Die Bearbeitung der Intrastat-Meldungsvorschläge mit Semiramis sieht die Möglichkeit der Ausgabe der Positionen eines Meldungsvorschlags in eine Datei vor.
Diese Datei wird für den Import in die zu verwendende Drittsoftware benötigt. Die Restriktionen der Drittsoftware hinsichtlich der zu importierenden Datei hängen ab
- vom Mitgliedstaat (z.B. Art des Geschäfts einstellig oder zweistellig; Menge der zulässigen Statistischen Verfahren)
- von der Zeit (z.B. sind in Deutschland lt. Statistischen Bundesamt demnächst andere Statistische Verfahren vorgesehen)
- von den in der Drittsoftware gültigen Stammdaten des Auskunftspflichtigen (z.B. Umsatzdimension pro Warenstromrichtung; erst bei Überschreitung eines land-, zeit- und Warenstromrichtungs-abhängigen Schwellwertes entsteht die Pflicht zur Meldung des Statistischen Wertes)
- von der in der Drittsoftware implementierten Prüfungen (in Deutschland ist nach den für das Jahr 2005 gültigen Regeln bei der Geschäftsart „21“ (Rücksendung) die Angabe des Statistischen Wertes im Programm IDES notwendig)
Insgesamt werden daher von Semiramis selbst nur sehr wenige Prüfungen durchgeführt, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben können. Ggf. ist daher die erzeugte Datei manuell nachzubearbeiten. Alternativ stehen dem Benutzer die in der Anwendung „Intrastat-Meldungsvorschläge bearbeiten“ angebotenen Bearbeitungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Das vorliegende Dokument beschreibt die Ausgabe in eine Datei für die unterstützten Drittsoftware-Produkte IDEP (in der Österreich und das Jahr 2005 gültigen Version) und IDES (in der für Deutschland und das Jahr 2005 gültigen Version) und dient somit als wesentliche Informationsquelle für die in der jeweiligen Drittsoftware notwendigen Einstellungen (insbesondere der Definition des notwendigen Importfilters).
Hinweise:
Die vorliegende Dokumentation stellt keine Einführung in die Bedienung der jeweiligen Drittsoftware dar. Diesbezügliche Informationen erhalten Sie in der Dokumentation der jeweils verwendeten Drittsoftware. Informationen zur Bearbeitung von Intrastat-Meldungsvorschlägen vor der eigentlichen Ausgabe in eine Datei erhalten Sie in der Dokumentation Intrastat-Meldungsvorschläge. Informationen bzgl. der Vorgehensweise zur Ausgabe in eine Datei im Sinne dieses Dokumentes erhalten Sie in der Dokumentation Vorgehensweisen: Intrastat-Meldungsvorschläge.
1 Begriffsbestimmung
Drittsoftware
Die wirkliche Meldung innergemeinschaftlicher Warenverkehre erfolgt nicht mit Semiramis sondern über (kostenlose) Intrastat-Drittsoftware. In Deutschland kommt bspw. IDES (Intrahandels-Daten-Erfassungs-Software) zu Einsatz, in Österreich IDEP (Intrastat-Daten-Eingabe-Programm). Die Drittsoftware bietet eine Importschnittstelle an, die von Semiramis bedient wird. Sie ermöglicht einen Import via CSV (comma separated value).
Intrastat-Meldung
Eine Intrastat-Meldung gibt Auskunft über die Im- und Exporte eines Unternehmens innerhalb der Europäischen Gemeinschaft. Sie dient der Übermittlung der Angaben eines Unternehmens an die Behörde des Landes, in dem der Auskunftspflichtige ansässig ist. In Deutschland ist das beispielsweise das Statistische Bundesamt.
Intrastat-Meldungsvorschlag
Ein Intrastat-Meldungsvorschlag enthält eine Auflistung der an die zuständige Intrastat-Behörde zu meldenden Artikel. Ein Vorschlag kann entweder versandte oder eingegangene Artikel innerhalb eines Monats auflisten, sodass unter Umständen zwei Meldungsvorschläge entstehen. Ein Intrastat-Meldungsvorschlag ist nicht für die direkte Übermittlung an die zuständige Intrastat-Behörde geeignet, sondern dient zur Übergabe an eine Drittsoftware.
2 Anwendungsbeschreibung
2.1 Überblick
Die Anwendung ist ausschließlich aus der Anwendung „Intrastat-Meldungsvorschläge“ heraus über die Aktion „Datei für Drittsoftware ausgeben…“ für einen Meldungsvorschlag ausführbar. Sie kann wahlweise unverzüglich oder im Hintergrund (sinnvoll bei sehr vielen Positionen des Meldungsvorschlags) ausgeführt werden.
Pro Aufruf kann die Datei für genau einen Meldungsvorschlag erzeugt werden. Weitere Parameter, die die Ausführung der Anwendung beeinflussen, sind vorab zu spezifizieren (Siehe Vorgehensweisen: Intrastat-Meldungsvorschläge).
Semiramis unterstützt die nachstehende Drittsoftware:
- IDES (genauer „IDES – Intrahandels-Daten-Erfassungs-Software“, Version 5.0 (2004/11/18, 12:05:16) db 5.0, deutsche Version)
- IDEP (genauer „IDEP/KN8 für Windows“, 26/01/2005, (EXE V7.2.2-8), österreichische Version 7.2.2)
Beide Software-Produkte sind via Internet erhältlich. Sie sind nicht im Semiramis-Lieferumfang enthalten.
Konsistenzprüfungen (insbesondere zwischen Geschäftsart und Statistischem Verfahren) können in Semiramis nicht in dem Detaillierungsgrad wie in der Drittsoftware stattfinden. Semiramis hat insbesondere darüber hinaus nicht die Möglichkeit die Zuordnungen zwischen landunabhängigen Intrastat-Codes und landabhänigen Intrastat-Codes auf Plausibilität und Verwendbarkeit im jeweiligen Mitgliedstaat bezogen auf die jeweils eingesetzte Drittsoftware zu prüfen.
Beispiel:
Wird in Semiramis das Statistische Verfahren mit dem Code „40“ intern verwendet und gibt es hierfür eine Zuordnung in Deutschland zu „43000“ und eine Zuordnung in Österreich ebenfalls zu „43000“, so wird die Datei in beiden Fällen „43000“ enthalten. Das ist aber ein Statistisches Verfahren, welches nur in IDES nicht aber IDEP zulässig ist. IDEP wird daher den Import einer solchen Datei mit einer Fehlermeldung abbrechen. Die richtige Zuordnung wäre in diesem Fall für Österreich „40000“.
2.2 Drittsoftware IDEP
Satzaufbau
Pro ausgewählter Position des Intrastat-Meldungsvorschlags wird eine Zeile in der Datei erzeugt, die folgende Informationen in der nachstehend beschriebenen Reihenfolge enthält:
| Reihen-folge | Bezeichnung | Bemerkung |
| 1 | Auskunftspflichtiger UID | Die bei der Parametrisierung angegebene Identifikation des Auskunftspflichtigen |
| 2 | Berichtsmonat | Zeitraum der Meldung im Format „JJJJMM“ |
| 3 | Warenfluss | Eingang: E, Versendung: V |
| 4 | KN8 Code | 8-stellige Warennummer gemäß Warenverzeichnis (Kombinierte Nomenklatur) |
| 5 | Art des Geschäftes | Landabhängiger Code (bezogen auf den Mitgliedstaat in dem die Meldepflicht besteht) durch Umschlüsselung der in der Position enthaltenen landunabhängigen Art des Geschäfts. |
| 6 | Statistisches Verfahren | Landabhängiger Code (bezogen auf den Mitgliedstaat in dem die Meldepflicht besteht) durch Umschlüsselung des in der Position enthaltenen landunabhängigen Statistischen Verfahrens. |
| 7 | Warenbezeichnung | Bezeichnung der Ware lt. Warenverzeichnis. Ausgegeben wird die Bezeichnung in der bei der Parametrisierung angegebenen Sprache. Die maximale Länge ergibt sich ebenfalls aus diesen Einstellungen und führt ggf. zu abgeschnittenen Daten. |
| 8 | Handelspartnerland | Bestimmungsland (in Iso-Alpha-Code) bei Versendungsmeldungen: Das ausgewiesene Bestimmungsland ist mit dem Eingangsmitgliedstaat identisch, falls
· das Bestimmungsland nicht explizit angegeben wurde oder · das Bestimmungsland kein EU-Migliedstaat ist oder · das Bestimmungsland mit dem Mitgliedstaat in dem die Meldepflicht besteht identisch ist. in Iso-Alpha-Code für die Versendungsmeldung. Versendeland (in Iso-Alpha-Code) bei Eingangsmeldungen. |
| 9 | Ursprungsland | Ursprungsland (in Iso-Alpha-Code) |
| 10 | Eigenmasse in Kg | Warenmenge in Gewichtseinheit lt. Customizing (skalar, ganzzahlig, nicht negativ). |
| 11 | Besondere Maßeinheit | Warenmenge in Besonderer Maßeinheit lt. Intrastat-Artikelstammdaten (skalar, ganzzahlig, nicht negativ). |
| 12 | Verkehrszweig | Landabhängiger Code (bezogen auf den Mitgliedstaat in dem die Meldepflicht besteht) durch Umschlüsselung des in der Position enthaltenen landunabhängigen Verkehrszweigs. |
| 13 | Rechnungsbetrag in EURO | Rechnungsbetrag in Währung des Mitgliedstaates.
In Österreich ist das der Euro (skalar, ganzzahlig, nicht negativ) |
| 14 | Statistischer Wert in EURO | Statistischer Wert in Währung des Mitgliedstaates.
In Österreich ist das der Euro (skalar, ganzzahlig, nicht negativ) |
| 15 | Bezugsnummer | Als Bezugsnummer wird die in Semiramis pro Meldungsvorschlag eindeutige Nummer der Position gemäß Erzeugungsreihenfolge ausgegeben. |
| 16 | Formelname | Als Formelname wird eine Zeichenfolge der Form
· <Lieferbedingung> · <Handelspartnerland> · <Verkehrszweig> ausgegeben. |
2.3 Drittsoftware IDES
Besonderheiten
- Die Dateierzeugung für die Verwendung mit IDES unterscheidet sich von der Dateierzeugung für IDEP insbesondere durch die Relevanz verschiedener Regionen. Konkret sind dies für die Versendungsmeldung die Ursprungsregion und für die Eingangsmeldung die Bestimmungsregion. Beide werden mit der im Customizing hinterlegbaren für die Verwendung im Intrastat-Kontext vorgesehenen Kodierungsart umgeschlüsselt.
- Sind Ursprungsland und Versendeland unterschiedlich, so wird als Ursprungsregion (nur bei der Versendungsmeldung) „99“ in die Datei geschrieben, um den ausländischen Ursprung zu kennzeichnen.
- Sind Bestimmungsland und Eingangsland unterschiedlich, so wird als Bestimmungsregion (nur bei der Eingangsmeldung) „25“ in die Datei geschrieben, um die ausländische Bestimmung zu kennzeichnen.
- IDES erwartet auch die Angabe der Währung in der die betragsmäßigen Werte angegeben sind. Für den EURO wird „2“ erwartet. Erfolgt die Benutzung des IDES-Formates für ein Land, bei dem nicht der Euro als Landeswährung hinterlegt ist (z.B. Groß-Britannien), so wird stattdessen der Iso-Code der Währung ausgegeben.
Satzaufbau
Pro ausgewählter Position des Intrastat-Meldungsvorschlags wird eine Zeile in der Datei erzeugt, die folgende Informationen in der nachstehend beschriebenen Reihenfolge enthält:
| Reihen-folge | Bezeichnung | Bemerkung |
| 1 | Verkehrsrichtung | Eingang: 1, Versendung: 2 |
| 2 | Berichtsmonat | Berichtsmonat im Format „MM“ |
| 3 | Berichtsjahr | Berichtsjahr im Format „JJJJ“ |
| 4 | Versendungs-/Bestimmungsland | Bestimmungsland (in Iso-Alpha-Code) bei Versendungsmeldungen: Das ausgewiesene Bestimmungsland ist mit dem Eingangsmitgliedstaat identisch, falls
· das Bestimmungsland nicht explizit angegeben wurde oder · das Bestimmungsland kein EU-Migliedstaat ist oder · das Bestimmungsland mit dem Mitgliedstaat in dem die Meldepflicht besteht identisch ist. in Iso-Alpha-Code für die Versendungsmeldung. Versendeland (in Iso-Alpha-Code) bei Eingangsmeldungen. |
| 5 | Ursprungs-/ Bestimmungsregion |
Ursprungsregion für die Versendungsmeldung ist die Ursprungsregion lt. Position nur dann, wenn Ursprungsland und Versendeland identisch sind. Ansonsten wird ausländischer Ursprung angenommen „99“ in die Datei geschrieben. Bestimmungsregion für die Eingangsmeldung ist die Bestimmungsregion lt. Position nur dann, wenn Bestimmungsland und Eingangsland gleich sind. Ansonsten wird ausländische Bestimmung angenommen und „25“ in die Datei geschrieben. Beachten Sie bitte das Regionen mit dem im Customizing hinterlegten Kodierungsart vor dem Schreiben in die Datei umgeschlüsselt werden. |
| 6 | Ursprungsland | Ursprungsland (in Iso-Alpha-Code) |
| 7 | Verkehrszweig | Landabhängiger Code (bezogen auf den Mitgliedstaat in dem die Meldepflicht besteht) durch Umschlüsselung des in der Position enthaltenen landunabhängigen Verkehrszweigs. |
| 8 | Art des Geschäfts | Landabhängiger Code (bezogen auf den Mitgliedstaat in dem die Meldepflicht besteht) durch Umschlüsselung der in der Position enthaltenen landunabhängigen Art des Geschäfts. |
| 9 | Statistisches Verfahren | Landabhängiger Code (bezogen auf den Mitgliedstaat in dem die Meldepflicht besteht) durch Umschlüsselung des in der Position enthaltenen landunabhängigen Statistischen Verfahrens. |
| 10 | Warennummer | 8-stellige Warennummer gemäß Warenverzeichnis (Kombinierte Nomenklatur) |
| 11 | Warenbezeichnung | Bezeichnung der Ware lt. Warenverzeichnis. Ausgegeben wird die Bezeichnung in der bei der Parametrisierung angegebenen Sprache. Die maximale Länge ergibt sich ebenfalls aus diesen Einstellungen und führt ggf. zu abgeschnittenen Daten. |
| 12 | Eigenmasse | Warenmenge in Gewichtseinheit lt. Customizing (skalar, ganzzahlig, nicht negativ). |
| 13 | Besondere Maßeinheit | Warenmenge in Besonderer Maßeinheit lt. Intrastat-Artikelstammdaten (skalar, ganzzahlig, nicht negativ). |
| 14 | Rechnungswert | Rechnungsbetrag in Währung des Mitgliedstaates.
In Deutschland ist das der Euro (skalar, ganzzahlig, nicht negativ) |
| 15 | Statistischer Wert | Statistischer Wert in Währung des Mitgliedstaates.
In Deutschland ist das der Euro (skalar, ganzzahlig, nicht negativ) |
| 16 | Währung | Für den EUR erwartet IDES „2“. Wird IDES als Drittsoftware für ein Land mit davon abweichender Währung gewünscht wird stattdessen der 3-stellige Iso-Code der Währung ausgegeben. |
| 17 | Auskunftspflichtiger | Die bei der Parametrisierung angegebene Identifikation des Auskunftspflichtigen |
3 Customizing
Für die Funktion „Datei für Drittsoftware ausgeben“ sind in der Anwendung „Customizing“ die folgenden Einstellungen in der Funktion „Basis“ relevant.
| Feld | Erläuterung |
| Kodierungsart | Die Kodierungsart wird bei der Ausgabe in eine Datei für Drittsoftware verwendet, um meldepflichtige Regionen mit dem von der jeweiligen Drittsoftware erwarteten Code auszugeben. Die zu einer Kodierungsart ebenfalls gehörenden Kodierungen für Einheiten und Länder werden nicht verwendet. |
4 Business Entity
Für die Anwendung „Datei für Drittsoftware ausgeben“ ist das nachfolgende Business Entity relevant, das Sie beispielsweise verwenden, um
- Berechtigungen zu vergeben,
- Aktivitätsdefinitionen einzurichten oder
- Daten zu importieren oder zu exportieren.
Intrastat-Meldungsvorschlag
com.cisag.app.general.obj.IntrastatDeclaration
Das Business Entity gehört zu folgender Business-Entity-Gruppe:
com.cisag.app.general.OrderData
5 Berechtigungen
Berechtigungen können sowohl mithilfe der Berechtigungsrollen als auch durch die Zuordnung einer Organisation vergeben werden. Das Berechtigungskonzept können Sie in der Technischen Dokumentation Berechtigungen nachlesen.
5.1 Spezielle Fähigkeiten
Für die Anwendung „Datei für Drittsoftware ausgeben“ bestehen keine speziellen Fähigkeiten.
5.2 Organisations-Zuordnungen
Für die Anwendung „Datei für Drittsoftware ausgeben“ ist eine Organisations-Zuordnung nicht erforderlich.
5.3 Besonderheiten
Für die Anwendung „Datei für Drittsoftware ausgeben“ bestehen keine Besonderheiten.
5.4 Berechtigungen für Geschäftspartner
Die Anwendung „Datei für Drittsoftware ausgeben“ ist für Geschäftspartner nicht freigegeben.