Der Funktionskomplex für automatische Abgrenzungen dient dazu, Sie optimal bei diesen abschlussrelevanten Buchhaltungsvorgängen zu unterstützen. Sie haben die Möglichkeit Belege, wie beispielsweise Kostenrechnungen, schon bei ihrer Entstehung und unter Angabe des Auflösungszeitraums, ganz oder teilweise in die periodische Abgrenzung einzustellen. Die Auflösung dieser Abgrenzungen erfolgt dann automatisch über den von Ihnen vorgegebenen Zeitraum.
Generell werden Abgrenzungsbuchungen durch die Zuordnung eines Abgrenzungsschlüssels beim einbuchen des Basisbeleges (z. B. einer Rechnung) im Buchungsdialog ausgelöst. Anhand der Angaben innerhalb eines Abgrenzungsschlüssels beschreiben Sie alle für die automatische Buchung erforderlichen Steuerungsmerkmale. Im Überblick handelt es sich hierbei um die Steuerungsmerkmale für:
- Den Typ der Abgrenzung. Mit dieser Angabe legen Sie wahlweise fest, ob sowohl die Einstellung in die Abgrenzung, als auch deren Auflösung als automatische Buchung zu einem Basisbeleg (z. B. Rechnung) erzeugt werden sollen. Alternativ können die Buchungen für die Auflösung eines bereits manuell in die Abgrenzung eingestellten Beleges automatisch erfolgen.
- Die Abgrenzungslaufzeit in Kalendermonaten oder in Perioden
- Den Startzeitpunkt für die Auflösung der Abgrenzung. Diese Angabe erfolgt als relative Angabe in Bezug auf den Einstellungszeitpunkt in die Abgrenzung.
- Die Glättung von Buchungsbeträgen. Die hierbei durch die Betragsrundung entstehenden Differenzbeträge können der ersten oder der letzten Abgrenzungsperiode zugeordnet werden.
- Die Kontierung auf Abgrenzungskonten. Hier sollten getrennte Konten für überjährig und unterjährig aufzulösende Abgrenzungsanteile angegeben werden. Durch diese Trennung gestaltet sich die Abstimmung der Abgrenzungskonten einfacher und übersichtlicher.
- Die Vorgabe eines gezielt zu buchenden Bilanzierungskreis, sofern die Abgrenzungsbuchung nur im Rahmen einer bestimmten Bilanzierungsrichtlinie realisiert werden soll.
- Die Berechtigung zum Überschreiben der Laufzeitangaben im individuellen Einzelfall.
Die Laufzeit einer Abgrenzung kann sich über mehrere Geschäftsjahre erstrecken. Dies setzt voraus, dass alle Geschäftsjahre und Perioden auch für die gesamte Laufzeit der Abgrenzung eingerichtet sind.
Die Auflösungsbuchungen stehen in einem dauerhaften Bezug zu den verursachenden Buchungen. Ausgehend vom verursachenden Beleg oder vom Abgrenzungskonto können Sie die Abgrenzungsbuchungen in einer Cockpitanzeige auswerten.
Einstellungen
Für die Abwicklung automatischer Abgrenzungen in der Finanzbuchhaltung sind in den nachfolgenden Anwendungen Einstellungen vorzunehmen und Stammdaten einzurichten.
Customizing
In der Anwendung Customizing ist die Funktion Abgrenzungen für das Framework Finanzbuchhaltung zu aktivieren. Diese Funktion ist nur sichtbar, wenn sie zuvor lizenziert wurde.
Darüber hinaus steuern Sie, ob bei der Einstellung in die Abgrenzung Abgrenzungsbuchungen beispielsweise über die gesamte Laufzeit erstellt werden können. Dazu kann unter der Funktion Abgrenzungen einer der folgenden Werte im Feld Abgrenzungsbuchungen erstellen festgelegt werden:
- Nur bis aktuellen Monat buchen – Diese Einstellung bedeutet, dass Abgrenzungsbuchungen bis zum jeweils aktuellen Monat gebucht werden. Hierbei handelt es sich um den Monat, der im Geschäftsjahr als aktuell gekennzeichnet ist. Darüber hinaus werden für alle weiteren eingerichteten Perioden und Geschäftsjahre innerhalb der Abgrenzungslaufzeit die Abgrenzungsbuchungen als voraussichtliche Abgrenzungen erstellt.
- Nur bis/incl. aktuelles Jahr buchen – Diese Einstellung bedeutet, dass Abgrenzungsbuchungen für alle Monate des aktuellen Geschäftsjahres gebucht werden. Darüber hinaus werden für alle weiteren eingerichteten Perioden und Geschäftsjahre innerhalb der Abgrenzungslaufzeit die Abgrenzungsbuchungen als voraussichtliche Abgrenzungen erstellt.
- Alle möglichen Perioden buchen – Diese Einstellung bedeutet, dass Abgrenzungsbuchungen für alle eingerichteten Perioden und Geschäftsjahre gebucht werden, die sich innerhalb der Abgrenzungslaufzeit befinden.
Abgrenzungsschlüssel
In der Anwendung Abgrenzungsschlüssel erfassen Sie eine wahlfreie Anzahl von Abgrenzungsschlüsseln. Über Abgrenzungsschlüssel werden die Rahmenbedingungen für automatische Abgrenzungsbuchungen festgeschrieben. Hier geben Sie u. a. die zu verwendenden Sachkonten für unterjährige und überjährige Auflösungsbuchungen, den relativen Startzeitpunkt sowie die Abgrenzungslaufzeit an.
Eine ausführliche Beschreibung dieser Anwendung finden Sie in dem Dokument Abgrenzungsschlüssel.
Belegarten Finanzbuchhaltung
In der Anwendung Belegarten Finanzbuchhaltung lassen sich die Felder Abgrenzungsschlüssel, Startdatum der Abgrenzung und Endedatum der Abgrenzung unter der Bezeichnung Abgrenzung als Spiegelfelder festlegen. Deren Erfassung im Buchungsdialog erfolgt dann unter dem primären Karteireiter Spiegelfelder.
Ausführliche Informationen zu dieser Anwendung finden Sie in der Dokumentation Belegarten Finanzbuchhaltung.
Sachkonten
In der Anwendung Sachkonten können Sie einem Sachkonto einen Abgrenzungsschlüssel zur Vorbesetzung im Buchungsdialog zuordnen.
Buchungsserver
Der Funktion Abgrenzungen ist das Subsystem Abgrenzungen zugeordnet. Zu Verarbeitung von Abgrenzungsbuchungen ist es erforderlich in der Anwendung Buchungsserver einen eigenen Buchungsserver unter diesem Subsystem einzurichten.
Abgrenzungen buchen
Das Auslösen von Abgrenzungsbuchungen erfolgt über den Buchungsdialog. Hier besteht die Möglichkeit, einem Basisbeleg einen anzuwendenden Abgrenzungsschlüssel zuzuordnen. Die abzugrenzenden Konten und Beträge ergeben sich immer aus den Teilbuchungen des Basisbeleges. Jeder abzugrenzenden Teilbuchung muss ein entsprechender Abgrenzungsschlüssel zugeordnet werden.
Es werden zwei Arten von Basisbelegen unterschieden. Im ersten Fall handelt es sich um reguläre Belege (z. B. Rechnungen) über Aufwand oder Ertrag. Der Ergebniswirksame Betrag des Beleges wird direkt und automatisch aus der GuV in die Abgrenzung eingestellt. Ebenso werden über die Laufzeit der Abgrenzung automatisch Buchungen zur Auflösung erstellt.
Im zweiten Fall ist der abzugrenzende Betrag bereits durch historische Belege im Aufwand bzw. Ertrag gebucht. Der erfasste Basisbeleg stellt selber die manuelle Buchung der Einstellung aus der GuV in die Abgrenzung dar. Lediglich die Buchungen für die Auflösung der Abgrenzung über die vorgegebene Laufzeit, erfolgen als automatische Buchung.
In der Regel ermittelt sich der Auflösungszeitraum einer Abgrenzung aus dem Belegdatum des Basisbeleges und der im verwendeten Abgrenzungsschlüssel festgelegten Laufzeit automatisch. Durch die Angabe eines abweichenden Start- und Enddatums können Sie für einen Beleg den Auflösungszeitraum individuell anpassen. Ebenso haben Sie die Möglichkeit, den Betrag für die erste Auflösungsrate manuell vorzugeben.
Erstreckt sich der Auflösungszeitraum einer Abgrenzung über mehrere Geschäftsjahre, werden bei einem Beleg mit automatisch eingestellter Abgrenzung zwei Einstellungsbuchungen in der Buchungsperiode des gebuchten Basisbeleges gebildet. Eine Buchung auf dem Konto für unterjährige Abgrenzungen mit dem Betragsanteil, dessen Auflösung im selben Geschäftsjahr erfolgt, in dem der Basisbeleg gebucht ist. Eine zweite Buchung auf dem Konto für überjährige Abgrenzungen mit dem Betragsanteil, dessen Auflösung in nachfolgenden Geschäftsjahren durchgeführt werden muss.
Zu Beginn eines neuen Geschäftsjahres erfolgt dann die automatische Umbuchung von Abgrenzungsanteilen. Dabei werden jene Abgrenzungsanteile vom überjährigen auf das unterjährige Abgrenzungskonto umgebucht, die innerhalb des neuen Geschäftsjahres aufzulösen sind. Abgrenzungsanteile, deren Auflösung erst im Folgejahr vorgesehen ist, bleiben weiterhin auf dem Konto für überjährige Abgrenzungen stehen.
Bei einem Beleg mit manuell gebuchter Einstellung gilt das nur, wenn im verwendeten Abgrenzungsschlüssel unterschiedliche Konten für unterjährige und überjährige Abgrenzungen angegeben sind.
Die Abgrenzungsbuchungen sind über die Belegnummer immer dem auslösenden Basisbeleg zugeordnet. Dazu wird die Belegnummer der Abgrenzungsbuchungen aus den Komponenten Belegnummer des Basisbeleges, Positionsnummer der auslösenden Teilbuchung und laufende Abgrenzungsnummer, jeweils getrennt durch einen Bindestrich, gebildet.
- Im Buchungsdialog wird eine Eingangsrechnung unter der Belegnummer 130313 erfasst
- Der abzugrenzenden Teilbuchung ist dabei die Positionsnummer 20 zugeordnet
- Die Einstellung in die periodische Abgrenzung ist die erste Abgrenzungsbuchung, die laufende Nummer 001
- Somit lautet die Belegnummer unter der die Abgrenzungsbuchung gespeichert wird 130313-20-001
- Für die Auflösungsbuchungen wird die laufende Abgrenzungsnummer jeweils um einen Zähler erhöht
- Je nach Anzahl der Auflösungsbuchungen werden für diese die Belegnummern 130313-20-002, 130313-20-003 usw. vergeben
Somit ist beispielsweise für einen Basisbeleg jederzeit ersichtlich, welche Abgrenzungsbuchungen bereits durchgeführt wurden.
Aktionen für Belege mit Abgrenzungsbuchungen
Für einen Beleg mit Abgrenzungsbuchungen können Sie im Buchungsdialog folgende zusätzliche Aktionen ausführen:
Abgrenzung abbrechen/beenden
Die Aktion [Abgrenzung abbrechen/beenden] rufen Sie über die Aktionsrolle in der Standard-Symbolleiste auf. Sie bietet Ihnen die Möglichkeit die Abgrenzung für einen Beleg vorzeitig zu beenden. Für die noch nicht aufgelösten Abgrenzungsanteile wird durch diese Aktion eine neue Buchung geöffnet, mit der die Abgrenzungsanteile vom Abgrenzungskonto in den Aufwand bzw. Ertrag zurückgebucht werden. Bereits abgerufene Auflösungsbuchungen, die entsprechend der Angaben im Abgrenzungsschlüssel periodengerecht zurück in den Aufwand bzw. Ertrag gebucht wurden, bleiben bei dieser Aktion unberührt. Die Aktion ist ausführlich im Kapitel Abgrenzung abbrechen/beenden beschrieben.
Stornieren
Das Stornieren von Abgrenzungsbuchungen ist nur über den Storno des Basisbeleges (z. B. der Rechnung) möglich. Wird für den Basisbeleg über die Aktionsrolle in der Standard-Symbolleiste die Aktion [Stornieren] ausgeführt, werden auch alle damit verbundenen Abgrenzungsbuchungen automatisch mit storniert.
Abgrenzungsbuchungen anzeigen
Für einen Beleg, der noch nicht gebucht ist, können Sie sich die voraussichtlichen Abgrenzungsbuchungen über die gesamte Laufzeit der Abgrenzung anzeigen lassen. Im Positionseditor steht dazu die Aktion [Abgrenzungsbuchungen anzeigen] zur Verfügung.
Abgrenzungsvorgänge
Die folgenden Beispiele stellen Abgrenzungsvorgänge dar, die aufgrund unterschiedlicher Buchungssituationen ausgelöst werden. Die Beispiele beziehen sich dabei auf die Angaben aus dem zugeordneten Abgrenzungsschlüssel. Durch den Typ des Abgrenzungsschlüssels ist vorgegeben, ob die Einstellung in die periodische Abgrenzung automatisch oder manuell erfolgt.
Für alle Abgrenzungsbeispiele werden Abgrenzungsschlüssel verwendet, in denen die Abgrenzungslaufzeit mit 6 Monaten, der Auflösungszeitraum durch Buchungsperioden und die Auflösung am ersten Tag des Zeitraumes festgelegt sind. Zudem ist in diesen Abgrenzungsschlüsseln keine Startverzögerung eingetragen. Eine ausführliche Beschreibung der möglichen Einstellungen finden Sie in der Dokumentation Abgrenzungs-Schlüssel.
Abgrenzung mit automatischer Einstellung
In diesem Beispiel wird mit der Buchungsperiode 04 des laufenden Jahres eine Eingangsrechnung (Basisbeleg) über 35.700,00 Euro auf dem Kreditor 2100 erfasst. In der Teilbuchung ordnen Sie neben dem Kostenkonto auch einen entsprechenden Abgrenzungsschlüssel vom Typ Abgrenzung mit automatischer Erzeugung der Einstellung zu. Dieser löst beim Buchen der Eingangsrechnung die Einstellung der Kostenposition in Höhe von 30.000,00 Euro in die periodische Abgrenzung aus. Als Startzeitpunkt für die Abgrenzung dient dabei die Buchungsperiode des Beleges.
Aufgrund der Laufzeit von 6 Monaten wird die Auflösung der Abgrenzung für alle Anteile im gleichen Geschäftsjahr vorgenommen. Die Einstellung in die Abgrenzung erfolgt somit auf dem im Abgrenzungsschlüssel festgelegten Konto für unterjährige Abgrenzungen.
Buchungen:
- 1 – Buchung des Basisbeleges (hier als Eingangsrechnung) in der Buchungsperiode 04 des laufenden Geschäftsjahres über 35.700,00 Euro brutto auf dem Kreditor, 5.700,00 Euro Vorsteuer und 30.000,00 Euro netto als Kosten (Aufwand)
- 2 – Automatische Einstellung der Abgrenzung in der Buchungsperiode 04 des laufenden Geschäftsjahres. Das bedeutet, die Umbuchung der Abgrenzungsanteile in Höhe von 30.000,00 Euro vom Kostenkonto auf das Konto für unterjährige Abgrenzungen.
- 3a – Auflösung des Abgrenzungsanteils in der Buchungsperiode 04 des laufenden Geschäftsjahres. Dabei wird der aufzulösende Abgrenzungsanteil von 5.000,00 Euro vom Konto für unterjährige Abgrenzungen auf das ursprüngliche Kostenkonto zurückgebucht.
- 3b – 3f – Auflösung der Abgrenzungsanteile in den Folgeperioden (05 – 09) des laufenden Geschäftsjahres. Analog zur Buchung 3a wird je Periode der aufzulösende Abgrenzungsanteil von 5.000,00 Euro vom Konto für unterjährige Abgrenzungen auf das ursprüngliche Kostenkonto zurückgebucht.
Jahresübergreifende Abgrenzung
Bei diesem Beispiel wird für den Kreditor 2100 in der Buchungsperiode 11 des aktuellen Geschäftsjahres eine Eingangsrechnung in Höhe von 35.700,00 Euro erfasst. Wie im Beispiel zuvor ordnen Sie auch hier den entsprechenden Abgrenzungsschlüssel zu, der beim Buchen der Eingangsrechnung die Einstellung der Kostenposition in Höhe von 30.000,00 Euro in die periodische Abgrenzung auslöst. Als Startzeitpunkt für die Abgrenzung dient dabei die Buchungsperiode des Beleges.
Aufgrund des Startzeitpunktes und der Laufzeit von 6 Monaten wird die Auflösung der Abgrenzung nicht für alle Anteile im gleichen Geschäftsjahr vorgenommen. Die Einstellung in die Abgrenzung erfolgt daher durch zwei Buchungen. Eine Buchung auf dem Konto für unterjährige Abgrenzungen mit dem Betragsanteil, dessen Auflösung im selben Geschäftsjahr erfolgt, in dem der Basisbeleg gebucht ist (hier 10.000,00 Euro). Eine zweite Buchung auf dem Konto für überjährige Abgrenzungen mit dem Betragsanteil, dessen Auflösung in nachfolgenden Geschäftsjahren durchgeführt werden muss (hier 20.000,00 Euro).
Buchungen:
- 1 – Buchung des Basisbeleges (hier als Eingangsrechnung) in der Buchungsperiode 11 des laufenden Geschäftsjahres über 35.700,00 Euro brutto auf dem Kreditor, 5.700,00 Euro Vorsteuer und 30.000,00 Euro netto als Kosten (Aufwand)
- 2 – Automatische Einstellung der Abgrenzung in der Buchungsperiode 11 des laufenden Geschäftsjahres. Das bedeutet, die abzugrenzenden Kosten in Höhe von 30.000,00 Euro wurden vom Kostenkonto Anteilig auf das Konto für unterjährige Abgrenzungen (hier 10.000,00 Euro für die Perioden 11 und 12) und das Konto für überjährige Abgrenzungen (hier 20.000,00 Euro) umgebucht.
- 3a – Auflösung des Abgrenzungsanteils in der Buchungsperiode 11 des laufenden Geschäftsjahres. Dabei wird der aufzulösende Abgrenzungsanteil von 5.000,00 Euro vom Konto für unterjährige Abgrenzungen auf das ursprüngliche Kostenkonto zurückgebucht.
- 3b – Auflösung des Abgrenzungsanteils in der Buchungsperiode 12 des laufenden Geschäftsjahres. Dabei wird der aufzulösende Abgrenzungsanteil von 5.000,00 Euro vom Konto für unterjährige Abgrenzungen auf das ursprüngliche Kostenkonto zurückgebucht.
- 4 – Automatische Umbuchung der Abgrenzungsanteile, die im neuen Geschäftsjahr aufgelöst werden sollen. Dabei werden die aufzulösenden Abgrenzungsanteile in Höhe von 20.000,00 Euro vom Konto für überjährige Abgrenzungen auf das Konto für unterjährige Abgrenzungen umgebucht. Diese Umbuchung erfolgt immer in der ersten Periode des neuen Geschäftsjahres.
- 5a – 5d – Auflösung der Abgrenzungsanteile in den Perioden (01 – 04) des nun aktuellen Geschäftsjahres. Analog zur Buchung 3a wird je Periode der aufzulösende Abgrenzungsanteil von 5.000,00 Euro vom Konto für unterjährige Abgrenzungen auf das ursprüngliche Kostenkonto zurückgebucht.
Abgrenzung mit manueller Einstellung
Für den Kreditor 2100 wurde in der Buchungsperiode 04 des laufenden Geschäftsjahres eine Eingangsrechnung über 35.700,00 Euro gebucht. Die Kostenposition dieser Eingangsrechnung in Höhe von 30.000,00 Euro muss nun nachträglich manuell in die periodische Abgrenzung eingestellt werden.
In diesem Beispiel wird ein Abgrenzungsschlüssel vom Typ Abgrenzung für eine manuelle gebuchte Einstellung zugeordnet, dessen Abgrenzungsmerkmale wie Laufzeit, Auflösungszeitraum usw. den vorherigen Beispielen entsprechen.
Aufgrund der Laufzeit von 6 Monaten wird die Auflösung der Abgrenzung für alle Anteile im gleichen Geschäftsjahr vorgenommen. Die Einstellung in die Abgrenzung erfolgt somit auf dem Konto für unterjährige Abgrenzungen.
Erfassungsvorgang
- Wählen Sie im Buchungsdialog zur Erfassung der Einstellungsbuchung die gewünschte Belegart vom Typ Hauptbuch Buchungen aus und beginnen über den Button [Neu] eine neue Buchung
- Geben Sie die Belegnummer und das Belegdatum für die Buchung in die entsprechenden Felder ein
- Im Feld Konto erfassen Sie die Kontonummer des Kontos für unterjährige Abgrenzungen. Das Feld Steuerschlüssel bleibt für diese Buchung leer.
- Geben Sie im Feld Buchungsbetrag den Abgrenzungsbetrag an
- Das Soll-/Haben-Kennzeichen bezieht sich immer auf das im Feld Konto eingegebene Konto. Da es sich bei diesem Beleg um die Einstellung in die periodische Abrechnung handelt, wird das Konto für unterjährige Abgrenzungen im Soll gebucht.
- Als Gegenkonto geben Sie das Kostenkonto an, das mit der nun abzugrenzenden Kostenposition der Eingangsrechnung belastet wurde
- Erfassen Sie im Feld Abgrenzungsschlüssel den zu verwendenden Abgrenzungsschlüssel vom Typ Abgrenzung für eine manuelle gebuchte Einstellung
- Zu diesem Zeitpunkt sind alle notwendigen Angaben für die Buchung vorhanden. Ergänzend können Sie jetzt zusätzliche Angaben, wie z. B. einen Buchungstext erfassen.
- Sind alle Daten in der Buchungsmaske vollständig erfasst, übernehmen Sie die Buchung mit dem Button [Übernehmen] oder der Eingabetaste in die Buchungspositionstabelle
- Speichen Sie den Erfassungsbeleg und buchen Sie den Beleg über die Aktion [Buchen]
Buchungen:
- 1 – Manuelle Buchung der Einstellung in die Abgrenzung in der Buchungsperiode 04 des laufenden Geschäftsjahres. Die abzugrenzenden Kosten in Höhe von 30.000,00 Euro wurden damit vom ursprünglichen Kostenkonto auf das Konto für unterjährige Abgrenzungen umgebucht.
Wie bereits in den Beispielen zuvor dargestellt, erfolgt die Auflösung der Abgrenzungsanteile über die vorgegebene Laufzeit auch hier automatisch. Je Periode wird der aufzulösende Abgrenzungsanteil vom Konto für unterjährige Abgrenzungen auf das ursprüngliche Kostenkonto zurückgebucht.
Aktion [Abgrenzung abbrechen/beenden]
Die Abgrenzung für einen Beleg vorzeitig über diese Aktion abzubrechen bzw. zu beenden ist nur unter den folgenden Voraussetzungen möglich:
- In der Anwendung Customizing ist die Einstellung Nur bis aktuellen Monat buchen oder Nur bis/incl. aktuelles Jahr buchen festgelegt
- Für den Beleg stehen noch aufzulösende Abgrenzungsanteile auf dem Konto für unterjährige Abgrenzungen
Bei diesem Beispiel wird in der Buchungsperiode 04 des laufenden Geschäftsjahres eine Eingangsrechnung über 35.700,00 Euro auf dem Kreditor 2100 erfasst. In der Teilbuchung ordnen Sie neben dem Kostenkonto auch einen entsprechenden Abgrenzungsschlüssel vom Typ Abgrenzung mit automatischer Erzeugung der Einstellung zu. Dieser löst beim Buchen der Eingangsrechnung die Einstellung der Kostenposition in Höhe von 30.000,00 Euro in die periodische Abgrenzung aus.
Wie bei den Beispielen zuvor sind im Abgrenzungsschlüssel eine Laufzeit von 6 Monaten, der Auflösungszeitraum mit Buchungsperioden und die Auflösung am ersten Tag des Zeitraumes festgelegt. Da auch hier keine Startverzögerung vorgegeben ist, wird der Startzeitpunkt für die Abgrenzung durch die Buchungsperiode des Basisbeleges festgesetzt.
Aufgrund des Startzeitpunktes und der Laufzeit ist die Auflösung der Abgrenzung für alle Anteile im gleichen Geschäftsjahr vorgesehen. Die Einstellung in die Abgrenzung erfolgt somit auf dem im Abgrenzungsschlüssel festgelegten Konto für unterjährige Abgrenzungen.
Nach einer Laufzeit von 4 Monaten soll dann die Abgrenzung vorzeitig beendet werden. Die Abgrenzungsanteile für die Buchungsperioden 04 – 07 sind zu diesem Zeitpunkt bereits aufgelöst und in die Kosten zurückgebucht.
Buchungen:
- 1 – Buchung des Basisbeleges (hier die Eingangsrechnung) in Buchungsperiode 04 des laufenden Geschäftsjahres über 35.700,00 Euro brutto auf dem Kreditor, 5.700,00 Euro Vorsteuer und 30.000,00 Euro netto als Kosten (Aufwand)
- 2 – Automatische Einstellung der Abgrenzung in Buchungsperiode 04 des laufenden Geschäftsjahres. Das bedeutet die Umbuchung der Abgrenzungsanteile in Höhe von 30.000,00 Euro vom Kostenkonto auf das Konto für unterjährige Abgrenzungen.
- 3a – 3d – Auflösung der Abgrenzungsanteile in den Perioden (04 – 07) des laufenden Geschäftsjahres. Dabei wird je Periode der aufzulösende Abgrenzungsanteil von 5.000,00 Euro vom Konto für unterjährige Abgrenzungen auf das ursprüngliche Kostenkonto zurückgebucht.
Vorgehensweise: Abgrenzung beenden
- Öffnen Sie im Buchungsdialog den Basisbeleg (hier die Eingangsrechnung), für den Sie die Abgrenzung vorzeitig beendet möchten
⇒ In der Buchungspositionstabelle wird Ihnen die Buchung angezeigt - Wählen Sie über die Aktionsrolle in der Standard-Symbolleiste die Aktion [Abgrenzung abbrechen/beenden] aus
⇒ Das System erzeugt unter der im Abgrenzungsschlüssel festgelegten Belegart eine neue Abgrenzungsbuchung. Diese Buchung enthält das ursprüngliche Kostenkonto der Eingangsrechnung, das Konto für unterjährige Abgrenzungen als Gegenkonto sowie die noch nicht aufgelösten Abgrenzungsanteil. - Ändern oder ergänzen Sie bei Bedarf die Angaben der Buchung im Positionseditor und übernehmen diese in die Positionstabelle
- Speichern und buchen Sie die Buchung
⇒ Das Buchen löst nun die Umbuchung der nicht aufgelösten Abgrenzungsanteile vom Konto für unterjährige Abgrenzungen auf das ursprüngliche Kostenkonto der Eingangsrechnung aus.
Buchungen:
- 1 – Buchung des Basisbeleges (hier die Eingangsrechnung) in Buchungsperiode 04 des laufenden Geschäftsjahres über 35.700,00 Euro brutto auf dem Kreditor, 5.700,00 Euro Vorsteuer und 30.000,00 Euro netto als Kosten (Aufwand)
- 2 – Automatische Einstellung der Abgrenzung in Buchungsperiode 04 des laufenden Geschäftsjahres. Das bedeutet die Umbuchung der Abgrenzungsanteile in Höhe von 30.000,00 Euro vom Kostenkonto auf das Konto für unterjährige Abgrenzungen
- 3a – 3d – Auflösung der Abgrenzungsanteile in den Perioden (04 – 07) des laufenden Geschäftsjahres. Dabei wird je Periode der aufzulösende Abgrenzungsanteil vom Konto für unterjährige Abgrenzungen auf das ursprüngliche Kostenkonto zurückgebucht.
- 4 – Umbuchung der nicht aufgelösten Abgrenzungsanteile vom Konto für unterjährige Abgrenzungen auf das ursprüngliche Kostenkonto
Auswertungen
Im Rahmen von Abschlussarbeiten so wie im Zusammenhang mit Prüfungen durch externe Stellen, ist es erforderlich den Saldo von Abgrenzungskonten auf die Ursprungsbelege zurückzuführen und die hieraus jeweils noch offenen Beträge darzustellen.
In der Anwendung Cockpit: Abgrenzungen werden Ihnen alle Abgrenzungsbuchungen zu einem Beleg über die gesamte Laufzeit der Abgrenzung dargestellt. Abhängig von der getroffenen Auswahl enthält die Anzeige z. B. alle erstellten und gebuchten Auflösungsbuchungen.
Ausführliche Informationen zu dieser Anwendung finden Sie in dem Dokument Cockpit: Abgrenzungen.