Für das interaktive Arbeiten mit Comarch ERP Enterprise kann neben dem Internet Explorer auch der Chrome-Browser genutzt werden, der von Google entwickelt wird. In dieser Dokumentation finden Sie allgemeine Angaben und Hinweise zur notwendigen Konfiguration des Chrome-Browsers.
Hinweis:
Alle Angaben in dieser Dokumentation können jederzeit angepasst werden. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Irrtümer und Änderungen sind vorbehalten.
1 Voraussetzungen
Der Chrome-Browser in der neuesten Version wird vorausgesetzt. In der Übergangszeit oder bei Problemen kann auch die Vorgängerversion genutzt werden. Aus Sicherheitsgründen wird empfohlen, immer die neueste Version des Browsers zu verwenden.
Lesen Sie bitte auch die Dokumentation Systemvoraussetzungen, um weitere Informationen zu den Systemvoraussetzungen zu erhalten.
2 Zielgruppe
- Systemadministratoren
- Technische Berater
3 Zugriff auf Comarch ERP Enterprise
Der Chrome-Browser ist ein möglicher Client, durch den Sie auf das ERP-System interaktiv zugreifen können. „Chrome“ ist ein Webbrowser, der Zugriffe auf die von einem Webserver bereitgestellten Inhalte ausführt. Comarch ERP Enterprise stellt u. a. einen eigenen Webserver in Form des ERP-System-Application-Servers (SAS) bereit.
Die Zugriffe auf einen SAS erfolgen mithilfe des „https“-Protokolls (secure hypertext transfer protocol). Zugriffe auf den Knowledge Store und dessen Arbeitsbereiche erfolgen mithilfe von WebDAV über das Protokoll „https“.
4 Sicherheit und Updates
Der Zugriff auf Webinhalte im Internet ist als Sicherheitsrisiko für das komplette eigene Netzwerk zu betrachten, da dadurch nicht gewünschte Nebeneffekte ausgelöst werden können (Installation von Dialup-Programmen, Viren, Trojaner, Würmer, Löschen der Festplatte etc.).
Google empfiehlt, immer die aktuellste Version des Chrome-Browsers zu verwenden. Die aktuellen Versionen sind sicherer und im Allgemeinen auch schneller als die älteren Versionen.
Der Release-Zyklus beträgt aktuell ca. 6 Wochen. In die neuen Releases fließen dabei nicht nur Sicherheitsupdates, sondern auch verschiedene Erweiterungen und Verbesserungen ein.
Beim Installieren von Updates für den Chrome-Browser werden die bisherigen Einstellungen weitestgehend übernommen. Wenn die Einstellungen bereits vorher für Comarch ERP Enterprise angepasst waren, sollten sie weiter funktionieren. Überprüfen Sie dennoch die Einstellungen, um Probleme bei der Arbeit mit Comarch ERP Enterprise zu vermeiden. Bei einer Neuinstallation oder nach dem Rücksetzen auf die Standardwerte, sind die Einstellungen zu kontrollieren bzw. anzupassen.
Hinweis:
Durch die hohe Frequenz von neuen Versionen ist nicht immer möglich, direkt nach Erscheinen einer neuen Version die Kompatibilität zu Comarch ERP Enterprise zu gewährleisten. Sollten Sie nach einem Update Fehler bei der Arbeit mit Comarch ERP Enterprise feststellen, bitten wir Sie, uns dies schnellstmöglich über das Supportcenter mitzuteilen.
5 Einstellungen
Um die volle Funktionalität von Comarch ERP Enterprise nutzen zu können, nehmen Sie die folgenden Einstellungen im Chrome-Browser vor. Bei den Einstellungen gilt dabei zwischen Komfort und Sicherheit abzuwägen.
Um die Einstellungen des Chrome-Browsers zu bearbeiten, klicken Sie auf den Button mit den drei waagerechten Streifen in der rechten oberen Ecke des Chrome-Fensters und dann auf „Einstellungen“.
Hinweis:
Nur die Einstellungen werden beschrieben, die für die Nutzung von Comarch ERP Enterprise relevant sind.
5.1 Ansicht „Inhaltseinstellungen“
Um in diese Ansicht zu wechseln, können Sie wie folgt vorgehen:
- Klicken Sie auf den Link „Erweiterte Einstellungen anzeigen“ am Ende der Seite des geöffneten Tabs „Einstellungen“.
- Daraufhin werden weitere Rubriken angezeigt.
- Unter der Rubrik „Datenschutz“ klicken Sie auf den Button „Inhaltseinstellungen…“.
- Das Fenster „Inhaltseinstellungen“ öffnet sich.
Sie finden in dem geöffneten Fenster die folgenden Parameter.
Parameter | Wert | Bemerkung |
Cookies | „Speicherung lokaler Daten zulassen“ | Comarch ERP Enterprise benötigt „Cookies“ um Anfragen des Browsers der richtigen Sitzung auf der Serverseite zuordnen zu können. Cookies dürfen daher nicht deaktiviert werden. Außerdem sollten die „Cookies“ für ihren definierten Gültigkeitszeitrum behalten werden und nicht automatisch mit dem Schließen des Chrome gelöscht werden, ansonsten können Sie sich nicht gleichzeitig mehrfach an einem System anmelden.
Wenn Sie nicht möchten, dass Cookies für jede Website gespeichert werden, können Sie die Einstellung „Speicherung von Daten für alle Websites blockieren“ nutzen. In diesem Fall können Sie über den Button „Ausnahmen verwalten…“ spezielle Einstellungen für bestimmte Websites festlegen. |
Bilder | Alle Bilder anzeigen | Comarch ERP Enterprise verwendet Grafiken. |
JavaScript | „Ausführung von JavaScript für alle Websites zulassen“ oder „Ausführung von JavaScript für keine Website zulassen“ | Comarch ERP Enterprise benötigt JavaScript.
Wenn JavaScript nicht zugelassen wird, dann müssen die verwendeten Application-Server unter „Ausnahmen verwalten…“ eingetragen werden. |
Plug-ins | „Automatisch ausführen“ oder „Standardmäßig blockieren“ | Wenn das Ausführen von Plug-ins blockiert wird, dann müssen die verwendeten Application-Server unter „Ausnahmen verwalten…“ eingetragen werden (siehe 6.2 PDF-Integration. |
Pop-ups | „Anzeige von Pop-ups für alle Webseiten zulassen“ oder „Anzeige von Pop-ups für keine Webseite zulassen“ | Wenn die Anzeige von Pop-ups nicht zugelassen wird, dann müssen die verwendeten Application-Server unter „Ausnahmen verwalten…“ eingetragen werden. |
5.2 PDF-Integration
Neuere Versionen des Chrome-Browsers verfügen über eine integrierte Anzeige für PDF-Dokumente. Der Funktionsumfang und die Leistung dieser Lösung sind jedoch noch beschränkt und nicht 100 % kompatibel mit den PDF-Dokumenten, die Comarch ERP Enterprise in der Online-Hilfe verwendet. Deshalb wird empfohlen, den Acrobat-Reader zu installieren (siehe Dokumentation „Systemvoraussetzungen“) und ihn im Chrome-Browser als Standardanwendung für die Anzeige von PDF-Dateien auszuwählen.
Anleitung
- Klicken Sie in der Ansicht „Inhaltseinstellungen“, Parameter „Plug-ins“ auf den Link „Einzelne Plug-ins deaktivieren…“
- Ein Tab „Plug-ins“ öffnet sich.
- Deaktivieren Sie „Chrome PDF Viewer“
- Aktivieren „Adobe Reader“.
6 Zertifikate
Sie müssen Ihre Benutzerzertifikate und Zertifikate von Zertifizierungsstellen über die Zertifikatsverwaltung von Windows importieren. Weitere Information finden Sie im Dokument „Internet-Explorer-Einstellungen“.
7 App-Modus
Für den Zugriff auf einen ERP-System-Application-Server (SAS) wird der App-Modus des Chrome-Browsers empfohlen. Im App-Modus wird durch Deaktivierung der Menüleisten des Browsers mehr Platz für die Anzeige des ERP-Systems gewonnen.
Um eine Verknüpfung für den App-Modus zu erstellen, sind folgende Schritte erforderlich.
Anleitung
- Öffnen Sie Comarch ERP Enterprise im Chrome-Browser.
- Klicken Sie auf den Button mit den drei waagerechten Streifen in der rechten oberen Ecke des Fensters, dann auf „Weitere Tools“ und dann auf „App-Verknüpfungen erstellen…“.
- Klicken Sie im Dialogfenster „App-Verknüpfungen erstellen“ auf den Button „Erstellen“. Sie können dabei auswählen, wo Sie die zu erstellende Verknüpfung speichern möchten, z. B. auf dem Desktop.
Danach finden Sie auf dem von Ihnen gewählten Platz eine entsprechende Verknüpfung. Wenn Sie den Chrome-Browser über diese Verknüpfung starten, dann werden im Browser keine Chrome-Leisten mehr angezeigt.
8 Microsoft-Office-Integration
Dateianhänge, die z. B. mit Microsoft® Word oder Excel erstellt und in Comarch ERP Enterprise gespeichert werden, können über den Chrome-Browser geöffnet, aber nicht direkt z. B. im Knowledge Store geändert und gespeichert werden (siehe Kapitel „Bekannte Einschränkungen“).
Um mit Office-Anwendungen erstellte und in Comarch ERP Enterprise abgelegte Dokumente bearbeiten zu können, müssen die Office-Anwendungen auf dem Client installiert sein.
9 Belege am Bildschirm anzeigen
Sollen Belege direkt am Bildschirm angezeigt werden, ist die Installation des frei erhältlichen Adobe Acrobat Reader® notwendig. Zu den Voraussetzungen siehe auch die Dokumentation „Systemvoraussetzungen“.
10 Zugriff auf den Knowledge Store
Sie können neben dem Datei-Explorer auch mit dem Chrome-Browser auf den Knowledge Store zugreifen. Siehe Dokumentation „Knowledge Store“.
Geben Sie dazu bei der Angabe der URL zusätzlich das Suffix /kstore an. Greifen Sie also auf die beispielhafte Adresse https://support.comarch.com/kstore zu, dann werden Ihnen die Ordner im Knowledge Store angezeigt, für die Sie Zugriffsberechtigungen haben.
Beachten Sie, dass Sie auf diesem Weg Inhalte des Knowledge Stores lediglich lesen, aber nicht bearbeiten können.
11 Bekannte Einschränkungen
11.1 Chrome: Session-Verwaltung
Chrome verwendet für alle geöffneten Fenster und für alle Tabs immer dieselbe Session-Information. Daher können Sie sich mit dem Chrome-Browser nicht gleichzeitig mehrfach an einem Application-Server anmelden. Die gleichzeitige Anmeldung an unterschiedlichen Application-Servern (auch des gleichen Systems) ist aber möglich.
Wenn Sie neben dem Chrome-Browser auch noch andere Browser wie beispielsweise den Internet Explorer benutzen, dann können Sie auf ein Comarch-ERP-Enterprise-System jeweils immer nur mit einem der Browser zugreifen, anderenfalls erhalten Sie die Fehlermeldung, Sie seien bereits von einem anderen Client aus angemeldet.
11.2 Microsoft-Office-Integration
Dokumente von Microsoft Office können aus dem Chrome-Browser heraus nicht geöffnet werden.
Die Serienbrieffunktion steht nicht zur Verfügung.
11.3 Weitere Einschränkungen
- Kein client-seitiges Drucken
- Kein HTA-Modus (Alternative: App-Modus)
- Kein Zugriff auf die Zwischenablage
- Dialoge im Hauptfenster geöffnet und nichtmodale Dialoge verhalten sich wie modale Dialoge
- Im Texteditor werden Tabulatoren nicht mit ihrer tatsächlichen Breite angezeigt
- Die Links im PDF-Dokument funktionieren im nativen Chrome PDF Browser nicht. Nach Installation und richtiger Konfiguration von Adobe Acrobat Reader funktionieren Links auch im Browser.
12 Bekannte Probleme und Lösungen
Bevor Sie mögliche Probleme und Lösungen in diesem Kapitel anwenden, prüfen Sie zunächst, ob die in diesem Dokument vorgegebenen Einstellungen für den Chrome-Browser, Microsoft Windows usw. vorgenommen wurden.
12.1 Browser-Cache löschen
Nach dem Update eines Systems können unter Umständen Konflikte zwischen den neuen Ressourcen des Servers und einigen alten Ressourcen aus dem Browser-Cache entstehen. Beispielsweise kann als Folge solcher Konflikte ein Skriptfehler im Browser auftreten. Um sicherzustellen, dass der Browser-Cache keine veralteten Daten enthält, kann der Browser-Cache gelöscht werden.
Anleitung
- Schließen Sie alle Fenster des Chrome-Browsers.
- Öffnen Sie den Chrome-Browser. Wählen Sie dazu eine Variante, bei der der Browser mit einer leeren Seite startet oder zumindest nicht auf Comarch ERP Enterprise zugreift. Wichtig ist, dass die zu löschenden Ressourcen nicht gerade in Verwendung sind.
- Öffnen Sie die „Einstellungen“ und klicken Sie auf das Link „Erweiterte Einstellungen anzeigen“ am Ende der Seite. Dann klicken Sie auf den Button „Browserdaten löschen…“ unter „Datenschutz“.
- Das Fenster „Browserdaten löschen“ öffnet sich.
- Aktivieren Sie im Dialogfenster „Browserdaten löschen“ die Funktion „Bilder und Dateien im Cache“ und deaktivieren Sie alle anderen Funktionen, indem Sie auf die Checkboxen klicken.
- Klicken Sie abschließend auf den Button „Browserdaten löschen“.
- Die Daten werden gelöscht.
- Schließen Sie den Chrome-Browser und öffnen Sie ihn erneut.
12.2 Deaktivieren aller Plug-ins
Browser-Plug-ins können negative Auswirkungen auf den Browser oder die darin angezeigten Webseiten haben. Um die installierten Plug-ins als mögliche Ursache auszuschließen, sollten Sie den Chrome-Browser ohne Plug-ins starten.
Anleitung
- Schließen Sie alle Fenster des Chrome-Browsers.
- Öffnen Sie den Chrome-Browser. Wählen Sie dazu eine Variante, bei der der Browser mit einer leeren Seite startet oder zumindest nicht auf Comarch ERP Enterprise zugreift.
- Öffnen Sie die „Einstellungen“ und klicken Sie auf den Link „Erweiterte Einstellungen anzeigen“ am Ende der Seite. Dann klicken Sie auf den Button „Inhaltseinstellungen…“ unter „Datenschutz“.
- Das Dialog-Fenster „Inhaltseinstellungen“ öffnet sich.
- Aktivieren Sie im Dialogfenster „Inhaltseinstellungen“ die Funktion „Standardmäßig blockieren“ unter „Plug-ins“. Wenn Sie die verwendeten Application-Server unter „Ausnahmen verwalten…“ eingetragen haben, dann müssen Sie die entsprechende Einträge entfernen (Dialogfenster „Ausnahmen für Plug-ins“).
- Klicken Sie abschließend auf den Button „Fertig“.
- Schließen Sie den Chrome-Browser und öffnen Sie ihn erneut.
Wenn das Problem mit dem Deaktivieren aller Plug-ins gelöst werden konnte, können Sie anschließend im Chrome-Browser über „Einzelne Plug-ins deaktivieren…“ im Dialogfenster „Inhaltseinstellungen“ die Plug-ins einzeln aktivieren und so herausfinden, welches Plug-in das Problem verursacht.
12.3 Deaktivieren von Erweiterungen
Neben den Plug-ins können auch installierte Erweiterungen negative Auswirkungen auf den Browser oder die darin angezeigten Webseiten haben. Um die installierten Erweiterungen als mögliche Ursache auszuschließen, sollten die installierten Erweiterungen testweise deaktiviert werden.
Anleitung
- Klicken Sie auf den Button mit den drei waagerechten Streifen in der rechten oberen Ecke des Fensters, dann auf „Weitere Tools“ und dann auf „Erweiterungen“.
- Deaktivieren Sie bei allen installierten Erweiterungen das Optionsfeld „Aktiviert“.
- Starten Sie den Chrome-Browser neu.
Wenn das Problem mit dem Deaktivieren aller Erweiterungen gelöst werden konnte, können Sie anschließend die Erweiterungen einzeln aktivieren und so herausfinden, welche Erweiterung das Problem verursacht.
12.4 Zurücksetzen der Chrome-Einstellungen
Durch das Zurücksetzen auf die Standardeinstellungen, werden alle Änderungen entfernt, die Sie seit der Installation des Chrome-Browsers vorgenommen haben.
Anleitung
- Schließen Sie alle Fenster des Chrome-Browsers.
- Öffnen Sie den Chrome-Browser. Wählen Sie dazu eine Variante, bei der der Browser mit einer leeren Seite startet oder zumindest nicht auf Comarch ERP Enterprise zugreift.
- Öffnen Sie die „Einstellungen“ und klicken Sie auf den Link „Erweiterte Einstellungen anzeigen“ am Ende der Seite. Dann scrollen Sie die Seite nach unten und klicken Sie auf den Button „Einstellungen zurücksetzen“.
- Das Dialog-Fenster „Einstellungen zurücksetzen“ öffnet sich.
Klicken Sie im Dialogfenster „Einstellungen zurücksetzen“ auf den Button „Zurücksetzen“.