Anwendung „Customizing“

Zur Inbetriebnahme eines neuen Systems gehört das Einstellen des Systems auf die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens. Dazu dient die Anwendung „Customizing“, in der unter anderem notwendige Daten für die weitere Verwendung hinterlegt oder Funktionen aktiviert werden.

Grundlagen für die Festlegung dieser Einstellungen sind Funktionen. Eine Funktion beschreibt eine oder mehrere mögliche oder zwingend notwendige Einstellungen. Dabei unterscheiden sich Funktionen in ihrem Wirkungsbereich wie folgt:

  • Systemweite Einstellungen
  • Einstellungen für eine OLTP-Datenbank
  • Einstellungen, die sich in einem Multi-Site-System auf die OLTP-Datenbank in Verbindung mit einer Organisation beziehen

Auf diesen Seiten erfahren Sie, wie die Anwendung „Customizing“ generell aufgebaut ist. Sie finden Informationen zum Identifikationsbereich, zum Karteireiter „Information“ im Arbeitsbereich und zum andockbaren Fenster „Funktionen“.

Ausführliche Beschreibungen zu den jeweiligen Funktionen und den zugehörigen Einstellmöglichkeiten finden Sie in folgenden Dokumentationen:

Hinweis
Bitte beachten Sie, dass die Funktionen abhängig von den Lizenzen freigegeben werden. Nur lizenzierte Funktionen können verwendet werden.

Anwendungsbeschreibung

Die Anwendung „Customizing“ dient zum Festlegen von unternehmensindividu­ellen Einstellungen für ein System und für die darin vorhandenen OLTP-Daten­banken. Die Anwendung „Customizing“ verfügt dazu zusätzlich zum Identifikations- und Arbeitsbereich über das andockbare Fenster „Funktionen“, in dem alle verfügbaren Funktionen angezeigt wer­den.

Hinweis
Wir empfehlen, die während der Inbetriebnahme eines neuen Systems oder einer neuen OLTP-Datenbank in der Anwendung „Customizing“ festgelegten unternehmensindividuellen Einstellungen im laufenden Betrieb nicht mehr zu verändern. Änderungen dieser Einstellungen ziehen weitrei­chende Änderungen im gesamten System nach sich, die unter Umständen zu inkonsistenten Daten führen können. Wir weisen Sie ausdrücklich daraufhin, ob und unter welchen Voraussetzungen Sie einmal festgelegte Einstellungen im laufenden Betrieb des Systems verändern dürfen.

Allgemeiner Aufbau

Die Anwendung „Customizing“ besteht aus einem Identifikations­bereich und einem Arbeitsbereich, in welchen Funktionen und zugehörige Einstellmöglichkeiten und Daten angezeigt werden. Die Auswahl der Funktion erfolgt nicht über den Identifikationsbereich, sondern über ein zusätzliches andockbares Fenster „Funktionen“, worin alle auswählbaren Funktionen aufgeführt werden.

Beim ersten Öffnen der Anwendung „Customizing“ wird in der Standard-Sym­bol­leiste ein Auswahlfeld angezeigt, über das Sie die Ebene auswählen, für die Sie die Einstellungen vornehmen möchten. Sie können zwischen „SYSTEM“ und „OLTP-Datenbank“ wählen. Dabei ist die Bezeichnung „OLTP-Datenbank“ nur ein Platzhalter. Wurde in der Hauptfunktion „Basis“ ein Mandant erfasst, dann wird nicht mehr „OLTP-Datenbank“ angezeigt, sondern die Identifikation und der Name 1 des Mandanten. Weitere Informationen zum Erfassen des Mandanten finden Sie in dieser Dokumentation: Aufbau einer OLTP-Datenbank

Die Anzeige des Auswahlfeldes in der Standard-Symbolleiste ist abhängig von diesen weiteren Einstellungen:

  • Wurde Single-Site ohne inhaltsbezogene Berechtigungen eingestellt, dann bleibt das Auswahlfeld in der Standard-Symbolleiste bestehen.
  • Wurde Single-Site mit inhaltsbezogenen Berechtigungen eingestellt, dann wechselt das Auswahlfeld in die Titelleiste.
  • Wurde Multi-Site eingestellt, dann wechselt das Auswahlfeld ebenfalls in die Titelleiste. Beachten Sie bitte, dass Multi-Site stets inhaltsbezogene Berechtigungen umfasst.

Wenn Sie Single-Site ohne inhaltsbezogene Berechtigungen eingestellt haben, dann bleiben die Ebenen „SYSTEM“ und „OLTP-Datenbank“ (Mandant) als Auswahlebene bestehen.

Wenn Sie Single-Site mit inhaltsbezogenen Berechtigungen oder Multi-Site eingestellt haben, dann zeigt das Auswahlfeld neben „SYSTEM“ und dem festgelegten Mandanten auch alle internen Organisationen an, die Sie im Rahmen von Multi-Site oder für inhaltsbezogene Berechtigungen erfasst haben. Für die Erfassung dieser Organisationen steht Ihnen die Anwendung „Organisationen“ zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie in den Dokumentationen zu Organisationen und inhaltsbezogenen Berechtigungen.

Abhängig von der gewählten Ebene können die Daten der Funktionen bearbeitet werden. Sie können sich die Kombination aus Funktion und gewählter Ebene als eine Matrix vorstellen.

Beispiel

Beispiel:

x = Die Funktion kann für die ausgewählte Ebene bearbeitet werden

Ebene

Funktion

SYSTEM OLTP-Datenbank Organisation 1 Organisation 2 Organisation n
Benutzereinstellungen für das System x        
Basis   x x   x
Artikel   x   x  
Beziehungs-Management   x   x  
Funktion n   x     x

Welche Funktionen in Ihrem System aktivierbar sind, ist abhängig von den lizenzierten Frameworks und Funktionen.

Abhängig von der Kombination von gewählter Funktion und Ebene können die Funktionen bearbeitet oder nur angezeigt werden.

Weitere Informationen dazu finden Sie in diesem Kapitel: Andockbares Fenster „Funktionen“

Weitere Informationen zum Aufbau des Identifikationsbereichs und des Arbeitsbereich finden Sie in diesen Kapiteln:

Andockbares Fenster „Funktionen“

Das andockbare Fenster „Funktionen“ listet die lizenzierten Funktionen auf. Einige Funktionen sind von anderen abhängig. Sie werden deshalb strukturiert dargestellt. Der daraus resultierende Baum gliedert sich in Hauptfunktionen und Unterfunktionen. Beispielsweise umfasst die Hauptfunktion „Basis“ unter anderem die Unterfunktion „Artikel“.

Sie können eine Funktion ausschließlich über das andockbare Fenster „Funktionen“ wäh­len und im Anwendungsbereich anzeigen lassen.

Bitte beachten Sie, dass die Funktionen im andockbaren Fenster mehrere Seiten umfassen können. Blättern Sie bei Bedarf über die Sei­tenfunktion in der Kopfzeile des andockbaren Fensters auf die weiteren Seiten.

Eine Funktion beschreibt eine oder meh­rere mögliche oder zwingend notwendige Einstellungen für

  • ein System,
  • eine OLTP-Datenbank (Mandant) oder
  • eine OLTP-Datenbank in Verbindung mit einer Organisation innerhalb einem Multi-Site-System.

Die Auswahl der Organisation in einem Multi-Site-System erfolgt über das Auswahlfeld in der Titelleiste. In einem Single-Site-System beschränkt sich die Auswahl auf das System oder die OLTP-Datenbank (Mandant). Dieses Feld befindet sich dann in der Standard-Symbolleiste.

Abhängig von der gewählten Ebene können die Funktionen bearbeitet oder nur angezeigt werden. So kann beispielsweise für die Ebene „SYSTEM“ die Funktion „Benutzereinstellungen für das System“ bearbeitet werden, für die Ebene „OLTP-Datenbank“ (Mandant) nicht. Ob und wie die jeweilige Funktion für die gewählte Ebene einstellbar ist oder zur Verfügung steht, zeigt ein Icon neben dem Namen der Funktion an. Außerdem wird der Text als relevant (schwarze Schrift) oder nicht relevant (graue Schrift) angezeigt.

Wird eine nicht relevante Funktion ausgewählt, dann werden dazu keine Daten angezeigt. Eine Ausnahme bilden all jene Funktionen, die System- oder OLTP-Datenbank-weit relevant sind. Für diese werden Daten im Arbeitsbereich angezeigt, sie sind jedoch nicht änderbar oder abfragbar. Der Aktivierungsstatus wird für nicht relevante Funktionen generell nicht angezeigt.

Beschreibung der Icons:

Icon Erläuterung Single-Site Erläuterung Multi-Site
Die Funktion ist aktiviert Die Funktion ist aktiviert und für die gewählte Ebene individuell eingestellt.
Die Funktion ist für die Ebene „Mandant“ aktiviert. Für die gewählte Ebene werden die Einstellungen der Ebene „Mandant“ verwendet, siehe Funktion „Mandantendaten verwenden“ im Identifikationsbereich. Wenn nicht die Mandantendaten verwendet werden, dann kann die Funktion bearbeitet oder deaktiviert werden.
Die Funktion ist deaktiviert Die Funktion ist für die gewählte Ebene deaktiviert.
Die Funktion ist für die Ebene „Mandant“ deaktiviert. Für die gewählte Ebene werden die Einstellungen der Ebene „Mandant“ verwendet, siehe Funktion „Mandantendaten verwenden“ im Identifikationsbereich. Wenn nicht die Mandantendaten verwendet werden, dann kann die Funktion aktiviert und bearbeitet werden.
Die Funktion ist generell nicht aktivierbar oder deaktivierbar. Sie ist für die gewählte Ebene individuell eingestellt.
Die Funktion ist generell nicht aktivierbar oder deaktivierbar. Für die gewählte Ebene werden die Einstellungen der Ebene „Mandant“ verwendet, siehe Funktion „Mandantendaten verwenden“ im Identifikationsbereich. Wenn nicht die Mandantendaten verwendet werden, dann kann die Funktion bearbeitet werden.

Identifikationsbereich

Der Identifikationsbereich ist bis auf die Funktionen (Checkboxen) „Aktiv“ und „Mandantendaten verwenden“ perma­nent nicht editierbar.

Die folgenden Felder werden im Identifikationsbereich für jede Funktion angezeigt, die im andockbaren Fenster „Funktionen“ gewählt wurde.

  • Funktion – Die Bezeichnung der Funktion wird angezeigt.
  • Relevant für – „Relevant für“ zeigt Icons für die verschiedenen Bereiche an, für welche die Funktion relevant ist. Beispielsweise ist die Funktion „Basis“ OLTP-Datenbank-weit relevant, hingegen ist die Funktion „Artikel“ für die Bereiche Rechnungswesen, Beschaffung, Lagerlogistik, Vertrieb und Mandant relevant.
    Folgende Bereiche werden durch Icons angezeigt:

    • Beschaffungsorganisation
    • Firma
    • Lagerlogistikorganisation
    • Mandant
    • OLTP-Datenbank
    • System
    • Vertriebsorganisation
  • Funktion „Mandantendaten verwenden“ (Checkbox) – Die Funktion „Mandantendaten verwenden“ ist in einem Single-Site-System nicht editierbar, sondern nur in einem Multi-Site-System für die verschiedenen Ebenen. Ist diese Funktion aktiv, dann werden die Daten, die für die Ebene „Mandant“ eingestellt sind, von der gewählten Ebene genutzt und sind für diese sichtbar. Ist die Funktion „Mandantendaten verwenden“ für die gewählte Ebene deaktiviert, dann können die Daten individuell bearbeitet werden. Diese Daten sind nur für die gewählte Ebene gültig.
  • Funktion „Aktiv“ (Checkbox) – Die Funktion „Aktiv“ ist je nach ausgewählter Customizing-Funktion editierbar oder nicht. Ob Funktionen aktivierbar oder deaktivierbar sind, zeigt das jeweilig vorhandene Icon neben dem Funktionsnamen im andockbaren Fenster „Funktionen“ an. Ist kein Icon vorhanden, dann ist die Funktion immer „Aktiv“.

Arbeitsbereich

Der Arbeitsbereich besteht aus zwei Karteireitern:

  • Einstellungen
  • Information

Während der Aufbau des Karteireiters „Information“ stets gleicht ist, ist der Karteireiter „Einstellungen“ je nach gewählter Customizing-Funktion unterschiedlich aufgebaut. Darunter können unter anderem Eingabefelder, Tabellen oder weitere Karteireiter zusammengefasst werden. Wenn eine Customizing-Funktion z. B. nur die Mög­lichkeit bietet, ein Framework oder eine Funktion zu aktivieren oder zu deak­tivieren, dann sind auf der Karteikarte keine weiteren Elemente sichtbar.

Karteireiter „Einstellungen“

Unter dem Karteireiter „Einstellungen“ legen Sie für die gewählte Kombination aus Funktion und System oder Organisation (oder OLTP-Datenbank) die Einstellungen fest. Die genauen Inhalte der verschiedenen Einstellungen der Funktionen wer­den in den gesonderten Dokumentationen zu den Funktionen beschrieben:

Karteireiter „Information“

Unter dem Karteireiter „Information“ finden Sie Informationen zum Entwicklungsobjekt, zum Lizenzschlüssel, zu Änderungsdaten und die Direkthilfe.

  • Entwicklungsobjekt – Anzeige des technischen, vollqualifizierten Namens der Funktion.
  • Lizenzschlüssel – Anzeige des technischen, vollqualifizierten Namens des Lizenzschlüssels, über den die Funktion lizenzierbar ist. Eine Funktion ist in der Anwendung „Customizing“ nur dann sichtbar, wenn
    • weder die Funktion noch eine ihr übergeordnete Funktion über einen Lizenzschlüssel geschützt ist oder
    • alle Lizenzschlüssel lizenziert sind, über welche die Funktion und die ihr übergeordneten Funktionen geschützt sind.
  • Geändert von –  Name des Benutzers, der diese Einstellungen zuletzt geändert hat.
  • Geändert am – Datum und Uhrzeit, zu denen diese Einstellungen zuletzt geändert wurden.
  • Direkthilfe – Kurze Beschreibung der gewählten Funktion.

Vorgehensweise: Eine Funktion bearbeiten

  1. Öffnen Sie die Anwendung „Customizing“.
  2. Öffnen Sie das andockbare Fenster „Funktionen“.
    Hinweis
    Bitte beachten Sie, dass die Funktionen im andockbaren Fenster „Funktionen“ mehrere Seiten umfassen können. Blättern Sie bei Bedarf über die Sei­tenfunktion in der Symbolleiste des andockbaren Fensters auf die weiteren Seiten.
  1. Wählen Sie in der Titelleiste oder in der Standard-Symbolleiste (nur Single-Site-System ohne inhaltsbezogene Berechtigungen) die Ebene, z. B. eine Organisation, für die Sie die Einstellungen bearbeiten möchten.
    → Im andockbaren Fenster „Funktionen“ werden diejenigen Funktionen angezeigt, die für die gewählte Ebene festgelegt werden können.
  2. Wählen Sie im andockbaren Fenster „Funktionen“ die Funktion, die Sie ansehen oder bearbeiten möchten.
    → Im Identifikations- und Arbeitsbereich werden die Daten der gewählten Funktion angezeigt.
  3. Ändern Sie bei Bedarf die Einstellungen für diese Funktion gemäß Ihren Anforderun­gen.
    Hinweis
    Beim Öffnen der Anwendung werden alle Ihnen zur Verfügung stehenden Funktionen geöffnet. Sie können also mehrere Funktionen bear­beiten, ohne sie einzeln spei­chern zu müssen. Erst nachdem Sie alle ge­wünsch­ten Funktionen bearbeitet haben, speichern Sie die Änderungen. Die Ände­rungen gehen beim Wechsel zwi­schen den einzelnen Funktionen nicht verloren.
  1. Drücken Sie in der Standard-Symbolleiste auf den „Speichern“-Button.
    → Die Einstellungen werden gespeichert.
Hinweis
Wurden zu einer Hauptfunktion (z. B. „Vertrieb“ oder „Lagerlogistik“) bereits davon abhängige Funktionen aktiviert (z. B. „Bonusabrechnung“ oder „Bestände“), dann darf die Hauptfunktion nicht mehr deaktiviert werden. Sie müssen mindestens erst die abhängige Funktion wieder deaktivieren um die Hauptfunktion deaktivieren zu können. Sie erhalten dazu auch eine entsprechende Fehlermeldung, wenn Sie auf den „Speichern“-Button drücken. Darüber hinaus können weitere Schritte nötig sein, um die Hauptfunktion wieder deaktivieren zu können.

Business Entitys

Für die Anwendung „Customizing“ ist das nachfolgende Business Entity relevant, das Sie beispielsweise verwenden, um

  • Berechtigungen zu vergeben,
  • Aktivitätsdefinitionen einzurichten oder
  • Daten zu importieren oder zu exportieren.

Funktionswert

com.cisag.sys.kernel.obj.FunctionConfiguration

Berechtigungen

Berechtigungen können sowohl mithilfe der Berechtigungsrollen als auch durch die Zuordnung einer Organisation vergeben werden. Das Berechtigungskonzept können Sie in der Technischen Dokumentation „Berechtigungen“ nachlesen.

Spezielle Fähigkeiten

Für die Anwendung „Customizing“ bestehen keine speziellen Fähigkeiten.

Organisations-Zuordnungen

Für die Anwendung „Customizing“ ist eine Organisations-Zuordnung nicht erforderlich.

Besonderheiten

Für die Funktionen in der Anwendung „Customizing“ sind Berechtigungen für unterschiedliche Datenbanktypen zu vergeben:

  • Für systemrelevante Funktionen, wie beispielsweise die Funktion „Software-Entwicklung“, sind Berechtigungen auf der Repository-Datenbank zu hinterlegen.
  • Für OLTP-relevante Funktionen, wie z. B. die Funktion „Artikel“, sind Berechtigungen pro OLTP-Datenbank einzurichten.

Berechtigungen für Geschäftspartner

Die Anwendung „Customizing“ ist für Geschäftspartner nicht freigegeben.

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