kennzeichen gesteuert werden, ob die festgesetzten Skontotoleranztage (z. B. aus dem verwendeten Zahlungsprofil) in der Hochrechnung mit herangezogen werden sollen. Ist das Kennzeichen aktiviert, werden die Skontotoleranztage in der Hochrechnung berücksichtigt. Es wird also auch dann noch Skonto für eine Rechnung ermittelt, wenn der für den Beleg festgestellte Zahlungstermin nicht um mehr Tage als die angegebenen Toleranztage überschritten ist.

Rubrik Fälligkeitstage für offene Posten, die zugeordnet sind

  • Bankeinzugsläufe – Geben Sie hier die Anzahl der Tage an, in denen offene Posten fällig sind, die Bankeinzugsläufen zugeordnet sind. Leer bedeutet fällig am gleichen Tag, 1 fällig am nächsten Tag usw.
  • Zahlungsläufe – Geben Sie hier die Anzahl von Tagen an, nach denen offene Posten fällig sind, die Zahlläufen zugeordnet sind. Leer bedeutet fällig am gleichen Tag, 1 fällig am nächsten Tag usw.

Rubrik Berücksichtigung des Zahlverhaltens für Hochrechnungsdaten

  • Für Debitoren – Geben Sie hier an, ob für offene Posten von Debitoren die Fälligkeit nach dem Zahlverhalten des Debitoren ermittelt werden soll
  • Für Kreditoren – Geben Sie hier an, ob für offene Posten von Kreditoren die Fälligkeit nach dem Zahlverhalten des Kreditoren ermittelt werden soll
  • Immer die erste Skontobedingung berücksichtigen – Geben Sie hier an, ob bei der Ermittlung der Fälligkeit nach dem Zahlverhalten generell die erste Skontobedingung herangezogen werden soll
  • Aus Anzahl Perioden – Sofern die Hochrechnungsdaten nach dem Zahlverhalten ermittelt werden sollen, können Sie hier die Anzahl Perioden vorgeben, aus denen das Zahlverhalten gebildet werden soll, z. B. ein Zahlverhalten innerhalb der letzten 6 Monate. Somit kann im Liquiditätsmanagement besser auf Veränderungen im Zahlverhalten der Personenkonten reagiert werden. Liegen für diesen Zeitraum keine aktuellen Daten vor, wird auf die Fälligkeit lt. Zahlungsbedingung zurückgegriffen.
  • Valutadatum berücksichtigen – Geben Sie hier an, ob das Valutadatum eines offenen Postens als Grundlage für die Ermittlung des Fälligkeitsdatums in den Hochrechnungsdaten des Liquiditätsmanagements genutzt werden soll.

Rubrik Offene Posten von der Hochrechnung ausschließen

  • Ab Mahnstufe – Es können offene Posten, die sich in einer bestimmten Mahnstufe befinden und mit deren Zahlung kaum noch zu rechnen ist, von der Hochrechnung ausgeschlossen werden. Geben Sie in diesem Feld an, ab welcher Mahnstufe die entsprechenden offenen Posten nicht mehr in die Hochrechnung einfließen sollen.
  • Mit Mahnunterbrechungsgrund-Gruppe – Ebenso können Sie Posten von der Hochrechnung ausschließen, bei denen eine Mahnsperre mit entsprechendem Mahnunterbrechungsgrund vorliegt. Mit der Angabe einer Mahnunterbrechungsgrund-Gruppe können Sie die jeweiligen Posten selektieren, deren Mahnunterbrechungsgrund dieser Gruppe zugeordnet ist und somit von der Hochrechnung ausschließen.
  • Sogar ausgeschlossene Posten ausgeben – Geben Sie hier an, ob bei der Ausgabe von Hochrechnungsdaten sogar solche Posten ausgegeben werden sollen, die an sich von der Ausgabe ausgeschlossen sind. Dies kann zum Beispiel bei einer Analyse aller offenen Posten in den Hochrechnungsdaten hilfreich sein.

Rubrik Vertriebsaufträge

  • Status Auftrag eingegeben verarbeiten – Wenn Vertriebsaufträge in die Hochrechnung einfließen sollen, werden dabei grundsätzlich alle Vertriebsauftragspositionen mit dem Status Freigegeben in die Ermittlung der Hochrechnungsdaten einbezogen. Zusätzlich steuern Sie mit diesem Feld, ob dabei auch Vertriebsauftragspositionen mit dem Status In Bearbeitung berücksichtigt werden. Sofern das Feld nicht aktiviert ist, fließen Vertriebsaufträge, die nur nach Vorkassezahlungen freigegeben werden, nicht in die Hochrechnungsdaten ein.
  • Status Auftrag gesperrt verarbeiten – Wenn Vertriebsaufträge in die Hochrechnung einfließen sollen, werden dabei grundsätzlich alle Vertriebsauftragspositionen mit dem Status Freigegeben in die Ermittlung der Hochrechnungsdaten einbezogen. Zusätzlich steuern Sie mit diesem Feld, ob dabei auch Vertriebsauftragspositionen mit dem Status Gesperrt berücksichtigt werden.
  • Abzüge berücksichtigen – Mit diesem Feld steuern Sie, ob Abzüge für Vertriebsauftragspositionen (wie zum Beispiel Verkaufsrabatte) bei der Ermittlung der Hochrechnungsdaten berücksichtigt werden.

Rubrik Beschaffungsaufträge

  • Status Auftrag eingegeben verarbeiten – Wenn Beschaffungsaufträge in die Hochrechnung einfließen sollen, werden dabei grundsätzlich alle Beschaffungsauftragspositionen mit dem Status Freigegeben in die Ermittlung der Hochrechnungsdaten einbezogen. Zusätzlich steuern Sie mit diesem Feld, ob dabei auch Beschaffungsauftragspositionen mit dem Status In Bearbeitung berücksichtigt werden.
  • Status Auftrag gesperrt verarbeiten – Wenn Beschaffungsaufträge in die Hochrechnung einfließen sollen, werden dabei grundsätzlich alle Beschaffungsauftragspositionen mit dem Status Freigegeben in die Ermittlung der Hochrechnungsdaten einbezogen. Zusätzlich steuern Sie mit diesem Feld, ob dabei auch Beschaffungsauftragspositionen mit dem Status Gesperrt berücksichtigt werden.
  • Abzüge berücksichtigen – Mit diesem Feld steuern Sie, ob Abzüge für Beschaffungsauftragspositionen (wie zum Beispiel Einkaufsrabatte) bei der Ermittlung der Hochrechnungsdaten berücksichtigt werden.

Rubrik Verteilaufträge

  • Status Auftrag eingegeben verarbeiten – Wenn Verteilaufträge in die Hochrechnung einfließen sollen, werden dabei grundsätzlich alle Verteilauftragspositionen mit dem Status Freigegeben in die Ermittlung der Hochrechnungsdaten einbezogen. Zusätzlich steuern Sie mit diesem Feld, ob dabei auch Verteilauftragspositionen mit dem Status In Bearbeitung berücksichtigt werden.
  • Status Auftrag gesperrt verarbeiten – Wenn Verteilaufträge in die Hochrechnung einfließen sollen, werden dabei grundsätzlich alle Verteilauftragspositionen mit dem Status Freigegeben in die Ermittlung der Hochrechnungsdaten einbezogen. Zusätzlich steuern Sie mit diesem Feld, ob dabei auch Verteilauftragspositionen mit dem Status Gesperrt berücksichtigt werden.
  • Abzüge berücksichtigen – Mit diesem Feld steuern Sie, ob Abzüge für Verteilauftragspositionen (wie Beispielsweise Verkaufs- oder Einkaufsrabatte) bei der Ermittlung der Hochrechnungsdaten berücksichtigt werden.
Unterkarteireiter Vorschau

Im Unterkarteireiter Vorschau nehmen Sie Einstellung für die Vorschaudaten im Liquiditätsmanagement vor. Da im Liquiditätsmanagement zurzeit keine Plan- und Vorschaudaten ermittelt und ausgewertet werden können, haben die Felder dieses Unterkarteireiters keine Funktion.

Rubrik Wegfall von Planzahlen in den Vorschaudaten

  • Nach Anzahl Vormonaten – Geben Sie hier die Anzahl von Vormonaten an, nach denen Planzahlen nicht mehr in der Vorschau für das Liquiditätsmanagement berücksichtigt werden sollen. Sie können entweder die Anzahl Vormonate und bis zum Tag des aktuellen Monats oder die Anzahl der Tage nach Ablauf der Fälligkeit zur Bestimmung der Planzahleneliminierung angeben.
  • Bis zum Tag des aktuellen Monats – Geben Sie hier den Tag des aktuellen Monats an, bis zu dem die angegebenen Anzahl Vormonate vollständig berücksichtigt werden sollen. Sie können entweder die Anzahl Vormonate und bis zum Tag des aktuellen Monats oder die Anzahl der Tage nach Ablauf der Fälligkeit zur Bestimmung der Planzahleneliminierung angeben.
  • oder Anzahl Tage nach Ablauf der Fälligkeit – Geben Sie hier die Anzahl von Tagen nach Ablauf der Fälligkeit an, nach denen Planzahlen für die Vorschau im Liquiditätsmanagement nicht mehr berücksichtigt werden sollen. Sie können entweder die Anzahl Vormonate und bis zum Tag des aktuellen Monats oder die Anzahl der Tage nach Ablauf der Fälligkeit zur Bestimmung der Planzahleneliminierung angeben.

Rubrik Berücksichtigung in Planzahlen für die Vorschaudaten

  • Steuerzahllast auch in Planzahlen ermitteln – Geben Sie hier an, ob die Steuerzahllast auch für Plandaten ermittelt werden soll

Sachkonten

Für die Liquiditätsverwaltung sind in der Anwendung Sachkonten Anpassungen und Ergänzungen für Sachkonten vorzunehmen. Im Karteireiter Allgemeines befindet sich der Unterkarteireiter Steuerzahllast. Unter diesem Karteireiter können Sie ein Sachkonto vom Typ Standard, Aufwand oder Ertrag als Steuerzahllastkonto festlegen oder einem Sachkonto vom Typ Steuerkonto ein Steuerzahllastkonto zuordnen.

Ist das aktuell geladene Sachkonto als Steuerzahllastkonto festgelegt, steht Ihnen über die Aktionsrolle die Aktion [Konto als Steuerzahllastkonto setzen] zur Verfügung. Die Ausführung dieser Aktion bewirkt, dass dieses Konto automatisch als Steuerzahllastkonto bei allen vorhandenen Steuerkonten der aktuell geladenen Organisation eingesetzt wird. Steuerkonten, bei denen ein abweichendes Steuerzahllastkonto verwendet werden soll, können Sie manuell überarbeiten.

Des Weiteren steht der Karteireiter Liquiditätsverwaltung zur Verfügung. Unter diesem Karteireiter ordnen Sie einem Sachkonto die Klassifikationen für Einzahlungen und Auszahlungen zu. Diese Klassifikationen dienen der Gliederung der Daten in den Auswertungen des Liquiditätsmanagements. Ist einem Sachkonto keine Klassifikation zugeordnet, wird im Liquiditätsmanagement die entsprechende Klassifikation für  Einzahlungen bzw. Auszahlungen aus der Anwendung Customizing herangezogen.

Die Rubriken Wegfall von Planzahlen in den Vorschaudaten, Vorschau und Planübernahme immer mit dieses Karteireiters sind für spätere Versionen des Liquiditätsmanagements vorgesehen und zurzeit nicht von Bedeutung.

Mahnunterbrechungsgrund-Gruppen

Mahnunterbrechungsgrund-Gruppen dienen dazu Mahnunterbrechungsgründe zu gruppieren und zusammenzufassen. Einer Mahnunterbrechungsgrund-Gruppe können beliebig viele Mahnunterbrechungsgründe zugeordnet werden. Über eine Mahnunterbrechungsgrund-Gruppe haben Sie beispielsweise die Möglichkeit alle offenen Posten für die Ermittlung der Hochrechnung im Liquiditätsmanagement auszuschließen, deren Mahnunterbrechungsgrund der entsprechenden Gruppe zugeordnet ist.

Buchen Finanzbuchhaltung

Im Buchungsdialog können unter dem Karteireiter OP Angaben zur Hochrechnung im Liquiditätsmanagement erfasst werden. Hier stehen unter der Feldbezeichnung Liquiditätsverwaltung zwei Felder zur Verfügung. Mit dem ersten Feld steuern Sie, ob der offene Posten von der Hochrechnung im Liquiditätsmanagement ausgeschlossen sein soll. Sofern der offene Posten nicht von der Hochrechnung ausgeschlossen ist, kann im zweiten Feld der Wertminderungsprozentsatz angegeben werden, wenn der Wert dieses offenen Postens nicht in voller Höhe in den Hochrechnungsdaten des Liquiditätsmanagements berücksichtigt werden soll. Der Wert des offenen Posten fließt dann nur zu dem angegebenen Prozentsatz in die Hochrechnungsdaten ein.

Offene Posten

Der Aufruf der Anwendung erfolgt für einen offenen Posten durch die Aktionen [OP anzeigen] und [OP ändern] aus der Anwendung Cockpit: Offene Posten oder aus der Sicht Offene Posten der Anwendung Cockpit: Finanzbuchhaltung. In dieser Detailanzeige sind sämtliche Daten eines offenen Posten dargestellt. Unter dem Karteireiter Sonstige wird in den Feldern Liquiditätsverwaltung angezeigt, ob der offene Posten in der Hochrechnung im Liquiditätsmanagement berücksichtigt wird und welcher Wertminderungsprozentsatz dafür hinterlegt ist (siehe auch Buchen Finanzbuchhaltung). Diese Felder sind bei Aufruf der Anwendung über die Aktion [OP ändern] eingebbar.

Buchungsserver

Für die Funktion Liquiditätsmanagement wird unter dem Subsystem Liquiditätsverwaltung ein eigener Buchungsserver zur Verarbeitung der Liquiditätsbuchungen verwendet. Der zu verwendende Buchungsserver ist in der Anwendung Buchungsserver anzulegen.

Auswertungen im Liquiditätsmanagement

In diesem Kapitel finden Sie Informationen über die Anwendungen, die für Auswertungen im Liquiditätsmanagement zur Verfügung stehen und welche Daten für die Auswertungen bereitgestellt werden.

Zur Auswahl in den Auswertungen stehen die vier Liquiditätsdatenarten Ist-Daten, Hochrechnungsdaten, Plandaten und Vorschaudaten, von denen zurzeit aber nur die Daten für die Ist-Auswertung und bestimmte Daten für die Hochrechnung im Liquiditätsmanagement bereitgestellt werden.

Ist-Daten

Alle Buchungen auf Geldkonten werden im Liquiditätsmanagement als Geldmittelfluß im Ist dargestellt. Ebenso wird der aktuelle Geldmittelbestand aus der Summierung der Einzelsalden aller Geldkonten ermittelt. Die Identifizierung von Geldkonten erfolgt anhand des in der Anwendung Sachkonten zugeordneten Kontentyps. Dabei werden die folgenden Kontentypen als Geldkonten interpretiert:

  • Finanzkonto
  • Kassenkonto

Darüber hinaus führt die Auszifferung von offenen Posten auf Personenkonten immer dann zu einer Fortschreibung des Liquiditätsmanagement, wenn im Rahmen der Auszifferung mindestens ein Geld-OP verrechnet wird.

Die Auswertung dieser Datenart gibt Ihnen vor allem Aufschluss über die Geldmittelherkunft und die Geldmittelverwendung (cashflow). Ist-Daten geben in der Regel keinen Aufschluss über die zukünftige Geldmittel- bzw. Liquiditätsentwicklung. Vielmehr dienen diese Daten zur historischen Erläuterung der aktuellen Geldmittelbestände.

Fortschreibung der Daten

Für alle Buchungen auf Geldkonten erfolgt sowohl für die Buchung auf dem Geldkonto als auch auf dem Gegenkonto eine Fortschreibung der Daten für das Liquiditätsmanagement.

Ob die Darstellung im Liquiditätsmanagement als Einzahlung oder als Auszahlung erfolgt, ist ausschließlich vom Soll/Haben-Kennzeichen der Geldkontobuchung abhängig. Wird ein Geldkonto im Soll gebucht, erfolgt die komplette Darstellung des Buchungsvorganges (also auch für die Gegenkonten) im Liquiditätsmanagement als Einzahlung. Vorgänge aus Geldkontenbuchungen im Haben werden immer als Auszahlung dargestellt. Dies gilt ungeachtet der im Buchungsvorgang erfassten Betragsvorzeichen.

Für Geldmittelbuchungen, die sowohl im Konto als auch im Gegenkonto ein Geldkonto enthalten gilt, dass für jede der Teilbuchungen separat ermittelt wird, ob es sich um eine Einzahlung oder eine Auszahlung handelt. Maßgebend für die Entscheidung ist hier ebenfalls das Soll/Haben-Kennzeichen der jeweiligen Teilbuchung.

Hinweis
Sofern die Funktion Heutige Buchungen löschen in der Anwendung Customizing aktiviert ist, werden die Buchungen des aktuellen Tages nicht als Ist-Daten an das Liquiditätsmanagement übergeben. Dies erfolgt erst am nächsten Tag.
Buchungen auf Geldkonten

Buchungen von Geldkonto an Geldkonto werden sowohl für das Konto, als auch für das Gegenkonto im Liquiditätsmanagement fortgeschrieben. Da es sich bei beiden Konten um Geldkonten handelt, erfolgt nur ein Tausch innerhalb des Geldmittelbestandes. Hieraus ergibt sich, dass diese Buchungen keine Saldenveränderungen für den Geldmittelbestand bewirken.

Buchung auf Geldumlaufkonten

Neben den ei­gentlichen Geldkonten werden im Rechnungswe­sen auch Geldumlaufkonten geführt. Diese Kon­ten dienen zum Ausweis noch nicht liquiditäts­wirksam gewordener, also noch nicht gutgeschriebener oder belasteter Zahlträger. Geldumlaufkonten werden anhand des Konten­typs Geldumlaufkonto identifiziert. Bu­chungen auf Konten mit diesem Kontentyp lösen, wie Buchungen auf Geldkonten, eine Fortschrei­bung des Liquiditätsmanagements aus, werden hierbei jedoch anders behandelt als Geldkonten. Bei der Buchung auf Geldumlaufkonten erfolgt die Fortschreibung für die beteiligten Gegenkonten nach den gleichen Regeln die für die Gegenbu­chungen von Geldkontobuchungen gelten. Ledig­lich die Fortschreibung des auf dem Geldumlauf­konto gebuchten Wertes erfolgt hiervon abwei­chend.

Zunächst wird das Geldumlaufkonto nicht wie ein Geldkonto in den Geldmittelbestand ge­rechnet. Aus diesem Grund erfolgt für die auf Geldumlaufkonten gebuchten Werte eine Vorzeichenumkehr. Hierdurch wird mit der Buchung der Zahlträger auf ein Geldumlaufkonto die Mittelverwendung anhand der aus den ge­zahlten Posten ermittelten Sachkonten darge­stellt. Dadurch, dass das Geldumlaufkonto eben­falls aufgrund der zugeordneten Klassifikation für Einzahlungen bzw. Auszahlungen in die Mittelverwendungszeile eingesteuert wird, dies jedoch mit umgekehrten Betragsvorzei­chen, kann mit der Buchung der Zahlträger die Mittelherkunft bzw. die Mittelverwendung ausge­wiesen werden, ohne dass diese bereits eine Auswirkung auf den Geldmittelbestand hat. Der Geldmittelbestand wird erst dann verändert, wenn eine Buchung von Geldkonto an Geldumlaufkonto erfolgt.

Buchungen auf übrige Sachkonten

Sofern es sich bei den Gegenkonten der Geldmittelbuchung um Sachkonten handelt, die selbst keine Geldkonten sind, werden diese direkt als Nachweis der Mittelherkunft bzw. Mittelverwendung in das Liquiditätsmanagement übernommen. Da in diesen Fällen auf der einen Seite der Buchung ein Geldkonto und auf der anderen Seite kein Geldkonto gebucht wird, ergibt sich für den Gesamtbuchungsvorgang eine Auswirkung auf den liquiden Saldo bzw. den Geldmittelbestand.

Buchungen auf Personenkonten

Bei Buchungen gegen Personenkonten gestaltet sich die Ermittlung der betroffenen Sachkonten komplexer als bei direkten Geldmittelbuchungen gegen Sachkonten. Generell muss hierbei zwischen dem Ausgleich und der Neuanlage von offenen Posten unterschieden werden.

OP-Ausgleich

Für alle offenen Posten die im Rahmen einer Geldmittelbuchung auf Personenkonten beglichen werden, erfolgt jeweils die Ermittlung der ursprünglich bei der OP-Erstellung verwendeten Gegenkonten und deren betragsmäßigen Anteil am Gesamtsaldo des offenen Posten. Der auf den jeweiligen OP entfallende bzw. erfasste Ausgleichsbetrag der Geldmittelbuchung wird dann im Verhältnis der ermittelten Ursprungsanteile auf die betroffenen Sachkonten verteilt und im Liquiditätsmanagement fortgeschrieben.

Hinweis
Wenn aus der Buchung die den offenen Posten erzeugt hat kein auswertbares Konto festgestellt werden kann, wird das in der Anwendung Customizing festgelegte Konto für offene Posten verwendet.

OP-Neuanlage

Für offene Posten, die im Rahmen von Geldmittelbuchungen neu erstellt werden, ergibt sich eine andere als die vorgenannte Form der Sachkontenermittlung. Im Falle von OP-Anlagen im Rahmen von Geldmittelbuchungen ist das Gegenkonto des erstellten offenen Postens nicht für die Übernahme in das Liquiditätsmanagement geeignet, da es sich hierbei um das Geldkonto selbst handelt. In diesen Fällen wird das in der Anwendung Customizing angegeben Konto Akontozahlungen Debitoren bzw. Akontozahlungen Kreditoren als Sachkonto in das Liquiditätsmanagement übernommen. Dieses Verfahren erlaubt Ihnen im Liquiditätsmanagement einen separaten Ausweis der Beträge als Anzahlung oder Akontozahlung, sofern eigene Klassifikationen zugeordnet sind. Sowohl für Akontozahlungen als auch für Anzahlungen gilt, dass die tatsächliche Mittelverwendung ja erst mit der Verrechnung dieser Posten mit regulären Rechnungsposten feststeht.

Verrechnung von offenen Posten

Buchungen, die einzig der Verrechnung von offenen Posten dienen (Auszifferungen), werden im Liquiditätsmanagement nur dann fortgeschrieben, wenn in diesem Zusammenhang mindestens ein Geldposten verrechnet wird. Wie zuvor beschrieben, werden alle offenen Posten die im Rahmen von Geldmittelbuchungen bzw. Liquiditätsmanagementrelevanten Vorgängen neu erstellt werden, als Geldposten gekennzeichnet. In der Regel handelt es sich hierbei entweder um Akontozahlungen bzw. nicht zugeordnete Zahlungen oder um Anzahlungen. Für die Fortschreibung des Liquiditätsmanagements gelten in diesem Fall weitgehend die gleichen Regeln, wie sie für den OP-Ausgleich und die OP-Anlage im Rahmen von Geldmittelbuchungen bestehen. Dadurch, dass jedoch keine Geldmittel gebucht werden, erfolgt lediglich ein Tausch innerhalb der Ein- bzw. Auszahlungsklassifikationen des Liquiditätsmanagement:

Die ursprüngliche Anlage des verrechneten Geldpostens wurde unter der im Konto für Aktontozahlungen Debitoren bzw. Akontozahlungen Kreditoren hinterlegten Ein- bzw. Auszahlungsklassifikation dargestellt. Mit der Verrechnung des Geldpostens erfolgt nun eine Minderung dieser Klassifikationen um den verrechneten Geldbetrag. Gleichzeitig erfolgt für die verrechneten, Nicht-Geld-Posten die Ermittlung der ursprünglich bebuchten Sachkonten und deren Fortschreibung in Höhe der jeweilig verrechneten Beträge in das Liquiditätsmanagement. Hierdurch erfolgt der Ausweis der tatsächlichen Mittelverwendung bzw. Mittelherkunft.

Ob die Darstellung als Einzahlung oder als Auszahlung erfolgt, wird je verrechnetem offenen Posten ermittelt. Hierbei wird der Ausgleich von Soll-Posten als Einzahlung, und der Ausgleich von Haben-Posten als Auszahlung interpretiert. In diesem gesonderten Fall können aus einem Vorgang sowohl Einzahlungen, als auch Auszahlungen hervorgehen. Für offene Posten, die als Geldmittel geführt werden, erfolgt die Darstellung des OP-Ausgleichs immer unabhängig vom Soll-Haben-Kennzeichen des offenen Postens oder der Führungsbuchung. Der Ausgleich für diese Posten wird immer so dargestellt, wie dies bei der Anlage des offenen Postens der Fall war. Das bedeutet, dass die Verrechnung von Geldmittelposten die im Rahmen einer Einzahlung entstanden sind, als Einzahlung mit gegenläufigem Vorzeichen dargestellt wird, und umgekehrt, die Verrechnung von Geldmittelposten die aus Auszahlungen hervorgegangen sind, als Auszahlung mit gegenläufigem Vorzeichen dargestellt wird.

Konzernverrechnungen

Die Verrechnungen von offenen Posten über mehrere Firmen eines Konzerns werden für die betroffenen Einzelfirmen des Konzerns in gleicher Weise im Liquiditätsmanagement fortgeschrieben, wie die Buchungen auf Geldumlaufkonten. Der Grund hierfür liegt darin, dass die im Hintergrund automatisch gebuchten Konzernverrechnungskonten als Geldumlaufkonten interpretiert werden. Siehe dazu Buchungen auf Geldumlaufkonten.

Ausbuchungen

Im Rahmen des Ausgleichs von offenen Posten durch Geldmittelbuchungen oder Verrechnungen (Auszifferungen) können auch Ausbuchungen vorgenommen werden. Für die Durchführung von Ausbuchungen bestehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten, deren Auswirkungen in der Fortschreibung des Liquiditätsmanagement unterschiedlich sind.

Zum einen besteht die Möglichkeit, Restbeträge OP-bezogen auszubuchen. Hierzu werden im Buchungsprogramm jeweils die offenen Posten gekennzeichnet für welche eine entsprechende Ausbuchung vorgenommen werden soll. Diese Buchungen sind grundsätzlich nicht relevant für das Liquiditätsmanagement und ziehen somit keine Fortschreibung nach sich. Der einzige Ausnahmefall hierbei ist die Erfassung einer Ausbuchung gegen ein Geldkonto. Eine solche Buchung ist jedoch sehr ungewöhnlich und sollte prinzipiell durch entsprechende Ausbuchungsverbote für diese Sachkonten verhindert werden. Wird eine solche Buchung vorgenommen, ist diese liquiditätswirksam und verändert den Geldmittelbestand.

Zum anderen besteht im Buchungsdialog die Möglichkeit der allgemeinen Ausbuchung von Zahlungsdifferenzen über die Aktion [Allgemeine Ausbuchung]. Diese Form der Ausbuchung wird in der Praxis sehr häufig verwendet, kann jedoch in Bezug auf die Betrachtung des Geldmittelflusses durchaus unerwünschte Auswirkungen haben. Der Grund hierfür ist immer dann gegeben, wenn nicht der Versuch unternommen wird, Differenzen dem verursachenden Posten durch eine entsprechende Verringerung des Ausgleichsbetrages zuzuordnen. In diesem Fall wird der Ausgleich des Postens in voller Höhe nach den für den OP-Ausgleich beschriebenen Regeln im Liquiditätsmanagement fortgeschrieben. Die über die Aktion [Allgemeine Ausbuchung] erfasste Ausbuchung wird ebenfalls im Liquiditätsmanagement fortgeschrieben. Die Ausbuchung erfolgt jedoch häufig nicht auf den Sachkonten, auf denen ursprünglich auch der verrechnete offene Posten gebucht wurde. Somit werden im Liquiditätsmanagement auf unterschiedlichen Sachkonten jeweils erhöhte Werte ausgewiesen. Diese Werte wirken sich in der Regel zwar nicht auf den Geldmittelbestand aus, verfälschen aber die Zahlen der Geldmittelherkunft und Geldmittelverwendung. Grundsätzlich werden alle Ausbuchungen, welche über diese Funktion erfasst werden, auch im Liquiditätsmanagement fortgeschrieben. Ausbuchungen, die in diesem Zusammenhang auf Geldkonten vorgenommen werden, wirken sich direkt auf den Geldmittelbestand aus.

Buchungshinweise

Da bei der Fortschreibung des Liquiditätsmanagements auf die ursprünglichen Gegenkonten und Kennzeichen der offenen Posten zurückgegriffen wird, ergeben sich schon für die Erstellung von offenen Posten auf Personenkonten Regeln, die Sie beachten sollten.

  • Für alle im Rahmen von Geldmittelbuchungen angelegten offenen Posten, sowie für alle offenen Posten die im Rahmen der Verrechnung (Auszifferung) von Geldmittelposten neu erstellt werden, erfolgt die Kennzeichnung als Geldmittel. Aus diesem Grund sollten Sie im Regelfall darauf verzichten, pauschal alle Reste die sich aus einer Zahlung ergeben auf dem Personenkonto unter einer neuen OP-Nummer abzustellen. Vielmehr sollte immer der Versuch im Vordergrund stehen, Zahlungsdifferenzen den betroffenen Posten zuzuordnen. Hierzu muss der für einen offenen Posten im Buchungsprogramm vorgeschlagene Ausgleichsbetrag durch Sie ggf. angepasst werden. Handelt es sich bei den im Rahmen einer Geldmittelbuchung neu angelegten offenen Posten um Rechnungsrestbeträge und nicht tatsächlich um Geldmittel, verfälschen Sie hierdurch die Aussage der als Mittelverwendung bzw. Mittelherkunft im Liquiditätsmanagement ausgegebenen Beträge. Es erfolgt hierdurch jedoch keine Einflussnahme auf den ausgewiesenen Geldmittelbestand.
  • Sofern bei der Erstellung eines offenen Posten nicht die korrekten Gegenkonten verwendet wurden, beispielsweise bei der Verwendung eines falschen Kosten- oder Anlagekontos, sollte der offene Posten zur Korrektur möglichst komplett storniert und wieder neu eingebucht werden. Eine reine Umbuchung vom falschen auf das korrekte Sachkonto wirkt sich nicht auf die für den OP angegebenen Gegenkonten aus, so dass die Fortschreibung im Liquiditätsmanagement nach wie vor mit der falschen Kontonummer stattfinden würde.
  • Ein generelles Problem stellt die Wiederverwendung von OP-Nummern dar. Ist ein Posten beglichen und wird zu einem späteren Zeitpunkt durch eine erneute Buchung auf diese OP-Nummer wieder eröffnet, hat dies keinen Einfluss auf die ursprünglich mit der OP-Erstellung gebuchten Gegenkonten. Diese bleiben erhalten. In Folge dessen erfolgt auch die Fortschreibung im Liquiditätsmanagement bei einem erneuten OP-Ausgleich wieder auf die alten Gegenkonten.
Neuaufbau Liquiditäts Istdaten

Diese Hintergrundanwendung ermöglicht Ihnen den kompletten Neuaufbau der Ist-Daten im Liquiditätsmanagement. Der Aufbau erfolgt für die aktuell geladene Organisation und nach den Regeln, die unter dem Punkt Fortschreibung der Daten bereits beschrieben sind.

Hochrechnungsdaten

In der Auswertung der Hochrechnungsdaten werden die kurz- oder mittelfristig zu erwartenden Geldmittelflüsse dargestellt. Als Basis für diese Datenart dienen die erfassten Belege des Rechnungswesens. Hierbei handelt es sich vor allem um die gebuchten offenen Rechnungs- und Gutschriftsbelege der Personenkonten, die in Form von offenen Posten zur Verfügung stehen.

Aufgrund der für die Belege erfassten Fälligkeiten, Skontobedingungen und dem vor allem für Kunden bekannten Zahlverhalten, kann in Bezug auf diese Belege eine im Verhältnis zu den eigentlichen Planzahlen genauere Aussage zu den zu erwartenden Geldmittelströmen getroffen werden.

Die Ermittlung des voraussichtlichen Zeitpunktes und der Betragshöhe der Geldmittelflüsse für diese Belege kann durch die Einstellungen für das Liquiditätsmanagement in der Anwendung Customizing beeinflusst werden. Ebenso können Sie festlegen, ob bestimmte offene Posten von der Hochrechnung ausgeschlossen, oder nur mit einem wertberichtigten Betrag in diese einfließen sollen.

Ermittlung der Hochrechnungsdaten

Für die Ermittlung der Hochrechnungswerte werden folgende Daten berücksichtigt:

Offene Posten Personenkonten

Für die Fortschreibung der Hochrechnung werden grundsätzlich alle offenen Posten der Personenkonten verarbeitet. Ausgenommen hiervon sind:

  • Offene Posten, die für die Hochrechnung im Liquiditätsmanagement ausgeschlossen sind. Ob ein offener Posten ausgeschlossen ist bzw. ausgeschlossen werden soll, können Sie im Buchungsdialog vorgeben und in der Detailanzeige Offene Posten sehen und ggf. ändern.
  • Offene Posten, die auf Grund ihrer Mahnstufe oder ihres Mahnunterbrechungsgrundes über die zugeordnete Mahnunterbrechungsgrund-Gruppe durch die entsprechenden Einstellungen im Customizing für das Liquiditätsmanagement von der Hochrechnung ausgeschlossen werden sollen.
  • Offenen Posten, die Geldmittel darstellen, da für diese Posten (z.B. Anzahlungen und Akontozahlungen) der Geldmittelfluss bereits stattgefunden hat. Informationen dazu finden Sie unter Buchungshinweise.

Für alle offenen Posten, die nicht durch einen der vorher genannten Gründe von der Hochrechnung ausgeschlossen wurden, erfolgen die folgenden Arbeitsschritte:

Ermittlung des Zahlungstermins

Die Ermittlung des voraussichtlichen Zahlungstermins ist von den vorgenommenen Einstellungen unter dem Unterkarteireiter Hochrechnungsdaten für das Liquiditätsmanagement in der Anwendung Customizing abhängig. Zunächst wird geprüft, ob die Ermittlung des Zahltermins anhand der für den OP geltenden Zahlungsbedingung, oder anhand des Zahlverhaltens des betroffenen Personenkontos ermittelt werden soll. Die hierfür erforderliche Einstellung kann für Debitoren und Kreditoren abweichend vorgenommen werden.

  • Zahlungstermin lt. Zahlverhalten – Sofern die Ermittlung des voraussichtlichen Zahlungstermins anhand des Zahlverhaltens erfolgt, wird der Zahlungstermin ermittelt, indem das Zahlverhalten in Tagen auf das Belegdatum der jeweiligen offenen Posten addiert wird. Abhängig von dem Kennzeichen „Valutadatum berücksichtigen“ in den Einstellungen für das Liquiditätsmanagement im Customizing, kann auch die Ermittlung des Zahlverhaltens unter Berücksichtigung des Valutadatums erfolgen. Dann wird der Zahlungstermin ermittelt, indem das Zahlverhalten in Tagen auf das Valutadatum der jeweiligen offenen Posten addiert wird. Um im Liquiditätsmanagement besser auf Veränderungen im Zahlverhalten der Personenkonten reagieren zu können, kann für die Feststellung des anzuwendenden Zahlverhaltens eine Anzahl Perioden hinterlegt werden, aus denen das Zahlverhalten für die Hochrechnung gebildet werden soll. Sofern für ein Personenkonto innerhalb der angegebenen Perioden kein Zahlverhalten ermittelt werden kann, wird auf die Fälligkeit lt. Zahlungsbedingung zurückgegriffen.
  • Zahlungstermin lt. Zahlungsbedingung – Die Ermittlung des Zahlungstermins anhand der Zahlungsbedingung ist zunächst davon abhängig, ob für offene Posten vorhandene Skontobedingungen berücksichtigt werden sollen oder nicht. Um diese Grundsatzentscheidung treffen zu können, steht Ihnen in den Einstellungen des Liquiditätsmanagements im Customizing das Feld Abzüge berücksichtigen zur Verfügung. Sofern bei der Hochrechnung Abzüge berücksichtigt werden soll, erfolgt der Ausweis der offenen Posten in der Hochrechnung zu dem jeweils nächstmöglichen Skontotermin. Ist die letztmögliche Skontofrist verstrichen, erfolgt die Fälligstellung im Liquiditätsmanagement zum Netto-Fälligkeitsdatum des offenen Posten. Wenn für die Hochrechnung die Berücksichtigung von Abzügen ausgeschlossen wurde, erfolgt die Darstellung der offenen Posten immer zum Netto-Fälligkeitsdatum.

Ermittlung des Zahlungsbetrages

So wie die Ermittlung des voraussichtlichen Zahlungstermins, wird auch die Ermittlung des voraussichtlichen Zahlbetrages maßgeblich von den Einstellungen im Liquiditätsmanagement beeinflusst. Als Basis für die Ermittlung des voraussichtlichen Zahlbetrages dient grundsätzlich der Saldo der jeweiligen offenen Posten. Sofern ein Wertminderungsprozentsatz für einen offenen Posten hinterlegt ist (Siehe Buchen Finanzbuchhaltung), wird der Saldo um diesen Prozentsatz korrigiert. Der so ermittelte Betrag wird immer dann als zu erwartender Zahlungsbetrag in die Hochrechnung übernommen,

  • wenn auf Grund der Einstellungen keine Abzüge berücksichtigt werden sollen,
  • oder es sich bei der Zahlungsbedingung des offenen Posten um eine Nettobedingung handelt,
  • oder die Skontofrist für den offenen Posten bereits überschritten wurde

Ob die ermittelten Zahlbeträge in der Hochrechnung als Einzahlungen oder Auszahlungen dargestellt werden, ist vom Soll/Haben-Kennzeichen des OP-Saldos abhängig. Hierbei werden die ermittelten Zahlbeträge aus Posten mit Soll-Saldo immer als Einzahlungen und die ermittelten Zahlbeträge aus Posten mit Haben-Saldo als Auszahlungen übernommen.

Sofern auf Grund der Einstellungen im Liquiditätsmanagement in der Anwendung Customizing Abzüge berücksichtigt werden sollen, erfolgt die Ermittlung des anzuwendenden Skontoprozentsatzes. Hierzu wird grundsätzlich anhand des ermittelten Zahlungstermins der für diese Frist in Frage kommende Skontoprozentsatz aus den Zahlungsbedingungen der offenen Posten entnommen. Der für den offenen Posten ermittelte Zahlbetrag wird um den Skontobetrag gemindert, und als geminderter Zahlbetrag in die Hochrechnungsdaten übernommen.

Für den Fall, dass Sie den Zahlungstermin aus dem Zahlverhalten des Personenkontos ermitteln lassen, besteht die Möglichkeit, unabhängig von einer eventuellen Skontostaffelung in der Zahlungsbedingung des offenen Postens, immer den höchsten Skontoprozentsatz des offenen Postens zu verwenden. Dies steuern Sie über das Feld Immer die erste Skontobedingung berücksichtigen in den Einstellungen des Liquiditätsmanagements im Customizing.

Wenn Sie in den Einstellungen für das Liquiditätsmanagement im Customizing mit dem Feld Skonto-Tolerenztage berücksichtigen festgelegt haben, dass bei der Ermittlung der Skontofähigkeit für offene Posten auch die im verwendeten Zahlungsprofil hinterlegten Toleranztage berücksichtigt werden sollen, wird auch dann noch Skonto für einen offenen Posten ermittelt, wenn der für den Posten festgestellte Zahlungstermin nicht um mehr Tage, als die angegebenen Toleranztage überschritten ist.

Ermittlung der Sachkonten

Für die Darstellung der Zahlbeträge aus den offenen Posten, werden entsprechend dem Verfahren bei deren tatsächlicher Zahlung (siehe Ist-Daten), die ursprünglichen Gegenkonten der offenen Posten ermittelt. Hierzu werden die OP-Stammsätze und generell für gesplittete offene Posten die Buchung, die den offenen Posten angelegt hat, gelesen. Hieraus ergeben sich die Sachkonten und deren ursprüngliches Betragsverhältnis am Saldo des jeweiligen offenen Postens. Der festgestellte Zahlbetrag wird im gleichen Verhältnis auf die ermittelten Sachkonten verteilt und in die Hochrechnungsdaten fortgeschrieben. Steueranteile werden auf den ursprünglich gebuchten Steuerkonten ausgewiesen. Sofern es sich bei den verarbeiteten offenen Posten um Geld aus Akontozahlungen oder Anzahlungen handelt, wird nicht das tatsächliche Gegenkonto, sondern das entsprechende Konto für Akontozahlungen Debitoren bzw. Akontozahlungen Kreditoren aus den Einstellungen des Liquiditätsmanagements im Customizing in die Hochrechnungsdaten übernommen. Sofern für die ermittelten Sachkonten keine Ein- bzw. Auszahlungsklassifikation festgestellt werden konnte, erfolgt die Darstellung dieser Daten unter der in den Einstellungen für das Liquiditätsmanagement hinterlegten Klassifikation für Einzahlungen bzw. Auszahlungen. Sofern im Sachkontenstamm eine Ein- bzw. Auszahlungsklassifikation nachgepflegt oder nachträglich geändert wird, erfolgt die Darstellung der für diese Konten ermittelten Werte auch rückwirkend unter der neuen Klassifikation. Sollte für einen Offenen Posten kein Sachkonto ermittelt werden können, wird das hierfür vorgesehene Konto für offene Posten aus den Einstellungen des Liquiditätsmanagements im Customizing eingesetzt.

Offene Posten in Zahlungsläufen/Bankeinzugsläufen

Für offene Posten, die zum Zeitpunkt der Hochrechnung in Zahlungs- bzw. Bankeinzugsläufen verwendet werden, erfolgt die Verarbeitung in der Hochrechnung nach besonderen Regeln. Für diese Posten ist, unabhängig von ihrer Zahlungsbedingung, der kurzfristige Geldmittelfluss vorauszusetzen. Aus diesem Grund kann in den Einstellungen für das Liquiditätsmanagement im Customizing die Anzahl von Tagen für Bankeinzugsläufe und Zahlungsläufe hinterlegt werden, anhand derer festgelegt wird, per wann voraussichtlich mit der Zahlung- bzw. der Durchführung der Zahlläufe gerechnet werden kann. Der so ermittelte Zahlungstermin gilt für alle Posten eines Vorschlags.

Der voraussichtliche Zahlungstermin wird für alle offenen Posten eines Vorschlages ermittelt, indem die in den Einstellungen vorgegebenen Fälligkeitstage auf dass, bei der Erstellung des Vorschlages angegebene Zahl- bzw. Einzugsdatum addiert werden.

Als voraussichtlicher Zahlungsbetrag wird immer der Zahlbetrag der Vorschlagsliste verwendet. Sofern der Zahlbetrag im Rahmen der Vorschlagsbearbeitung im Sinne einer Teilzahlung gekürzt wurde, erfolgt die Ermittlung der voraussichtlichen Zahlung für den verbleibenden Restbetrag so, wie dies für offene Posten die keinem Zahlungsvorschlag zugeordnet sind beschrieben ist.

Die Ermittlung der Sachkonten erfolgt nach den gleichen Regeln, die auch für offene Posten gelten, welche keinem Zahlungsvorschlag zugeordnet sind.

Offene Posten Geldumlaufkonten

Sofern Sie Ihre Geldumlaufkonten zur Führung von offenen Posten gekennzeichnet haben (Auswahl OP-Verwaltung im Sachkontenstamm), werden auch die offenen Posten dieser Konten mit in die Hochrechnung einbezogen. Hierdurch kann die zukünftige Gutschrift bzw. Belastung der im Umlauf befindlichen Zahlungsmittel, also deren voraussichtliche Liquiditätswirksamkeit simuliert werden.

Ermittlung des Zahlungstermins

Der voraussichtliche Zahlungstermin wird direkt aus dem Fälligkeitsdatum des jeweiligen offenen Posten übernommen. In den Stammdaten für Sachkonten können für OP-führende Sachkonten Fälligkeitstage hinterlegt werden. Diese Fälligkeitstage werden bei der Ermittlung des Zahltermins berücksichtigt.

Ermittlung des Zahlungsbetrages

Da für offene Posten auf Sachkonten weder Wertminderungsprozentsätze, noch Skontobedingungen gepflegt werden können, wird hierbei immer der OP-Saldo als voraussichtlicher Zahlbetrag verwendet.

Ermittlung der Sachkonten

Eine Ermittlung von Gegenkonten aus den offenen Posten, so wie dies bei der Hochrechnung der offenen Posten aus Personenkonten der Fall ist, findet für die offenen Posten der Geldumlaufkonten nicht statt. Diese offenen Posten werden direkt mit der Kontonummer des Geldumlaufkontos in die Hochrechnung übernommen. Sofern für die ermittelten Sachkonten keine Ein- bzw. Auszahlungsklassifikation festgestellt werden konnte, erfolgt die Darstellung dieser Daten unter der in den Einstellungen des Liquiditätsmanagements hinterlegten Klassifikation für Einzahlungen bzw. Auszahlungen. Sofern im Sachkontenstamm eine Ein- bzw. Auszahlungsklassifikation nachgepflegt oder nachträglich geändert wird, erfolgt die Darstellung der für diese Konten ermittelten Werte auch rückwirkend unter der neuen Klassifikation.

Steuerzahllast

Einen weiteren Wert für die Hochrechnung bilden die Salden der Steuerkonten. Hierzu zählen alle Konten des Kontentyps Steuerkonto. Die Werte dieser Konten werden je Buchungsperiode saldiert und dann anhand der Fälligkeitsregel in die Hochrechnungsdaten übernommen. Die Fälligkeitsregel ist in dem Steuerzahllastkonto hinterlegt, das dem Steuerkonto zugeordnet ist (siehe dazu Unterkarteireiter Steuerzahllast in der Anwendung Sachkonten). Die Darstellung der Steuerzahllast erfolgt unter der im Steuerzahllastkonto hinterlegten Ein- bzw. Auszahlungsklassifikation. Sofern im Sachkontenstamm eine Ein- bzw. Auszahlungsklassifikation nachgepflegt oder nachträglich geändert wird, erfolgt die Darstellung der für diese Konten ermittelten Werte auch rückwirkend unter der neuen Klassifikation.

Bestellungen und Aufträge

Neben den offenen Posten und der Steuerzahllast können auch Werte in die  Hochrechnung des Liquiditätsmanagements einfließen, denen offene Bestellungen, noch nicht fakturierte Kundenaufträge und erstellte Verteilaufträge aus dem ERP von Comarch ERP Enterprise (CEE) zugrunde liegen. Dabei werden nur die Daten aus den Vertriebs-, Bestell- und Verteilaufträgen des ERP berücksichtigt, für die noch keine Rechnung erzeugt wurde. Darüber hinaus kann die jeweilige Datenauswahl durch die Einstellungen für das Liquiditätsmanagement in der Anwendung Customizing beeinflusst werden.

Für die Ermittlung der Hochrechnungswerte aus Bestellungen und Aufträgen gilt die folgende Vorgehensweise:

Ermittlung des Zahlungstermins

Die Ermittlung des voraussichtlichen Zahlungstermins ist von den vorgenommenen Einstellungen unter dem Unterkarteireiter Hochrechnungsdaten für das Liquiditätsmanagement in der Anwendung Customizing abhängig. Zunächst wird geprüft, ob die Ermittlung des Zahltermins anhand der für die Bestellung bzw. den Auftrag geltenden Zahlungsbedingung, oder anhand des Zahlverhaltens des betroffenen Personenkontos ermittelt werden soll. Die hierfür erforderliche Einstellung kann für Debitoren und Kreditoren abweichend vorgenommen werden.

  • Zahlungstermin lt. Zahlverhalten – Sofern die Ermittlung des voraussichtlichen Zahlungstermins anhand des Zahlverhaltens erfolgt, wird der Zahlungstermin ermittelt, indem das Zahlverhalten in Tagen auf das Belegdatum der jeweiligen Bestellung bzw. des jeweiligen Auftrags addiert wird. Abhängig von dem Feld Valutadatum berücksichtigen in den Einstellungen für das Liquiditätsmanagement im Customizing, kann auch die Ermittlung des Zahlverhaltens unter Berücksichtigung des Valutadatums erfolgen. Dann wird der Zahlungstermin ermittelt, indem das Zahlverhalten in Tagen auf das Valutadatum der jeweiligen Bestellung bzw. des jeweiligen Auftrages addiert wird. Um im Liquiditätsmanagement besser auf Veränderungen im Zahlverhalten der Personenkonten reagieren zu können, kann für die Feststellung des anzuwendenden Zahlverhaltens eine Anzahl Perioden festgesetzt werden, aus denen das Zahlverhalten für die Hochrechnung gebildet werden soll. Sofern für ein Personenkonto innerhalb der angegebenen Perioden kein Zahlverhalten ermittelt werden kann, wird auf die Fälligkeit lt. Zahlungsbedingung zurückgegriffen.
  • Zahlungstermin lt. Zahlungsbedingung – Die Ermittlung des Zahlungstermins anhand der Zahlungsbedingung ist zunächst davon abhängig, ob für die Bestellungen bzw. Aufträge vorhandene Skontobedingungen berücksichtigt werden sollen oder nicht. Um diese Grundsatzentscheidung treffen zu können, steht Ihnen in den Einstellungen des Liquiditätsmanagements im Customizing für Vertriebs-, Bestell- und Verteilaufträge jeweils das Feld Abzüge berücksichtigen zur Verfügung. Sofern bei der Hochrechnung Abzüge berücksichtigt werden soll, erfolgt der Ausweis der Bestellung bzw. des Auftrags in der Hochrechnung zu dem jeweils nächstmöglichen Skontotermin. Ist die letztmögliche Skontofrist verstrichen, erfolgt die Fälligstellung im Liquiditätsmanagement zum Netto-Fälligkeitsdatum der Bestellung bzw. des Auftrags. Wenn für die Hochrechnung die Berücksichtigung von Abzügen ausgeschlossen wurde, erfolgt die Darstellung immer zum Netto-Fälligkeitsdatum.

Ermittlung des Zahlungsbetrages

So wie die Ermittlung des voraussichtlichen Zahlungstermins, wird auch die Ermittlung des voraussichtlichen Zahlbetrages maßgeblich von den Einstellungen im Liquiditätsmanagement beeinflusst. Als Basis für die Ermittlung des voraussichtlichen Zahlbetrages dient grundsätzlich der Saldo der jeweiligen Bestell- bzw. Auftragsposition. Dieser Betrag wird immer dann als zu erwartender Zahlungsbetrag in die Hochrechnung übernommen,

  • wenn auf Grund der Einstellungen keine Abzüge berücksichtigt werden sollen,
  • oder es sich bei der Zahlungsbedingung der Bestellung bzw. des Auftrags um eine Nettobedingung handelt,
  • oder die Skontofrist für die Bestellung bzw. den Auftrag bereits überschritten wurde.

Ob die ermittelten Zahlbeträge in der Hochrechnung als Einzahlungen oder Auszahlungen dargestellt werden, wird zum einen durch das Betragsvorzeichen bestimmt und zum anderen dadurch, ob dieser aus einem Auftrag oder einer Bestellung stammt. So werden bei Aufträgen positiv ermittelte Zahlbeträge immer als Einzahlungen, negativ ermittelte Zahlbeträge hingegen als Auszahlungen übernommen.

Zahlbeträge aus Bestellungen fließen bei positiv ermittelten Beträgen als Auszahlung mit negativen Werten, negativ ermittelte Beträge hingegen als Einzahlungen mit positiven Werten in die Hochrechnung ein.

Sofern auf Grund der Einstellungen im Liquiditätsmanagement in der Anwendung Customizing Abzüge berücksichtigt werden sollen, erfolgt die Ermittlung des anzuwendenden Skontoprozentsatzes. Hierzu wird grundsätzlich anhand des ermittelten Zahlungstermins der für diese Frist in Frage kommende Skontoprozentsatz aus der Zahlungsbedingung der Bestellung bzw. des Auftrags entnommen. Der so ermittelte Zahlbetrag wird um den Skontobetrag gemindert, und als geminderter Zahlbetrag in die Hochrechnungsdaten übernommen.

Für den Fall, dass Sie den Zahlungstermin aus dem Zahlverhalten des Personenkontos ermitteln lassen, besteht die Möglichkeit, unabhängig von einer eventuellen Skontostaffelung in der Zahlungsbedingung der Bestellung bzw. des Auftrags, immer den höchsten Skontoprozentsatz der Bestellung bzw. des Auftrags zu verwenden. Dies steuern Sie über das Feld Immer die erste Skontobedingung berücksichtigen in den Einstellungen des Liquiditätsmanagements im Customizing.

Wenn Sie in den Einstellungen für das Liquiditätsmanagement im Customizing mit dem Feld Skonto-Tolerenztage berücksichtigen festgelegt haben, dass bei der Ermittlung der Skontofähigkeit für die Bestellung bzw. den Auftrag auch die im verwendeten Zahlungsprofil hinterlegten Toleranztage berücksichtigt werden sollen, wird auch dann noch Skonto für die Bestellung bzw. den Auftrag ermittelt, wenn der für die Bestellung bzw. den Auftrag festgestellte Zahlungstermin nicht um mehr Tage, als die angegebenen Toleranztage überschritten ist.

Ermittlung der Sachkonten

Für die Darstellung der Zahlbeträge werden die ursprünglichen Gegenkonten aus der Bestellung bzw. dem Auftrag ermittelt.

Der festgestellte Zahlbetrag wird auf dem ermittelten Sachkonto in den Hochrechnungsdaten fortgeschrieben. Steueranteile werden auf den im Steuerschlüssel eingetragenen Steuerkonten ausgewiesen. Sofern für die ermittelten Sachkonten keine Ein- bzw. Auszahlungsklassifikation festgestellt werden konnte, erfolgt die Darstellung dieser Daten unter der in den Einstellungen für das Liquiditätsmanagement hinterlegten Klassifikation für Einzahlungen bzw. Auszahlungen. Wird im Sachkontenstamm eine Ein- bzw. Auszahlungsklassifikation nachgepflegt oder nachträglich geändert, erfolgt die Darstellung der für diese Konten ermittelten Werte auch rückwirkend unter der neuen Klassifikation. Sollte für die Bestellung bzw. den Auftrag kein Sachkonto ermittelt werden können, wird das hierfür vorgesehene Konto für Einkäufe bzw. Verkäufe aus den Einstellungen des Liquiditätsmanagements im Customizing eingesetzt.

Hochrechnungsdaten erstellen

Die Erstellung der Hochrechnungsdaten erfolgt über die Hintergrundanwendung Hochrechnungsdaten erstellen. Beim Aufruf dieser Anwendung können Sie in dem angezeigten Dialogfenster festlegen, welche Daten (z. B. Steuerzahllast, offene Posten, Vertriebsaufträge) für die Ermittlung der Hochrechnungsdaten berücksichtigt werden sollen. Die Hochrechnungsdaten werden, wie im Kapitel Ermittlung der Hochrechnungsdaten beschrieben, für die zum Zeitpunkt des Aufrufs geladene Organisation erstellt.

Hinweis
Um Verteilaufträge in der Hochrechnung zu berücksichtigen, müssen Beschaffungs- und Vertriebsaufträge ebenfalls für die Erstellung der Hochrechnungsdaten aktiviert sein.

Auswertungen

Die Auswertung der Ist- und Hochrechnungsdaten im Liquiditätsmanagement ist zurzeit nur über die Cockpitanwendungen Liquiditätssummen und Liquiditätsbuchungen möglich.

Cockpit: Liquiditätssummen

Mit der Anwendung Cockpit: Liquiditätssummen steht Ihnen eine Funktion zur Auswertung der Bewegungen aus dem Liquiditätsmanagement als Summenauswertung zur Verfügung. Für die Darstellung der Summen sind unterschiedliche Cockpitsichten wählbar. Über die anwendungsbezogene Aktion [Liquiditätsbuchungen] können Sie sich für eine Summenzeile die zugehörigen Bewegungen in der Anwendung Cockpit: Liquiditätsbuchungen anzeigen lassen. Ausführliche Informationen zu der Anwendung finden Sie in dem Dokument Cockpit: Liquiditätssummen.

Cockpit: Liquiditätsbuchungen

Mit der Anwendung Cockpit: Liquiditätsbuchungen steht Ihnen eine Funktion zur Auswertung aller Bewegungen im Liquiditätsmanagement zur Verfügung. Für die Darstellung der Bewegungen sind unterschiedliche Cockpitsichten wählbar. Über anwendungsbezogene Aktionen haben Sie die Möglichkeit mit einer gewählten Buchung die Anwendung Buchungsdetails aufzurufen, oder in die Journalanzeige der Anwendung Cockpit: Finanzbuchhaltung zu wechseln. Ausführliche Informationen zu der Anwendung finden Sie in dem Dokument Cockpit: Liquiditätsbuchungen.

Czy ten artykuł był pomocny?