1              Themenübersicht

Ziel dieses Dokuments ist es, eine grobe Abschätzung der Durchlaufzeit von Rechnungsgenerierungen zu ermöglichen. Jede konkrete Installation hat natürlich ihre speziellen, technischen Besonderheiten. Diese Einflüsse auf die folgenden Berechnungen der Durchlaufzeiten können nicht berücksichtigt werden.

Zuerst erfolgt eine Aufnahme aller möglichen, bekannten Einflussfaktoren. Also,

• welche Art von Rechnungsposition entsteht in welchen Fällen.
• welche Rückmeldungen (z.B. Belegkette) sind jeweils nötig.
• welche weiteren Datenbankzugriffe sind jeweils nötig.

Durch die Vielzahl an Splittingkriterien, also wann Rechnungspositionen eigentlich auf dieselbe Rechnung dürfen, ist hier kein einfacher Zusammenhang zwischen der Zahl der Rechnungen und der Zahl der Lieferaufträge bzw. der Zahl der Vertriebsaufträge herstellbar. Sollten mehrere Rechnungen gleichzeitig erzeugt werden, so setzt sich die Gesamtzeit aus den Zeiten der einzelnen Rechnungen zusammen. Entscheidend ist die Zeit für die Fakturierung.

Die Effekte der Parallelisierung werden nicht berücksichtigt.

2              Zielgruppe

• Entwickler
• Technische Berater

3              Technische Informationen

Hinweis:

Die Mess-Ergebnisse beziehen sich auf die nachfolgend genannten Bedingungen. Die verschiedenen individuellen Bedingungen können die Zeiten ändern.

Für die Messungen wurde ein handelsüblicher PC verwendet. Zudem galten folgende technische Rahmenbedingungen:

Semiramis Application Server

• Lokaler Semiramis Application Server
• JVM-Parameter:

-server

-Xmx512m

-Xms512m

-XX:MaxPermSize=256m

‑XX:MaxNewSize= 128m

-XX:NewSize=64m

-XX:ThreadStackSize=512

‑XX:+ForceTimeHighResolution

-XX:+UseParNewGC

‑XX:+UseConcMarkSweepGC

• JDK 1.5.0_07

Datenbank

• Oracle-Datenbank, Version 10g, 10.2.0.2.0
• Dual-CPU-System mit 4 GB RAM
• 2 Festplatten als I/O-Subsystem

Hinweis:

Der Datenbankzugriff erfolgte über einen zentralen Server, weshalb Einflüsse von außen unter Umständen die Messergebnisse beeinflussen konnten.

4              Allgemeines

Die zur Erzeugung einer Rechnung benötigte Gesamtzeit besteht aus einem allgemeinen, positionsunabhängigen Anteil für den Auftrag selbst plus der Behandlung der einzelnen Positionen.

Der allgemeine Anteil beinhaltet das Aufbauen der Rechnung selbst und die Steuerung des Verarbeitungsauftrags. Dieser Anteil ist für alle Rechnungen gleich.

Eine Rechnungsposition kann aus einer Vertriebsauftragsposition (Normalfall), aus Frachtkosten, aus Kassaskonto oder aus einer im Lieferauftrag erfassten Zusatzposition entstehen. Eine im Vertriebsauftag erfasste Detailposition verhält sich genau wie eine normale Vertriebsauftragsposition und wird daher nicht gesondert behandelt.

Um eine Mittelung der Messwerte zu erhalten, werden für jeden Messvorgang 100 gleichartige Vertriebsaufträge erzeugt.

5                     Gesamtzeit Rechnungserzeugung

Verschiedene Faktoren tragen zur Gesamtzeit der Rechnungserzeugung bei. Welche Faktoren die Gesamtzeit beeinflussen, hängt auch von der gewählten Art der Rechnungserzeugung ab.

5.1        Aktion „Rechnung erzeugen“

Hier handelt es sich um den Fall, das normal gelieferte Positionen fakturiert werden sollen. Die hauptsächlichen Beiträge zur Gesamtzeit der Rechnungserzeugung bestimmen sich in diesem Fall aus

• Anzahl der Lieferaufträge
• Anzahl der Lieferauftragspositionen
• Anzahl der Vertriebsaufträge
• Anzahl der Vertriebsauftragspositionen

Zusätzlich können noch folgende Beiträge eine Rolle spielen

• Anzahl der Positionen mit gesetzten Dispositionsmengen „Rechnung mit Materialbuchung“ bei Erzeugung der Rechnung aus dem Vertriebsauftrag.
• Anzahl der Positionen mit gesetzten Dispositionsmengen „Rechnung“ bei Erzeugung der Rechnung aus dem Vertriebsauftrag.
• Frachtkostenpositionen
• Angewendete Auftragswert- bzw. positionsübergreifenden Rabatte
• Abweichende Kontierungen für angewendete Rabatte
• Zahl der pro Rechnung auftretenden Steuerschlüssel (Normalfall 1)
• Zahl der pro Rechnung auftretenden Kontierungen (Normalfall 1)
• Zahl der Kassaskontopositionen falls relevant
• Gleichzeitiges Auftreten von Gutschrifts- und Rechnungspositionen in derselben Rechnung

5.2        Aktion „Rechnung mit Materialbuchung erzeugen“

In diesem Fall werden die Vertriebsauftragspositionen mit gesetzter Dispositionsmenge „Rechnung mit  Materialbuchung“ zur Fakturierung berücksichtigt. Die hauptsächlichen Beiträge zur Gesamtzeit der Rechnungserzeugung bestimmen sich in diesem Fall aus

• Anzahl der Vertriebsaufträge
• Anzahl der Vertriebsauftragspositionen mit entsprechender Dispositionsmenge

Zusätzlich können noch folgende Beiträge eine Rolle spielen

• Angewendete Auftragswert- bzw. positionsübergreifenden Rabatte
• Abweichende Kontierungen für angewendete Rabatte
• Zahl der pro Rechnung auftretenden Steuerschlüssel (Normalfall 1)
• Zahl der pro Rechnung auftretenden Kontierungen (Normalfall 1)
• Zahl der Kassaskontopositionen falls relevant
• Gleichzeitiges Auftreten von Gutschrifts- und Rechnungspositionen in derselben Rechnung

6                     Einfache Fälle der Rechnungserzeugung

Die Bedingungen für einen einfachen Fall sind:

• keine Frachtkosten
• kein Kassaskonto
• keine Rabatte
• keine Zusatzpositionen
• nur ein Steuersatz
• nur ein Konto

6.1        Rechnung erzeugen, Komplettlieferung

• Rechnungserzeugung 1:

ein Vertriebsauftrag mit einer Position wird komplett geliefert. Dies ergibt einen Lieferauftrag mit einer Position. Fakturierung ergibt eine Rechnung mit einer Position.

• Rechnungserzeugung 2:

ein Vertriebsauftrag mit zehn Positionen wird komplett geliefert. Dies ergibt einen Lieferauftrag mit zehn Positionen. Fakturierung ergibt eine Rechnung mit zehn Positionen.

• Rechnungserzeugung 3:

ein Vertriebsauftrag mit hundert Positionen wird komplett geliefert. Dies ergibt einen Lieferauftrag mit hundert Positionen. Fakturierung ergibt eine Rechnung mit hundert Positionen.

Gibt es keine Teillieferungen, so ist die Zahl der Rechnungspositionen gleich der Zahl der Lieferauftragspositionen gleich der Zahl der Vertriebsauftragspositionen. Die Zahl der Rechnungen ist gleich der Zahl der Lieferaufträge gleich der Zahl der Vertriebsaufträge gleich 1.

Messergebnisse

6.2        Rechnung erzeugen, Teillieferungen

Wird ein Vertriebsauftrag in verschiedenen Teillieferungen geliefert, so muss man bei der Rechnungserzeugung unterscheiden, ob diese Teillieferungen zusammen fakturiert werden oder nicht. Zusammen fakturiert werden die Teillieferungen wenn als Basis der Fakturierung der Vertriebsauftrag verwendet wird, nicht zusammen fakturiert werden sie wenn als Basis die Lieferaufträge verwendet werden.

6.2.1    Teillieferungen werden nicht zusammen fakturiert

• Rechungserzeugung 1:

ein Vertriebsauftrag mit einer Position geliefert in einer Teillieferung. Dies ergibt einen Lieferauftrag mit einer Position. Fakturierung ergibt eine Rechnung mit einer Position. (entspricht Abschnitt 6.1 Rechungserzeugung 1)

• Rechungserzeugung 2:

ein Vertriebsauftrag mit einer Position geliefert in zehn Teillieferungen. Dies ergibt zehn Lieferaufträge mit je einer Position. Fakturierung ergibt zehn Rechnungen mit je einer Position.

• Rechungserzeugung 3:

ein Vertriebsauftrag mit zehn Positionen geliefert in zehn Teillieferungen von der jede Position betroffen ist. Dies ergibt zehn Lieferaufträge mit je zehn Positionen. Fakturierung ergibt zehn Rechnungen mit zehn Positionen.

Messergebnisse

6.2.2    Teillieferungen werden zusammen fakturiert

• Rechungserzeugung 1:

ein Vertriebsauftrag mit einer Position geliefert in einer Teillieferung. Dies ergibt einen Lieferauftrag mit einer Position. Fakturierung ergibt eine Rechnung mit einer Position. (entspricht Abschnitt 6.1 Rechungserzeugung 1)

• Rechungserzeugung 2:

ein Vertriebsauftrag mit einer Position geliefert in zehn Teillieferungen. Dies ergibt zehn Lieferaufträge mit je einer Position. Fakturierung ergibt eine Rechnung mit einer Position.

• Rechungserzeugung 3:

ein Vertriebsauftrag mit zehn Positionen geliefert in zehn Teillieferungen von der jede Position betroffen ist. Dies ergibt zehn Lieferaufträge mit je zehn Positionen. Fakturierung ergibt eine Rechnung mit zehn Positionen.

Messergebnisse

6.3        Rechnung mit Materialbuchung (Barfaktura)

• Barfaktura 1:

ein Vertriebsauftrag mit einer Position wird komplett behandelt. Eine Materialbuchung wird abgesetzt. Fakturierung ergibt eine Rechnung mit einer Position.

• Barfaktura 2:

ein Vertriebsauftrag mit zehn Positionen wird komplett behandelt. Zehn Materialbuchungen werden abgesetzt. Fakturierung ergibt eine Rechnung mit zehn Positionen.

• Barfaktura 3:

ein Vertriebsauftrag mit hundert Positionen wird komplett behandelt. Hundert Materialbuchungen werden abgesetzt. Fakturierung ergibt eine Rechnung mit hundert Positionen.

Messergebnisse

7                     Komplexe Fälle der Rechnungserzeugung

Komplexe Fälle können nur exemplarisch behandelt werden. Als Beispiel werden pro Position 4 Rabatte angewendet. Zusätzlich kommen ein positionsübergreifender Rabatt und zwei Auftragswertrabatte zum Tragen. Diese Rabatte haben jeweils eine unterschiedliche Kontierung.

Es wird jeweils ein Vertriebsauftrag mit 10 Positionen verwendet.