Funktion: Bestände

Mit der Funktion Bestände hinterlegen Sie Einstellungen für die Bestandsführung. Unter anderem können Sie fest­legen, wie viele Lagereinheiten parallel in der Bestands­führung geführt werden können und ob zusätzliche Bestandsmerkmale betrachtet werden sollen.

Technische Informationen

  • Bezeichnung: Bestände
  • Technischer Name: com.cisag.app.inventory.Onhand
  • Verfügbar ab: Release 4
  • Notwendige Lizenz: keine
  • Deaktivierbar: nein

Auswirkungen der Funktion Bestände

Die Funktionen der Lagerbestandsführung sind Hintergrundprozesse, die nicht nur in der Lagerlogistik und Lagerplatzsteuerung verwendet werden, sondern auch in alle anderen Frame­works integriert sind. Damit beeinflussen die Einstellungen für die Bestands­führung die Bearbeitung und Verwendung aller bestandsgeführten Artikel in allen weiteren Anwendungen.

Die Bestandsführung ist eine Fortschreibung der aktuellen Lagerbestände. Sie führt die im Lager vorhandenen Mengen eines Artikels und die gelieferten bzw. zu liefernden Mengen sowie die Lieferstatus in den Belegen der Beschaf­fung, des Vertriebs und der Produktion. Diese Mengen und Status werden jeweils im Anschluss an eine Materialbuchung mit einer Mengenbewegung aktu­alisiert. Sämtliche Prozesse in Comarch ERP Enterprise, die zu Mengen- und/oder Wert­ver­än­derungen von bestandsgeführten Artikeln führen, wie z. B. Lieferungen, wer­den in Form von Materialbuchungen dokumentiert.

Die Bestandsführung erfolgt auf der kleinsten Ebene des Lagerortes und des Arti­kels, d. h. bei aktivierter Lagerplatzsteuerung auf Ebene des Lagerplatzes bzw. des Stellplatzes und bei aktivierten Ausprägungen auf Ebene der Artikel-Ausprägungen. Wird der Artikel in mehreren Artikeleinheiten geführt, dann werden die Mengen pro Einheit geführt.

Bis zu vier Lagereinheiten können parallel geführt werden. Die komplette Bestandsführung und Lagerverwaltung für einen Artikel erfolgt gleichzeitig in allen Lagereinheiten, ohne dass Umrechnungsfaktoren für die Lagerein­hei­ten hinterlegt sein müssen. Bei Lagerbewegungen (z. B. Lieferungen) wer­den dann jeweils verschiedene Werte gleichzeitig erfasst und verwaltet, die sich nicht entsprechen müssen. Das ist z. B. bei Lebensmitteln der Fall, wo mehrere „Stücke“ oft ein unterschiedliches Gewicht haben.

Karteireiter Einstellungen

Die Funktion Bestände stellt Ihnen folgende Konfigurationsmöglichkeiten für die Bestandsführung zur Verfügung:

  • Negative Bestände zulässig (Checkbox) – In diesem Feld können Sie festlegen, ob bei der Bestandsführung negative Lagerbestände auf Lagerortebene zulässig sein sollen oder nicht.
    Wenn negative Bestände nicht zulässig sind, dann werden Materialbuchungen, welche im Lagerort zu negativen Bestän­den führen würden, nicht vom System verarbeitet. Sie werden entweder nicht erzeugt (Fehlermeldung in der verursachenden Anwendung) oder im Buchungsfehlerspeicher ab­ge­legt.Bestände auf Lagerplätzen und in nicht strukturierten Lagerzonen sind von der Einstellung nicht betroffen.
  • Gültigkeitsdauer temporärer Zugänge/Abgänge – Zeitdauer, währenddessen nicht gespeicherte Artikelzugänge und -abgänge gültig sind und somit in die Verfügbarkeitsabfrage einfließen.
    Gleich beim Erfassen z. B. einer neuen Vertriebs­auftragsposition wird ein Verfügbarkeitssatz automatisch erzeugt (Business Object: com.cisag.app.inventory.obj.AvailabilityDetail). Nicht gespeicherte Positionen werden bis zum Ablauf ihrer Gültigkeitsdauer von der Verfügbarkeitsabfrage berücksichtigt. Mit dem ersten Speichern wird der temporäre Verfügbarkeitssatz in einen Verfügbarkeitssatz mit unbegrenzter Gültigkeitsdauer umgewandelt.Je nach hinterlegtem Wert im Feld Gültigkeitsdauer temporärer Zugänge/Abgänge ist möglich, dass die Gültigkeitsdauer einer nicht gespeicherten Position abläuft, noch bevor die Position gespeichert wurde. Um auch in diesem Fall eine möglichst genaue Verfügbarkeitsabfrage zu gewährleisten, wird die Gültigkeitsdauer neu vergeben, wenn Sie im Positionseditor erneut eine Aktion ausführen, wie z. B. prüfen.
  • Anzahl Artikeleinheiten – In diesem Feld legen Sie fest, wie viele Artikelein­heiten in Ihrem System geführt und ver­wendet werden sollen. Das System kann bis zu vier Artikeleinheiten parallel führen. Eine Artikeleinheit ist not­wen­dig.
  • Bestand in logistischen Einheiten führen (Checkbox) – Mit dieser Funktion legen Sie fest, ob die Bestände zusätzlich in ihren logistischen Einheiten betrachtet werden. Dies gilt für die Verwendung von Bestand in den Geschäftsprozessen, Abfragen zur Verfügbarkeit von Bestand sowie die Reservierung von Bestand.Wenn die Funktion nicht aktiv ist, dann wird der Bestand nur hinsichtlich der Ausprägungen und Bestandseigentümer betrachtet, vorausgesetzt, diese Bestandsmerkmale werden in Ihrem ERP-System verwendet.Wenn die Funktion aktiv ist, dann wird der Bestand zusätzlich hinsichtlich der logistischen Einheit betrachtet, zu der er gebündelt ist, z. B. der Verpackung. In diesem Fall sind weitere Einstellungen zur Verwendung der Bestandsinformation möglich, die Sie unter der Hauptfunktion Lagerlogistik festlegen. Aktivieren Sie die Funktion beispielsweise dann, wenn Sie in Ihren Geschäftsprozessen verbindliche Verpackungsangaben verwenden möchten.

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