Die Zusammenfassende Meldung (ZM) ist eine gesetzlich vorgeschriebene Auswertung über Umsätze aus innergemeinschaftlichem Warenverkehr innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten. Sie ist Teil der Steuererklärung. Ein Unternehmer ist somit verpflichtet in der EU getätigte Lieferungen, Dreiecksgeschäfte und sonstige Leistungen dem Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) zusammenfassend zu melden. Die Zusammenfassende Meldung ist bis zum 25. Tag nach Ablauf jedes Meldezeitraums (monatlich, quartalsweise oder jährlich) auf elektronischem Weg zu übermitteln.
Für die Zusammenfassende Meldung stehen verschiedene Anwendungen zur Verfügung, um beispielsweise benötigte Stammdaten einzurichten, Meldungen für Kontrollzwecke vorläufig zu erstellen, endgültige Meldungen zu erstellen und für die elektronische Versendung bereitzustellen.
In der Anwendung Eigene Umsatzsteuer-ID Daten geben Sie die eigene Umsatzsteuer-Identifikationsnummer und ggf. die eigene Teilnehmernummer (wird vom Bundeszentralamt für Steuern vergeben) an. Eine ausführliche Beschreibung dieser Anwendung finden Sie in dem Dokument Eigene Umsatzsteuer-ID Daten.
Kontrollmöglichkeiten, um beispielsweise einen Überblick über die Umsätze für die Zusammenfassende Meldung zu erhalten, bieten die Berichte Kontroll-Liste EU-Umsätze ausgeben und Vorläufige Zusammenfassende Meldung ausgeben.
In diesem Dokument ist die Anwendung Zusammenfassende Meldung beschrieben.
Anwendungsbeschreibung
In der Anwendung Zusammenfassende Meldung legen Sie die Meldezeiträume als Voraussetzung fest, um Vorläufige Meldungen auszugeben und Meldungen zu erstellen. Darüber hinaus können Sie sich anzeigen lassen, welcher Zeitraum noch zu melden, bereits gemeldet oder korrigiert ist. Dies ist bezogen auf die eingegebene eigene Umsatzsteuer-ID und das Kalenderjahr zu betrachten. Des Weiteren haben Sie die Möglichkeit die zusammenfassende Meldung für einen bereits gemeldeten Zeitraum einzusehen. Diese Daten können ebenso in der Anwendung Cockpit: Zusammenfassende Meldung angezeigt werden.
Über die Aktion [Meldung erstellen] können Sie unter anderem für einen Zeitraum die endgültige Meldung erstellen. Dazu kann der zu meldende Zeitraum zuvor über den Positionseditor hinzugefügt werden.
Nehmen Sie Änderungen an ZM-relevanten Daten für einen bereits gemeldeten Zeitraum vor, muss für diesen Zeitraum die Meldung nicht erneut erstellt werden. Es wird automatisch mit der nächsten endgültigen Meldung zusätzlich auch eine Korrekturmeldung für diesen Zeitraum erstellt.
Darüber hinaus ist es aber auch möglich eine Korrekturmeldung für einen bereits gemeldeten Zeitraum direkt aufzurufen.
In der Anwendung Länder geben Sie unter dem Karteireiter Steuern an, wie Korrekturen bereits gemeldeter Zeiträume in der Zusammenfassenden Meldung erfolgen sollen. Hier muss für Deutschland zwingend der Wert Nur Änderungen, Stornieren mit Null und für Österreich der Wert Kompletter Zeitraum neu angegeben sein.
Grundsätzlich gibt es folgende Vorgänge, die eine Korrekturmeldung auslösen bzw. erforderlich machen:
- Es werden nachträgliche ZM-Buchungen in bereits gemeldeten Zeiträumen durchgeführt
- Es liegt eine falsche Zuordnung von Umsatzsteuer-Identifikationsnummern zu einem Personenkonto vor
- Es liegt eine falsche Zuordnung von Umsätzen zur eigenen Umsatzsteuer-Identifikationsnummern vor
- Eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer wird vom Bundesamt für Finanzen in Saarlouis zurückgewiesen, weil diese entweder formell nicht korrekt oder nicht vergeben bzw. nachträglich aberkannt wurde
Die Anwendung Zusammenfassende Meldung besteht aus einem Identifikations- und einem Arbeitsbereich.
Identifikationsbereich
Im Identifikationsbereich der Anwendung geben Sie die eigene Umsatzsteuer-ID und das Kalenderjahr für die Zusammenfassende Meldung an.
Die Felder im Einzelnen:
- Eigene Umsatzsteuer-ID – Da prinzipiell ein Unternehmen mehrere Umsatzsteuer-Identifikationsnummern führen kann, geben Sie in diesem Feld die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer Ihres Unternehmens an, die Sie melden wollen.
- Währung – Dieses Feld wird mit der primären Hauswährung der Organisation vorbesetzt und ist für die Eingabe gesperrt
- Kalenderjahr – Geben Sie in diesem Feld das zu meldende Kalenderjahr an
Arbeitsbereich
Der Arbeitsbereich besteht aus einer Positionstabelle sowie einem Positionseditor.
Positionstabelle
Die Positionstabelle enthält die vorhandenen Meldezeiträume und informiert Sie darüber, ob beispielsweise für einen Zeitraum die Zusammenfassende Meldung bereits abgegeben oder für einen Zeitraum eine Korrekturmeldung erstellt wurde.
- Art des Zeitraums – In dieser Spalte wird die Art des Meldezeitraums für die Zusammenfassende Meldung angezeigt. Folgende Arten sind möglich:
- Jahr
- Monat
- Quartal
- Zwei Monate
- Nummer des Monats/Quartals – Diese Spalte enthält bei einer Monatsmeldung den Monat bzw. bei einer Quartalsmeldung das Quartal als Meldezeitraum für die Erstellung der Zusammenfassende Meldung
- Gemeldet – Diese Spalte ist aktiviert, sofern die Zusammenfassende Meldung für einen Meldezeitraum als endgültige Meldung erstellt ist
- Korrigiert – Diese Spalte ist aktiviert, wenn für einen endgültig gemeldeten Zeitraum eine Korrekturmeldung erstellt wurde. Für die ZM gilt, sofern sich in einem bereits gemeldeten Zeitraum Änderungen an ZM-relevanten Daten ergeben (z. B. werden offene Posten geändert, weil die Umsatzsteuer-ID des Partners falsch war), wird automatisch mit der nächsten endgültigen Meldung zusätzlich auch eine Korrekturmeldung für den bereits gemeldeten Zeitraum erstellt. D. h. der Zeitraum mit den Änderungen muss nicht vor der nächsten endgültigen Meldung erneut gemeldet werden.Die Korrekturmeldung für einen bereits gemeldeten Zeitraum kann aber auch direkt erstellt werden, unabhängig von der nächsten endgültigen Meldung.
- Gemeldet am – Diese Spalte enthält das Meldedatum und die Uhrzeit für den gemeldeten Zeitraum
Oberhalb der Positionstabelle stellt die Anwendung Zusammenfassende Meldung folgende Aktionen brereit:
Meldung erstellen
Mit Aufruf dieser Aktion wird für einen zuvor markierten Zeitraum ein Dialogfenster eingeblendet, in dem Sie die Zusammenfassende Meldung sofort oder im Hintergrund erstellen können.
Erstellt wird eine XML-Datei für Deutschland bzw. Österreich und in dem Verzeichnis abgelegt, das in der Anwendung Customizing für die Ausgabe der zusammenfassenden Meldung angegeben ist. Dabei werden folgende Parameter berücksichtigt:
- Endgültige Zusammenfassende Meldung ausgeben – Aktivieren Sie dieses Feld, wird die Zusammenfassende Meldung als endgültige Meldung für den zuvor gewählten Zeitraum erstellt
- Neue ZM für bereits gemeldeten Zeitraum ausgeben – Mit diesem Feld steuern Sie, ob Sie eine erneute Ausgabe eines bereits gemeldeten Zeitraums erstellen wollen
- Korrektur für bereits gemeldete ZM – Aktivieren Sie dieses Feld, um für die bereits gemeldete ZM eine Korrekturmeldung zu erstellen
- Widerruf der Anzeige nach § 18 a UStG – Aktivieren Sie dieses Feld, widerrufen Sie Ihre Anzeige, dass Sie künftig die Zusammenfassende Meldung monatlich abgeben wollen
- Anzeige nach § 18 a UStG – Über dieses Feld legen Sie fest, ob Sie künftig die ZM monatlich abgeben wollen. Diese Auswahl bindet Sie bis zum Zeitpunkt Ihres Widerrufes, mindestens aber für die Dauer von 12 Kalendermonaten.
Meldung anzeigen
Wenn für den zuvor gewählten Zeitraum bereits eine Zusammenfassende Meldung erstellt ist, wird diese XML-Datei mit dem im Knowledge Store hinterlegten Dateinamen aufgerufen und zur Einsicht angezeigt.
Positionseditor
Im Positionseditor erfassen Sie neue oder bearbeiten bereits bestehende Meldezeiträume. Bereits gemeldete Zeiträume können nicht bearbeitet werden.
Die Felder im Einzelnen:
- Art des Zeitraums – In diesem Feld geben Sie an, ob die Zusammenfassende Meldung beispielsweise je Monat oder je Quartal erstellt werden soll. Folgende Einstellungen sind möglich::
- Jahr – Zur Erstellung einer Jahresmeldung
- Monat – Zur Erstellung einer Monatsmeldung
- Quartal – Zur Erstellung einer Quartalsmeldung
- Jahr – Zur Erstellung einer Jahresmeldung
Übersteigt die Summe für Lieferungen in das EU-Ausland im Laufe eines Kalendervierteljahres 50.000 EUR, haben Sie bis zum 25. Tag nach Ablauf des Kalendermonats, in dem der Betrag überschritten wurde, eine ZM-Meldung für diesen Kalendermonat und die bereits abgelaufenen Kalendermonate dieses Vierteljahres oder jeweils eine ZM für jeden der abgelaufenen Kalendermonate dieses Vierteljahres zu übermitteln.
-
- Zwei Monate – Dieser Zeitraum kann für den Ausnahmefall gewählt werden, um die ersten beiden Monate eines Kalendervierteljahres zu melden, wenn im letzten Monat des gleichen Kalendervierteljahres eine Überschreitung der zulässigen Betragsgrenze für Quartalsmeldungen festgestellt wird (siehe dazu die Beschreibung der Zeitraumart Quartal). Damit wird in diesem Fall ein Verstoß gegen die Meldefrist umgangen.
- Nummer des Monats/Quartals – Abhängig von der gewählten Art des Zeitraums geben Sie hier den zu meldenden Monat oder das Quartal an. Sofern Sie für die Art des Zeitraums die Auswahl Quartal getroffen haben, geben Sie hier das Quartal (1, 2, 3, 4) des Kalenderjahres an.
Haben Sie die Art Monat für den Meldezeitraum gewählt, geben Sie in diesem Feld den Kalendermonat (nicht die Buchungsperiode) an. Der Monat ist ohne führende Null anzugeben.
Customizing
Für die Anwendung Zusammenfassende Meldung sind in der Anwendung Customizing Einstellungen unter dem Framework Finanzbuchhaltung erforderlich. In der Funktion Meldungen legen Sie unter dem Karteireiter Zusammenfassende Meldung folgende Angaben fest.
- Format Zusammenfassende Meldung – Hier geben Sie das Format an, in dem die Zusammenfassende Meldung erstellt werden soll. Folgende Auswahl steht zur Verfügung:
- (Leer)
- XML des Bundeszentralamtes für Steuern
- CSV für Elster Online
- XML über ERiC
- CSV für Massendaten
- Ordner für Ausgabe der Zusammenfassenden Meldung – Geben Sie in diesem Feld ein Verzeichnis (kstore) an, in das die Zusammenfassende Meldung gespeichert werden soll
- BZSt-Nummer – Die BZSt-Nummer ist eine interne Ordnungsnummer, vergleichbar mit der Steuernummer, die unter anderem für die Registrierung im BZSt-Online-Portal benötigt wird. Sie ist auf Antrag beim Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) erhältlich. Die BZSt-Nummer ist nur relevant, sofern Sie für das ZM-Format die Einstellung CSV-Massendaten gewählt haben.
- Zulassungsnummer – Sofern Sie für das ZM-Format die Einstellung CSV-Massendaten gewählt haben, geben Sie in diesem Feld die Zulassungsnummer an. Sie ist auf Antrag beim Bundeszentralamt für Steuern erhältlich. Haben Sie die Einstellung XML für ERiC gewählt, ist als Zulassungsnummer der Wert 1111111 anzugeben.
- Testtransfer – Um die Übermittlung der Zusammenfassenden Meldung testen zu können, aktivieren Sie das Feld Testtransfer. Sofern technisch alles korrekt eingerichtet bzw. eingestellt ist, werden die Daten an das Bundeszentralamt für Steuern übermittelt. Jedoch wird die ZM vom Finanzamt nicht berücksichtigt, da es sich aufgrund des gesetzten Kennzeichens um einen Testfall handelt. Deaktivieren Sie bitte dieses Feld, wenn Sie sicher sind, dass die Übermittlung der Daten reibungslos von Statten geht.
Business Entitys
Für die Anwendung Zusammenfassende Meldung ist das nachfolgende Business Entity relevant, das Sie beispielsweise verwenden, um
- Berechtigungen zu vergeben,
- Aktivitätsdefinitionen einzurichten oder
- Daten zu importieren oder zu exportieren
Zusammenfassende Meldungcom.sem.ext.app.fin.reporting.obj.SumDeclaration
Das Business Entity gehört zu folgender Business-Entity-Gruppe:com.sem.ext.app.fin.financialaccounting.MasterData
Berechtigungen
Berechtigungen können sowohl mithilfe der Berechtigungsrollen als auch durch inhaltsbezogene Berechtigung (durch die Zuordnung zu Organisationen) vergeben werden. Das Berechtigungskonzept können Sie in der Technischen Dokumentation Berechtigungen nachlesen.
Spezielle Fähigkeiten
Für die Anwendung Zusammenfassende Meldung bestehen keine speziellen Fähigkeiten.
Organisations-Zuordnungen
Wenn die Funktion Inhaltsbezogene Berechtigungen in der Anwendung Customizing aktiviert ist, dann kann eine Person die Anwendung Zusammenfassende Meldung nur nutzen, wenn ihr in den Partner-Stammdaten eine Organisation zugeordnet wurde, die mindestens in eine der folgenden Organisationsstrukturen eingebunden ist:
- Rechnungswesen
Besonderheiten
Für die Anwendung Zusammenfassende Meldung bestehen keine Besonderheiten.
Berechtigungen für Geschäftspartner
Die Anwendung Zusammenfassende Meldung ist für Geschäftspartner nicht freigegeben.