Konzernverrechnung

Die Funktion Konzernverrechnung bietet Ihnen die Möglichkeit, Belege organisationsübergreifend zu buchen. Bei der organisationsübergreifenden Buchung kann prinzipiell zwischen der Organisation, in welcher der Beleg entsteht, also primär erfasst wird, und den Organisationen, an die der Beleg ganz oder nur teilweise weiterbelastet wird, unterschieden werden.

Hierbei ist es durchaus denkbar, dass in einer Organisation, die in dem einen Fall als Zielorganisation mit Belegen aus einer anderen Organisation belastet wurde, in einem anderen Fall Belege anfallen, die sie ihrerseits an andere Organisationen verrechnet.

Ob aus einer Organisation heraus Belege in andere Organisationen gebucht werden dürfen und bei welcher Art von Belegen dies zulässig ist, legen Sie in Form von Stammdaten fest.

In diesem Dokument ist die Stammdatenanwendung Konzernverrechnung beschrieben.

Anwendungsbeschreibung

Diese Anwendung dient der Erfassung und Bearbeitung von Stammdaten für die Konzernverrechnung. Hier legen Sie die Organisationen fest, für die Sie die Konzernverrechnung zulassen wollen. Dabei geben Sie an, aus welcher Quellorganisation heraus in welche zugeordnete Zielorganisation die Verrechnung erfolgen soll.  Für diese Organisationen ist jeweils ein Verrechnungskonto festzulegen.

Generell können nur bei der Erfassung von Zahlungen und OP-Verrechnungen offene Posten anderer Konzernorganisationen zugeordnet werden. Mit Aktivierung des Feldes Für andere Buchungen zulässig haben Sie die Möglichkeit, Konzernbuchungen auch für Belegarten vom Typ Rechnungen, Gutschrift, Hauptbuch Buchungen und Sach-Verrechnung zu erfassen. Für diese Buchungen können Sie zudem festlegen, ob die Verrechnung generell ohne Steuerberechnung vorgenommen werden soll.

Darüber hinaus können Sie für die angegebenen Organisationen die Konzernverrechnung im Zahlungsverkehr sowie Mahnungen über den Konzern aktivieren. Des Weiteren stehen verschiedene Karteireiter zur Verfügung, unter denen Sie Belegartenzuordnungen und Steuerschlüsselzuordnungen erfassen, bearbeiten oder löschen.

Die Anwendung Konzernverrechnung besteht aus einem Identifikations- und einem Arbeitsbereich.

Identifikationsbereich

Im Identifikationsbereich der Anwendung geben Sie die für die Konzernverrechnung zulässige Quellorganisation und Zielorganisation sowie die jeweils zu verwendenden Verrechnungskonten an.

Des Weiteren legen Sie hier fest, ob auch Konzernverrechnungen für andere Buchungen wie beispielsweise Rechnungen, Gutschriften und Sachbuchungen zulässig sind und für diese generell keine Steuerberechnung erfolgen soll.

Die Felder im Einzelnen:

  • Quellorganisationseinheit – Geben Sie hier an, von welcher Organisation Sie Konzernverrechnungen zulassen wollen
  • Quellverrechnungskonto – Geben Sie hier an, welches Verrechnungskonto für Buchungen von Konzernverrechnungen in der angegebenen Quellorganisation verwendet werden soll.
  • Zielorganisationseinheit – Geben Sie hier ein, an welche Organisation die Konzernverrechnung erfolgen soll
  • Zielverrechnungskonto – Geben Sie hier an, welches Verrechnungskonto für Buchungen von Konzernverrechnungen in der angegebenen Zielorganisation verwendet werden soll.
  • Für andere Buchungen zulässig – Über dieses Feld steuern Sie, ob Konzernverrechnungsbuchungen nur im Rahmen von Zahlungen und OP-Verrechnungen oder auch für andere Belege (z. B. Rechnungen, Gutschriften, Sachbuchungen).zulässig sind.

Hinweis
Das Feld kann nur aktiviert werden, wenn das Land der eingegebenen Quellorganisation mit dem Land der eingegebenen Zielorganisation identisch ist.

  • Generell ohne Steuerberechnung – Sofern das Feld Für andere Buchungen zulässig aktiviert ist, können Sie mit diesem Feld festlegen, ob die Verrechnung von Buchungen von der Quell- in die Zielorganisation generell ohne Steuerberechnung erfolgt. Dies ist üblicherweise dann der Fall, wenn beide Organisationen zu derselben Steuerorganschaft gehören.

Hinweis
Dieses Feld sollte nur aktiviert werden, wenn die Quell- und die Zielorganisation eine gemeinsame konsolidierte Steuermeldung in Deutschland abgeben. Darüber hinaus beeinflusst die Aktivierung Kontrollen bei der Steuerschlüsselzuordnung.

Arbeitsbereich

Im Arbeitsbereich der Anwendung stehen die Karteireiter Allgemeines, Belegarten-Zuordnung und Steuerschlüssel-Zuordnung zur Verfügung.

Karteireiter Allgemeines

Unter diesem Karteireiter legen Sie fest, ob Sie Konzernzahlungen, den Konzernbankeinzug und Konzernmahnungen zwischen den angegebenen Organisationen zulassen.

  • Konzernzahlungen – Über dieses Feld steuern Sie, ob Konzernzahlungen zwischen der angegebenen Quell- und Zielorganisationseinheit im Zahlungsverkehr möglich sein sollen.
  • Konzernbankeinzug – Über dieses Feld steuern Sie, ob der Konzernbankeinzug zwischen der angegebenen Quell- und Zielorganisationseinheit im Zahlungsverkehr möglich sein soll.
  • Konzernmahnungen – Hier legen Sie fest, ob Konzernmahnungen von der angegebenen Quellorganisationseinheit für die angegebene Zielorganisationseinheit möglich sind. In diesem Fall können fällige Posten der Zielorganisationseinheit von der Quellorganisationseinheit gemahnt werden, wenn für die Quellorganisation ein Konzernmahnvorschlag unter Einbeziehung der Zielorganisation erzeugt wird.
Karteireiter Belegarten-Zuordnung

Unter diesem Karteireiter muss für jede Belegart der Quellorganisation festgelegt werden, mit welcher Belegart die Buchung in der Zielorganisation erfolgen soll. Für die Verrechnung innerhalb des OP-Ausgleichs müssen Sie alle in der Konzernverrechnung zu verwendenden Belegarten der Quellorganisation angeben. Dies können nur Belegarten vom Typ Zahlungen und OP-Verrechnung sein. Diesen Belegarten muss in der Zielorganisation eine Belegart mit dem Typ Zahlungen zuordnet werden.

Sofern Sie Konzernbuchungen auch für andere Buchungen wie beispielsweise Rechnungen, Gutschriften und Sachbuchungen nutzen wollen, müssen Sie auch diese für die Konzernverrechnung zu verwendenden Belegarten der Quellorganisation hier einrichten. Dabei sind nur Belegarten vom TypRechnungen, Gutschrift, Hauptbuch Buchungen und Sach-Verrechnung zulässig. Die zugeordnete Belegart in der Zielorganisation muss jeweils eine Belegart vom Typ Hauptbuch Buchungen sein.

  • In Quellorganisation – In dieser Spalte geben Sie die Belegart der Quellorganisation an, für die eine Konzernverrechnung durchgeführt werden soll
  • In Zielorganisation – In dieser Spalte geben Sie an, welche Belegart in der Zielorganisation für die Belegart der Quellorganisationen verwendet werden soll
Karteireiter Steuerschlüssel-Zuordnung

In den Spalten der Tabelle nehmen Sie u. a. die Zuordnung der zu verwendenden Steuerschlüssel für die Konzernverrechnung vor. Steuerschlüsselzuordnungen müssen Sie nur dann eingeben, wenn Sie Konzernverrechnungen auch in anderen Buchungen (außer den OP-Zuordnungen im Rahmen von Zahlungen und OP-Verrechnungen) nutzen wollen.

Hier geben Sie alle Steuerschlüssel an, die Sie für die Buchung in Ihrer Zielorganisation verwenden wollen. Gleichzeitig ordnen Sie jedem dieser Steuerschlüssel den Steuerschlüssel zu, mit dem die Verrechnung der Steuer von der Quell- in die Zielorganisation erfolgen soll. Geben Sie beispielsweise für die Zielorganisation einen Steuerschlüssel mit Steuertyp Vorsteuer und dem Steuersatz von 19,00 % an, müssen Sie für die Verrechnung von der Quell- in die Zielorganisation einen Steuerschlüssel vom Typ Mehrwertsteuer und dem gleichen Steuersatz (19,00 %) zuordnen.

Hinweis
Für die Zielorganisation darf kein Steuerschlüssel nach vereinnahmten Entgelten (Steuerschlüssel mit aktiviertem Feld Steuern mit Fälligkeit bei Zahlung) angegeben werden, da dies in der Zielorganisation nicht funktionieren würde.

Darüber hinaus können Sie Sachkonten für die Weiterberechnung von Kosten angeben.

  • In der Zielorganisation – In dieser Spalte geben Sie an, welcher Steuerschlüssel in der Zielorganisation für die Konzernverrechnung dieser Organisationen verwendet werden darf
  • Von Quell- in Zielorganisation – In dieser Spalte geben Sie für den Steuerschlüssel in der Zielorganisation an, mit welchem Steuerschlüssel die Buchung der Verrechnung von der Quell- in die Zielorganisation durchgeführt werden soll.
  • Konto weiterberechnete Kosten – In dieser Spalte geben Sie an, welches Sachkonto für weiterberechnete Kosten in der Quellorganisation verwendet werden soll. Diese Angabe ist wahlweise, falls aber hier ein Konto angegeben wird, muss auch ein entsprechendes Erlöskonto für weiterberechnete Kosten angegeben sein.
  • Konto Erlöse aus weiterberechneten Kosten – In dieser Spalte geben Sie an, welches Sachkonto für Erlöse aus weiterberechneten Kosten in der Quellorganisation verwendet werden soll. Diese Angabe ist wahlweise. Es muss aber ein Konto angegeben werden, sofern bereits ein Sachkonto für weiterberechnete Kosten angegeben ist.
  • Nicht abzugsfähige Steuern weiterberechnen – Über dieses Feld steuern Sie, ob nicht abzugsfähige Steueranteile von der Quell- in die Zielorganisation weiterberechnet werden sollen.
  • Konto nicht weiterberechnete Kosten – In dieser Spalte geben Sie an, welches Sachkonto für nicht weiterberechnete Kosten in der Quellorganisation verwendet werden soll. Diese Angabe ist wahlweise. Sofern das Feld Nicht abzugsfähige Steuern weiterberechnen deaktiviert ist, muss hier ein Konto angegeben werden.

Customizing

Für die Anwendung Konzernverrechnung sind  in der Anwendung Customizing keine Einstellungen festzulegen.

Business Entitys

Für die Anwendung Konzernverrechnung ist das nachfolgende Business Entity relevant, das Sie beispielsweise verwenden, um

  • Berechtigungen zu vergeben,
  • Aktivitätsdefinitionen einzurichten oder
  • Daten zu importieren oder zu exportieren

Konzernverrechnung

com.sem.ext.app.fin.financialaccounting.obj.ConcernAllocation

Das Business Entity gehört zu folgender Business-Entity-Gruppe:

com.sem.ext.app.fin.financialaccounting.MasterData

Berechtigungen

Berechtigungen können sowohl mithilfe der Berechtigungsrollen als auch durch inhaltsbezogene Berechtigung (durch die Zuordnung zu Organisationen) vergeben werden. Das Berechtigungskonzept können Sie in der technischen Dokumentation Berechtigungen nachlesen.

Spezielle Fähigkeiten

Für die Anwendung Konzernverrechnung bestehen keine speziellen Fähigkeiten.

Organisations-Zuordnungen

Wenn die Funktion Inhaltsbezogene Berechtigungen in der Anwendung Customizing aktiviert ist, dann kann eine Person die Anwendung Konzernverrechnung nur nutzen, wenn ihr in den Partner-Stammdaten eine Organisation zugeordnet wurde, die mindestens in eine der folgenden Organisationsstrukturen eingebunden ist:

  • Rechnungswesen

Besonderheiten

Für die Anwendung Konzernverrechnung bestehen keine Besonderheiten.

Berechtigungen für Geschäftspartner

Die Anwendung Konzernverrechnung ist für Geschäftspartner nicht freigegeben.

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