In der Funktion „Liquiditätsmanagement“ legen Sie Einstellungen zur Ermittlung und Auswertung der Daten im Liquiditätsmanagement fest.
Ziel des Liquiditätsmanagements ist es, eine kurz- und mittelfristige Kapitalbedarfsrechnung abzubilden. Diese wird ermittelt auf Basis der im System vorhandenen Plan- und Ist-Daten, welche durch den Kontentyp der verwendeten Sachkonten als Geldfluss-wirksam gekennzeichnet sind. Neben der Kapitalbedarfsrechnung kann mit Hilfe des Liquiditätsmanagements auch der Kapitalfluss als Mittelverwendung abgebildet und dieser den ursprünglichen Planzahlen gegenübergestellt werden.
Technische Informationen
- Bezeichnung: Liquiditätsmanagement
- Technischer Name: com.sem.ext.app.fin.financialaccounting.liquidity.LiquidityManagement
- Ab Release: Comarch Financials Enterprise 5.2
- Notwendige Lizenz: com.sem.ext.app.fin.financialaccounting.LiquidityManagement
- Deaktivierbar: ja
Karteireiter Einstellungen
Die verfügbaren Einstellungen für das Liquiditätsmanagement sind funktionsbezogen auf die Unterkarteireiter Allgemeines, Sachkonten, Hochrechnungsdaten und Vorschau aufgeteilt.
Unterkarteireiter Allgemeines
Hier geben Sie die Klassifikationen für Geld und Geldverwendung bei Einzahlungen und Auszahlungen an. Die Klassifikationen dienen der Gliederung der Daten in den Auswertungen des Liquiditätsmanagements.
Rubrik Klassifikationen für Einzahlungen
Die Felder der Rubrik im Einzelnen:
- Geld – Geben Sie die Klassifikation für Einzahlungen von Geld an, die im Liquiditätsmanagement für Konten benutzt werden soll, für die keine eigene Klassifikation im Sachkonto hinterlegt ist.
- Geldverwendung – Geben Sie die Klassifikation für Einzahlungen von Geldmittelverwendungen an, die im Liquiditätsmanagement für Konten benutzt werden soll, für die keine eigene Klassifikation im Sachkonto hinterlegt ist.
Rubrik Klassifikationen für Auszahlungen
Die Felder der Rubrik im Einzelnen:
- Geld – Geben Sie die Klassifikation für Auszahlungen von Geld an, die im Liquiditätsmanagement für Konten benutzt werden soll, für die keine eigene Klassifikation im Sachkonto hinterlegt ist.
- Geldverwendung – Geben Sie die Klassifikation für Auszahlungen von Geldmittelverwendungen an, die im Liquiditätsmanagement für Konten benutzt werden soll, für die keine eigene Klassifikation im Sachkonto hinterlegt ist.
Unterkarteireiter Sachkonten
Unter diesem Karteireiter legen Sie die Konten fest, die beispielsweise verwendet werden sollen, wenn bei der Datenermittlung für das Liquiditätsmanagement das jeweilige Sachkonto nicht ermittelt werden konnte.
- Akontozahlungen Debitoren – Geben Sie die Sachkontonummer an, unter der Akontozahlungen von Debitoren im Liquiditätsmanagement dargestellt werden sollen.
- Akontozahlungen Kreditoren – Geben Sie die Sachkontonummer an, unter der Akontozahlungen von Kreditoren im Liquiditätsmanagement dargestellt werden sollen
- Geldkonto in Hochrechnung – Geben Sie die Sachkontonummer an, unter der Geldbuchungen in der Hochrechnung im Liquiditätsmanagement dargestellt werden sollen.
- Konto für offene Posten – Geben Sie die Sachkontonummer an, die für offene Posten ohne auswertbare Gegenkonten im Liquiditätsmanagement verwendet werden soll. Solche Posten können aus OP-Anlagen in gebuchten OP-Verrechnungen oder bei der Angabe von Personenkonten in Sachkonten-Verrechnungen entstanden sein.
- Rechnungseingangsbuch – Geben Sie die Kontonummer an, die als Fehlwert für Vorgänge aus dem Rechnungseingangsbuch im Liquiditätsmanagement verwendet werden soll.
- Einkäufe – Geben Sie die Kontonummer an, die als Fehlwert für gemeldete Einkäufe im Liquiditätsmanagement verwendet werden soll.
- Verkäufe – Geben Sie die Kontonummer an, die als Fehlwert für gemeldete Verkäufe im Liquiditätsmanagement verwendet werden soll.
- Steuerkonto – Geben Sie die Kontonummer an, die als Steuerkonto im Liquiditätsmanagement verwendet werden soll, wenn Steuerbeträge ohne zugeordnetes Konto verarbeitet werden müssen.
Unterkarteireiter Hochrechnungsdaten
Im Unterkarteireiter Hochrechnungsdaten legen Sie Einstellungen fest, unter denen offene Posten und Zahlverhalten für die Hochrechnung berücksichtigt oder ausgeschlossen werden.
- Anzahl Kalendermonate – Geben Sie die maximale Anzahl von Kalendermonaten an, für die Hochrechnungsdaten des Liquiditätsmanagements ausgewertet werden sollen.
- Abzüge berücksichtigen – Geben Sie an, ob Abzüge (wie zum Beispiel Skonto) in der Hochrechnung des Liquiditätsmanagements berücksichtigt werden sollen.
- Skonto-Toleranztage berücksichtigen – Sofern in der Hochrechnung Abzüge berücksichtigt werden sollen, können Sie über dieses Feld steuern, ob die hinterlegten Skontotoleranztage (z. B. aus dem verwendeten Zahlungsprofil) in der Hochrechnung mit herangezogen werden sollen. Ist das Feld aktiviert, werden die Skontotoleranztage in der Hochrechnung berücksichtigt. Es wird also auch dann noch Skonto für eine Rechnung ermittelt, wenn der für den Beleg festgestellte Zahlungstermin nicht um mehr Tage als die angegebenen Toleranztage überschritten ist.
Rubrik Fälligkeitstage für offene Posten, die zugeordnet sind
Offene Posten, die sich zum Zeitpunkt der Hochrechnung in Zahlungsvorschlägen oder in Bankeinzugsvorschlägen befinden, werden nicht über das Zahlverhalten oder über die Zahlungsbedingung dargestellt. Die Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge dieser Posten werden über die hier angegebene Anzahl an Tagen entsprechend in das Liquiditätsmanagement überstellt.
- Bankeinzugsläufe – Geben Sie die Anzahl der Tage an, in denen offene Posten fällig sind, die Bankeinzugsläufen zugeordnet sind. Keine Angabe bedeutet fällig am gleichen Tag, 1 bedeutet fällig am nächsten Tag usw.
- Zahlungsläufe – Geben Sie hier die Anzahl von Tagen an, nach denen offene Posten fällig sind, die Zahlläufen zugeordnet sind. Keine Angabe bedeutet fällig am gleichen Tag, 1 bedeutet fällig am nächsten Tag usw.
Rubrik Berücksichtigung des Zahlverhaltens für Hochrechnungsdaten
Unter dieser Rubrik können Sie unter anderem bestimmen, ob bei der Hochrechnung der Daten der Ausweis der offenen Forderungen und Verbindlichkeiten nach dem Zahlverhalten oder nach der Zahlungsbedingung erfolgen soll.
- Für Debitoren – Legen Sie fest, ob für offene Posten von Debitoren die Fälligkeit nach dem Zahlverhalten der Debitoren ermittelt werden soll.
- Für Kreditoren – Legen Sie fest, ob für offene Posten von Kreditoren die Fälligkeit nach dem Zahlverhalten der Kreditoren ermittelt werden soll.
- Immer die erste Skontobedingung berücksichtigen – Legen Sie fest, ob bei der Ermittlung der Fälligkeit nach dem Zahlverhalten generell die erste Skontobedingung herangezogen werden soll.
- Aus Anzahl Perioden – Sofern die Hochrechnungsdaten nach dem Zahlverhalten ermittelt werden sollen, können Sie in diesem Feld die Anzahl Perioden vorgeben, aus denen das Zahlverhalten gebildet werden soll, z. B. ein Zahlverhalten innerhalb der letzten 6 Monate. Somit kann im Liquiditätsmanagement besser auf Veränderungen im Zahlverhalten der Personenkonten reagiert werden. Liegen für diesen Zeitraum keine aktuellen Daten vor, wird auf die Fälligkeit lt. Zahlungsbedingung zurückgegriffen.
- Valutadatum berücksichtigen – Legen Sie fest, ob das Valutadatum eines offenen Postens als Grundlage für die Ermittlung des Fälligkeitsdatums in den Hochrechnungsdaten des Liquiditätsmanagements genutzt werden soll.
Rubrik Offene Posten von der Hochrechnung ausschließen
Über die einstellungen in dieser Rubrik können Sie über die Mahnstufe oder eine Gruppe von Mahnunterbrechungsgründen offene Posten von der Hochrechnung ausschließen.
- Ab Mahnstufe – Es können offene Posten, die sich in einer bestimmten Mahnstufe befinden und mit deren Zahlung kaum noch zu rechnen ist, von der Hochrechnung ausgeschlossen werden. Geben Sie in diesem Feld an, ab welcher Mahnstufe die entsprechenden offenen Posten nicht mehr in die Hochrechnung einfließen sollen.
- Mit Mahnunterbrechungsgrund-Gruppe – Ebenso können Sie Posten von der Hochrechnung ausschließen, bei denen eine Mahnsperre mit entsprechendem Mahnunterbrechungsgrund vorliegt. Mit der Angabe einer Mahnunterbrechungsgrund-Gruppe können Sie die jeweiligen Posten selektieren, deren Mahnunterbrechungsgrund dieser Gruppe zugeordnet ist und somit von der Hochrechnung ausschließen.
- Sogar ausgeschlossene Posten ausgeben – Legen Sie fest, ob bei der Ausgabe von Hochrechnungsdaten sogar solche Posten berücksichtigt werden sollen, die an sich von der Ausgabe ausgeschlossen sind. Dies kann zum Beispiel bei einer Analyse aller offenen Posten in den Hochrechnungsdaten hilfreich sein.
Rubrik Vertriebsaufträge
Mit den Einstellungen dieser Rubrik können Sie u. a. steuern, welche Vertriebsaufträge aus Comarch ERP Enterprise für die Ermittlung der Hochrechnungsdaten berücksichtigt werden sollen.
- Status Auftrag eingegeben verarbeiten – Wenn Vertriebsaufträge in die Hochrechnung einfließen sollen, werden dabei grundsätzlich alle Vertriebsauftragspositionen mit dem Status Freigegeben in die Ermittlung der Hochrechnungsdaten einbezogen. Zusätzlich steuern Sie über dieses Feld, ob dabei auch Vertriebsauftragspositionen mit dem Status In Bearbeitung berücksichtigt werden. Sofern das Feld nicht aktiviert ist, fließen Vertriebsaufträge, die nur nach Vorkassezahlungen freigegeben werden, nicht in die Hochrechnungsdaten ein.
- Status Auftrag gesperrt verarbeiten – Wenn Vertriebsaufträge in die Hochrechnung einfließen sollen, werden dabei grundsätzlich alle Vertriebsauftragspositionen mit dem Status Freigegeben in die Ermittlung der Hochrechnungsdaten einbezogen. Zusätzlich steuern Sie über dieses Feld, ob dabei auch Vertriebsauftragspositionen mit dem Status Gesperrt berücksichtigt werden.
- Abzüge berücksichtigen – Über dieses Feld steuern Sie, ob Abzüge für Vertriebsauftragspositionen (wie zum Beispiel Verkaufsrabatte) bei der Ermittlung der Hochrechnungsdaten berücksichtigt werden.
Rubrik Beschaffungsaufträge
Mit den Einstellungen dieser Rubrik können Sie u. a. steuern, welche Beschaffungsaufträge aus Comarch ERP Enterprise für die Ermittlung der Hochrechnungsdaten berücksichtigt werden sollen.
- Status Auftrag eingegeben verarbeiten – Wenn Beschaffungsaufträge in die Hochrechnung einfließen sollen, werden dabei grundsätzlich alle Beschaffungsauftragspositionen mit dem Status Freigegeben in die Ermittlung der Hochrechnungsdaten einbezogen. Zusätzlich steuern Sie über dieses Feld, ob dabei auch Beschaffungsauftragspositionen mit dem Status In Bearbeitung berücksichtigt werden.
- Status Auftrag gesperrt verarbeiten – Wenn Beschaffungsaufträge in die Hochrechnung einfließen sollen, werden dabei grundsätzlich alle Beschaffungsauftragspositionen mit dem Status Freigegeben in die Ermittlung der Hochrechnungsdaten einbezogen. Zusätzlich steuern Sie über dieses Feld, ob dabei auch Beschaffungsauftragspositionen mit dem Status Gesperrt berücksichtigt werden.
- Abzüge berücksichtigen – Über dieses Feld steuern Sie, ob Abzüge für Beschaffungsauftragspositionen (wie zum Beispiel Einkaufsrabatte) bei der Ermittlung der Hochrechnungsdaten berücksichtigt werden.
Rubrik Verteilaufträge
Mit den Einstellungen dieser Rubrik können Sie u. a. steuern, welche Verteilaufträge aus Comarch ERP Enterprise für die Ermittlung der Hochrechnungsdaten berücksichtigt werden sollen.
- Status Auftrag eingegeben verarbeiten – Wenn Verteilaufträge in die Hochrechnung einfließen sollen, werden dabei grundsätzlich alle Verteilauftragspositionen mit dem Status Freigegeben in die Ermittlung der Hochrechnungsdaten einbezogen. Zusätzlich steuern Sie über dieses Feld, ob dabei auch Verteilauftragspositionen mit dem Status In Bearbeitung berücksichtigt werden.
- Status Auftrag gesperrt verarbeiten – Wenn Verteilaufträge in die Hochrechnung einfließen sollen, werden dabei grundsätzlich alle Verteilauftragspositionen mit dem Status Freigegeben in die Ermittlung der Hochrechnungsdaten einbezogen. Zusätzlich steuern Sie über dieses Feld, ob dabei auch Verteilauftragspositionen mit dem Status Gesperrt berücksichtigt werden.
- Abzüge berücksichtigen – Über dieses Feld steuern Sie, ob Abzüge für Verteilauftragspositionen (wie Beispielsweise Verkaufs- oder Einkaufsrabatte) bei der Ermittlung der Hochrechnungsdaten berücksichtigt werden.
Unterkarteireiter Vorschau
Im Unterkarteireiter Vorschau nehmen Sie Einstellung für die Vorschaudaten im Liquiditätsmanagement vor.
Rubrik Wegfall von Planzahlen in den Vorschaudaten
- Nach Anzahl Vormonaten – Geben Sie die Anzahl Vormonate an, nach denen Planzahlen nicht mehr in der Vorschau für das Liquiditätsmanagement berücksichtigt werden sollen. Sie können entweder die Anzahl Vormonate und bis zum Tag des aktuellen Monats oder die Anzahl der Tage nach Ablauf der Fälligkeit zur Bestimmung der Planzahleneliminierung angeben.
- Bis zum Tag des aktuellen Monats – Geben Sie den Tag des aktuellen Monats an, bis zu dem die angegebene Anzahl Vormonate vollständig berücksichtigt werden soll. Sie können entweder die Anzahl Vormonate und bis zum Tag des aktuellen Monats oder die Anzahl der Tage nach Ablauf der Fälligkeit zur Bestimmung der Planzahleneliminierung angeben.
- oder Anzahl Tage nach Ablauf der Fälligkeit – Geben Sie hier die Anzahl von Tagen nach Ablauf der Fälligkeit an, nach denen Planzahlen für die Vorschau im Liquiditätsmanagement nicht mehr berücksichtigt werden sollen. Sie können entweder die Anzahl Vormonate und bis zum Tag des aktuellen Monats oder die Anzahl der Tage nach Ablauf der Fälligkeit zur Bestimmung der Planzahleneliminierung angeben.
Rubrik Berücksichtigung in Planzahlen für die Vorschaudaten
- Steuerzahllast auch in Planzahlen ermitteln – Legen Sie fest, ob die Steuerzahllast auch für Plandaten ermittelt werden soll.