Einführung: Vertriebsbonus

1                     Themenübersicht

Boni dienen der nachträglichen Vergütung der mit einem Kunden in einem bestimmten Zeitraum erzielten Umsätze. Die Vergütung kann aktiv durch Wertgutschriften oder vom Kunden ausgehend durch Belastungen erfolgen.

Grundlage bonusrelevanter Umsätze sind immer Ausgangsrechnungen bzw. Gutschriften. Welche konkreten Rechnungspositionen bonusrelevant sind und mit welchen Kunden Vereinbarungen getroffen werden, kann in den Vertriebsbonusvereinbarungen festgelegt werden.

Boni zeichnen sich dadurch aus, dass sie erst mit Erreichen bestimmter aufgelaufener Umsätze gezahlt werden. Die Umsätze, ab denen Boni gezahlt werden, können stufenweise definiert werden.

Drei Typen von Vertriebsbonusvereinbarungen lassen sich erfassen:

  • Umsatzbonus: Mit dem Erreichen bestimmter Umsatzstufen werden prozentual vom Umsatz Boni gezahlt;
  • Steigerungsbonus: Ab dem Erreichen eines bestimmten Umsatzes (Basisbetrag), werden die prozentualen Überschreitungen dieses Betrages erfasst und Bonusstufen zugeordnet. Es wird ebenfalls prozentual vom Umsatz vergütet;
  • Fixbetrag: Ein fester Betrag wird unabhängig vom Erreichen eines Umsatzzieles als Promotion–, Werbekostenzuschuss etc. gezahlt.

2                     Begriffsbestimmung

Bonus

Bonus ist in der Regel eine nachträglich gewährte Vergütung an einen Partner.

Bonustypen

Ein Bonus ist eine Treueprämie, die einem Partner meistens nachträglich, in Form einer Gutschrift, gewährt wird. Der Bonus gilt als Dank für eine langjährige Geschäftsbeziehung (Bonustyp: Fixbetrag) oder für eine bestimmte Umsatzhöhe (Bonustypen: Umsatzbonus, Steigerungsbonus).

Preis-Komponentenarten

Preis-Komponentenarten enthalten Einstellungen für Preiskomponenten, die für die Preisermittlung herangezogen werden. Beispielsweise kann eingestellt werden, ob für die Preisermittlung Skonto oder Verpackungsmengen berücksichtigt werden oder ob eine Preiskomponente für komplette Aufträge oder nur für Positionen verwendet wird. Preis-Komponentenarten sind auf einen Preis-Komponententyp festgelegt.

3                     Stammdaten

3.1               Vertriebs-Bonusvereinbarungsarten

Die Vertriebs-Bonusvereinbarungsarten legen den Typ der Vertriebsbonusvereinbarung fest.

Drei Typen von Vertriebs-Bonusvereinbarungsarten lassen sich erfassen:

  • Umsatzbonus:

Mit dem Erreichen bestimmter Umsatzstufen wird prozentual vom Umsatz Bonus gezahlt.

  • Steigerungsbonus:

Ab dem Erreichen eines bestimmten Umsatzes (Basisbetrag), werden die prozentualen Überschreitungen dieses Betrages erfasst und Bonusstufen zugeordnet. Es wird ebenfalls prozentual vom Umsatz vergütet;

  • Fixbetrag:

Ein fester Betrag wird unabhängig vom Erreichen eines Umsatzzieles als Promotion–, Werbekostenzuschuss etc. gezahlt.

3.2               Vertriebsbonusvereinbarung

Vertriebsbonusvereinbarungen dienen dazu, die vertraglich geregelten Bedingungen festzulegen.

Sie beinhalten Angaben über:

  • die Zeiträume, die für die Bonusberechnung zu betrachten sind,
  • den Fälligkeitstermin,
  • die für die Auswahl der Ausgangsrechnung relevante Partnerverwendung:
  • Rechnungsempfänger,
  • Auftraggeber,
  • Lieferempfänger,
  • den Kunden oder die Kunden, die einer Kundebonus-Klassifikation angehören,
  • die Artikel, die über die Artikelbonus-Klassifikationen für den Bonus berücksichtigt werden (Einschluss),
  • die Artikel, die über die Artikelbonus-Klassifikationen nicht im Bonus berücksichtigt werden (Ausschluss),
  • die Währung, in der der Bonus gezahlt wird.

3.3               Vertriebspreis-Komponentenarten

Die Vertriebspreis-Komponentenarten legen für Zuschläge und Rabatte fest, ob diese für den Bonus relevant sind oder nicht. Einfluss haben diese Festlegungen bei der Berechnung der Ausgangsrechnungspositionen, die neben den Umsatzerlösen (Positionsnettobeträgen) auch den bonusrelevanten Umsatz ermitteln. So ist es möglich, eine Bonusberechnung auf Basis der Vertriebsbruttopreise durchzuführen, indem z. B. alle Rabatte als nicht bonusrelevant gekennzeichnet sind.

3.4               Vertriebs-Artikelbonus-Klassifikationen

Durch die Zuordnung von Artikeln zu Vertriebs-Artikelbonus-Klassifikationen lassen sich durch Angabe von Knoten oder Blättern der Klassifikation in der Vertriebsbonusvereinbarung entweder alle Artikel unterhalb des angegebenen Knotens der Klassifikation für die Bonusberechnung berücksichtigen oder von ihr ausschließen. In den Vertriebsbonusvereinbarungen lassen sich mehrere Knoten oder Blätter der Klassifikation in einer Tabelle erfassen.

Um z. B. die Bonuszahlungen der Vorperiode oder Bonusabschläge aus dem laufenden Abrechnungszeitraum aus dem bonusrelevanten Umsatz herauszurechnen, ordnen Sie den Verrechnungs-Artikel, der für Bonuszahlungen verwendet wird, einer Artikelbonus-Klassifikation zu. Tragen Sie das Blatt oder den übergeordneten Knoten in die Vertriebsbonusvereinbarung ein. Wählen Sie Ausschluss, um die Umsätze, die aus Artikeln stammen, die diesem Knoten oder Blatt zugeordnet sind, aus der Berechnung auszuschließen.

3.5               Kundenbonus-Klassifikationen

In der Kundensicht eines Partners können Sie die Blätter der Kundenbonus-Klassifikation zuordnen. Abhängig von der in der Vertriebsbonusvereinbarung festgelegten relevanten Partnerverwendung (Rechnungsempfänger, Auftraggeber oder Lieferempfänger) können Sie so mehrere Kunden über die Angabe eines Knotens der Kundenbonus-Klassifikation für die Ermittlung der Umsätze heranziehen. So lassen sich z. B. Gruppenvereinbarungen für die Umsätze aller einem Verband zugehörigen Kunden definieren, die an den Verband als Abrechnungspartner abzuführen sind.

3.6               Partner

In der Partner-Anwendung können Sie in der Ansicht „Kunde“ die Zuordnung zur Kundenbonus-Klassifikation angeben.

3.7               Artikel

In der Anwendung „Artikel“ können Sie in den Ansichten „Vertrieb“, „Kunden-Klassifikation“ und „Kunden“ die Zuordnung des Artikels zur Vertriebs-Artikelbonus-Klassifikation treffen.

4                     Customizing

In der Anwendung „Customizing“ legen Sie fest, welche Vertriebs-Auftragsart für die Abrechnung von Boni verwendet werden soll.

5                     Vertriebsbonusabrechnung

 

Um eine Vertriebsbonusabrechnung durchzuführen, sind mehrere Arbeitsschritte auszuführen.

Bearbeitungsschritte

Zunächst werden mit der Anwendung „Vertriebsbonus berechnen“ anhand der dort getroffenen Auswahlkriterien die Bonusberechnungen durchgeführt.

Hinweis:
Ein Bonus vom Typ „Fixbetrag“ wird automatisch in der Bonusabrechnung sichtbar und braucht nicht berechnet werden.

Die Ergebnisse der Berechnung werden in der Anwendung „Vertriebsbonusabrechnung“ angezeigt. In dieser Anwendung können Sie die zur Abrechnung anstehenden Bonuszahlungen ändern.

Für Vertriebsbonusvereinbarungen, die als automatisch abzurechnen gekennzeichnet sind, lassen sich Vertriebsaufträge mit den zuvor berechneten bzw. nachträglich geänderten Beträgen erstellen.

Die erstellten Vertriebsaufträge müssen anschließend fakturiert werden. Die erstellte Ausgangsrechnung wird als Zahlung in der entsprechenden Vertriebsbonusvereinbarung automatisch eingetragen.

Für Vertriebsbonusvereinbarungen, die als manuell abzurechnen gekennzeichnet sind, kann die Bonusabrechnung zur Ermittlung des Bonusbetrages benutzt werden. Der Vertriebsauftrag mit der oder den entsprechenden Positionen ist manuell erfassbar. Daraufhin kann eine entsprechende Ausgangsrechnung durch Fakturieren des Auftrages erzeugt werden. Auch die Zuordnung der Ausgangsrechnung in der Vertriebsbonusvereinbarung erfolgt manuell.

Wie Sie Bonuszahlungen manuell zuordnen, lesen Sie in der Dokumentation Vorgehensweisen: Vertriebsbonusvereinbarungen.

6                     Inhaltsbezogene Berechtigungen der Vertriebsbonusabrechnung

Die Ergebnisse der Vertriebsbonusabrechnung stehen auch Geschäftspartnern zur Verfügung. So können Kunden die Anwendung Vertriebsbonusabrechnung öffnen und bekommen für alle Vertriebsbonusvereinbarungen, denen Sie als Abrechnungspartner zugeordnet sind die Vertriebsbonusabrechnungen zu sehen. Vertreter können die Vertriebsbonusabrechnungen aller Abrechnungspartner, denen Sie als Vertreter zugeordnet sind sehen. Die eigentliche Abrechnung kann nur von Mitarbeitern durchgeführt werden.

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