Vertriebsauftragstypen

Über die Vertriebs-Auftragsart wird auch der Typ des Vertriebsauftrags festge­legt. Jede Vertriebs-Auftragsart ist genau einem der folgenden Auftragstypen zugeordnet:

  • Kundenauftrag – Kundenaufträge sind alle „normalen“ Vertriebsaufträge.
  • Filialauftrag – Filialaufträge dienen der Verteilung von Waren innerhalb der dem System bekannten Lagerorte.
  • Konsignationsauftrag – Konsignationsaufträge dienen der Belieferung von Konsignationslagerorten.
  • Rücksendungsgutschrift – Aufträge dieses Typs sind Gutschriften zu Kunden-Rücksendungen. Aufträge dieses Typs können nicht manuell erfasst werden. Sie werden immer mit der Aktion Gutschriftsaufträge erzeugen oder ändern mit Bezug zu einer Kunden-Rücksendung erzeugt. Dem Auftrag können zusätzlich manuell Positionen mit der Menge 0 hinzugefügt werden.
  • Rücksendungsersatzauftrag – Aufträge dieses Typs enthalten Positionen für eine Gutschrift oder Ersatzlieferung aufgrund einer Kunden-Rücksendung. Aufträge dieses Typs können nicht manuell erfasst werden. Sie werden immer mit der Aktion Gutschriftsaufträge erzeugen oder ändern oder mit der Aktion Ersatzlieferungsaufträge erzeugen oder ändern mit Bezug zu einer Kunden-Rück­sendung erzeugt. Dem Auftrag können zusätzlich manuell Positionen mit der Menge 0 hinzugefügt werden.

Für die Filial- und Konsignationsaufträge sowie Aufträge mit den Typen Rücksendungsgutschrift und Rücksendungsersatzauftrag gelten die in folgenden Kapiteln beschriebe­nen Besonderheiten:

Filialauftrag

Filialaufträge dienen der Beschickung von Filiallagerorten, also der Umlagerung von Waren aus einem zentralen Lagerort an einen anderen Lagerort, der z. B. für eine Filiale geführt wird. Dabei werden Mengen- und Wertbewegungen ebenfalls verwaltet.

Zusätzlich zum Abgangs-Lagerort kann bereits in der Auftragsart ein Ziel-Lagerort als Vorschlagswert hinterlegt werden. Der Ziel-Lagerort kann nur ein Standard­lager ohne Unterteilungen sein. Der Ziel-Lagerort kann anschließend in der Auf­tragsbasis und, davon abweichend, für jede Position individuell geändert wer­den.

Bereits beim Erfassen der Auftragspositionen erhalten die Positionen sofort den Status Vollständig fakturiert. Damit werden die Rechnungserzeugung und das Erfassen von Dispositionsmengen für die Ausgangsrechnung gesperrt.

Filialaufträge können sowohl kommissioniert und anschließend geliefert als auch direkt geliefert werden. Die Lieferung eines Filialauftrages erhält sofort den Status Fakturiert und ist damit erledigt. Ist ein Filialauftrag vollständig geliefert, wird der Auftrag automatisch erledigt. Alle anderen Aktualisierungen und Prüfungen des Systems arbeiten wie gewohnt.

Konsignationsauftrag

Aus Sicht der Beschaffung ist ein Konsignationslager ein Lager für Fremdwaren, die nicht zum eigenen Bestand zählen, die aber verwendet werden dürfen. Erst wenn die Waren tatsächlich verwendet werden, das heißt, wenn sie aus dem Lager entnommen werden, müssen sie bezahlt werden.

Aus Sicht des Vertriebs können Sie im System Konsignationslagerorte für Ihre Kunden führen, in denen Sie Waren für die Kunden lagern. Dabei dient ein Konsignationsauftrag dazu, ein Konsignationslager mit Waren zu beliefern. Mit der Ausgangsrechnung für einen Konsignationsauftrag erfolgt automatisch die endgültige Abgangsbuchung aus dem eigenen Bestand.

Zusätzlich zum Abgangslagerort lässt sich bereits in der Auftragsart ein Ziel-La­gerort als Vorschlagswert erfassen. Der Ziel-Lagerort kann nur ein Standardlager ohne Unterteilungen sein. Ein Konsignationsauftrag wird wie ein „normaler“ Auftrag kommissioniert bzw. geliefert. Mit der Lieferung werden die Waren auf das Konsignationslager umgebucht. Die Lieferung kann nicht direkt fakturiert werden.

Um den endgültigen Abgang vom Ziel-Lagerort zu buchen, muss die jeweilige Dispositionsmenge im Vertriebsauftrag in der Positionstabelle in der Ansicht Rechnung mit Materialbuchung erfasst werden. Anschließend kann die Aus­gangsrechnung mit Materialbuchung erzeugt werden. Mit der Ausgangsrech­nung erfolgt dabei die endgültige Abgangsbuchung des Materials (Ausgangs­rechnung mit Materialbuchung).

Für diese Auftragsart ist die Lieferzuteilung nur für die Kommissionierung oder Lieferung sinnvoll.

Rücksendungsgutschrift

Ein Auftrag des Typs Rücksendungsgutschrift enthält automatisch erzeugte Positionen, die auf Kunden-Rücksendungspositionen basieren, bei denen die Maßnahme Gutschrift festgelegt und der zugeordnete Wareneingang gebucht ist. Die erzeugten Positionen werden mit dem Rücksendungsersatztyp Gutschrift gekennzeichnet (siehe auch diesen Abschnitt: Rücksendungsersatztypen). Die gutzuschreibende Menge ergibt sich als Gesamtmenge aus der Kunden-Rücksen­dungs­position. Aufgrund des bereits erfolgten Eingangs entspricht die gelieferte Menge einer solchen Position immer der Gesamtmenge. Insbesondere die Preise werden hierbei – sofern vorhanden – aus den ursprünglichen Belegpositionen als Vorschlag übernommen. Bei Bedarf können diese sowie weitere für die Ausgangsrechnung benötigte Daten in den erzeugten Auftragspositionen geändert werden.

Darüber hinaus können in einem solchen Auftrag bei Bedarf manuell weitere Positionen als Verrechnungspositionen mit der Menge 0 hinzugefügt werden. Diese Positionen können weitere Gutschriften darstellen oder auch Kosten z. B. wegen verminderter Qualität der zurückgesendeten Artikel. Diese zusätzlichen Positionen werden mit dem Rücksendungsersatztyp Manuelle Verrechnungsposition gekennzeichnet.

Mit der Erzeugung einer Rechnung ohne Materialbuchung ist ein solcher Auftrag erledigt.

Hinweis
Sowohl in der Art als auch im Vertriebsauftrag werden für Rücksendungsgutschriften nur jene Daten verwendet, die für die Erzeugung einer Ausgangsrechnung benötigt werden. Die anderen werden nicht verwendet oder sind voreingestellt und nicht änderbar.

Rücksendungsersatzauftrag

Ein Auftrag des Typs Rücksendungsersatzauftrag enthält automatisch erzeugte Positionen, die auf Kunden-Rücksendungsposition basieren, bei denen die Maßnahme Gutschrift, Kostenpflichtige Ersatzlieferung oder Kostenlose Ersatzlieferung festgelegt und der zugeordnete Wareneingang gebucht ist. Die gutzuschreibende Menge oder die Ersatzlieferungsmenge ergibt sich als Gesamtmenge aus der Kunden-Rücksendungsposition.

Sowohl in der Art als auch im Vertriebsauftrag werden nur jene Daten und Aktionen verwendet, die für die Erzeugung einer Gutschrift oder Ersatzlieferung benötigt werden. Die erzeugten Positionen werden mit einem Rücksendungsersatztyp gekennzeichnet. Folgende Rücksendungsersatztypen werden unterschieden:

Rücksendungsersatztypen
  • Kein Rücksendungsersatz – Der Typ der Vertriebs-Auftragsart ist weder Rücksendungsgutschrift noch Rücksendungsersatzauftrag und somit wurde solch eine Position nicht per Kunden-Rücksendung erzeugt.
  • Gutschrift – Der Typ der Vertriebs-Auftragsart ist entweder Rücksendungsgutschrift oder Rücksendungsersatzauftrag. In der dazugehörigen Kunden-Rück­send­ung wurde bei dem relevanten Eingang als Maßnahme Gutschrift eingestellt. Die Position stellt die Gutschrift für den zurückgesendeten Artikel dar.
  • Ersatzlieferungsgutschrift – Der Typ der Vertriebs-Auftragsart ist Rücksendungsersatzauftrag. In der dazugehörigen Kunden-Rücksendung wurde bei dem relevanten Eingang als Maßnahme Kostenpflichtige Ersatzlieferung eingestellt. Die Position stellt die Gutschrift für den zurückgesendeten Artikel dar und gehört zu einer oder mehreren Positionen des gleichen Auftrags, die mit dem Rücksendungsersatztyp Kostenpflichtige Ersatzlieferung gekennzeichnet sind.
  • Kostenpflichtige Ersatzlieferung – Der Typ der Vertriebs-Auftragsart ist Rücksendungsersatzauftrag. In der dazugehörigen Kunden-Rücksendung wurde bei dem relevanten Eingang als Ersatztyp Kostenpflichtig eingestellt.
    Hinweis
    Beachten Sie, dass in diesem Fall nicht die eingestellte Maßnahme herangezogen wird, sondern der Ersatztyp, der in einer Kunden-Rücksendungs­posi­tion unter dem Karteireiter Ersatzlieferung, Dialogfenster Ersatzlieferungsdetails, festgelegt ist. Hintergrund: Ist im Feld Mengen-Herkunft der Eintrag Gemäß gebuchten Eingangsmengen eingestellt, dann stimmt der Ersatztyp mit der gewählten Maßnahme überein. Ist jedoch Manuell eingestellt, dann kann die gewählte Maßnahme vom festgelegten Ersatztyp abweichen und zusätzlich können weitere Positionen unterschiedlicher Ersatztypen festgelegt werden.

    Die Position stellt die kostenpflichtige Lieferung eines Ersatz-Artikels dar und gehört genau zu einer Position des gleichen Auftrags, die mit dem Rücksendungsersatztyp Ersatzlieferungsgutschrift gekennzeichnet ist.
  • Kostenlose Ersatzlieferung – Der Typ der Vertriebs-Auftragsart ist Rücksendungsersatzauftrag. In der dazugehörigen Kunden-Rücksendung wurde bei dem relevanten Eingang als Ersatztyp Kostenlose Ersatzlieferung eingestellt.
    Hinweis
    Beachten Sie, dass in diesem Fall nicht die eingestellte Maßnahme herangezogen wird, sondern der Ersatztyp, der in einer Kunden-Rücksendungs­posi­tion unter dem Karteireiter Ersatzlieferung, Dialogfenster Ersatzlieferungsdetails, festgelegt ist. Hintergrund: Ist im Feld Mengen-Herkunft der Eintrag Gemäß gebuchten Eingangsmengen eingestellt, dann stimmt der Ersatztyp mit der gewählten Maßnahme überein. Ist jedoch Manuell eingestellt, dann kann die gewählte Maßnahme vom festgelegten Ersatztyp abweichen und zusätzlich können weitere Positionen unterschiedlicher Ersatztypen festgelegt werden.

    Die Position stellt die kostenlose Lieferung eines Ersatz-Artikels dar.
  • Manuelle Verrechnungsposition – Der Typ der Vertriebs-Auftragsart ist entweder Rücksendungsgutschrift oder Rücksendungsersatzauftrag. Die Menge ist immer „0“. Solch eine Position wurde manuell einem Auftrag hinzugefügt. Sie kann weitere Gutschriften darstellen oder auch Kosten z. B. wegen verminderter Qualität der zurückgesendeten Artikel.
Hinweis
Den Rücksendungsersatztyp einer Position sehen Sie im Tooltip zur Position in der Spalte Position der Positionstabelle. Die bei Rücksendungsgutschrift und Kostenpflichtige Ersatzlieferung zusammengehörigen Positionen sind per Belegkette verbunden.

Czy ten artykuł był pomocny?